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Bosch Blau wird" Baumarkt Marke"

heikob
Spezialist
http://www.werkzeug-news.de/de/branchen-news/16/bosch-blau-1392.html Soviel zur Fachhandel Ausrichtung Gruß Heiko
206 ANTWORTEN 206

Hallenser2_0
Spezialist

@Willy schrieb: „ Leider gehöre ich nicht zum Club.“
 
Na dann bist Du doch aber hier, im blauen BOSCH-Forum, unter Deines Gleichen und bestens aufgehoben…  Willkommen im Club.   
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
ui ui ui

lt. MarktIntern:

"BSS-Händlerbeirat zurückgetreten

Bosch System Spezialisten (BSS) bzw. Bosch Premium Partner sind Fachhändler, die sich auf den Vertrieb von Bosch-Elektrowerkzeugen für Profis spezialisiert haben. Nach ’markt intern’  vorliegenden Informationen aus Händlerkreisen ist der BSS Händlerbeirat bei einer Sitzung am 25.02.2016 geschlossen zurückgetreten, was Bosch ’mi’ auf Anfrage in dieser Weise betätigt: „Der Beirat ist aktuell nicht besetzt.“
Dies soll, so mehrere Quellen übereinstimmend, eine Reaktion auf die kürzlich bekannt gewordene Maßnahme von Bosch sein, Profi-Elektrowerkzeug der sogenannten Linie Blau ab Herbst auch an Bau- und Heimwerkermärkte zu vertreiben."
 

higw65
Power User 4
Interessante Mitteilung...aber am Rande bemerkt...die Folgen des Rücktritts müssen nicht nur negativer Natur sein. Mehr Informationen würden Euch jetzt nur verunsichern ^^

Gruß GW 😉
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

tiga
Treuer Fan
Was ist der denn dieser Beirat? Lobbyorgan der Händler gegenüber Bosch?
Vermutlich fürchten da einige um ihre Pfründe 😉
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

Diethard_Kührt1
Neuling 3
Na, dann hoffen wir mal, das darunter nicht die Qualität leidet. Makita war vor Jahren eine gute Marke, aber seit die in jedem Wurstmarkt vertreten sind, stelle ich die auf eine Stufe mit Bosch Grün.
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hatte nicht einmal ansatzweise etwas mit Lobbyarbeit zu tun.

Die Kollegen wurden in einem demokratischen Prozess von den Händlern gewählt die Bosch Blau als Schwerpunktlieferant im Bereich Elektrowerkzeuge und Zubehör führen.  Ehrenamtlich haben diese viel persönliche Zeit eingebracht um die Firma Bosch im Bereich Produkte, Sortimente und Dienstleistungen zu unterstützen. 

Zusätzlich waren Sie auch Vermittler um die Anregungen und Wünsche  unserer Kunden an die Firma  Bosch heranzutragen.

Den nur wenn unsere Kunden mit Bosch Produkten und den entsprechenden Serviceleistungen zufrieden sind , geht es auch uns Fachhaendlern gut !

tiga
Treuer Fan
OK, ich gestehe, dass ich bis jetzt (also in diesem Jahrtausend) kaum etwas bei einem Fachhändler vor Ort erstanden habe. Meist kaufe ich bei Fachhändlern im Netz. Ob die dann so viel "besser" sind als reine Internethökerer, kann ich nicht sagen. Der preis regiert. Die Läden hier vor Ort konnten mich weder von der Auswahl noch von den Preisen überzeugen. Evtl. ist die Zeit dafür auch einfach durch
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Wir reden ja im Wesentlichen über Geräte die gebrauchsfertig in einem Koffer geliefert werden und für einen 5er um die Welt versand werden können.
Beim neuen Auto ist es schon anders, das braucht regelmässigen Service, Wartung und muss vor Übergabe/ Inbetriebnahme aufbereitet werden, da ist ein Händler mit Werkstatt gefragt und selbst in dem Bereich werden Autos schon per Mausklick geordert und die Vororthändler MÜSSEN sich mit Service und Garantiearbeiten abfinden.
Und wenn die Vorortfachstützpunkthändler sich dagegen auflehnen wird halt eine Servicefreigabe für freie Werkstätten gemacht und dann regeln die das eben und die Garantie erlischt dabei nicht.
Der Trend geht in die Richtung, die Gerichte stimmen dem zu.
Kommen wir zum Werkzeug zurück.
Aber was passt nun zu welcher Maschine, welches Sägeblatt gehört auf welche Säge, das ist nicht immer leicht zu ermitteln und auf Herstellerseiten steht das auch oft nicht genau drauf, hier wäre dann mal eine geschulte Kraft die vor Ort erklären kann nötig, sie muss aber geschult sein und etwas mehr beherrschen als das vorlesen der Herstellertexte und genau da haperts, es kann nicht sein das wenn ich was zum MA55 frage der grüne Katalog hektisch durchblättert wird, denn das kann jeder Baumarktverkäufer auch.
Im Gegenteil, ich hab schon mit sehr kompetenten Verkäufern eben in Baumärkten gesprochen, auch da gibts Leute die sich auskennen und wie ich hörte zahlen die sehr gutes Gehalt, dann ist es nämlich egal obs ein FACHmarkt ist oder eben nicht, Hauptsache die Belege stimmen, es werden auch vorrangig gelernte Handwerker eingestellt (Bauhaus) und es schreckt auch niemand vor Schichtdienst zurück.
Der Trend geht auch im Bereich Beratung ganz klar Richtung Internet, schaut euch das Bob Forum an, da gehts rund um die Uhr darum was passt wo, was mache ich wie womit und das alles direkt vom Hersteller ins Leben gerufen.
Ich hab hier grad ein Jahr rum und viel Blaues dazu bekommen, zeigt mir einen Händler der nur ansatzweise die Beratung und Hilfe die ich hier bekam liefern könnte..bei uns im 100km Umkreis gibts keinen.
Da hat Bosch schon ganz genau den richtigen Schritt gemacht, genau das will der Kunde haben.
Und ich denke das auch so viele Kaufinterssenten erstmal kurz bei Bob reinschauen was da so über die eine oder andere Maschine an Meinungen zu lesen ist, das ist auf jeden Fall glaubhafter und transparenter als geschulte Sprüche am Verkaufstresen und im Baumarkt findet sich auch immer jemand spezielles der dann "beraten" können soll.
Gruss Willy







 

Diethard_Kührt1
Neuling 3
Ich sehe die Sache etwas anders. Für mich ist die Trennung von beruflichen Anwender und Privat etwas ganz wichtiges. Außer unserem regionalen Fachmarkt "Leitermann" hat keiner, der Bosch-Blau mittlerweile führt, überhaupt eine Ahnung, was er dort verkauft. Aussagen wie "... das macht der Kollege mit, der auch die Gartengeräte macht", sind für mich nicht befriedigend. Die haben nicht einmal Ahnung, welches Segmentsägeblätter für welches Material sind. Aussagen wie ".. schauen sie bitte mal selbst, das steht bestimmt drauf" erinnern mich an Media-Markt & Co. Ich erwarte bei diesem nicht unerheblichen Preisaufschlag eine absolut kompetente Beratung. Entweder bekommt der Baumarkt nur nach Schulung bei Bosch einen Vertrag, oder ich lasse es als Hersteller. Denn zu guter Letzt wandern noch die letzten bei den (Holz)maschinen zu Festool ab und bleiben nur für die zwigend notwendigen Maschinen bei Bosch, aber dort habe ich mit HILTI auch eine Alternative.

tiga
Treuer Fan
Und da kommen wir zum Punkt des kompetenten Verkäufers (ok, das ist für viele ein Paradoxon und ich zähle mich auch dazu). Wer sagt denn, dass man diese sorte Mensch eher beim Fachhändler, als im Baumarkt findet?

Wenn man sie gar nicht findet, dann braucht man auch beide nicht.

Ich würde auch sagen, dass das Konzept des Forums durchaus auch aufgeht. Kostenlose Supportmitarbeiter und teilweise aktive Werbung für neue Geräte. 
Nur deshalb bin ich z.B. zum GWS 10,8 gekommen. Das Teil war weder geplant, noch nötig. Ich wollte es einfach haben und es gefällt mir.

Die teilweise harsche Kritik an einzelnen Produkten ist dabei natürlich der Wermutstropfen. Aber es ist eben ebenfalls eine Chance auf fundierte Kritik an einzelnen Konzepten oder Lösungen.
Das klappt hier besser als über den Handel und selbst beim direkten Telefonkontakt möchte man seinen Unmut ja meist doch nicht an den Telefonmäusen (nicht politisch korrekter Ausdruck) auslassen. Das wäre weder fair noch höflich. 

Also ist es wohl eher ein zeitgemäßer weg, für den Kontakt das Web zu nutzen und den Vertrieb auf möglichst breite Beine zu stellen.
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
"Wenn man sie gar nicht findet, dann braucht man auch beide nicht. "

da kann ich user tiga nur recht geben.
Auch dem Rest des Posts kann ich voll zu stimmen.
Ein zeitgemäßer Weg kann auch m.E. nur über das Web funktionieren.

Steffen_Witt
Spezialist
Ein Problem ist allerdings auch der große Produktumfang mancher Hersteller. Selbst im Hause Bosch wird es wohl niemanden geben, der sich mit jedem Gerät und Zubehörteil auskennt. Ist einfach nicht machbar. Selbst ein im Großen und Ganzen wirklich gut informierter Fachverkäufer wird an seine Grenzen gelangen, wenn er mit sehr speziellen Fragen aus einem Fachgebiet konfrontiert wird, welches nicht gerade auch seine persönliche Spezialität ist.

Und auf breiter Basis ist derart umfangreiches Fachwissen mit einer Schulung auch nur begrenzt vermittelbar. Das beginnt schon damit, daß man sich innerhalb einer kurzen Zeit auch nur eine begrenzte Menge Information merken kann. Von dauerhaft merken mal ganz zu schweigen. Also muß man sich darauf konzentrieren den Leuten zu vermitteln, wo sie im Falle einer Frage die richtige Antwort finden. Bei der Online-Verfügbarkeit von Informationen kann das inzwischen natürlich auch der Kunde, so er denn will. Bequem von überall aus.

Gestern irgendwo gelesen: Google installiert täglich ein Petabyte zusätzlichen Speicherplatz. Man muß erkennen, daß der einzelne Mensch (z.B. Verkäufer) als Informationsquelle zum Auslaufmodell wird.

In der Folge dessen wird der Ort des Verkaufs einer Ware immer unbedeutender. Ein Originalteil mit Bestellnummer ist überall und für jeden Käufer gleich, Lieferbarkeit und Preis werden fast die einzigen Unterscheidungsmerkmale.

Ob man das jetzt gut findet, sei einmal dahin gestellt. Es zu ignorieren bringt jedoch nichts.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Wozu ein extra PetaByte Speicher  einbauen?!  Im Falle Bosch Blau's genügt ein HIGW!  😉
Es gibt, glaube ich, schon etliche , die sich im Falle Bosch Blau besser auskennen, als geschulte MA oder  geschulte Fachverkäufer.  Es gibt eben Menschen mit Leidenschaft an der Sache.  
Und genau DIE werden (leider) in den großen Firmen immer mehr zum Jordan geschickt.

tiga
Treuer Fan
Google will ja auch nichts vergessen. Ein Verkäufer kann ruhig details zu Maschinen vergessen, die nicht mehr im Handel sind, da genügt dann das Wissen, in welchem Katalog er es nachschlagen kann.

Mehr Kompetenz in den Baumärkten und bessere Produkte sind doch sehr wünschenswert. Früher war ein Baumarkt für mich der legitime Nachfolger des Spielzeuggeschäftes. Da ging man einfach mal zum stöbern rein, auch wenn man nichts direkt braucht.
Zwischenzeitlich ist dort das Niveau so weit gesunken oder meine Ansprüche sind so weit gestiegen, dass Baumärkte eher langweilig sind. 
Selbst dem Bengel am Holzzuschnitt möchte man am liebsten mit den Worten: "Kumm, i mog di dat" eine kleben und ihn bei Seite schieben, weil er es einfach nicht drauf hat. 
Wenn im Baumarkt nur Hilfskräfte im Einzelhandel arbeiten, dann ist es eben so, dass man dort keine Beratung mehr bekommt und dann ist dieser Vertriebsweg auch leicht durchs Internet zu ersetzen.
Natürlich will ein jemand der ein echtes Handwerk gelernt und jahrelang ausgeübt hat, einiges mehr auf der Lohnabrechnung sehen, als jemand der nur Barcodes über nen Scanner ziehen kann. Natürlich schlägt sich das auch in den Preisen nieder. Aber evtl. müssen sich die lokalen Anbieter auch mal von ihren Margen-Vorstellungen verabschieden. Im Laden vor Ort kann nach Abzug aller Kosten einfach nicht mehr über bleiben, als im Internethandel. Wenn man dann an einer Maschine nach der ersten Reklamation nur noch 5,- netto hat, dann ist das die Realität, mit der der Internethandel lebt und gedeiht. 
Wenn der Kleinkrauter mit 3 Werkzeugmarken und 4 Maschinenmarken dann mit einem Bau-Vollsoritmenter nicht mehr mithalten kann, dann ist das eben so. 
Der wird aber nicht deshalb eingehen, weil es Bosch blau nun auch im Baumarkt gibt. Der wird eingehen, weil er in den letzten 30 Jahren die Geschäftsentwicklung verschlafen hat
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Bei den Händlern stehen alle 2 Meter ein Pc, online sind sie auch und wenn sie die Nummer für ein Teil suchen wälzen sie aber die Kataloge, da soll man froh sein wenn sie blau und grün auseinanderhalten können.
Bei der letzten Bestellung auf die ich noch warte, ist nun 27 Tage her, sagte ich ihm das ich die Teilenummer an seinem PC rausuchen könne, der war grad online,...nein, er meinte das geht auch so...und dauerte und dauerte.
Weder die Händler noch deren Verkaufspersonal schaut hier im Portal rein, ich habs denen gesagt als ich den neuen GBH36V-präsentiert habe, ich sagte ihr könnt euch das alles in Ruhe durchlesen.
Pustekuchen, das interessiert die nicht die Bohne.
Bei so wenig Interesse am eigenen Beruf sage ich dann mal, irgendwo müssen sie dann zusehen wie sie ihre Bezüge erhalten wollen, spätestens dann wenn auch ihre letzte Stütze ,die Firmen, allesamt online ordern oder auch in Baumärkten reinschauen, das nimmt ja auch zu, dann landen sie beim Amt.
Gruss Willy


 

Steffen_Witt
Spezialist
 
erstellt von tiga am 27.02.2016, 12:43 Uhr
Früher war ein Baumarkt für mich der legitime Nachfolger des Spielzeuggeschäftes. Da ging man einfach mal zum stöbern rein, auch wenn man nichts direkt braucht.
Verdammt, da ist was dran. 🙂
 

Hallenser2_0
Spezialist
Mahlzeit.

Das ist ein sehr heikles Thema und ich halte mich da mit wertenden Beurteilungen bzgl. „gut“ und „böse“ auch sehr zurück, da mir das tiefere Hintergrundwissen aus Sicht des Herstellers BOSCH auf der einen und der Fachhändler auf der anderen Seite fehlt.
Trotzdem möchte ich ein paar Dinge einwerfen, über die nachgedacht werden sollte und die eventuell, die teils sehr emotional geschriebenen Beiträge hier, wieder auf eine sachliche Ebene zurückführen helfen.
Und um noch eins voran zu stellen: Auch wenn das hier das Blaue BOSCH-Forum ist, wo wir nach Möglichkeit auf politische Dinge völlig verzichten, läßt sich diese Zurückhaltung bei diesem Thema nicht ganz anwenden….ich bitte also um Nachsicht, wenn ich dies, zum besseren, allgemeinen Verständnis, streifen muß.   
 
Fakt ist aus meiner Sicht, als kleiner Handwerker ohne betriebswirtschaftliches Studium, eins:
Wir stehen (seit dem Aufkommen des Internethandels) an einer, für jeden Menschen nun auch „am eigenen Leib“ spür- und erlebbaren Zeitenwende.
Begonnen hat dieser Prozeß aber bereits mit der Massenherstellung und Anwendung von Computern und Industrierobotern, zur Mitte der 1970/Anfang der 1980er Jahre, nur haben wir
„einfachen Leute“, dies da noch nicht so richtig gemerkt, für voll genommen und schon gar nicht verstanden.
Wir haben sicher eine Art nebulöse Veränderung gespürt, aber in begreifende Worte konnten wir es noch nicht fassen.
 
Das Wort „Zeitenwende“ mag manchem sehr hochtrabend erscheinen, aber als geschichtsbegeisterter und interessierter Mensch, sehe die Welt genau da… an einer Zeitenwende, vergleichbar mit der aufkommenden Industrialisierung um die Mitte des 19.Jahrhunderts, also um 1840/50 herum, als es zur Erfindung und Massennutzung der Dampfmaschine kam.
 
Das Industriezeitalter löste übrigens das Agrarzeitalter ab.
 
Ich könnte das Ganze jetzt noch ellenlang mit geschichtlichen Details beschreiben und ausschmücken, aber darüber kann sich jeder, den es interessiert, heutzutage selber ganz schnell im Internet informieren. „Früher“ ging man dazu leibhaftig in eine Bibliothek und lieh sich die entsprechende Fachliteratur in gedruckter Buchform aus.
 
Dieser Übergang vom Agrarzeitalter zum Industriezeitalter ging nicht ohne gesellschaftliche Veränderungen/Verwerfungen ab, fand zwischen 1890/1910, mit einem wirtschaftlichen Boom, den ich gerne als 1.Globalisierung des jungen 20.Jahrhunderts bezeichne, einen Technik-gläubigen Höhepunkt und Aufschwung, von dem auch unser allseits geschätzter ROBERT BOSCH profitierte und endete, wie immer wenn man glaubt, Weltmärkte mit Gewalt neu aufteilen zu müssen, im ersten Weltkrieg (1914-1918).
Ein bis dahin undenkbares, grausames und blutiges Finale und Inferno, welches bis in unsere heutige Zeit nachwirkt.
Entgegen der, Jahrzehnte geltenden Lehrmeinung, allein das kaiserliche Deutschland hätte diesen Krieg zu verantworten, gilt heute unter allen international anerkannten Historikern als unbestritten, daß dieser 1.Weltkrieg viele Väter hatte, nämlich alle damaligen, aufstrebenden Industrienationen, welche sich die Weltabsatzmärkte neu aufteilen wollten. Punkt.
 
Wir schreiben jetzt das Jahr 2016…vor gerade einmal 100 Jahren (1914-1918), also vor nur 4 bis 5 Generationen, tobte dieses Gemetzel durch Europa. Zwei meiner Urgroßväter haben diesen Irrsinn mit ihrem Leben bezahlt. Der eine war gerade 30, der andere 33 Jahre alt.
 
Und nun seht Euch die Welt im Jahr 2016 an… und vergleicht sie mit der Welt von 1916… Die wirtschaftlichen, politischen und geschichtlichen Parallelen sind erschreckend und beängstigend zu gleich.
Das Industriezeitalter hat sein Ende gefunden, wir stecken mitten im Computer-/Informationszeitalter und die Märkte werden wieder einmal neu aufgeteilt…
 
So wie mit dem Übergang vom Agrar- zum Industriezeitalter viele Wirtschaftsbereiche, Handwerkszweige und Berufe einfach überflüssig wurden, vor dem Ende standen, oder extrem ausgedünnt wurden (Korbmacher, Weißgerber, Färber, Stellmacher, Sattler, Müller, Pliesterer/Klätscher, Dorfschmied, Bürstenmacher/Pinselbinder, Melker, Eismann, Bierkutscher, Kohlenmann, Milchmann, Ziegelbrenner, Tante-Emma-Läden u.u.u.), genauso findet jetzt wieder eine wirtschaftliche Ausdünnung statt.
Man spricht dabei emotionslos von Marktbereinigung und Marktanpassung.
Die Großindustrie hat diesen Prozeß bereits hinter sich, durch die Auslagerung der Produktion in s.g. Billiglohnländer.
Nun könnte man es sich ganz einfach machen und sagen, daß BOSCH böse und unsozial ist, weil ein Großteil der Produktion in Deutschland eingestellt und bspw. nach China ausgelagert wurde...
Aber was wäre geschehen, wenn BOSCH, als globaler Player, diesen internationalen Markttrend nicht mitgegangen wäre? Gäbe es BOSCH, in der Form, als völlig unabhängige GmbH, dann heute noch?
Würde der „Geiz ist geil-Kunde“ einen, in Deutschland hergestellten 10,8 Volt BOSCH-Akkuschrauber, für ca. 400,- € eher kaufen, als einen vergleichbaren, nur ca. 120,- € teuren Akkuschrauber eines Mitbewerbers, welcher allerdings zu dem Preis nur in China hergestellt werden kann…? (Die Preise habe ich jetzt, zur Versinnbildlichung, nur frei aus der Luft gegriffen.)
Die Antwort kennen wir alle und jeder von uns sollte bei solchen Fragen mal kurz innehalten und in sich gehen.
 
Und ja, ich will hier nicht den Moralapostel spielen, auch ich kaufe seit ca. 2 Jahren zunehmend im Internet und dies nicht ausschließlich eines Schnäppchenpreises wegen. Es ist für einen Berufstätigen einfach bequem, sich nicht extra auf den Weg machen zu müssen, sondern sich zu Hause, mit einem Käffchen kurz vor den Computer zu setzen und unabhängig von Ladenöffnungszeiten, Wetter, Verkehrsstaus und anderen Unwägbarkeiten, sein Zeugs online zu bestellen.
Und wenn der eine Onlinehändler das gewünschte Produkt nicht liefern kann, liefert es eben ein anderer Händler und dies alles meist innerhalb von 48, mitunter sogar 24 Stunden.
 
Was ist aber nun mein ganz persönliches Résumé aus Handwerkersicht?
BOSCH hat im Bereich blaue Profiwerkzeuge Jahrzehnte lang auf die Fachhändler gesetzt und diese auf BOSCH. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen zum Vorteil für beide Seiten.
Die Fachhändler haben vom Qualitätsimage BOSCH und BOSCH von der Beratungskompetenz der Händler partizipiert.
Das BOSCH-Produktprogramm war, im Verhältnis zu heute, relativ übersichtlich, der s.g. SYSTEMGEDANKE noch verinnerlicht und viele Zubehör- und Ersatzteile konnten über Jahre und Jahrzehnte, auch bei der nächsten und übernächsten Gerätegeneration noch verwendet werden.
Das vorzuhaltende Warenangebot der Händler ließ sich in normalen Ladengeschäften, mit 50-150 Quadratmetern Verkaufsfläche, ohne größere Probleme unterbringen und die Neuerungen, also die Generationswechsel der Geräte waren moderat. Es war immer genügend Zeit vorhanden, die alten Bestände abzuverkaufen, bevor die neue Generation eintraf.  
Es gab, vor dem Internet, eine unverbindliche Preisempfehlung und zu diesem (Fest)Preis wurden die Geräte verkauft, egal ob in München, Flensburg, Essen oder seit 1990 in Cottbus, Rostock, Dresden.
Bei Abnahme mehrere Geräte konnte mitunter ein kleiner Mengenrabatt ausgehandelt werden, aber ansonsten lief das Geschäft ruhig und besinnlich vor sich hin.
 
Und dann kam das Internet… Um in der Sprache der Evolution zu sprechen: die bestehenden Lebensumstände der Hersteller und Händler begannen sich langsam aber stetig zu verändern.
Manche erkannten dies, andere nicht. Manche reagierten durch Anpassung, andere nicht.
 
Die Marktbedingungen wurden immer rauer und sie verschärfen sich jetzt immer weiter.
Wie im Fach Geschichte üblich, hinterher läßt sich alles haarklein beurteilen, beschreiben und klug gaggern.
In dem Moment, wo der Mensch aber in der sich verändernden Situation drinsteckt, von der er ja noch gar nicht weiß, wohin die Reise geht, ist es extrem schwer, die richtige, zukunftsfähige Entscheidung zu treffen.
Heute wissen wir, daß die Fachhändler, die den Mut hatten, zu investieren, ihre Läden zu vergrößern und gleichzeitig einen professionellen und leistungsstarken Internethandel aufbauten, immer noch gut im Markt positioniert sind.
Die kleinen Läden, die dem Trend nicht folgten, nicht folgen konnten oder wollten und auf traditionelle Weise versuchten weiter zu machen, brechen, wenn sie in ihrer Region nicht noch ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal besitzen, rasant weg und gehen vor die Hunde.
Die ganz großen Gewinner sind die reinen Internethändler, welche sich Lastzugweise die Ware einkaufen. Mit dem Begriff vom „Verrammschen“ der BOSCH-Produkte gehe ich da sehr vorsichtig um, denn es ist nun mal deren ureigenste Geschäftsstrategie, die alle Großen seit Jahrhunderten befolgen: Billig in Masse aufkaufen und billig in Masse mit Gewinn weiterverkaufen. Das ist der Lauf der Welt und gleichzeitig das Handelsblut der Welt, welches den Kreislauf am Bestehen hält.
Es ist ganz einfach das brutale Gesetz des freien Marktes, dem sich jeder unterwirft, wenn er da mitspielen und Profit erwirtschaften will, egal ob einem das persönlich gefällt oder nicht.
 
Wem es nicht gefällt oder wer das ändern will, muß sich mit anderen zusammentun und Revolution machen. Das wiederum führt dann zu zentral gesteuerten Märkten durch den Staat und bolschewistischen Produktionsverhältnissen wie in der DDR oder heute noch in Nordkorea. Also am Ende auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei…
 
Die beiden Partner, BOSCH und der BOSCH-Fachhandel, haben es, so meine begrenzte Handwerker-Sicht heute, vor 10-15 Jahren versäumt, sich zusammen zu setzen und eine gemeinsam tragfähige Zukunftsstrategie zu entwickeln.
Inzwischen ist BOSCH-Blau in der Fläche der Bundesrepublik Deutschland immer weniger vor Ort präsent. Diese Erkenntnis ist wohl inzwischen auch in den BOSCH-Führungsetagen angekommen und nun, ich nenne es mal 5 vor 12, wird versucht, aus der Position der Stärke heraus, im wahrsten Sinne des Wortes, wieder Boden gut zu machen, indem man die Baumärkte als zusätzlichen Vertriebsweg auf den Plan ruft.
Es hat natürlich, wie der Schwabe sagt, etwas Gschmäckl, denn es erweckt den Eindruck, daß BOSCH seinen letzten treuen Fachhändlern, das immer spärlicher fließende Wasser damit ganz abgräbt….  
 
Aus reiner BOSCH-Sicht ist dieser Weg sicher im Moment der einzig gangbare, um vor Ort, also im stationären Handel, wieder vermehrt präsent zu sein, denn der klassische Fachhandel ist tot. Ob wir das nun wollen oder nicht, er ist tot.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang, an den von mir hochgeschätzten Carsten Rödl, dessen offene und ehrliche Meinung zu diesem Thema, mich jetzt wirklich brennend interessieren würde.
Leider werden wir sicher vergeblich auf einen Beitrag vom ihm warten, leider.
 
Ob BOSCH-Blau mit dem geplanten Schritt in die Baumärkte das Richtige tut… ich weiß es nicht und ich maße mir eine abschließende Beurteilung auch nicht an.
Vielleicht stellt sich in einigen Jahren heraus, daß es marktstrategisch genial war, vielleicht endet es auch im Fiasko.
Wir werden es sehen.
 
In diesem Sinne, beste Grüße aus Mitteldeutschland.
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Sehr guter Beitrag vom Hallenser.

Deshalb schätze ich die Firma Duss.
100% Fertigung in D und mit bis zu 85% Fertigungstiefe.
Profiwerkzeuge, die man nicht im Baumarkt findet, die wegen des Preises und Qualität auch nicht verramscht werden.

Steffen_Witt
Spezialist
Duss gibt es auch im Bauhaus, aber nicht in jedem.

sireagle
Power User 4
DUSS liegt bei "BAUHAUS" untem im Regal, da wo sich der Kunde hinbücken muss.
Und ist preislich eher im Bereich zwischen Einhell und Bosch-Grün angesiedelt.
Wenn man die Verkäufer drauf anspricht bekommt man was von Hausmarke erzählt... Ich musste schwer ablachen.
Und der letzte DUSS-Hammer mit dem Ich gearbeitet habe, konnte einem Bosch das Wasser nicht reichen, allerdings weiß ich nicht wie alt das Gerät tatsächlich war, wirkte noch recht frisch, das mag aber auch daran liegen das der Eigentümer den mal angeschaft hat irgendwann, dann aber nie eingesetzt hatte.... war ein Häuslebauer der den DUSS auch bei "BAUHAUS" gekauft hatte.

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

Steffen_Witt
Spezialist
 
erstellt von sireagle am 27.02.2016, 22:05 Uhr
DUSS liegt bei "BAUHAUS" untem im Regal, da wo sich der Kunde hinbücken muss.
Und ist preislich eher im Bereich zwischen Einhell und Bosch-Grün angesiedelt.

Ich glaube, da verwechselst Du was...

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
In Flensburg haben sie Duss im Verleih mit Kaufoption neben diversen anderen Marken.
Die Hausmarke ist Toolson.
Gruss Willy


 

sireagle
Power User 4
Vielleicht war das auch Auslaufware...
Keine Ahnung, ich hab mich da nicht weiter mit beschäftigt, hab das nur am Rande mitbekommen weil der Mitarbeiter einen anderen Kunden "beraten" hat, also was die da Beratung nennen.

Ich bin mit den DUSS-Geräten wirklich nicht auf dem Laufenden, aber bei BAUHAUS sind die Mitarbeiter das definitiv auch nicht.

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
In Flensburg arbeiten mindestens 3 gelernte Tischler, ein Heizungsbauer und ein Dachdecker mit Bauklempnerausbildung.
Die anderen kenne ich nicht so genau, aber kompetent scheinen die zu sein und vor allem rührig.
Dann ist da noch der grüne Boschpropagandist der ebenfalls alle seine Artikel genau kennt und auch vorführt.
Kurse für Anfänger werden im Markt von Zeit zu Zeit proklamiert, speziell auch für Frauen.
Insgesamt glaube ich das Bauhaus im Vergleich zum alten Bahr oder Praktiker eine Nummer besser ist.
Gruss Willy
 

heikob
Spezialist

erstellt von sireagle am 27.02.2016, 22:05 Uhr
DUSS liegt bei "BAUHAUS" untem im Regal, da wo sich der Kunde hinbücken muss.
Und ist preislich eher im Bereich zwischen Einhell und Bosch-Grün angesiedelt.
Wenn man die Verkäufer drauf anspricht bekommt man was von Hausmarke erzählt... Ich musste schwer ablachen.
Und der letzte DUSS-Hammer mit dem Ich gearbeitet habe, konnte einem Bosch das Wasser nicht reichen, allerdings weiß ich nicht wie alt das Gerät tatsächlich war, wirkte noch recht frisch, das mag aber auch daran liegen das der Eigentümer den mal angeschaft hat irgendwann, dann aber nie eingesetzt hatte.... war ein Häuslebauer der den DUSS auch bei "BAUHAUS" gekauft hatte.

Gruß
Sascha


Jetzt lache ich gerade Tränen! Danke für dein Fachwissen, ich kann nicht mehr. Brüller!

wuppwop
Power User 2
Moin zusammen, 
 
jetzt klärt mich mal auf, was ist denn nun DUSS für eine Marke, Profi, Heimwerker, Supermarkt.....?
 
Wir haben in W-tal 2 riesengroße Bauhaus mit Drive-in Arena und ich habe da noch nie etwas von DUSS gesehen??
 
Wenn es sich um z.B. diese Maschinchen auf den Bildern handelt, da wurde ich rein vom ähhmmm, hüstel, "Design" mal nicht an Profi denken, sorry...
 
Da fühlt man sich ja fast in die 70er Jahre zurückversetzt, so sahen die ersten Bohrmaschinen von meinem Opa aus...
 
Wenn ich das sehe bekomme ich gerade Lust mal wieder bei Woolworth einzukaufen und mir ein paar schöne alte Hörspiel-Kasseten zu kaufen, so TKKG oder 5 Freunde....oder so...
 
Gruß WW

9598735.jpg9598733.jpg
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

Steffen_Witt
Spezialist
Ja, das Design ist "dezent".

Aber die Maschinen sind von sehr guter Qualität und gebaut für die Ewigkeit.
Die Geräte sind dementsprechend teuer, aber ihr Geld wert. Wenn man die Investition vor sich selbst vertreten kann, dann ist Duss immer mehr als nur einen Blick wert.
Das Produktportfolio ist allerdings auch sehr übersichtlich.

heikob
Spezialist
Wie Steffen schon sagt absolute Qualität Made in Germany! Gruß Heiko

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hatte mal eine Vorfuehrtour bei einem Handwerker mit Bosch Hämmern. 

Das komplette Programm präsentiert unter anderem auch die Servicepakete :
-36 Monate Garantie
-24 Stunden Ersatzteilservice
- Ersatzgeraet von uns bei Bedarf im Reparaturfall
- kostenloser Abhol- und Zustelldienst
- Garantierte Reparaturabwicklung innerhalb von 5 Arbeitstagen

Zitat:

" brauchen wir nicht,  wir arbeiten mit Duss Hämmern "




heikob
Spezialist
Geil :))))

Hallenser2_0
Spezialist

Mahlzeit.
 
Um nun, nach einem längeren Ausflug in die Profi-DUSS-Welt, wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, möchte ich es noch mal in Erinnerung rufen.
Es lautete:     >BOSCH BLAU WIRD „BAUMARKT MARKE“<
 
Auf meinen recht langen Beitrag von gestern Mittag, ist bisher nicht groß eingegangen wurden.
Mich würden, wie schon angedeutet, die Meinungen der, von und mit dieser, doch schon sehr elementaren BOSCH-Richtungsentscheidung, zu allererst Betroffenen interessieren.
 
Dies sind vorrangig die Fachhändler.
 
Fühlt Ihr Euch jetzt von BOSCH vor den Kopf gestoßen, verraten und verkauft, oder könnt Ihr damit leben oder es zumindest tolerieren?
 
Eine meiner Befürchtungen ist, daß es jetzt, nachdem auch der Händlerbeirat geschlossen zurückgetreten ist, (dies ist, um es vorsichtig auszudrücken ja wie ein Paukenschlag) eine Kettenreaktion erfolgen und in einen Flächenbrand übergehen könnte.
 
Drehen ab sofort viele bisherige BOSCH-Händler, als Trotzreaktion und in einer Art Händlersolidargemeinschaft, den Spieß einfach um und schmeißen BOSCH aus ihrem Sortiment…zu Gunsten der anderen Hersteller?
 
Nicht zu vergessen, daß die anderen Hersteller diesen Vorgang ja auch mitbekommen haben, sicher schon „die Messer wetzen“ und mit super Sonderkonditionen die entstehenden Lücken, auszufüllen versuchen.
 
Dann hätte sich BOSCH aber ganz gewaltig selbst ins Knie geschossen…, denn wenn ich mir die BOSCH-Reaktionszeiten bei Produkteinführungen vor Augen halte und dann an den Kraftakt denke, ein völlig anderes Vertriebsnetz für BOSCH BLAU als bisher aus dem Boden stampfen zu wollen, eventuell auch noch Europaweit und mit all den damit zusammenhängenden Anlaufschwierigkeiten, na da Prost-Mahlzeit, dann kommen mir, nachdem ich darüber noch mal nachgedacht habe, jetzt doch schon gewaltige Bedenken.
 
Kam diese BOSCH-Entscheidung von Knall auf Fall, oder wurdet Ihr als Händler schon längerfristig darauf vorbereitet und darüber informiert?
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Steffen_Witt
Spezialist
 
erstellt von Hallenser2.0 am 28.02.2016, 13:28 Uhr
Nicht zu vergessen, daß die anderen Hersteller diesen Vorgang ja auch mitbekommen haben, sicher schon „die Messer wetzen“ und mit super Sonderkonditionen die entstehenden Lücken, auszufüllen versuchen.
Ich denke schon, daß der Vorgang von den Mitbewerbern zwar genau beobachtet wird, aber vermutlich eher, weil der Gedanke an diese Vorgehensweise nicht nur in den Köpfen von Bosch existiert. Die Hersteller sind sich wohl fast alle inzwischen der Tatsache bewußt, daß auch außerhalb der Bereiche Handwerker und Fachhandel noch ein unbeackertes Feld liegt. Nur wie man es angehen soll, das ist das Problem. Und man tut sich ja leichter, wenn es jemand vormacht und man daraus lernen kann.

Durch die grüne Schiene auch mit Gartengeräten ist Bosch schon lange im Baumarkt vertreten. Der Schritt war in meinen Augen daher durchaus logisch, wenn auch nicht frei von Problemen.

wuppwop
Power User 2
 
erstellt von Hallenser2.0 am 28.02.2016, 13:28 Uhr

Mahlzeit.
 
Um nun, nach einem längeren Ausflug in die Profi-DUSS-Welt, wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, möchte ich es noch mal in Erinnerung rufen.
Es lautete:     >BOSCH BLAU WIRD „BAUMARKT MARKE“<
 
Auf meinen recht langen Beitrag von gestern Mittag, ist bisher nicht groß eingegangen wurden.
Mich würden, wie schon angedeutet, die Meinungen der, von und mit dieser, doch schon sehr elementaren BOSCH-Richtungsentscheidung, zu allererst Betroffenen interessieren.
 
Dies sind vorrangig die Fachhändler.
 
Fühlt Ihr Euch jetzt von BOSCH vor den Kopf gestoßen, verraten und verkauft, oder könnt Ihr damit leben oder es zumindest tolerieren?
 
Eine meine Befürchtungen ist, daß es jetzt, nachdem auch der Händlerbeirat geschlossen zurückgetreten ist, (dies ist, um es vorsichtig auszudrücken ja wie ein Paukenschlag) eine Kettenreaktion erfolgen und in einen Flächenbrand übergehen könnte.
 
Drehen ab sofort viele bisherige BOSCH-Händler, als Trotzreaktion und in einer Art Händlersolidargemeinschaft, den Spieß einfach um und schmeißen BOSCH aus ihrem Sortiment…zu Gunsten der anderen Hersteller?
 
Nicht zu vergessen, daß die anderen Hersteller diesen Vorgang ja auch mitbekommen haben, sicher schon „die Messer wetzen“ und mit super Sonderkonditionen die entstehenden Lücken, auszufüllen versuchen.
 
Dann hätte sich BOSCH aber ganz gewaltig selbst ins Knie geschossen…, denn wenn ich mir die BOSCH-Reaktionszeiten bei Produkteinführungen vor Augen halte und dann an den Kraftakt denke, ein völlig anderes Vertriebsnetz für BOSCH BLAU als bisher aus dem Boden stampfen zu wollen, eventuell auch noch Europaweit und mit all den damit zusammenhängenden Anlaufschwierigkeiten, na da Prost-Mahlzeit, dann kommen mir, nachdem ich darüber noch mal nachgedacht habe, jetzt doch schon gewaltige Bedenken.
 
Kam diese BOSCH-Entscheidung von Knall auf Fall, oder wurdet Ihr als Händler schon längerfristig darauf vorbereitet und darüber informiert?

Deinen vorherigen Bericht fand ich so stimmig, das dem von mir persönlich nichts hinzuzufügen gab, dazu erst mal Glückwunsch.
 
Auch mich würde die Sicht der Händler interessieren aber ich denke, da wird es auch eine klare Absprache geben, nichts zu sagen, ......erst mal....
 
Gruß WW
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ob die Maschinen verkauft werden oder nicht entscheiden weder Bosch noch deren Händler, da ist der Kunde der entscheidet.
Da können die sich zanken oder auch nicht.
Gruss Willy

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Danke Hallenser für deinen umfangreichen und inhaltlich guten Beitrag !

Wohin die Reise geht wird mit Sicherheit niemand langfristig beurteilen können. Ich halte es mit dem alten Sprichwort Handel ist Wandel.
 
Zur Diskussion über das Internet erinnern mich manche Anmerkungen und Diskussionen an die damalige Phase als die Faxgeräte aufkamen.
 
Aber zurück zum eigentlichen Thema, bzw Stellungnahme aus Sicht eines Fachhändlers:
 
"Inzwischen ist BOSCH-Blau in der Fläche der Bundesrepublik Deutschland immer weniger vor Ort präsent"
 
Eine Frage der Perspektive. In unserer Stadt (80 000 Einwohner) sind wir zwei Händler mit umfangreicher Bosch Präsentation. Im Landkreis sind wir schon zu dritt. Ausgehend von unserem Standort und einem Radius von 25 km sind wir schon zu sechst.
 
" die Händler hätten sich schon vor 10 - 15 Jahren mit Bosch zusammensetzen sollen für eine Zukunftsstrategie" 
 
Genau diese Funktion hatte unter anderem der Händlerbeirat
 
Die Entscheidung der Firma Bosch bekamen die meisten Händlerkollegen über die Presse oder internen Verbandsmitteilungen mit.
 
"Auch mich würde die Sicht der Händler interessieren aber ich denke, da wird es auch eine klare Absprache geben, nichts zu sagen, ......erst mal...."
 
Es gibt keine Absprachen !!!!!!!!!
 
Den meisten Händlern fehlt mit Sicherheit eine fundierte Basis um eine entsprechende Information momentan abgeben zu können.
Auch in unserem Haus wird selbstverständlich die Entscheidung unseres Partners Bosch intern diskutiert. Hierbei werden auch die Innen- und Außendienstmitarbeiter einbezogen. Damit "zieht" sich der Sachverhalt natürlich.
 
Und ja wir fühlen uns vor den Kopf gestossen.   
 
 
 
 
 
:
 
 

matzelinchen
Neuling 2
Hallo,
Bei den "Fachhändlern" in meiner Region(Mittel-/ Nordhessen) ist imho schon eine gewisse Abkehr von Bosch zu spüren. Bis vor 10 Jahren gab es eigentlich nur Bosch blau und und noch etwas Metabo im Angebot. Dann kam dieser leidige Makita Zug, auf den viele, merkwürdiger Weise, aufgesprungen sind. Dann kam DeWalt und jetzt noch Milwaukee. Den Multimaster von Fein hat ja auch iwie jeder im Programm...
Der Fachhandel hat doch mittlerweile oft bis zu 5 Elektrowerkzeug Marken im Programm und man muss da ja mal realistisch bleiben, es unterscheiden sich ja alle oft nur in Nuancen! Meistens ist es nur ne Sache der Ergonomie, wem welches Werkzeug besser in der Hand liegt.

Für Bosch bedeutet das aber auch, das eben nicht jeder Kunde der nen Akkuschrauber braucht einen von Bosch in die Hand gedrückt bekommt. Und wenn der Kunde dann im Laden sieht, das es ne 10,8V und 18V Kartuschenpresse von Milwaukee gibt, dann wird wohl auch der neue Akkuschrauber Rot sein....

Wenn Bosch aber jetzt die Blauen Elektrowerkzeuge auch im Baumarkt verkauft, haben sie wieder den Vorteil von früher: Es gibt nur Metabo und Bosch. (Und den Billigschrott)
Ferner kaufen ja mittlerweile auch viele Firmen bei den Baumärkten Material ein. 
Man erschließt also 2 neue Käufer: Heimwerker die sich was gönnen wollen, sowie Handwerker die nicht nochmal extra zum Fachhandel fahren müssen/wollen/können. 

Hallenser2_0
Spezialist
@holgerfix
Danke für Deine, diplomatisch loyal formulierte, Antwort.
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

tiga
Treuer Fan
Es war früher ja auch nicht so, dass es nichts anderes gab. Gerade bei den Akkuschraubern gab es früher ja auch auswahl und Bosch war da nicht zufällig das Schlusslicht. 
Makita hat den Werkzeugmarkt ganz sicher von hinten aufgerollt und das auch nicht ohne Grund. Sicher waren die ersten Makita-Schrauber nicht gerade ein Ausbund an Ergonomie, aber gerade als die Japaner das schon erkannt hatten, hat Bosch ja noch immer diese grauslich trödeligen Teile im Programm gehabt. 
Wettbewerb belebt das Geschäft und wenn einzelne diesen Kampf nicht durchhalten, ist es eben auch nur bedingt schade. Bei den Akkuschraubern hatte ich damals Elu und die waren für ihre Zeit traumhaft. DeWalt hatte die Geräte später im Programm (leicht abgewandelt aber nicht zum Guten). Es sind durch die Veränderungen im Markt  Hersteller verschwunden. Wenn sich die Hersteller nun breitere Absatzmärkte erschließen, wird auch dies zu veränderungen im Markt führen. Wenn dann ein paar Händler verschwinden, so ist dies eben auch nicht immer ein wirklicher Verlust.
Es bringt nichts, den Blick nach hinten zu richten. Die Zukunft liegt vor uns.
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

Hallenser2_0
Spezialist
Na dann: "Zurück in die Zukunft."  🙂
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo in die Runde,
eine sehr interessante Diskussion mit vielen tollen Beiträgen.
Ich denke jetzt müssen wir einfach abwarten wie sich die Sache ab Herbst entwickelt.

Als Händler habe ich persönlich keine allzu großen Bedenken. Wir müssen es halt einfach schaffen und mit Zusatzleistungen weiter interessant zu halten.

Gruß
Stefan