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Meine vergangenen Sommer waren blau

kraemerk
Aktives Mitglied 3

Nachdem ich 2013 in den „Unruhestand“ ging nahm ich mir das Wochenendhaus meiner Eltern vor, welches inzwischen nur noch von meiner Frau und mir genutzt wird. Als ehemaliger Mitarbeiter in leitender Stellung, aber nicht weit „oben“ im Konzern, hatte sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass mein nicht unerhebliches Salär nicht für die geleistete Arbeit bezahlt wurde, sondern als Schmerzensgeld und Entschädigung für das Ausschalten meines gesunden Menschenverstandes. Als IT-ler kam es mir gerade recht, dass ich jetzt „greifbare“ Ergebnisse“ durch handwerkliche Arbeiten schaffen konnte und auch selbst entscheiden, was und wie ich es mache.
Es gibt auch eine Vorgeschichte. In den späten 1950er Jahren haben meine Eltern das Wochenendhaus in Massivbauweise erstellen lassen, es gab und gibt aber keinen Anschluss an die öffentliche Wasser- und Abwasserversorgung und an das öffentliche Stromnetz. Wasser wird als Regenwasser vom Dach in einer Zisterne gesammelt und in einen Behälter unterm Dach gepumpt, sodass es drucklos im WC und in der Küche entnommen werden kann. Strom erzeuge ich schon lange über Solarzellen und speichere als 12 V Gleichstrom, welcher über Wechselrichter auch bis etwa 650 W als 220 V Sinus zur Verfügung steht. Für den größeren Bedarf bis 4 KVA gibt es Stromaggregate.
Da es in den 80er und 90er Jahren öfters stark hagelte und schon mehrere PKWS und auch unser Dach betroffen gewesen waren, habe ich früh mit dem Bau von Carports begonnen, zum Teil wie eine Garage allseitig geschlossen. Für diese und andere Bauten mit Holz im Freien habe ich Fichtenholz vom Sägewerk als Balken und Bretter sowie auch KDI Kantholzer und möglichst einfache Verbindungstechniken verwendet; Sechskant-Holzschrauben von 8 bis 12 mm oder entsprechende Gewindestangen mit beidseitiger Mutter und Lochblechen als Verstärkung, oder Nagelplatten in die viele 5mm Spanplattenschrauben. Damals konnten meine Bohrmaschinen und Akku-Bohrer (Bosch Grün 18 V). 8mm Holzschrauben und größer nicht in Fichte oder KDI eindrehen. Ich hatte dazu extra eine GBM 16-2RE angeschafft. Zum Ablängen habe ich eine grüne 18 V Stichsäge PST 18 verwendet. Einmal hatte ich zu meinem Erstaune mit einer Akku-Ladung 1,5 Ah mehr als ca. 15 m Fichtenbretter der Stärke 18 mm abgelängt.
Bis dahin waren meine Elektrowerkzeuge überwiegend Bosch, meist Grün und wenige Blau.
Ab 2013 ging es richtig los mit der Neuanschaffung von Elektrowerkzeugen für die geplanten Vorhaben. Zunächst viele Akkugeräte der 10,8 V Reihe, darunter GKS und GST, aber auch eine GKS 65, Führungsschienen FSN, GST 150, GBH 220, GKF 600, GPO 14, GSB21-2-RCT, GSA1300PCE (nachdem ich eine PSA 900 verschlissen hatte), GKE 35. Ich bevorzugte wo möglich Akku-Geräte, da ich die Akkus über die Photovoltaik an 200 V aufladen kann und während des Betriebes der Elektrowerkzeuge kein Stromaggregat laufen lassen muss.
Zu den ersten neueren Vorhaben im Haus zählten die Verlegung von Kork-Laminat, die Verkleidung von Wänden mit Holzpaneelen und Wandfliesen, außer Haus die teilweise Überdachung der Terrasse und Überdeckung der Waschbetonplatte mit Holzdielen aus Sibirischer Lärche.
Laminat und Paneele habe ich mit der GKS 10,8 an einem Anlegewinkel als Führung abgelängt und Ausschnitte mit der GKS 10,8 angefertigt. Bei Längsschnitten kam die GKS 10,8 an einer FSN 1600+FSN80 zum Einsatz. Dies alles ging wie Butter.
Für die Keramik-Wandfliesen verwendete ich eine GWS 1400 mit Trennschlitten und Diamant-Trennscheibe; da ich das Trennen im Freien machte war die erhebliche Staubentwicklung kein Problem.
Für die Unterkonstruktion des Daches aus KDI 9x9 und 7x7 hatte ich noch einen GSR 18 angeschafft. Dieser schaffte aber die 8x102 bis 200 mm SPAX Tellerschrauben nicht ganz. Daher hatte ich noch zusätzlich den GSB18VE-2LI hinzugezogen. Ich konnte allerdings das erhebliche Rückdrehmoment kaum halten und da beide Hände für Maschine und Zusatzhandgriff erforderlich waren, war die Arbeit auf Gerüst oder Leiter mangels einer dritten Hand zum Halten auch gefährlich.
Für das Holzdeck verwendete ich zunächst eine PSR 18 für die 5x70er Schrauben (ohne Vorbohren), es ging mir aber zu langsam; mit dem inzwischen vorhandenen GSR 18 ging es deutlich schneller und er drehte mit einer Akku-Ladung 4 Ah mehr als 200 Schrauben ein.
Diesen Sommer waren u.a. die Verlegung meiner Solardusche, eine Erweiterung des Terrassendaches und des Holzdecks, ein Außenküche sowie Um- und Anbauten an den Hütten und Carports auf dem Programm.
Dabei konnte ich mich über den Gewinn einer neuen GKS 18 im Rahmen einer Umfrageaktion von BOB erfreuen und ich schickte meine GKS 65 in Rente. Über die Leistung der GKS 18 war ich mehr als erstaunt. Ich habe damit OSB3 22mm, Siebdruck 18 mm und Fermazell 10 mm gesägt. Für OSB und Siebdruck verwendete ich ein „Top Precision Best for Wood“ mit 48 Zähnen, welches sehr saubere Schnitte ergab; mit einem Akku 5 Ah habe ich dabei z.B. 3 Siebedruckplattem 18 mm 1,25mx2,5m in ca. 30 Teile zersägt. Für Fermazell kam ein „Expert for Construct Holz“ mit 24 Zähnen zum Einsatz; die Staubentwicklung war aber mehr als heftig, da ich zu faul war, extra meinen PAS Sauger vorzuholen und ein Aggregat anzuwerfen.
Inzwischen hatte meine blaue 18 V Familie noch Nachwuchs bekommen durch GBH 18, GOP 18 (alt), GSA 18 (alt), GSS 18.
Bei meine Bauvorhaben hatte ich Spanplattenschrauben von 3 bis 10 mm mit einem GSR 10,8, GSR 18 oder dem „großen“ GSB 18 eingedreht. Ich habe mich aber schon lange für Drehschlagschrauber interessiert, ein GSR 18 (alt) war auch schon 2 Jahre in meinem Fundus. An dieser Stelle besonderen Dank an HGW65 für seine einschlägigen Informationen im Forum und bei Youtube und an Carsten Rödl.
Im Mai kam mein GDR 10,8 erstmals richtig zum Einsatz, als ich unseren neuen Gasgrill zusammenschrauben durfte, mit Maschinenschrauben M3 bis M6.
Im August hatte ich mir endlich einen GDS 18-250 gegönnt und vor einigen Tagen auch noch den aktuellen GDR 12-110, beide nebst BOSCH Impact Control Zubehör.
Mit dem GDS 18 hatte ich zunächst SPAX Tellerkopf 8x200 und 10x200 ohne Vorbohren in KDI 9x9 eingedreht. Wie erwartet gab es kaum Rückdrehmoment und das Torx-Bit zeigt keine Lust, aus der Schraube zu gleiten. Vorschriftsmäßig habe ich ein geschmiedetes, schlagfestes Bit mit ½ Zoll Antrieb und Torx 40 bzw. 50 aus einem Stück verwendet.
Weiter habe ich ein Vordach aus KDI Brettern mit 6x60 SPAX Tellerkopf befestigt, teilweise abgebaut, mit KDI 7x7 erweitert und die KDI Bretter wieder mit den (teilweise neuen) 6x60 neu befestigt. Das Ausdrehen der 6x60 war extrem schnell, nach wenigen kurzen Schlägen zum Losdrehen flogen die Schrauben bei voller Drehzahl des GDS 18 förmlich aus dem Holz, fast ähnlich schnell ging das spätere Wiedereindrehen (andere Stellen, ohne Vorbohren). Und die zusätzlichen KDI 7x7 wurden mit 8x120er Tellerkopf mühelos ohne Vorbohren eingedreht.
Schließlich stand die Bestückung der erweiterten Dachkonstruktion mit durchsichtigen PVC-Wellplatten an. Zunächst habe ich auf die KDI Kanthölzer eine doppelte Lage Dachlatten aufgeschraubt. Der GDS 18 trieb die 4,5 x 80 er SPAX mühelos ohne Vorbohren ein, der Schlag setzte erst ein, wenn er Schraubenkopf die Dachlatte berührte. Danach habe ich die Lichtplatten mit Spenglerschrauben 4,5x50 auf den Lichtplatten befestigt. Gegenüber einem GSR 18 hatte der GDS 18 wieder den Vorteil der wesentlich höheren Drehzahl, da der Schlag wieder erst am Schluss einsetzte, sodass sich ein erheblicher Zeitvorteil ergab. Es kam aber auch mal vor, dass ein Torx 20 Schraubenkopf beschädigt wurde, der GDS 18 hatte doch zuviel Wumms.
Aufgrund der Erfahrungen mit dem GDS 18 habe ich mir dann doch noch den GDR12-110 geleistet und einen Impact Control Bitsatz, für die kleineren Holz- und Maschinenschrauben. Den GDR 10,8 schicke ich jetzt in Rente, da er keine zwei Stufen und keinen EC-Motor besitzt.


Die gute alte GSA 18V-LI habe ich zum Ablängen der Kanthölzer verwendet, mit einem Hartmetall-Sägeblatt wie S1156XHM habe ich einen guten Fortschritt und einen sauberen Schnitt erzielt.
Weiter musste ich Holzreste von Dachlatten, Fichte und KDI-Kanthölzer in handliche Längen für den Kaminofen kürzen. Das Ergebnis war nach ca. 2 h ein Berg von Holz, der einen kleinen PKW-Anhänger füllte und der Verbrauch von nur 2 Akkus 5 Ah.
Als Letztes habe ich vor wenigen Tagen Fenster am Wochenendhaus neu lackiert. Dabei kam mein GDA 280 zum Einsatz und Klettschleifpapier „Wood and Paint“ der Körnung 120 und 240. Den GDA konnte ich über den Sinus-Wechselrichter mit 650 W aus dem Solarstrom betreiben, eine Staubabsaugung war nicht zwingend erforderlich. Zum Reinigen von Werkzeugen und von Arbeitsplätzen im Freien habe ich bisher immer meinen Bläser GBL 18 V verwendet. Demnächst wird aber ein Sauger GAS 18V-10L hinzukommen, um mit GDA 280, GSS 18, GKS 10,8 , GKS 18 und GEX 125 (mobil) absaugen zu können, den mein GAS 10,8 ist dafür viel zu schwach.
Die GSR 18, die GKS 18, die GSA 18 und der GDS 18-250 haben mich überzeugt. Bisher hatte ich auch keine Ausfälle bei den blauen.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. - Kurt Tucholsky
2 ANTWORTEN 2

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

jetzt „greifbare“ Ergebnisse“ durch handwerkliche Arbeiten schaffen

Wie sich die Dinge ähneln ...
Liest sich lecker. 🙂

Wird das Regenwasser für die Küche gefiltert?

kraemerk
Aktives Mitglied 3
Nur grob; mehr (Ultafiltartion, Ozonisierung...) geht ncht wegen Mangel an Elektriescher Energie.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. - Kurt Tucholsky