Dann noch ein paar Zeilen zum Zoll.
Ich habe im laufe der Jahre 2 Binnenzollämter kennenlernen dürfen. Das eine, "A", hat sich wie ein professioneller fast schon "freundschaftlicher" Geschäftspartner verhalten. Gegenseitiger Respekt und Verständnis waren eine Selbstverständlichkeit.
Das andere, "B", da hatte man das Gefühl ein großer Störfaktor, potenziell kriminell, und überhaupt/generell unerwünscht zu sein.
Um das einordnen zu können sollte ich nicht unerwähnt lassen das die Interaktion mit "A" zu einer Zeit stattfand als die Menge der Importsendungen über Deutsche Post/DHL noch "überschaubarer" waren. Nach einer Umstrukturierung der Zuständigkeit(en) waren die Mengen dieser Importsendungen schon deutlich größer (aber noch weit entfernt von "heute"), und zu dieser Zeit waren die Interaktionen mit "B".
Der Zoll säuft ab, ich denke das kann & darf man so deutlich schreiben. Die Mengen die alleine in Frankfurt bewältigt werden müssen sind gewaltig. Und dann, zumindest war es vor ein paar Jahren noch so, gibt es auch immer noch Post die auf dem Seeweg kommt - weswegen auch in "Hamburg Hafencity" noch Postsendungen verzollt werden/wurden. Wie so vieles (Stichwort: Weltpostvertrag) hinkt das ganze System seiner Zeit viele, viele Jahre, vielleicht sogar mehr als ein ganzes Jahrzehnt, hinterher. Der Gesetzgeber hat eine rechtzeitige und angemessene Reformierung verschlafen, genauso wie die rechtzeitige Regulierung von PayPal, eBay, Amazon, (...). Und die eine Reformierung die es im Bereich "Einfuhrabgaben" gab, war eine Platzpatrone.
Von einer persönlichen "Anmeldung"/Abholung auf dem Binnenzollamt rate ich mittlerweile eigentlich grundsätzlich ab. Zum einen ist der Zeitaufwand enorm/ bis teilweise unkalkulierbar, zum anderen macht (mir) die Interaktion keinen wirklichen Spaß mehr. Dauergenervt trifft es als Beschreibung des Ist-Zustand ganz gut.
Die Zollabwicklung über den Logistiker hat außerdem den Vorteil, "Stich"proben ausgenommen, das sie parallel zum Versand anhand der (digitalen) Begeleitpapiere erfolgt. Somit ist i.d.R. eine Freigabe schon erteilt wenn die Ware in Deutschland eintrifft und kann ohne Verzögerung bis in die Zustellung weitergeleitet werden. Dafür fallen zwar Gebüren an, aber wenn man mal sauber rechnet was einen der Zeitaufwand der Selbstabholung kostet, ist das nicht mehr der Rede wert. Außerdem erhält man hier, korrekt wie es sich gehört, die entsprechenden Papiere - ganz so wie bei der Selbstanmeldung/Abholung.
Bei der Deutschen Post/DHL war die sog. Postverzollung, also die Anmeldung und Beschau der Ware mit dem Zoll, durch die Deutsche Post/DHL als Vertreter, viele Jahre kostenlos. Das hat man - verständlicher Weise - natürlich irgendwann geändert.
Wie ich weiter oben schrieb, habe ich persönlich so meine Zweifel was die Zollabwicklung "im Voraus/ mit der Ware bezahlt" durch von "großen" Versendern/Verkäufern beauftragte Dienstleister angeht. Ich habe das im Laufe der Jahre über mehrere Verkäufer - testweise - in Anspruch genommen, korrekte Papiere, vor allem einen Beleg dafür, das tatsächlich Einfuhrabgaben entrichtet wurden, habe ich - auch nach Aufforderung - nie erhalten. Es taucht zwar meist als Position auf der Rechnung auf, aber nachvollziehbar ist es nicht. In dem Zusammenhang ist evtl. noch interessant zu wissen das die, nennen wir es mal "Steuerschuld", an der Ware hängt.
Ausdrücklich ausgenommen von meinen oben gemachten Bemerkungen, ist wenn der Verkäufer/Versender "Delivery Duty Paid" (Incoterms DDP) über einen der vorgenannten Logistiker anbietet. Dann findet die Verzollung wie zuvor beschrieben statt, wird allerdings dem Absender und nicht dem Empfänger in Rechnung gestellt. Eine Abrechnung/Beleg erhält der Empfänger i.d.R. trotzdem.
Und da es ja um Bosch geht, sollten bei den "blauen Artikeln" auch z.B. T-Shirts (oder andere Kleidung) dabei sein, so fällt für diese, neben Alkohol und Tabak, mit einer der höchsten Zolltarife an, sofern der Warenwert 150,- Euro überschreitet.
Viele Grüße & happy Sunday shopping!
Oliver