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Wahl der Metallbohrer - Welche Art für was?

spawnie
Aktives Mitglied 3
Hallo zusammen,

bei Bosch gibt es ja in der Rubrik Metallbohrer 4 Sorten Bohrer.
HSS-G
HSS-Co
HSS-R
HSS-TiN

Nun bin ich nicht ganz sicher welchen Bohrer man idealerweise für was nimmt und so richtig schlüssig sind - für mich - die Texte bei den Bohrern auch nicht.
Kann man das in ganz einfachen Worten verallgemeinern?
Wo nehmt ihr was?

HSS-Co und HSS-TiN sind ja deutlich teurer. Die HSS-Co sollten aber bei rostfreiem Edelstahl besonder geeignet sein. Die HSS-TiN würde ich persönlich weniger im Handbohrer sehen, einfach wegen der Empfehlung ein Kühlmittel zu nutzen.

Als "eierlegende Wollmilchsau" daheim, als Allzweckwaffe für allerlei Werkstoffe (Mal Stahl, mal Alu, mal Blech, mal Kupfer) mit guten Eigenschaften und ordentlicher Standzeit, was bietet sich da idealerweise an?

Danke schon mal, viele Grüße & einen schönen 3. Advent
33 ANTWORTEN 33

michi1965
Treuer Fan

haifisch18
Power User 4
Da sind die wichtigeren (weil öfter verwendet) HSS-R und HSS-G nicht mal erwähnt
 
erstellt von michi1965 am 17.12.2018, 00:47 Uhr
Schaust Du hier:
https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/hss-tin-oder-hss-co-metallbohrer/289464-...

 
Maria, Maria, i like it laut!

haifisch18
Power User 4
Welche Maschine soll bohren.
Welchen Stahl (S235, E355, C60, ETG 100, 1.4301, 1.4305,...)
Welches Alu
Welches Blech (ist ja nur ne Form, also Material?) Welche Materialstärke (manche verstehen 2mm als Blech, andere 25)
Kupfer als Blech (Dachrinne und so ein Kram) oder als Stromschiene?
Kühlung schließe ich aufgrund der Fragestellung aus
Wo soll gebohrt werden (Bohrständer, Standbohrmaschine, Akkuschrauber)
 
Maria, Maria, i like it laut!

michi1965
Treuer Fan
 
erstellt von haifisch18 am 17.12.2018, 00:57 Uhr
Da sind die wichtigeren (weil öfter verwendet) HSS-R und HSS-G nicht mal erwähnt
 
erstellt von michi1965 am 17.12.2018, 00:47 Uhr
Schaust Du hier:
https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/hss-tin-oder-hss-co-metallbohrer/289464-...

 
Doch, im 2. Posting, link zur Übersicht im Zubehörkatalog
 
Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

spawnie
Aktives Mitglied 3
Gebohrt werden soll eigentlich ausschließlich von Hand, da ich keine Standborhmaschine habe (und auch nicht den Platz hätte aktuell).
Da er kein Kabel braucht und greifbar ist, wird es meist auf den GSR 18V-85C rauslaufen.

Und beim Material... genau da wird es ja kniffelig und daher die Frage nach etwas möglichst universalem.
Im gewerblichem Umfeld mag es da eventuell planbarer zugehen, man kennt das Gewerbe, die Aufträge.

Aber daheim - jedenfalls geht es mir so - weiß man oft erst "das da ein Loch rein muss" wenn es vor einem liegt.
Heute was es Kunststoff (ok, da geht wohl alles außer nem Steinbohrer). Vor einigen Wochen ein Pfosten vom Gartenzaun.
Davor das metallene Rohr der Dachrinne. Es musste aber auch schon eine Alu-Gardinenleiste herhalten.
Oder diese goldenen Übergangsleisten für Fußböden - wobei ich da auch schon eine Leiste in einem etwas dunkleren Stahlton erwischt hab, die für die Stärke sehr hart war.
Im Sommer war es dann ein Streifen Stahl von ca. 3mm Stärke. Und im Frühjahr die Edelstahl-Spüle.

Mir ist schon klar, dass es die verschiedenen Boherarten nicht aus Spaß gibt, dass alle ihren Zweck und auch ihren Sinn haben.
Vieles davon kommt aber erst in einem gewerblichen Ausmaß zum Tragen. Wenn ich im 3-Schichtbetrieb Löcher mache, dann machen selbst kleinere Unterschiede bei Standzeit, benötigter Kraft und Bohrfortschritt schon etwas aus.
Daheim sieht das aber anders aus, denke ich. Wenn ich dort den Maßstab weg vom "absolut perfekt für exakt diese Aufgabe geeigneten Bohrer" auf "gutes, sauberes Arbeiten" lege, dann kann man vielleicht die Anwendungen bündeln und hat statt... 8 Sets die je 1 x im Einsatz waren nur 2, die aber (fast) alles abdecken können?

Um das aber auch klar zu sagen: Es geht nicht drum um jeden Preis zu sparen & zu bündeln, das ganze soll immer noch machbar und gut sein was die Qualität und die Standzeit angeht. Es soll weder das Werkzeug, noch das Material extremst verheizt werden.
Kritische Anwendungen wie Edelstahl brauchen eben was eigenes, das ist ok.

haifisch18
Power User 4
Daheim kommt es genauso zum tragen. Es bringt dir nichts, wenn du deinen einzigen 8er Bohrer in einer sichtbaren Bohrung abgebrochen hast, dann ist nämlich der HSS Rest im Pfosten vom Gartenzaun und kratz die Besucher am Handrücken beim Benutzen der Gartentorklinke. Alleine fürs Kunststoffbohren brauchts 3 Geometrien damit es auch zuhause was wird. Erst recht wenn Plexiglas dabei ist.

Soll ich ehrlich sein?
Kauf dir 2 Schachteln HSS-R Bohrer und lies dich mal ein. Auch was das Thema Opferholz angeht beim bohren. Die Bohrer der ersten Schachtel wirst du regelmäßig abbrechen so dass die zweite Schachtel gebraucht wird. Wenn du vielleicht mal ne

Wir sind hier übrigens im Forum für gewerbliche Nutzung, nur um deinen Argumenten mal die Luft zu nehmen.
 
Maria, Maria, i like it laut!

haifisch18
Power User 4
Danke für den Hinweis. So vollständig hatte ich das Thema nicht gelesen.
Die Datei hab ich mir glatt gespeichert.
erstellt von michi1965 am 17.12.2018, 01:05 Uhr
 
erstellt von haifisch18 am 17.12.2018, 00:57 Uhr
Da sind die wichtigeren (weil öfter verwendet) HSS-R und HSS-G nicht mal erwähnt
 
erstellt von michi1965 am 17.12.2018, 00:47 Uhr
Schaust Du hier:
https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/hss-tin-oder-hss-co-metallbohrer/289464-...

 
Doch, im 2. Posting, link zur Übersicht im Zubehörkatalog
 

 
Maria, Maria, i like it laut!

michi1965
Treuer Fan
Dann nimm die HSS-G für den allgemeinen Gebrauch und ergänze für VA im Einzelfall mit HSS-Co.

In der Industrie im 3-Schicht wird zu 99% kein HSS mehr verwendet, soll ja auch mal fertig werden. Da nimmt man Vollhartmetall, Wendeplattenbohrer (Dreher sagen gern „U-Bohrer“) oder Modulare Systeme von Bohrkronen mit Schneidenträgern.

Ein Bohrer D8.5 für M10 dreht mit etwa 4000 Umdrehungen und würde, um es mal bildlich vorstellbar zu machen, in einer Minute ein 1m tiefes Loch bohren. Wohlgemerkt in Stahl!
Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

keinedose
Neuling 2
Ich denke die Empfehlung auf HSS-R war wirklich der Unerfahrenheit Spawnies geschuldet.
Ich lese hier schon ne Weile mit und entweder ist er nur Berufsschüler der nicht aufpasst oder ein Dummbatz. 
Im BastelWastel Forum hat er scheinbar soviel Gegenwind das er es da nicht mehr aushält. Auch in anderen Werkzeugforen fällt er auf.

Leider nicht so wie zum Beispiel HiGW65, bluefire, wuppwop, haifisch18, hpz, sinus50,...

Er ist auf seine Art aber schon eine Bereicherung der Forenlandschaft. Auch wenn er hier leider zu wenig Antworten auf seine Themen bekommt.

benutzer
Treuer Fan
Auch ich empfehle, wie bereits geschehen, für den Standareinsatz rollgewalzte Bohrer zu verwenden und ansonsten spezielle Bohrer für spezielle Anwenungen nach Bedarf anzuschaffen.

Renomierte Bohrerhersteller empfehlen die HSS-R für "Handbetrieb", da Rollgewaltzte Bohrer aufgrund des Herstellungsverfahrens Robuster und dadurch halbarer sind.

Grüße
Jürgen



 

higw65
Power User 4
Ich hoffe das Niveau bleibt hier auf einer vertretbaren Ebene.
Wir haben es bislang hier eigentlich immer so gehandhabt, dass Fragen...egal von wem sie gekommen sind....versucht haben möglichst professionell zu beantworten.

Oder anders gesagt...wie es in den Wald hineinschallt, so kommt es wieder heraus. Wer vernünftig fragt...bekommt eine vernünftige Antwort. Egal wie einfach die Frage zu schein sein, denn Niemand sollte sich Anmaßen Alles zu wissen...oder das von Anderen zu verlange. Wenn mich Jemand fragt welche Bits er für das einsetzen soll...und wo der Unterschied darin liegt, dann erkläre ich ihm das. In anderen Foren mag das mitunter nicht so sein...hier schon. Das zeigen auch die anderen Antworten in anderen Themen.

Kommen wir wieder zu den Bohrern.
  • HSS-R...oder die neuen PoinTEQ von Bosch...sind gute Universalbohrer, auch mal für Drecksarbeiten Aufgrund des Preises kann man da auch mal drauf verzichten...wenn sie brechen.
     
  • HSS-G ...sind schon sehr Universal. Davon ein Set und man kann so gut wie jedes Material bohren. Es komtm da nicht nur auf den Bohrer an, sondern noch viel mehr auf die richtige Drehzahl. Weniger ist oft mehr. In allen Metalarten sollte sich ein langer Span bilden. Dann hat man die richtige Drehzahl und den richtigen Druckpunkt gefunden.
     
  • HSS-TiN...eigentlich nur eine haltbarere Version der vorher genannten.
     
  • HSS-CO...sind zwar für VA gedacht, bohren aber auch andere Materialien. Nicht unbedingt Holz. Wobei ich in VA auch oft HSS-G und sogar HSS-R einsetze. Allerdings immer mit Bohrfett und eben sehr langsam.

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

klabauter
Aktives Mitglied 2
Moin,

und für genau solche Profi-Posts wie den von higw65 schätze ich das Bosch Forum sehr.
Zum Thema: Würde einen guten Satz HSS-G empfehlen, da die idR langlebig und universell einsetzbar sind (wurde mir auch von einem Metallbauer so empfohlen ;))
Mit HSS-Tin sollte man kein Aluminium bohren (wg. schmieren); außer man kann effektiv kühlen. 
Wenn möglich beim Metallbohren (wie hier auch schon oft empfohlen) Schneidöl einsetzen.

Gruß
HR

spawnie
Aktives Mitglied 3
Hallo zusammen,

an alle mit wirklich konstruktiven Empfehlungen, speziell higw65: Vielen, vielen Dank, damit kann ich was anfangen.

Einmalig noch ganz allgemein ein paar Worte - wobei ich hier keine Diskussion starten möchte.
Wenn man lange genug - ob nun beruflich oder aus privatem Interesse - ein Thema betrachtet, dann steigt auch das Wissen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass nicht jeder diesen Stand haben kann.
Für einen Metallbauer ist die Wahl der Metallbohrer sicher kein Problem.
Jemand vom Bau muss bei Stein-/Fliesenbohrern nicht groß denken.
Und ein Tischler wird sicher aus der Hüfte das richtige Werkzeug für Holz wählen.
Fachfremd schauen wir dann aber wieder alle gemeinsam doof aus der Wäsche.

Und wenn man jetzt mal - mit der Nicht-Schlosser/Metallbauer/Zerspaner-Brille - die Beschreibungen auf den 4 Seiten zu den Bohrern ansieht für welche Materialien sie empfohlen sind, dann wird man feststellen, dass gerade die alltäglichen Werkstoffe (fast) bei jedem stehen. Von daher finde ich die Frage "welcher denn nun am <<universalsten/vielseitigsten>> ist" nach wie vor nicht verwerflich.

Ich lasse mich auch gerne korrigieren, aber meines Wissens nach ist das Forum hier professionellen Werkzeugmaschinen und deren Anwendern gewidmet. Es steht aber - nach meinem Wissen zumindest - nirgends, dass Fragen nur mit professionellem Hintergrund und gewerblicher Zielsetzungen erlaubt sind.
Und eine 24/7/365 Instandhaltung in einem metallverarbeitendem Gewerbe hat eben nun mal andere Anforderungen als ein Heimwerker.
Daheim brennt der Faktor Zeit nicht so. Daheim sind viele Problemstellungen einmalig und/oder spontan. Von daher finde ich auch aus dieser Sicht die Frage nach einem Werkzeug das möglichst universal/vielseitig ist wieder nicht verwerflich.
Ja, es soll gut werden, ja auch ich will weder Werkzeug noch Material verheizen. Aber es ist eben auch etwas Raum für Kompromisse da. Was solch falsch sein an dem Gedanken kompakt 90% der Anwendungen ordentlich abdecken zu wollen? Es schließt ja nicht aus für echte Exoten, bei denen das 90% Werkzeug eben nicht geeignet ist dann etwas spezielles zu kaufen.

Ich nehme mal ein anderes, reales Beispiel hier aus dem Forum: Wenn ein Heimwerker kommt und fragt, ob der Schlagbohrer XY als Allround-Heimwerkergerät OK ist, mal Holz, mal Beton, mal andere Bauwerkstoffe, und vielleicht selten auch mal Metall, dann kommt in der Regel der Hinweis auf dem 18V-FC, ergänzt durch vielleicht einen Akku GBH, denn damit wird man in der Regel 90-95% der Fälle abdecken können.
Ich finde diese Antwort gut und passend, absolut richtig. 90% abdecken und wenn dann echt mal was total ausßergewöhnliches kommt, wo diese Lösung nicht zufriedenstellen ist, dann muss was spezielles her.
Wieso soll diese Art Frage bei Bohrern dann auf einmal ein Problem darstellen?

Und ich frage gerne hier bei euch, eben weil auch viele Leute mit professionellem Hintergrund hier sind.
Die wissen was tatsächlich hinter etwas steckt, das auch erklären können und deren Antworten Hand und Fuß haben.
In vielen anderen Bereichen weiß man nier, ob das nun wirklich ein Fakt ist was kommt, oder ob bunte Schildchen aus dem Baumarkt zitiert werden, die den Anwendungsbereich definieren sollen...
 

michi1965
Treuer Fan
Der positive Einfluss von (Kühl)-Schmiermitteln ist dennoch nicht zu unterschätzen. 

Das Schmiermittel verringert zum einen die Reibung zwischen Material und Schneide, und lässt den Span leichter durch die Spannuten gleiten. Und wo weniger Reibung ist, entsteht auch weniger Wärme.

Das Kühlmedium, bei Kühlschmierstoffen ist es Leitungswasser, kühlt das Werkzeug und spült bei gekapselten Maschinen auch Späne weg. Das kann man bei handgeführten Maschinen natürlich nicht gewährleisten, gäbe eine Wasserschlacht.

Dennoch ist hier ein kleiner Stoß aus der WD40-Dose hilfreicher, als „trocken“ zu bohren.

Und wie Gerald schon schrieb, Drehzahl und Vorschub (Druck) müssen passen. Es hilft nicht, einen 4mm-Bohrer mit der Maximaldrehzahl der Maschine ins Material drücken zu wollen. Zu viel Drehzahl = zu hohe Temperatur = Werkzeug stumpf = man drückt noch mehr = Bohrer bricht ab.

Auch, wenn der 2.Gang beim Akkuschrauber als „ Bohrstufe“ bezeichnet wird, lieber im 1.Gang mit geringerer Drehzahl bohren.
Und noch wichtiger: Schutzbrille, keine Handschuhe und die entstehenden Dämpfe vom Schmiermittel nicht einatmen!

Und ja, ich habe vor gut 36 Jahren eine Ausbildung zum „Spitzendreher“ aka „Zerspanungsmechaniker“ absolviert....
Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

spawnie
Aktives Mitglied 3
Auf Stahl mache ich (meist) auch etwas WD40 drauf, jedenfalls wenn das Werkstück flach liegt (Stehend habe ich es mir bislang geschenkt, dachte es läuft eh weg).
Allerdings hatte ich bislang eher den Eindruck, als wäre das "weil man es halt macht", mir kam es eher so vor als wäre WD40 du "leicht" und würde direkt verfliegen, verdampfen, vertrocknen etc. So jedenfalls mein persönlicher Eindruck, ich hab die Bohrstelle natürlich nicht untersucht.


 

michi1965
Treuer Fan
Das Lösungsmittel verdunstet, ein leichter Schmierfilm bleibt auch an senkrechten Flächen zurück. 
Für echte Schmieranwendungen ist WD40 aber ungeeignet, da das zurückbleibende Schmiermittel später verharzt und noch mehr Dreck anzieht. Da dann lieber Ballistol verwenden.
Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

michi1965
Treuer Fan
Und wenn Du Alu bohrst, nimm kein WD40, sondern Petroleum.
Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

spawnie
Aktives Mitglied 3
Ich war mir da auch nie wirklich sicher, ob WD40 & andere Mittel aus thermischer Sicht überhaupt passen.
Selbst wenn ich nicht bohre bis die Spitze rot glüht entsteht ja Wärme, mehr als im regulären Anwendungsbereich von WD40 angedacht sein wird.

Um da keine Wissenschaft drauß zu machen hatte ich eigentlich schon "ewig" vor mal eine Flasche Bohr-&Schneidöl mitzubestellen, kostet nicht die Welt, frisst kein Brot und ist dann mit Sicherheit auch exakt dafür geeignet. Habs aber dann immer verpennt 🙂

Das von higw65 erwähnte Bohrfett muss ich mir mal anschauen. Vermutlich kühlt es weniger, schmiert aber besser und länger.
Wobei ich von selbst aber nie auf die Idee gekommen wäre Fett zu nehmen, rein aus dem Bauch. Ich hätte da Bedenken gehabt, dass die Späne an Ort und Stelle bleiben und sonstwie in die Quere kommen - aber wenn das echt ein Problem wäre, gäbe es wohl kein Bohrfett 😄
 

michi1965
Treuer Fan
Was passiert mit Fett, wenn es durch den Zerspanungsprozess warm wird?

HSS ist nur bis etwa 550 Grad schneidfähig. Wenn da was rot glüht, kannst Du gleich aufhören, stumpf.
Und ein neuer Bohrer im gleichen Loch schafft auch keinen Bohrfortschritt mehr, dann hilft nur noch Hartmetall weiter.


https://www.heimwerker.de/tipps-zum-bohren-von-metall-und-stahl/
 
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higw65
Power User 4

Eigentlich ist es fast egal was man zum Kühlen und Schmieren nimmt...

Bohr- und Schneidfett oder -öl...es sorgt wie schon geschrieben für die bessere Spanabfuhr und die Kühlung an den Schneidflächen. Wenn das Fett beim Zerspanungsprozess warm wird, dann verflüssigt es sich...und sollte der Bohrer zu warm werden, dann raucht es vorher. Bevor der Bohrer an zu Glühen fängt...und man weiß dann auch...es ist zu viel. Gilt übrigens auch für Lochsägen.

Von mir aus nehmt Butter...auch das funktioniert. Nur keine verseiften Fette, die sich nicht verflüssigen. Motoröl geht übrigens auch.

WD-40 kann man auch nehmen. Nur hier bitte mit der Temperatur aufpassen. WD-40 ist im Grunde Mineralöl + Benzin. Das Benzin ist leicht entzündlich. Aber das Zeug ist so flüssig, dass es vom Bohrer weg ist bevor es seine Wirkung erzielen kann.

Diese Sachen gelten für alle Eisenmetalle. Bei Guss oder VA in meinen Augen zwingend erforderlich, wenn einem die Bohrer, Lochsägen und Sägeblätter lieb sind.

Bei Alu wie schon geschrieben kann man Petroleum nehmen, muss man aber nicht. Ballistol geht auch. Aber dann nicht das Spray.

Ich selbst habe einen 5l-Kanister Kühlöl für eine feine Sprühölkühlung an meiner Vertikalkreissäge für die HM-Sägeblätter zum VA sägen. Das sind keine HM-bestückten Blätter. Die sind allerdings sehr empfindlich. Lässt man sie auf den Boden fallen...dann zerspringen die wie ein Teller...ein teurer Teller. Daher kommt damit auch nicht Jeder klar. Aber die Sprühölkühlung ist sehr effektiv (für nähere Infos - Werucon Bremen) und kommt demnächst auch an die große Standbohrmaschine/Bohrfräse. Keine umständliche Pumpe mehr und Sauerei. Aber das Zeug verharzt recht schnell...daher mag es keine langen ungenutzten Zeiten. Naja...bei Kühlwasserkühlungen gibt es eben dafür oft ein Rostproblem.
Das Zeug habe ich ein einer kleinen Ölflasche und nutze es auch für die Nager, Blechscheren, die GST 25 und ab und zu zum Bohren. Ansonsten für Säbelsägen und auch schon Bandsägen habe ich Rocol im Einsatz.
Auch beim Gewindeschneiden geht es nicht ohne Kühlung/Schmierung bei mir.

Manche Hersteller sagen..."braucht man nicht"...schon klar, denn die Standzeit erhöt sich um ein Mehrfaches. Gab da so eine nette Geschichte beim Bob-Treffen...mit den neuen Lochsägen. Mal schauen ob ich mir nicht einfach mal zwei Stück in einer Größe besorge und dann ein Vergleichsvideo mit und ohne Schmierung/Kühlung mache. Evt. über Weihnachten.

Eins weiß ich...danach bezweifelt das Niemand mehr 🙂

Gruß GW


 
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
Hallo Fragesteller... ein kleiner Tipp.. hör auf die Metaller wenn es um Metall geht... wäre sonst genau so wie du mich nach einem Rezept für einen Kuchen fragst. Als Lektüre kann ich dir das Tabellenbuch Metall empfehlen... da steht alles drin wenn es um Werkstoffe und schnittgeschwindigkeiten geht. lies dich durch Foren informiere dich aber glaub nicht jede Antwort.. und mach keine wisschaft daraus.. lerne vielleicht noch Bohrer so zu schleifen wie sie für deinen Zweck erforderlich sind.. das hilft dir wahrscheinlich mehr alles andere. Und beachte.. ist der Bohrer blau geworden ist er weich du kannst dann das blau stück für stück wegschleifen und immer gut kühlen zwischendurch... dann spielt es fast keine Rolle was du für Bohrer kaufst.. aber nur fast.. ich persönlich würde nie ein Bohrer Set von bosch kaufen und die Metaller hier im forum sicherlich auch nicht..
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...

haifisch18
Power User 4
Ihr empfehlt zum Kühlen Petroleum, warnt dann aber davor das die Erdölanteile im WD40 wie Benzin brennen? Wirklich?

Petroleum zum Kühlen ist übrigens ne riesen Schweinerei für alle, die in dem Raum noch arbeiten wollen oder müssen. Auch bei Alu kann man normale Kühlschmiermittel/Schneidöle/Schneidfette einsetzen. Das stinkt nicht so, gibt keine Kopfschmerzen und ist auch etwas gesünder.

Ich wiederhole zum Thema nachschleifen nochmal: beschichtete Bohrer wie zum Beispiel HSS-Tin kann man nicht nachschleifen. Das klappt zwar mechanisch, aber die Beschichtung ist dann eben weg und damit auch die Oberflächenhärte des Bohrers. Man kann ihn dann zwar wieder in die richtige Form bringen und optisch ist er scharf, allerdings ist er so weich das er schnellstmöglich wieder stumpf ist.
Maria, Maria, i like it laut!

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
Hallo haifisch.. das ist richtig... die beschichtung ist weg und somit hast du dann einen stinknormalen hss Bohrer.. war früher schon so sonst wäre bosch sicher schon auf die idee gekommen Bohrer aus Kunststoff herzustellen und sie zu beschichten....:-) sorry nimms mir nicht krumm aber der musste sein..
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...

haifisch18
Power User 4
Kein Problem Pinscher, ganz so einfach funktioniert das bei beschichteten Schneidstoffen leider nicht. Sonst wären die Hartmetallplatten für Drehstähle oder Fräser auch nur aus Kunststoff mit der Beschichtung!

Bei beschichteten Bohrern ist der Stahl selbst zäher (und weniger hart) weil die Härte selbst von der Beschichtung mitgebracht wird.
Bei gleicher Härte an der Schneide im Neuzustand ist daher der HSS-Bohrer im gesamten härter, was sich aber erst nach dem Entfernen der Beschichtung bemerkbar macht.
Maria, Maria, i like it laut!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo
Beschichtete Bohrer sind ganz normale HSS Bohrer (G oder Co)
mit einer Beschichtung aus verdampften Metall das eine
Schicht erzeugt die Härter ist als der Bohrer oder Fräser selbst.
Auch bei Hartmetall so.
Gruss Marc
 

higw65
Power User 4
 
erstellt von deutscherpinscher am 17.12.2018, 17:23 Uhr
... ich persönlich würde nie ein Bohrer Set von bosch kaufen und die Metaller hier im forum sicherlich auch nicht..
Interessante Aussage...

So wie ein Tischler kein Bosch kaufen würde?
Oder ein Zimmermann kein Bosch kaufen würde?
Ein Installateur kein Bosch kaufen würde?

Gruß GW
 
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deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
Danke mshi...
Also Haifisch... Es geht um bohren mit der handbohrmaschine.. Nicht um bohren nach exakten schnitt und Vorschubgeschwindigkeiten auf einer cnc Maschine mit Unterschied von beschichtet zu unbeschichtet bei einem hss Bohrer von max.15%.. Obwohl das früher auch gegangen ist nur hat man da eben die Werte runtergenommen aufs Niveau eines normalen hss Bohrers. Die Beschichtungen heutzutage haben sich deutlich verbessert. Wobei ich aber trotzdem nicht die Bohrer von bosch kaufen würde.....
Was ich damit vorhin eigentlich sagen wollte.. Wenn der grundwerkstoff sehr weich ist hält die beste Beschichtung nicht.
Nur weil deine Bohrer nach dem nachschleifen nichts mehr hauen und den schliff einer gurke haben muss das nicht bei allen so sein.. Ist ja auch nicht schlimm.. Kann halt auch nicht jeder..
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
Was und wo die Tischler  zimmerer etc einkaufen weiß nicht nicht... Die Metallindustrie auch bosch kauft für den Eigenbedarf bei hahn und kolb, Hoffmann group, Pferd, usw ein. Nur die schrauben und ein paar vereinzelte Dinge bei würth förch etc.. Es werden natürlich auch bosch Maschinen etc gekauft aber zu 99,9  Prozent keine hss  Bohrer von bosch...
Sorry higw..
 
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Steffen_Witt
Spezialist
 
erstellt von keinedose am 17.12.2018, 01:47 Uhr
Ich denke die Empfehlung auf HSS-R war wirklich der Unerfahrenheit Spawnies geschuldet.
Mag sein, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Aber für den reinen Freihandeinsatz in Materialien mit eher niedriger Festigkeit oder Widerspenstigkeit sind rollgewalzte Bohrer eine Wahl mit gutem Preis/Leistungsverhältnis. Holz, Kunststoff, Baustahl, Aluprofil aus dem Baumarkt ... alles kein Thema, solange der Anschliff stimmt.
Böses Material wie VA oder Kopf von rundgenuggelter Inbusschraube ausbohren ist was für die Cobaltbohrer. Ist aber für ein komplettes Set teuer und oft Perlen vor die Säue. In Stählen, egal ob normal oder VA, leidet der Bohrer im Freihandbetrieb ab einem gewissen Durchmesser nach meiner Erfahrung besonders durch ein unpassendes Verhältnis von Drehzahl zu Vorschub. Freihand bringt man den eigentlich erforderlichen Vorschub dann nicht mehr auf. In der Folge schabt der Bohrer mehr als daß er wirklich schneidet. Das tut dem Budget mit den preiswerteren, rollgewalzten Bohrern nicht so weh.

Ich würde zu einer angepassten Kombination aus R und Cobalt raten. Damit kommt man weit für's Geld.

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
So ähnlich sehe ich das
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
So ähnlich sehe ich das auch.. Prosit 🙂
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...

haifisch18
Power User 4
 
erstellt von deutscherpinscher am 17.12.2018, 19:09 Uhr
 
Nur weil deine Bohrer nach dem nachschleifen nichts mehr hauen und den schliff einer gurke haben muss das nicht bei allen so sein.. Ist ja auch nicht schlimm.. Kann halt auch nicht jeder..

Stimmt, ich hab das Anschleifen von beschichteten Bohrern nie gelernt. Liegt vielleicht daran, dass wir die in der Zerspanung nicht mehr nutzen konnten nach dem Schleifen. Geschliffen haben wir auch nicht von Hand, was ja ach so super ist, oder mit nem Drilldoctor. Das waren etwas teurere Maschinen. Wenn die Beschichtung ab ist, ist der Bohrer einfach für den Arsch.
Auch wenn ich jetzt in ner Behörde arbeite, hab ich doch ein paar Stunden meines Lebens in der Zerspanung zugebracht. Und nein, Bohrer die 15% langsamer laufen nachdem man sie geschliffen hat sind nicht akzeptabel. Kann man in ner kleinen Butze vielleicht tolerieren, ich hab sowas meinen Schichten nicht durchgehen lassen. Bei Bohrern kleiner 10mm haben wir nichtmal nachgeschliffen, weil die Zeit der Facharbeiter teurer als neue Bohrer war.

Und ohne jetzt weiter vorne nachzulesen, war meine Empfehlung ja wohl HSS-R Bohrer zu kaufen, also die Meinung der du grade zugeprostet hast.

Die PointeQ Bohrer von Bosch kann man durchaus kaufen, sie entsprechen der Industriequalität der hier genannten Industrielieferanten. Die kann man also durchaus kaufen.
Maria, Maria, i like it laut!

deutscherpinsch
Aktives Mitglied 3
Hallo Haifisch,
Mit dem nachschleifen teurer geb ich dir recht. Trotzdem ging es doch immer noch ums bohren von Hand nicht um den bau einer Apollo 13. Na ja ich hab auch nie gelernt Reifen an nem polo zu wechseln trotzdem behaupte ich es zu schaffen ohne es je an einem polo gemacht zu haben. Ich sagte auch nicht dass man  die Bohrer nicht kaufen kann.. Die meisten Leute haben ja nur einen baumarkt in der Nähe.. Ich sagte nur dass ich die Bohrer nicht kaufen würde ausgenommen ich hätte wirklich einen Notfall und auf die schnelle nur diese Möglichkeit.
Ich habe deiner Wahl ja auch nicht widersprochen.. Aber ich habe widersprochen dass beschichtete Bohrer die nachgeschliffen werden grundsätzlich hinüber und unbrauchbar sind.

 
Jedes Werkzeug ist nur so gut wie sein Bediener...