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Gelöschter Benutzer
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11 ANTWORTEN 11

Holger_Schrade
Spezialist
Hallo,

mit den Diensten hab ich keine Erfahrung, nur im allgemeinen mit Bestellungen aus den USA.

Hier ist wie so oft der Zoll unter umständen das Problem, je nach Beamten können das schon mal komische Dinge dabei raus kommen.
Wie z.B. ein fehlendes CE Kennzeichen, bis hin zu "fäschungen" kann da schon mal alles vorkommen, das nächste Mal geht der genau gleiche Artikel in der genau gleichen Verpackung und den gleichen Papieren ohne Probleme durch.

Wichtig ist eben, dass die entsprechenden Zoll Unterlagen aussen am Packet angebracht sind, wenn das nicht der Fall ist, wird das ganze noch holbriger.

Grüße
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

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Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Holger,

ich mach das mal in Stichpunkten, alles andere würde Bücher füllen:

- Die Adressen der Weiterleitungsdienste sind i.d.R. bekannt. Das bedeutet: Große Versender (mit automatisierten Systemen) die partout nicht außerhalb der Vereinigten Staaten bzw. Nordamerika/Südamerika versenden wollen sperren diese in ihren Systemen.

- Dasselbe gilt für Anbieter von Waren die diese nur in bestimmten Märkten anbieten wollen, bzw. Produkte die exklusiv für einen bestimmen Markt bestimmt sind.

- Die Registrierung bei einem Weiterleitungsdienst reicht i.d.R. nicht, manchmal kann man nämlich Glück haben das ein Dienst es noch nicht auf die jeweilige Sperrliste "geschafft" hat. 

- Die Adresse des Weiterleitungsdienstes stimmt nicht mit der Rechnungsadresse deiner Kreditkarte und/oder des PayPal-Konto überein. Letzteres lässt sich durchaus austricksen, ersteres eher nicht bzw. nur bedingt/ durch Glück wenn das System keinen Abgleich vornimmt.

- Der Verkäufer bzw. sein System erkennt bei den meisten automatisierten Bestellprozessen und Validierungen in welchem Land die verwendete Kreditkarte ausgegeben wurde. (Auch hier kann bzw. konnte man tricksen in dem man sich eine Visa oder Mastercard "Geschenkkarte" aus den USA besorgt hat. Eine weitere Möglichkeit, die zumindest in 2007/2008/2009 noch funktionierte, wenn man persönlich vorher mal in den USA war, zu einer Chase Bank gehen & Konto eröffnen und eine Kreditkarte ausstellen lassen (ja, auch als ausländischer Besucher ging das).

- Haftung kann ein Problem sein. (Verlust, Diebstahl, Beschädigung)

- Rückversand kann ein Problem sein. (DOA, Umtausch, (...) )

- Zollabwicklung - sofern angeboten - ist als Zweifelhaft anzusehen. (Dazu kann man ein weiteres Buch schreiben, und noch eines wenn man eBay's GSP, Amazon Global etc. mit einbeziehen will)

Im Idealfall kaufst Du bei einem kleinen Händler, den Du vorher überzeugt hast mit Dir ein Geschäft zu machen und der ein echtes Kreditkarten-Terminal (KEIN web-interface/virtual terminal) im Laden hat, gibst dem deine Nummer die er manuell ins Terminal eingibt, so wie wenn die Karte mal nicht lesbar ist. Schickst dem außerdem einen vorab von Dir bezahlten UPS* Versandschein. (Der inkl. aller Formulare korrekt ausgefüllt ist!) Erklärst dem dass er den Beleg der Kreditkarten-Zahlung an die Rechnung heftet und hinter den Versandschein, aussen am Paket anbringt. Freust dich nach ein paar Tagen über ein korrekt zugestelltes Paket und fertig verzollte Ware (inkl. Beleg über diese, ca. 1 Woche später per Post).

Das funktioniert, in abgeänderter Form natürlich auch, wenn er statt direkt zu Dir, an den "Weiterleiter" schickt.

Je nach Warenwert und Dringlichkeit ist der direkte Weg IMMER vorzuziehen.

*UPS ist nach meiner Erfahrung der zuverlässigste Logistiker, auch wenn die gerne behaupten lieber Dokumente zu versenden. UPS Account erforderlich! FedEX ist ebenfalls ganz vorne. Echtes DHL Express geht auch. Und noch ein Tipp für die Inhaltsangabe: Korrekt muss sie sein, aber so vage wie möglich. Insbesondere alles was eine Klinge hat, sollte als "Tool" deklariert werden. Sonst fliegt bei den Logistikern gerne mal der Staub von der Tastatur weil sie ganz viele, ganz aufgeregte Mails schreiben.

TARIC würde ich nur dann selber angeben, wenn absolut unvermeidlich. 

Die Weiterleitungsdienste selbst, arbeiten i.d.R. korrekt. U.a. für den genannten Shipitto kann ich das aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Wobei alle Risiken und Nebenwirkungen des internationalen Versand trotzdem bestehen bleiben. Und ob es geklappt hat, weißt Du erst wenn wirklich Ware zu Shipitto verschickt wurde und dort angekommen ist. Ich hatte auch schon Stornos inkl. Rückzahlung weil "sie" auf den letzten Drücker gemerkt haben das der inländische Empfänger ein "Weiterleiter" ist. Wie bekannter die Adresse des "Weiterleiter", umso höher das Risiko das man am Ende nicht erfolgreich ist.

Viele Grüße,
Oliver

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

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Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Auch von mir ein kräftiges Daumen hoch Oliver für deinen ausführlichen Bericht. Sehr interessant. Hatte vor 15J öfter mal Sachen direkt aus den Staaten bestellt. Damals war das immer eine freundliche, austauschreiche Begegnung beim Zoll.

Aber monetär lohnte sich das ganze nur, wenn der Preis wirklich deutlich niedriger war als hier (oder man keine andere Wahl hatte und die Sache partout wollte).

Was mich am meisten ärgert(e) dabei, dass man die volle Märchensteuer auch auf die Versandkosten, die ich ja ausschließlich an das ausländische Speditions/Transportwesen bezahlt habe/hatte,  hier in D angekommen, noch on-top berappen muss/musste.
Insbesondere dann, wenn man die Sachen noch selbst abholte am Zoll.

Mal sehen wann ich mein BT150-5/8 endlich erhalte. Liegt angeblich schon eine Woche beim Zoll zur "clearance" bereit. Werde dann im anderen Thread dazu berichten.
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich hab von Auslandskäufen bisher immer abgesehen, auch innerhalb der Eu, auch weil die Umsatzsteuern alle unterschiedlich sind, Papierkram ohne Ende.... (innergemeinschaftliche Dreiecksgeschäfte glaub ich heisst das)
Für Dänen hingegen lohnt es sich bei uns einzukaufen, die sind auch fit wegen der Steuer, die kaufen hier netto ein und was dann drüben passiert, ich weiss es nicht , obwohl das Militär die Grenzen sichert, und das INNERHALB unserer so tollen "grenzenlosen" Wirtschaftsunion (:) 
Trotzdem nett vom Olli, ist halt einiges zu bedenken.
Gruss Willy






 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Dann noch ein paar Zeilen zum Zoll.

Ich habe im laufe der Jahre 2 Binnenzollämter kennenlernen dürfen. Das eine, "A", hat sich wie ein professioneller fast schon "freundschaftlicher" Geschäftspartner verhalten. Gegenseitiger Respekt und Verständnis waren eine Selbstverständlichkeit.

Das andere, "B", da hatte man das Gefühl ein großer Störfaktor, potenziell kriminell, und überhaupt/generell unerwünscht zu sein.

Um das einordnen zu können sollte ich nicht unerwähnt lassen das die Interaktion mit "A" zu einer Zeit stattfand als die Menge der Importsendungen über Deutsche Post/DHL noch "überschaubarer" waren. Nach einer Umstrukturierung der Zuständigkeit(en) waren die Mengen dieser Importsendungen schon deutlich größer (aber noch weit entfernt von "heute"), und zu dieser Zeit waren die Interaktionen mit "B". 

Der Zoll säuft ab, ich denke das kann & darf man so deutlich schreiben. Die Mengen die alleine in Frankfurt bewältigt werden müssen sind gewaltig. Und dann, zumindest war es vor ein paar Jahren noch so, gibt es auch immer noch Post die auf dem Seeweg kommt - weswegen auch in "Hamburg Hafencity" noch Postsendungen verzollt werden/wurden. Wie so vieles (Stichwort: Weltpostvertrag) hinkt das ganze System seiner Zeit viele, viele Jahre, vielleicht sogar mehr als ein ganzes Jahrzehnt, hinterher. Der Gesetzgeber hat eine rechtzeitige und angemessene Reformierung verschlafen, genauso wie die rechtzeitige Regulierung von PayPal, eBay, Amazon, (...). Und die eine Reformierung die es im Bereich "Einfuhrabgaben" gab, war eine Platzpatrone. 

Von einer persönlichen "Anmeldung"/Abholung auf dem Binnenzollamt rate ich mittlerweile eigentlich grundsätzlich ab. Zum einen ist der Zeitaufwand enorm/ bis teilweise unkalkulierbar, zum anderen macht (mir) die Interaktion keinen wirklichen Spaß mehr. Dauergenervt trifft es als Beschreibung des Ist-Zustand ganz gut.

Die Zollabwicklung über den Logistiker hat außerdem den Vorteil, "Stich"proben ausgenommen, das sie parallel zum Versand anhand der (digitalen) Begeleitpapiere erfolgt. Somit ist i.d.R. eine Freigabe schon erteilt wenn die Ware in Deutschland eintrifft und kann ohne Verzögerung bis in die Zustellung weitergeleitet werden. Dafür fallen zwar Gebüren an, aber wenn man mal sauber rechnet was einen der Zeitaufwand der Selbstabholung kostet, ist das nicht mehr der Rede wert. Außerdem erhält man hier, korrekt wie es sich gehört, die entsprechenden Papiere - ganz so wie bei der Selbstanmeldung/Abholung. 

Bei der Deutschen Post/DHL war die sog. Postverzollung, also die Anmeldung und Beschau der Ware mit dem Zoll, durch die Deutsche Post/DHL als Vertreter, viele Jahre kostenlos. Das hat man - verständlicher Weise - natürlich irgendwann geändert.

Wie ich weiter oben schrieb, habe ich persönlich so meine Zweifel was die Zollabwicklung "im Voraus/ mit der Ware bezahlt" durch von "großen" Versendern/Verkäufern beauftragte Dienstleister angeht. Ich habe das im Laufe der Jahre über mehrere Verkäufer - testweise - in Anspruch genommen, korrekte Papiere, vor allem einen Beleg dafür, das tatsächlich Einfuhrabgaben entrichtet wurden, habe ich - auch nach Aufforderung - nie erhalten. Es taucht zwar meist als Position auf der Rechnung auf, aber nachvollziehbar ist es nicht. In dem Zusammenhang ist evtl. noch interessant zu wissen das die, nennen wir es mal "Steuerschuld", an der Ware hängt.

Ausdrücklich ausgenommen von meinen oben gemachten Bemerkungen, ist wenn der Verkäufer/Versender "Delivery Duty Paid" (Incoterms DDP) über einen der vorgenannten Logistiker anbietet. Dann findet die Verzollung wie zuvor beschrieben statt, wird allerdings dem Absender und nicht dem Empfänger in Rechnung gestellt. Eine Abrechnung/Beleg erhält der Empfänger i.d.R. trotzdem.

Und da es ja um Bosch geht, sollten bei den "blauen Artikeln" auch z.B. T-Shirts (oder andere Kleidung) dabei sein, so fällt für diese, neben Alkohol und Tabak, mit einer der höchsten Zolltarife an, sofern der Warenwert 150,- Euro überschreitet.

Viele Grüße & happy Sunday shopping!
Oliver

 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
 
erstellt von the_black_tie_diyer am 16.02.2020, 14:57 Uhr
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Ausdrücklich ausgenommen von meinen oben gemachten Bemerkungen, ist wenn der Verkäufer/Versender "Delivery Duty Paid" (Incoterms DDP) über einen der vorgenannten Logistiker anbietet. Dann findet die Verzollung wie zuvor beschrieben statt, wird allerdings dem Absender und nicht dem Empfänger in Rechnung gestellt. Eine Abrechnung/Beleg erhält der Empfänger i.d.R. trotzdem.
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Alter Schwede, hast du dich damit beschäftigt. Man könnte meinen, du kaufst nur im Nicht-EU-Ausland 🙂

Aber incoterms DDP bieten wirklich nur wenig Online-Händler gleich mit an.  Das sind m.E. nur die großen, die auch sehr viel international versenden (so wie z.B. B&H in NYC)
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
"Beschäftigt" trifft es ganz gut. 😉 Aber ansonsten gilt: Die Welt ist mein Zuhause. 😉

B&H ist cool, warst mal vor Ort? Hab da seiner Zeit einiges an SureFire Produkten gekauft.

Viele Grüße,
Oliver

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
 
erstellt von the_black_tie_diyer am 16.02.2020, 17:38 Uhr
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B&H ist cool, warst mal vor Ort? ...
Ne, aber selbst der Laden soll wirklich riesig sein. Mein Bruder war glaube ich schon dort.
Hab damals, in meiner aktiven Zeit, Nikon Teile dort geholt.  Waren damals deutlich günstiger als hier. Und mit gelber, internationaler Garantiekarte, war das auch kein Risiko.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ist ein unglaubliches Geschäft. Als quasi Düsseldorfer "kennt" man ja so Lokalgrößen wie Foto Koch, auch damals als es noch "HiFi & Foto Koch" war - da habe ich meinen ersten "echten" CD-Spieler gekauft, ein Technics. Oder Leistenschneider ... Aber B&H ist ne völlig andere Größenordnung.