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Neulich auf dem Bau

gregora_
Treuer Fan
MoinMoin, 

nachdem ich ein wenig irritiert war über all das Tamtam um hervorragend zu Verteilter umgebaute L-Boxxen hier im Forum, wollte ich euch mal einen Kollegen aus der Praxis vorstellen, den die Maler bei uns im Einsatz hatten.
Mal als kleiner Schmunzler zwischendurch.

mit freundlichen Grüßen,
Gregor
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Gott schuf die Erde. Wir den Rest. Das Handwerk.
15 ANTWORTEN 15

higw65
Power User 4
Ist das ein LED-Strahler?

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

donniedarko
Spezialist
Was ist da jetzt schlimm daran?
aus dem echten Nordfriesland!

gregora_
Treuer Fan
MoinMoin,

ja, ist ein LED Strahler.
Nun, wenn ich mich korrekt entsinne wurde bei vielen Eigenbauten angemerkt, dass man diese nicht verwenden dürfe auf dem Bau, da nirgends abgenommen und somit nicht BG konform. Obgleich die Eigenbauten oft auf hoch professioneller Ebene waren. Ich selbst habe überhaupt  kein Problem mit solchen Basteleien. 

Mit freundlichen Grüßen,
Gregor
Gott schuf die Erde. Wir den Rest. Das Handwerk.

pirate477
Aktives Mitglied 3
Naja, ich vermute nach dem Foto das das ein NYM Kabel - starr, mechanisch nicht allzubelastar -  und kein H07RN-F (Flexibel, da kannst auch mal drüberlaufen ohne das was kaputt geht) ist.
Dann sind das wohl einfach Aufputz Schukodosen ohne Zugentlastung. Sprich wenn da jemand übers Kabel stolpert kann er das Kabel aus der Steckdosen reissen und dann liegen da 230V offen in der Gegend rum. Das kann sehr ungesund enden.
Würde ich das prüfen, müsste ich diese Bastelei wahrscheinlich sperren.

Grüße,
Philipp

planschkuh
Aktives Mitglied 3
Naja...schon deutlich schlimmeres gesehen xd

Holger_Schrade
Spezialist
Naja Typische Maler, bzw. Rohbau. Und selbstverständlich ist es nicht erlaubt, wird aber genau so häufig ignoiert, wie die vorgeschrieben BGV W3C Prüfung. Grüße

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Der Elektriker mit dem wir grad zu tun haben bietet auch Prüfungen nach BGU an, steht dick auf dem Auto.
Seine Mitarbeiter jedoch arbeiten alle wie sie da sind ohne Prüfaufkleber auf den Maschinen, ich hab drauf geachtet. (:)
Gruss Willy

Holger_Schrade
Spezialist
Der Aufkleber ist nur für die Optik, entscheidend ist das Protokoll. Viele Fiemen lassen trotzdem Aufkleber anbringen, damit man es sofort sieht. Solange nichts passiert ist eh alles nicht so wichtig, nur sollte es einen ernsthaften Stromunfall geben, dann kommt die BG und die Kripo und will Unterlagen sehen. Strom ist nun mal oft tötlich.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Neulich haben wir dem Fensterbauer mit einem GDS 18V-HT ausgeholfen, wegen Betonschrauben die raus sollten
Jetzt fand der Dekra einen neuen Mangel und die Schrauben müssen erneut raus.
Diesmal jedoch hatten die Fensterbauer einen neuen Makitaschlagschrauber, sie haben dazu gelernt, aber ein wenig fehlt noch.
Der Makita ist irgendwo bei 200nm und nicht bei 650nm wie der HT.
Leider wollten die Schrauben einfach nicht und wir liehen den GDS nochmal aus (:)
Dabei hatten wir denen noch gesagt wo es den HT zu kaufen gibt, wäre kein Km weit gewesen (:)
Boschakkus haben sie schon...
Das eine klassische Beratungsresistenz.
Gruss Willy

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich bin seit 16 Jahren von den Grossbaustellen weg, hab immer nur meine kleinen Baustellen und daher wohl so einiges verpasst was in den Jahren so abgegangen ist.
Ich weiss nicht wo ich anfangen soll, das stets der billigste den Zuschlag erhält war schon immer so.
Aber auch diese Billiganbieter hatten gute Leute und gute Ausrüstung, sonst wären sie nicht so günstig, klar eigentlich.
Tatsache ist heute aber das dies eben nicht mehr so ist.
Zunächst mal die Sprachbarrieren, deutsch kann kaum einer, aber englisch auch nicht !!
Zeichnung lesen, Maße abnehmen, ich dachte das wäre international, aber nee, Pustekuchen, können sie nicht, muss Chef anrufen, Telefon haben sie zum Glück alle (:)
Leistungsverzeichnisse haben die ebenso keine da, sie wissen eigentlich garnicht was sie da sollen.
Dann sehe ich ständig Leute die Treppen rauf und runter rennen, jedesmal LEER, es wird kein Material hochgetragen und kein Müll nach unten.
Es fährt auch jeder mit leerem Auto zurück, dafür wachsen die Müllberge ständig an.
Ermahnungen fruchten nicht, es heisst nur jaja, machen wir alles weg.
Wir haben diverse Wassereinbrüche gestoppt, damit der Bau mal trocknen kann, wir schauen immer nach nassen Stellen.
Geschockt waren wir das sonst immer trockene Wände plötzlich einen nassen Fleck auf etwa halben Meter Höhe da war, dazu kam das es roch...Dixiklo steht ganz unten, wird regelmässig gereinigt.
Dazu kommt das ab und an Kaufinteressenten vorbeischauen, mann ist das peinlich...
Ich verstehe die Bauleitung auch nicht, wer seinen Müll auf dem Bau lässt kann doch keine Abschlagszahlung erwarten oder???
Die hätte ich einbehalten bis alles sauber ist.
Von den Mängeln die sie jeden Tag neu produzieren rede ich noch nicht mal.
Wir machen dort quasi nur für bestimmte Arbeiten direkt für den Generalunternehmer ,sind also nur zum Besuch, ich hätte bei dem ganzen Konsortium auch keinen Bauvertrag unterzeichnet, da kann KEINER vernünftig arbeiten, irgendwie rackern sie alle gegeneinander..wenn da irgendeiner was verdient fress ich nen Staubsauger.
Ich bin froh wenn wir da fertig sind und ich wieder meine Baustelle hab (:)
Gruss Willy













 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
@willy Ja, dieses geld-/zeitfressende hirn- und planlose Herumgerenne auf Baustellen beobachte ich auch schon seit Jahren, allerdings auch bei deutschsprachigen Firmen. Es gibt nur noch selten Firmen bzw. Gewerke auf einer Baustelle, mit denen man Hand in Hand arbeiten kann, die sich an Absprachen halten bzw. die gegenseitige Kommunikation einfach passt. Nachdenken, mitdenken, sowohl dem eigenen AG oder den mitwerkelnden Gewerken gegenüber ist nicht mehr weit verbreitet. Mich erinnert das (vor allem bei BV im Schlußspurt) oft an einen Haufen Hühner, die völlig planlos auf der Flucht vor dem Architektenmetzger durch die Gegend flattern... Bei den von dir angesprochenen Mängeln muß ich dir auch recht geben.. was ich da als "Gewerksfremder" alles zu sehen bekomme und trotz geringer Ahnung von der Materie umgehend Kopfschüttelfrost bei mir auslöst .. Allerdings sind meiner Erfahrung nach auch die Bauherren sowie auch die Architekten zunehmend beratungsresistent, wenn man etwas zu Fehlplanungen oder Pfusch sagt..

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Es ist lange her und ich glaube der Architekt dürfte lange in Rente sein aber:
Er war einer der unbeliebtesten Architekten überhaupt.
Er hatte detailierte Ausschreibungen, kleines Beispiel: "Jeder Schussnagel ist mit einem Hammerschlag nachzusetzen!" (seine Erklärung dazu: Schussnägel ziehen nicht an)
Das Problem war das er vormittags da war, mittags und nachmittags auch noch und den Bauleuten auf die Finger schaute.
Hat wer ein Paket Schrauben aus dem Auto geholt kontrollierte er ob die zugelassen sind.
Hat wer eine Dose Schaum geholt das gleiche..er wollte für alles ein Prüfzeugnis.
Haben die Dachdecker Trapezblech verlegt und es gewagt über die neuen Platten zu latschen suchte und fand er Kratzer drauf, Platte kam dann runter, musste neu bestellt werden, er sagte "der Kunde hat ein Recht auf heile Platten, wenn sie ein Auto neu kaufen dürfen auch keine Kratzer drauf sein" !!
Das ging teilweise so weit das dort die Firmen ein und aus gingen, er hatte kein Problem die Firmen vom Bau zu jagen wenn diese nicht ordentlich arbeiteten.
Mein Exchef sagte mal :" Das schlimme mit dem Architekten ist das der auch noch Recht hat und man sich jede Diskussion mit ihm sparen kann!"
Für die Bauherren eine feine Sache, sie bekamen stets mängelfreie Häuser.
Leider ist der Gute nicht mehr im Geschäft.
Gruss Willy




 

viertelelf
Spezialist 2
So einen Architekten wünscht sich jeder Bauherr.
Mein letzter Architekt ist bei mir auf der Terrasse gesessen, hat sich vom Heizungsbauer erklären lassen, wie hochmoderne Heizungssteuerungen funktionieren, hat eine Flasche Wein geleert, hat noch eine weitere für Zuhause erschnorrt und mir im Nachgang diesen Termin zu 100% in Rechnung gestellt. 
Die eigentliche Aufgabe, eine Grobkalkulation des Bauvorhabens, zu dem ich ihn eigentlich angestellt habe, hat er dagegen nie abgeliefert.

1/4 11

Fun Fact, Monate später saß er in einem Restaurant am Nebentisch und hat sich bitterlich über die Zahlungsmoral bei seinen Kunden beschwert. Die würden alle nicht bezahlen. Na so was.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich werde oft gefragt welchen Bauvorlageberechtigten/Bauleiter man nehmen könne..ich weiss derzeit keinen.
Oft ist es auch so das Kunden einen kennen der sich dann formal als Bauvorlageberechtigter ausgibt, der beauftragt dann die Zeichnungen/Statik macht den Bauantrag und das wars, nie wieder gesehen, streicht aber sein Honorar ein.
Mir ist es ganz lieb wenn mal einer reinschauen würde, muss nicht jeden Tag sein, aber einmal die Woche doch schon gerne, es gibt auch immer irgendwie Fragen, ich möchte auch sicher sein das ich auf Kurs bin.
Wir hatten einen Statiker der sowas machte, seine Statik/Verstand waren 1a, er konnte auf dem Bau direkt sagen was wir machen sollen ohne das er vorher seine Maschine dazu befragen musste.
Er sagte baut das mal so, ich rechne das nachher mal nach und schicks euch zu (:)
Der ist auch in Rente.
Der Nachfolger ist "nur" Architekt aber kein Statiker..der muss auch wieder einen Statiker fragen..und wenn ich einen Balken ersetzen möchte kann der nichts dazu sagen, erst nächste Woche mal wenn er beim Statiker ist..
Es wird immer schlimmer...
Die Jüngeren könnten ohne ihren Laptop und ohne ihr "Programm" direkt stempeln gehen.
Gruss Willy








 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich schreib besser nix Genaueres über meine Erfahrungen mit Architekten (privat und beruflich). Eventuell hab ich halt über knapp 25 Jahre hinweg immer nur mutierte Affenfischfroschhörnchen erwischt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.. Allerdings lehne ich seit ca. 4 Jahren auch jegliche berufliche Zusammenarbeit mit Architekten kategorisch ab. Bin nicht mehr gewillt, unbezahlt deren Planungsfehler zu korrigieren bzw. den Kunden zu erklären, daß gewisse Planungen aufgrund der Naturgesetze einfach nicht funktionieren. Alldieweil - der Architekt hat immer Recht. Und ich hab Besseres zu tun, als abends ausführliche Bedenkenanmeldungen zu schreiben und dann ewig einer Unterschrift hinterherzurennen, ohne die ich garantiert nicht weiterarbeite.. in der Zwischenzeit gibt es massig Druck bzgl. Fertigstellungsfristen.. Zahlungsmoral ist auch unter aller Sau.. Nö, soll'n se 'nen anderen Deppen suchen. Für einen Architekten arbeite ich nicht mal mehr dann, wenn er den 8fachen Stundensatz oder das dreifache des Angebotes zahlen würde. Meine Nerven und meine Lebensqualität sind unbezahlbar. Wie gesagt, es mag Ausnahmen geben - bei mir jedoch beträgt die Vollhonk-Trefferquote satte 100%. Gruß