Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

fachhandel vs. internet

meisterbenno
Spezialist 2
aus gegebenem anlaß würde mich interessieren, wo ihr einkauft ....
ich persönlich kaufe zwar auch gelegentlich im internet ein, favorisiere aber für den kauf meiner blauen schätze den fachhandel.
gebe hier allerdings nicht dem hier ortsansässigen, sondern einem (leider) weit entfernten fachhändler den vorzug.

viele führen beim einkauf im ´net ja zum einen die bequemlichkeit der bestell-möglichkeit vom sofa aus, zum anderen die lieferung bis an die haustür an .
von den angeblich ach so guten preisen ganz zu schweigen.
aber wo bleibt da die beratung ....
viele der internet-händler verscherblen alles, was möglich ist.
vom der zimmerpalme über die klobrille bis zum gartenpavillon ....

wenn ich etwas benötige, rufe ich meinen fachhändler an,
schildere ihm mein problem und er berät mich.
kunden- nicht verkaufsorientiert ....
egal, ob ich schleifpapier für eine treppen-aufbereitung brauche,
das für meine belange ideale untergestell in verbindung mit einer gcm 12 gdl benötige
oder mein veteran (gsh 10 c) eine wiederbelebung braucht .....
ob man solchen service auch beim internet-händler bekommt ... ?
preislich komme ich bei meinem fachhändler auch immer sehr gut zurecht.
dies ist aber für mich nicht das vordringlichste einkaufsargument !!!!

bin auf eure antworten gespannt

gruß







Bosch . Denn für billiges Werkzeug bin ich zu arm ... !
487 ANTWORTEN 487

sireagle
Power User 4
Nein,

Kolbermoor kenne ich nur weil mal ein Redaktionskollege da lebte, Sinus50 hat mit der nordwestlichen Ausrichtung vollkommen recht. Ist nicht wirklich weit vom Nürburgring entfernt. Ist also in der Eifel.

Gruß
Sascha
 
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Wir haben in SH auch ein paar Gute, fachkundige Händler, nicht die Baumärkte sondern eben Fach-Industriehandel, so ist es auch wieder nicht, nur ist es halt alles ein wenig am Markt und auch am Kunden vorbei, damit meine ich nicht nur die Öffnungszeiten von 9-17.00 und Samstags nur ein Notlagerist vor Ort, nein da ist noch mehr im Busche:
Einmal die Preise, Strassenpreise kennen sie nicht und von Internet ebenso noch nie was gehört, haben aber Homepage allerdings bekommt man Preise nur über Kundenkonto.
Achwas, einfach mal hinfahren.
Die Ware im Regal, fein ordentlich präsentiert und beschrieben, aber keine Preise, nur Nummern, hoppla es kommt jemand und fragt ob er helfen könne..Ja klar, wüsste gern wie teuer.
Moooment, daaaa schaue ich mal.....für WEN war das bitte????...Für mich.
Konto?,Firma? Ja klar Firma, Konto bei der Bank! Könnts dir aber gleich bezahlen!!
Verkäufer schaut ratlos....
Daneben stehen noch mehr Maschinen wo man gern wüsste was die denn dafür haben wollen, aber jedesmal das Prozedere mit den Nummern, Konten, Namen, Adressen, Konfession, Ehestand, Grundbesitz usw...was die alles wissen wollen.....(Ironie)
( bei einem wollte ich ein Konto und auf dem Formular stand was von Grundbuchauszug, habs dann zerknöllt, soweit wollte ich es dann doch nicht kommen lassen)
Ich weiss aber von Kollegen was die dort für ihre Schrauben, Eisenteile und Maschinen als Kontokunde überweisen mussten nachdem die Rechnung da war, echt Hammer!!! und das OBWOHL sie ihre obligatorischen 20-30% bekommen haben!!
Ohje, da lob ich mir meinen PC und das NETZ!!
Gruss Willy





 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ja Schrauben und Eisenteile etc.....irgendwie hat der physische Handel noch nicht verstanden das man im Netz das Zeug selbst in kleineren Packungsgrößen quasi zu Großhandelspreisen abgreifen kann während die Händler vor Ort gerne mal absolute Mondpreise aufrufen. Und das sind dann oft schon die spezielleren Händler, vom Baumarkt will ich garnicht reden.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Was lange währt, wird endlich gut. 🙂

Statt "simulation" einfacht mal bestellt, und siehe da. 🙂

Viele Grüße,
Oliver

 
7813908.jpg

wuppwop
Power User 2
Bei mir hat's tatsächlich nur 3 Tage gedauert bis ich die hatte.

Ich glaube langsam, das die Tough-Boxen der meist bestellte Artikel ist aus dem aktuellen Prospekt.

Gruß WW
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Dein Händler hat aber direkt bestellt und nicht erst übers Extranet "simuliert" mit dem Ergebnis "Nicht lieferbar" - oder?

Ich vermute nämlich wenn ich früher gesagt hätte er soll einfach mal bestellen, hätte ich die auch schon längst gehabt 😉

Hab mich aber erst vor ein paar Tagen daran einnert, ich glaube GW war's der schrieb das bei der Inspektionskamera, einfach mal bestellen... 

Sind jedenfalls super die Dinger und es würde mich nicht wundern wenn es tatsächlich die meistbestellten Artikel aus dem aktuellen Flyer sind 🙂

Viele Grüße,
Oliver

lenos
Neuling 3
Hallo, miteinander!

Ich wollte mich mal aus der anderen Sicht äußern, da ich Werkzeug-Fachverkäufer in einer größeren Baumarktkette bin, die in diesem Thema schon das eine oder andere Mal erwähnt wurde.

Und Eines möchte ich unbedingt loswerden: Auch in Baumärkten bekommt ihr eine vernünftige Beratung, wenn ihr den richtigen betretet. Wenn ihr vorne am Eingang/Schiebetür einen Namen und das Kürzel "oHG" findet, könnt ihr sicher sein, dass dieser Laden privat geleitet wird und dieser Gesellschafter auch mit seinem privaten Vermögen haftet. Der Chef wird also zusehen, dass die Mitarbeiter gut geschult sind und sich mit dem, was sie verkaufen, auch auskennen. Außerdem sollten es in solchen Märkten auch wesentlich weniger Probleme geben, professionelle Geräte ala Bosch Blau zu bestellen.

In zentralgeführten Märkten ist das leider anders. Da muss "von der Stange" gekauft werden. Die Mitarbeiter dort -können- leider garnicht anders bestellen. Mittlerweile ist meine Kette zwar schon dazu übergegangen, die Mitarbeiter stärker zu schulen und zu fördern und auch Leute aus der Ausbildung heraus zu übernehmen, aber auch dann kann natürlich nicht Jeder Alles wissen. Was auch der Grund ist, warum ich mich gern in diesem Forum aufhalte, die Videos von Higw65 und Tom gern ansehe und zu diversen Geräten auch etwas sagen kann, das einem Otto-Normal-Verbraucher die Fragezeichen über den Kopf zaubert.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht in die Sache bringen und stehe für weitere Nachfragen gern zur Verfügung! 🙂

Zum eigentlichen Thema: Werkzeuge würde ich mir auch nur im Fachhandel kaufen. Es ist einfach nochmal ein riesiger Unterschied, das Ding in den Händen zu halten. Ich halte es einfach für überaus wichtig, ob das Gerät vom Gewicht und der "Griff-Ergonomie" her zu einem passt. So sollte es aus offensichtlichen Gründen so sein, dass Abbruchhammer für zierliche Frauen vielleicht nicht das beste Mittel der Wahl sind! 😉

MfG

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Wenn ich Kaufmann oder Händler wäre und hier in diesem feinen Portal mitspiele würde ich meine Email und Wohnort freigeben, könnte ja womöglich passieren das jemand kaufinteressiertes Kontakt sucht.
Bestellen wie es so schön heisst und unser FACHmarkt ist da kein Stücken besser, können die Kunden schon selber von zuhause aus am PC, Preise selbverständlich inklu. Steuer und meist auch inkl. Fracht was im guten Fachhandel meist extra dazu kommt.
Ein ganz grosses Manko ist ,auch bei gut geschultem Fachpersonal, weit verbreitet: Sie kennen die Preise ihrer Mitbewerber einfach nicht, obwohl Tante Google das in Kürze offenbaren würde.
Kürzlich musste ich hören "Strassenpreise und Internet kennen wir nicht"..Aussage einer guten Fachhandelsfirma die seit 1750 ortsansässig ist.
Auch die Boschneuheiten sind selten bekannt, ich berichtete drüber das ich derjenige war der dem Fachhandel das neue Gerät vorgeführt hat, eigentlich hätte es andersherum sein sollen, übrigens ist dieses Gerät welches es seit April gibt immer noch nicht im Regal und auf dem Bau schätze ich mal ich bin hier im Kreisgebiet nach wie vor der einzige.
Da passiert seitens des Fachhandels nichts.
Das Internet hingegen ist sofort am Markt, sofort ohne Verzug am KUNDEN dran, da gibts für das geschulte Fachpersonal eine Menge nachzuholen.
Gruss Willy



 

sireagle
Power User 4
 
erstellt von lenos am 26.09.2015, 18:54 Uhr
Hallo, miteinander!

Ich wollte mich mal aus der anderen Sicht äußern, da ich Werkzeug-Fachverkäufer in einer größeren Baumarktkette bin, die in diesem Thema schon das eine oder andere Mal erwähnt wurde.

Und Eines möchte ich unbedingt loswerden: Auch in Baumärkten bekommt ihr eine vernünftige Beratung, wenn ihr den richtigen betretet. Wenn ihr vorne am Eingang/Schiebetür einen Namen und das Kürzel "oHG" findet, könnt ihr sicher sein, dass dieser Laden privat geleitet wird und dieser Gesellschafter auch mit seinem privaten Vermögen haftet. Der Chef wird also zusehen, dass die Mitarbeiter gut geschult sind und sich mit dem, was sie verkaufen, auch auskennen. Außerdem sollten es in solchen Märkten auch wesentlich weniger Probleme geben, professionelle Geräte ala Bosch Blau zu bestellen.

In zentralgeführten Märkten ist das leider anders. Da muss "von der Stange" gekauft werden. Die Mitarbeiter dort -können- leider garnicht anders bestellen. Mittlerweile ist meine Kette zwar schon dazu übergegangen, die Mitarbeiter stärker zu schulen und zu fördern und auch Leute aus der Ausbildung heraus zu übernehmen, aber auch dann kann natürlich nicht Jeder Alles wissen. Was auch der Grund ist, warum ich mich gern in diesem Forum aufhalte, die Videos von Higw65 und Tom gern ansehe und zu diversen Geräten auch etwas sagen kann, das einem Otto-Normal-Verbraucher die Fragezeichen über den Kopf zaubert.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht in die Sache bringen und stehe für weitere Nachfragen gern zur Verfügung! 🙂

Zum eigentlichen Thema: Werkzeuge würde ich mir auch nur im Fachhandel kaufen. Es ist einfach nochmal ein riesiger Unterschied, das Ding in den Händen zu halten. Ich halte es einfach für überaus wichtig, ob das Gerät vom Gewicht und der "Griff-Ergonomie" her zu einem passt. So sollte es aus offensichtlichen Gründen so sein, dass Abbruchhammer für zierliche Frauen vielleicht nicht das beste Mittel der Wahl sind! 😉

MfG


Hallo lenos,
 
Du möchtest die Sicht als Angestellter in der Werkzeug-Abteilung einer Baumarktkette wiedergeben?
 
Da geht es aus meiner Sicht schon los. Die Baumarktkette möchte in erster Linie die Privatkunden bedienen, also wird mit größter Wahrscheinlichkeit der Schwerpunkt im Sortiment (bezogen auf Boschwerkzeuge) auf die Geräte gehen die mit einem „P“ anfangen.
Sollte diese Baumarktkette noch einen etwas gesteigerten Anspruch befriedigen wollen wird vielleicht noch eine kleine Auswahl an Geräten mit einem „G“ am Anfang dabei sein. Diese werden erfahrungsgemäß wahrscheinlich schon eine Weile ihr Dasein in einem Regal fristen.
Wenn man das gut geschulte Personal dann nach einem neuen Gerät oder Zubehör fragt und dieses dann einen Hauptkatalog aus dem Jahr 2012/13 aus der Schublade zieht, dann gibt es von mir nur noch einen Reflex, den nennt man dann Fluchtreflex.
Wenn man dann von einem Kollegen, der den Fluchtreflex unterdrückt hat, erzählt bekommt das er bei Bestellung eines Zubehörteils das mit einem Listenpreis von 3,50€ im Katalog steht dann mit mehr als dem Doppelten zur Kasse gebeten wurde, weil man der Baumarktkette die nicht nur einen höheren Preis als den Listenpreis zahlen musste und dann auch noch Frachtkosten in Höhe von 3,50€ zahlt, dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln über das was Du hier schreibst.
Wenn ich zum Werkzeug-Fachhandel fahre, dann verlangt der von mir keine Versandkosten und ist meist auch unter dem Listenpreis. Im Internet bei dem großen Fluss bekomme ich das dann noch günstiger, muss nicht aus dem Haus, aber kann mir das Ganze nicht in Natura ansehen, dafür habe ich eine gesetzliches Rückgaberecht von 14 Tagen und wenn die Ware mehr als 20,-€ kostet, dann gehen die Rückversandkosten auch noch zu Lasten des Verkäufers.
In meinem Job werde ich von meinem Arbeitgeber von Zeit zu Zeit geschult und bekomme meine Aus- und Weiterbildungen, aber trotzdem muss ich mir privat noch Zeit nehmen um mich intensiver mit bestimmten Vorschriften oder Techniken vertraut zu machen. Meine Kundschaft muss sich darauf verlassen das ich weiß was ich tue, den das was meine Kundschaft von mir und meiner Firma geliefert bekommt, kann sie von keinem anderen bekommen als von uns und jeder von unseren Kunden braucht das was wir liefern täglich.
Was also erwarte ich von einem FACHhändler?
Ich erwarte das er in seinem Bereich mehr Kompetenz hat als ich und das ist mir bei keiner Baumarktkette bisher untergekommen, wie auch? Die Leute die da in den Abteilungen arbeiten sind möglichst günstige Kräfte, die meist eine kaufmännische Ausbildung genossen haben. Also eher weniger mit dem Werkzeug draußen gearbeitet haben und folglich die realen Erfahrungen fehlen.
Ich denke ich könnte hier jetzt noch mehr und endlos weiter schreiben, aber eines ist klar, das was Du schreibst, sagt mir das Du versuchst etwas zu rechtfertigen was nicht mehr gerechtfertigt werden kann. Leider ist es hier nicht gerne gesehen wenn man Namen von Händlern nennt, aber das wäre in diesem Fall wirklich hoch interessant.

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

bluefire
Spezialist
Hallo Willy,

ich muß deiner Einschätzung beipflichten.
Der Vorteil den Internet sind der Preis, der Preisvergleich und die Verfügbarkeit.

Der Große Vorteil des Fachhandels ist die persönliche Beratung.
Wenn aber der "Fachverkäufer" weniger Ahnung hat als der Kunde, was bleibt denn da noch......

An der Ausbildung der Verkäufer ist in vielen Orten noch Nachholbedarf.
Das liegt doch auch im eigenen Interesse.
Sonst ist der Fachhandel bald Tod.

Gruß
bluefire
www.instagram.com/bluefiretools

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich erwähnte mal eine Verkäuferin aus früheren Jahren die weder Kaufmann noch Handwerk gelernt hatte.
Sie als normale Hausfrau konnte super verkaufen, das kam deswegen weil sie sich für die Bauerei und dem Ganzen drumherum ganz einfach persönlich intersssiert hat.
Die wusste schon was eine Schlagbohrmaschine und was ein Bohrhammer ist und warum man keine CV Sägeblätter in Spanplatte nimmt, die konnte das aus dem Stehgreif erklären, gehe heute mal zum Fachhandel und frage warum ein CV Blatt nicht für Spanplatten geeignet ist...
Kürzlich fragte ich den Fachhandel nach Bosch MA55. Ich frage IMMER erst vor Ort ich ehe ich am PC selbst bestelle.
Da durchwühlt der Fachverkäufer den grünen Katalog...ich konnte das nicht mit ansehen..hab dann den blauen Katalog empfohlen.
Kurzum, ich sollte beinahe das Doppelte zahlen als zuhause am Pc..und das als bekannter Kunde sogar mit Konto!!!
Ist schon was peinlich, oder?
Gruss Willy

 

sireagle
Power User 4
Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe hat der Fachhandel bei mir immer eine realistische Chance.

Zum einen werde ich im Fachhandel kaufen wenn ich mal Ausnahmsweise eine Fachberatung benötige und dann der Preis die von mir selbst gesetzten magischen 10% Preisunterschied zum Netz nicht übersteigt.

Ich bin mit meinem Fachhändler sehr zufrieden und bei Ihm kommt die Preiskalkulation auch ziemlich genau hin, trotzdem kaufe ich nicht alle Geräte bei Ihm, ich mache auch kein Geheimnis bei Ihm daraus und das wird mir auch nicht negativ ausgelegt, ich werde das genauso bevorzugt behandelt wie der Kunde der 10.000€ oder mehr Jahresumsatz macht, zumindest bekomme ich dieses Gefühl von Ihm vermittelt.

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich habe ja auch nichts gegen 10-20%Aufpreis, die Jungs vor Ort sollen auch leben, das sind auch wieder meine Kunden oder indirekte Kunden..ich baue ja auch nicht bei Internethändlern aus Bayern oder Brandenburg den Rigips an.
Aber irgendwo ist mal Schluss mit Aufpreis, denn ich muss MEINE PREISE auch dem Wettbewerb anpassen, kein Mensch bestellt mich weil ich so teuer bin, nein, umgekehrt wird ein Schuh draus.
Der Preis und nur der Preis zählt.
Man muss es nur begreifen dann klappts auch.
Zum Thema Beratung kurz, wenn ich beraten will muss das Gerät vor Ort sein, sonst wird es eine Lachnummer und zum andern muss der Berater selber vom Fach sein , was glaubt ihr warum ich hier angemeldet bin?
Ich bin hier rein um FACHmeinungen zu hören, FACHmeinungen abzugleichen, abzuschätzen, HIER geht das, aber fragt doch mal den Handel, auch den guten Handel..die kennen diese Seite meist nicht einmal.
Sie schauen auch auf direkten Hinweis von mir hier nicht rein, denn würden sie mal ab und an reinschauen wüssten sie auch was es Neues gibt, was für was benutzt wird usw..
Wäre ich Verkäufer gehörte dieses Forum zur allabendlichen Pflichtlektüre um das am Tage den Kunden nahe zu bringen...aber nichts, rein garnichts tut sich..die lehnen sich alle zurück und schlafen...
Gruss Willy

 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hi!

Ich sag es mal so wie ich es derzeit sehe, und ich gebe gerne zu das ich durch viele Kleinigkeiten die in der letzten Zeit zusammenkamen schwer frustriert bin (und da geht es nicht nur um Werkzeug-Fachhandel, Fachverkäufer und Beratung), der Fachhandel ist längst "tod" er weiß nur noch nicht. Bzw. er befindet sich, ist vielleicht besser so ausgedrückt, im Stadium des letzten aufbäumen vor dem finalen Atemzug.

Es gibt eine Handvoll Leute die sich, voll dem Zeitgeist entsprechend, an Hybriden aus klassischem ortsfesten Fachhandel und Web2.0-Präsenz (Also über den klassichen Web-Shop hinausgehend, mit Blog, Youtube, Facebook, Instagram, etc. und evtl. auch Forenzugehörigkeit) versuchen. Einer ist mir derzeit bekannt, in Österreich, der baut sogar kostenlose persönliche Beratung via Skype, Facetime, Whatsapp und iMessage mit ein. Per se erstmal ein sehr cooler Ansatz wenn man das alles Stemmen kann.

Nun bin ich ja im Vergleich zu einigen noch ein ganz junges Kerlchen, dennoch alt genug um zu wissen das viele der Attribute mit denen heute (Über alle Produktkategorien hinweg) geworben wird mal absoluter Standard waren. Ist man ein ausgewiesenes FACHgeschäft gegangen, kannten sich die Verkäufer in der Regel auch mit den Produkten, Messeneuheiten und aktuellen Angeboten aus. Das hat man vorrausgesetzt, genauso wie dass das Hühnerbrustfielt (Sorry Willy 😉 ) von einem Huhn aus der Region stammte das ebenfalls in der Region geschlachtet und zerlegt wurde - ohne Export in ein 3t Land und re-import.

Heute muss man da ein riesen Bohei drum erleben und natürlich ein vielfaches bezahlen - um annährend das zu bekommen was mal Standard war, zumindest auf die reine Produktqualität bezogen. Von Fachkompetenz (und teilweise auch Befugnissen) hat da noch keiner Gesprochen. (So bin ich mal in einen "Filetshop" weil ich besonderes Fleisch suchte und musste dann feststellen das die tatsächlich nur ganze Filets verkaufen, weil schneiden/hantieren mit dem (nicht vakuumierten) Fleisch dürfe man nicht... Dann habe ich halt nur 2 ganze Filets gekauft - statt einer Auswahl wie ich es Ursprünglich wollte. Aber die Qualität würde ja stimmen und überhaupt - der Preis "stimmte" natürlich auch *lach*)

Nun aber zurück zu den Hybrid-Versuchen, das entspricht halt dem aktuellen Zeitgeist und mag für einige funktionieren ob es nun über Alleinstellungsmerkmale im Bereich online-"Service" ist die dem geneigten Kunden entgegenkommen oder ob es einfach nur um die abgesetzte Menge bestimmter Produkte und damit Höhe des Umsatzes zwecks "Quersubventionierung" geht - im Grunde aber auch nichts neues, halt ne klassische Mischkalkulation - sieht man ja insbesondere bei den ganzen 10,8V Geschichten. "248 Verkauft, mehr als 10 Verfügbar"...  Kann man manchen, hat aber auch langzeit Konsequenzen die man nicht ausser Acht lassen sollte - damit stuft man eine Produktkategorie ab, im schlimmsten Fall einen ganzen Hersteller. Was den "Service" angeht, den muss man halt leisten können, als Ein-Mann-Orchester mag das anfangs funktionieren, irgendwann haut es einen aus den Socken - vorher sollte man Personal einstellen - und dann unterliegt man den selben Gegebenheiten wie der gesamte Handel - erstmal einen Bewerber finden der für die gleichen Werte steht und mit Kompetenz entweder schon aufwarten kann, oder in der Lage ist sich über gezielte Schulungen Wissen schnell anzueignen. 

Ich meine Ausbildungszeiten von 3 Jahren kommen ja nicht von ungefähr, und den Ruf nach praktischer Ausbildung/Ausbildung mehr an den Gesichtspunkten des zu erlernenden Berufs zu orientieren anstelle von allumfassenden Lehrplänen in Berufsschulen die für fast alle gleich sind hört man auch nicht erst seit gestern. Kurz gefasst, mehr Zeit im eigentlichen Job als auf der Schulbank. Ich erwarte von einem Lehrling z.B. der hier einem Gesellen oder Meister zuarbeitet und LERNT nicht das er aus Werken von Goethe fehlerfrei zitieren kann. (OK, überspitzt, aber es wird klar was ich meine)

Dasselbe trifft so auf den Fachhandel und von mir aus auch Baumarkt zu, mir wäre lieber deren MA und Azubis kennen sich mit dem was sie verkaufen aus, haben "aktuelles Material" und selber mal ein Loch in die Wand gebohrt als das sie mal ne tolle Platzzierung bei einem Planspiel in der Berufsschule hatten oder mit wilden "Karrierechancen" bis zum Filialleiter gelockt werden.

Ich habe das Gefühl das heute mehr Leute einen Job machen um des Job's (und Aufstiegschancen) willen als das ihnen dieser Job gefällt, sie darin aufgehen. Das ist schade aber nicht verwunderlich in einer Welt in der Erfolg fast nur noch in Geld gemessen wird - Zufriendenheit, Ausgeglichenheit, Liebe und eine mögliche Trennung von Berufs- und Privatleben sind eher zweitrangig, wenn überhaupt.

Ihr könnt mich gerne auslachen, aber ich bin fest davon überzeugt das es da einen Zusammenhang gibt.

Da ich nicht sehe das sich dass auf absehbare Zeit ändert muss man sich also die Frage stellen wo soll der "aussterbende" Fachhandel denn interessierten Nachwuchs und evtl. auch Nachfolger (für Inhaber) mit Web2.0 Erfahrung für die Schlachten um Web3.0 oder 4.0 herbekommen? Habt ihr schonmal einen Jugendlichen sagen hören: "Mensch, da vorne das ist der Werkzeugfachhandel XY, da will ich später mal Bohrmaschinen verkaufen!"?

Und wenn, wo soll er er bei aktuellem Stand der Dinge was Ausbildung angeht denn die Erfahrung sammeln die es braucht um fachlich-kompetent beraten zu können? Schulungen in allen Ehren - aber die ersetzen kein Interesse/Neugier, Selbermachen und die "Liebe" zum Produkt.

Was ich im "klassischen" Fachhandel sehe ist große Lethargie, weil man sich all diesen Punkten sehr wohl bewusst ist und schon lange resigniert/kapituliert hat vor der aktuellen Marktsituation. Und es scheint, in der breiten Masse, auch wenig Unterstützung durch Hersteller zu geben, bzw. oftmals wissen "Fachhändler" nichtmal das sie Unterstützung auf unterschiedlichste Art und Weise bekommen könnten - ich bin mir aber auch genauso sicher das es oft genug auch einfach direkt abgelehnt wird, "es läuft ja".

Um es mal ganz deutlich in "Blau" auszudrücken: Ich versuche jetzt seit mehreren Monaten hier in der direkten Umgebung eine GCM 12 GDL + Sauger wenigstens mal zu sehen vor einem Kauf - keine Chance. Von "mal ausprobieren" reden wir da noch gar nicht. Ich sitz hier also auf 1,5k Netto die ich ausgeben würde, aber ich kanns mir nicht vorher angucken. Ich würde die sogar zum vollen Preis kaufen wenn ich mir die einmal anschauen könnte und nicht ständig das Gefühl vermittelt bekäme: "Also wenn ich Ihnen die besorge, dann müssen Sie die auch nehmen.". Dann kann ich sie auch selbst, billig, im Internet bestellen und bei dem Warenwert locker kostenlos zurücksenden wenn sie mir nicht gefällt. Will ich aber nicht, weil ich mir bewusst bin, als jemand der das Ding nicht jeden Tag braucht - unterumständen brauche ich ja doch mal Beratung, ein Ersatzteil und/oder Zubehör - und dafür hätte ich gerne einen Ansprechpartner vor-Ort. Nun, scheint ein sehr ungewöhnlicher Wunsch zu sein, heute. Denn a) bekomme ich das Gerät/die Kombination nicht zu sehen, b) könnte mich der "Fachhändler" nach einem Kauf gar nicht beraten weil er das Teil vermutlich selber nie gesehen, geschweige denn benutzt hat oder daran geschult worden wäre.

Den "Baumarkt" der diese Geräte rumstehen hat (mal mit Ausnahme eventueller PXX oder Eigenmarken und Billiglinien) und den Fachberater der dazu mehr als nur Stuss erzählen kann möchte ich gerne mal sehen. Könnte man ja mal testen in wie vielen Märkten Kunden mit einer Säge, Standardsägeblatt und nem Paket Laminat den Laden unbehelligt verlassen können bevor mal der Hinweise auf spezielle Sägeblätter käme. (Und da bin ich jetzt so frech und sage das ist Standard, sowas z.B. muss ein Fachberater wissen und reagieren wenn er es mitbekommt - "Wenns gut werden muss", "Ideen muss man haben", "Wie, wo, was weiß XXX)

Auch sollte in meinen Augen ein "Fachberater" vorbild sein, z.B. beim Holz-Zuschnitt. Als ich kürzlich ein paar Platten  habe zuschneiden lassen, war vor mir ein Kunde mit einem recht ausgefallenen Sonderwunsch dran. Scheinbar war aber die Säge für derlei kleine Teile nicht geeignet (steht ja auch nicht ohne Grund groß dran...) wo da der "Ideengeber" überall seine Hände hatte - UNGLAUBLICH. Ich habe mir fürchterlich auf die Zunge beißen müssen und gebetet das da nichts passiert zu dem man sich evtl. später noch hätte äussern müssen. ... Jedenfalls, ein tolles Beispiel von einem "Fachberater" zu Thema Umgang mit Werkzeugen.

Jede Tupperware Beraterin kann aktuelle Angebote einmal für den Zweck der Vorführung zu einem absoluten Spottpreis kaufen, alle anderen (nicht Aktions-)Produkte als "Vorführtaschen Ergänzug" ebenfalls mit zweistelligen Prozenten auf den Preis ohne Provision bei Bedarf.

Gibt's sowas auch für Werkzeug-Händler? Ein Anreiz sich auch "die Großen" hinzustellen um potenzielle Kunden zu locken? Scheinbar ja eher nicht. (Wobei ich der Meinung bin das es in einem gut laufenden Geschäft möglich sein muss Ausstellungsstücke zum EK auch selber zu tragen... Aber das ist eine andere Geschichte.)

Was ist mit den Roadshows - verursachen die einem Händler "untragbare" Kosten über das offensichtliche Hinaus? (Auch hier bin ich der Meinung das sowas im Budget eines gut laufenden Geschäfts drin sein muss, unbezahlbar für die Kundenbindung)

Was ist mit Goodies? - Gerade in der kommenden Zeit doch wieder eine schöne Geste. Scheint aber auch die absolute Ausnahme zu sein das man mal was vom Händler bekommt. (Dabei, billiger als mit nem (hochwertigen) Zollstock, ein paar Bleistiften, einem Schweizer-Taschenmesser oder einem Kleinteil aus dem Zubehörprogramm (Der Händler weiß ja im Idealfall was man da schon alles gekauft hat...) kann man sich doch gar nicht immer wieder in Erinnerung rufen bei seinen Kunden. Klar, da gibts dann natürlich auch wieder Nörgler die an allem etwas auszusetzen haben. Oder es ist die mittlerweile überall zu spürende Angst vor "Bestechungs-Skandalen" - Leben und leben lassen gilt heute ja auch nicht mehr. Da ist ein Abendessen, ein Football-Spiel mit einem Kunden oder andersherum mit einem (Unter)-Lieferanten gleich ein konspiratives Treffen. Ganz schlimm natürlich im örtlichen Fachhandel, ich sehe schon die Schlagzeile in der Bildzeitung: "Bestechung mit dem Meterstab in der Adventszeit".

Sorry, ich werde zynisch.

Kurz gesagt, der klassische Fachhandel (in vielen Bereichen) hat vieles verpennt, Nachwuchsprobleme und kämpft mit den Zeichen der Zeit - in den meisten Fällen jedoch absolut selbstverschuldet. Jetzt ist es meiner Meinung nach 5 nach 12 und zu spät. Teilweise trägt der Verbraucher schon jetzt die Konsequenzen der Auswüchse zu denen das geführt hat.

Viele Grüße,
Oliver

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
PS: Und die Krönung des Ganzen sind dann Plattformen bei denen dem "kleinen" suggeriert wird er könnte ja durch offensive Preisgestalltung an die "großen" liefern. Natürlich bekommt er auch die passenden Auswertungen, damit er alles richtig macht... lachhaft.

Viele Grüße,
Oliver

markushorganer
Aktives Mitglied 3
Jo Oli,
schön zusammengefasst. Ich stimme dir vollkommen zu. Der Fachhandel hat es wirklich verpennt. Das ist aber nicht nicht nur bei den Werkzeugen so. Trifft andere Sparten genau so ( ich finde nur die Bekleidungsbranche hält sich offline noch Wacker, aber nur weil sie versuchen ein "echtes" Einkaufserlebnis zu schaffen, eben mit ansehen UND anfassen ).
Mein letzter Besuch im Fachhandel war vor 1 1/2 Jahren... ich wollte was bestellen und einen neuen Bosch Katalog haben. Dann wurde mir extra der Bosch "Beauftragte" geschickt - die Antwort von Ihm war: " Bosch hat schon lang nix mehr gedrucktes ^^ ". Darauf habe ich mich bedankt , nix bestellt und es seitdem auch gelassen die Herren des FH's aufzusuchen. Klappt online alles bestens. Klar bei Anschaffungen wie der GCM 12 GDL ist es wirklich schade das sowas keiner hat , ist aber bei uns auch so. Da hilft nur online ordern und sich vorher einlesen, wenn die GCM dann wirklich gar nix für dich ist muss sie eben zurück. So läuft das Online-Modell numal , aber es scheint so zu funktionieren.Und außerdem habe ich schwere Bedenken das man bei wenigstens 10% der "Fachhändler" überhaupt jemanden trifft der einem Tipps bei einem Defekt oder eine Reparatur im Hause auf die Schnelle anbieten kann.Also unsere FH's haben niemanden da der so etwas könnte. Ich denke die Mehrzahl der Geräte wird dort auch einfach nur zum Herstellerservice eingesendet. Aber da kann unser Moderator evtl. etwas dazu sagen ? 
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Danke Markus! Ja, einen FH mit eigener (Elektro)-Werkstatt für eine schnelle Reparatur, etc. würde man hier auch vergebens suchen. Wird mit absoluter Sicherheit einfach eingeschickt. 

Innerhalb der Garantiezeit könnte ich mir bei dem einen Händler hier vorstellen das der in bestimmten Fällen das Gerät vor-Ort einfach austauscht und sich dann um den Rest selber kümmert. Wie gesagt, vorstellbar.

Was bei dem Punkt z.B. auch "interessant" finde, einer meiner Händler hat früher auch Maschinen verliehen, macht er nicht mehr - Begründung: nicht rentabel, bräuchte man ne eigene Werkstatt für... 😉

Da scheint der Markt über die großen Verleihstationen (auch in Baumärkten) fest in der Hand von B**** zu sein.

Das nur am Rande - aber auch das in meinen Augen ein Service von dem man als Anbieter, sprich Fachhändler - richtig eingesetzt - profitieren kann.

Viele Grüße,
Oliver

higw65
Power User 4
Da habe ich mie meinem kleinen Händler noch echt Glück. Er repariert noch...zumindest außerhalb der Garantie...und hat auch ein paar Leihgeräe.
Allerdings sind da oft die Kunden diejenigen die da sehr seltsam regieren wenn der Händler sagt dass man den Bohrer oder Meißel den man dann braucht schon kaufen muss.

Aber egal. Ich kaufe oft bei ihm. Nicht Alles...aber viel und bin auch bereit da eben den Mehrpreis von sicherlich 20% gegenüber dem Internet zu zahlen. Ist aber unterschiedlich je nach Gerät. Dafür nimmt er mir auch den Service bei Garantiefällen ab. Sogar mal bei Geräten die ich nicht bei ihm gekauft habe.
Ja klar...es gibt von Bosch den Service des Abholens usw., aber ich habe nun mal keien Zeit um dann einen halben Tag auf einen Paketdienst zu warten.

Selbst wenn man sagt dass man nicht da ist und das Gerät im Paketshop abgeben kann...dann heißt es nur ..."Ja, wenn der Paketfahrer Sie x-Mal nicht antrifft dann steckt er den Schein in den Briefkasten und sie können das Gerät auch im Paketshop abgeben.
Super...also wenigesten 2-3 Tage warten bevor das Gerät dann auf dem Weg ist.
Das sollte sich auf jeden Fall noch ändern. Mag nicht für Jeden gelten, aber eben für Viele.

Nun gut...bei mir ist kurioserweise der Paketshop 30m neben dem Händler ^^

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ein echtes Standbein sind noch alle Kunden, Gewerbekunden, die selber trotz PC und EDV-Ausbildung im Rahmen ihrer Meisterprüfung selbst nicht googeln können.
Sie telefonieren nur, ich brauche Übermorgen eine Glaswollsäge, hasse da?
Hasse noch 2 neue Akkus da?
Hasse noch Stichsägeblätter?
Der Händler springt auf wie ein Hase aus der Sasse.
Keiner fragt nach Preisen, der Typ überweist die Rechnungen in einer Woche, da schlagen wir zu, er hat seine Säge, die Akkus und die Stichsägeblätter Übermorgen früh um 7.30 direkt auf der Baustelle, garantiert.
Bei dem Auftrag rennt der Praktikant erstmal los Kuchen holen, so ein Glück!!
DAS wird weniger, DARAUF kann der Kaufmann heute NICHT mehr kalkulieren, DIE Zeiten waren einmal.
Oliver, volle Zustimmung.
Speziell Blindkauf, Bosch-Blindkauf:
Ich schicke was ich einmal habe ungerne wieder zurück, weder beim Rücktritt noch bei Garantiearbeiten, meine Boschs sollen bei mir bleiben.
Bei Bosch kann ich davon ausgehen das das Produkt für meinen Bedarf richtig ist, das Ganze durch vorherige Fragen in diesem Forum nochmal abgesichert.
Oliver, bestell Dir deine Säge beim Billigsten und gut ist.
Anbei, Klamotten muss man anprobieren, die fallen immer anders aus, davon profitiert der Handel vor Ort.
Fisch, Fleisch und Milchprodukte sollte man auch noch nach wie vor beim Kaufmann holen, ist besser.
Aber alle anderen Containerwaren aus fernen Reichen können wir wunderbar per Mausgerät ordern.
.
Heute Oldie-Treckertreff mit vielen Verkäufern und Vertretern aus der Landwirtschaft. Bosch Blau ist mit seinen Geräten für die Bauern natürlich nicht dabei, nicht mal ein Infostand mit Prospekten.
Dafür aber all die vielen Fernostgeräte die mit Garantie,Steuer und Versand für 20eur per Mausklick erhältlich sind für 50eur auf den Tischen und die gehen weg wie geschnitten Brot, die Leute kaufen, alle die die nicht googeln, kannste sofort sehen wer online ist und wer nicht.
Gruss Willy




 

lenos
Neuling 3

erstellt von sireagle am 26.09.2015, 20:34 Uhr
 Hallo lenos, 
 
...

 
Da geht es aus meiner Sicht schon los. Die Baumarktkette möchte in erster Linie die Privatkunden bedienen, also wird mit größter Wahrscheinlichkeit der Schwerpunkt im Sortiment (bezogen auf Boschwerkzeuge) auf die Geräte gehen die mit einem „P“ anfangen.


Sollte diese Baumarktkette noch einen etwas gesteigerten Anspruch befriedigen wollen wird vielleicht noch eine kleine Auswahl an Geräten mit einem „G“ am Anfang dabei sein. Diese werden erfahrungsgemäß wahrscheinlich schon eine Weile ihr Dasein in einem Regal fristen.
Wenn man das gut geschulte Personal dann nach einem neuen Gerät oder Zubehör fragt und dieses dann einen Hauptkatalog aus dem Jahr 2012/13 aus der Schublade zieht, dann gibt es von mir nur noch einen Reflex, den nennt man dann Fluchtreflex.
Wenn man dann von einem Kollegen, der den Fluchtreflex unterdrückt hat, erzählt bekommt das er bei Bestellung eines Zubehörteils das mit einem Listenpreis von 3,50€ im Katalog steht dann mit mehr als dem Doppelten zur Kasse gebeten wurde, weil man der Baumarktkette die nicht nur einen höheren Preis als den Listenpreis zahlen musste und dann auch noch Frachtkosten in Höhe von 3,50€ zahlt, dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln über das was Du hier schreibst.
Wenn ich zum Werkzeug-Fachhandel fahre, dann verlangt der von mir keine Versandkosten und ist meist auch unter dem Listenpreis. Im Internet bei dem großen Fluss bekomme ich das dann noch günstiger, muss nicht aus dem Haus, aber kann mir das Ganze nicht in Natura ansehen, dafür habe ich eine gesetzliches Rückgaberecht von 14 Tagen und wenn die Ware mehr als 20,-€ kostet, dann gehen die Rückversandkosten auch noch zu Lasten des Verkäufers.
In meinem Job werde ich von meinem Arbeitgeber von Zeit zu Zeit geschult und bekomme meine Aus- und Weiterbildungen, aber trotzdem muss ich mir privat noch Zeit nehmen um mich intensiver mit bestimmten Vorschriften oder Techniken vertraut zu machen. Meine Kundschaft muss sich darauf verlassen das ich weiß was ich tue, den das was meine Kundschaft von mir und meiner Firma geliefert bekommt, kann sie von keinem anderen bekommen als von uns und jeder von unseren Kunden braucht das was wir liefern täglich.
Was also erwarte ich von einem FACHhändler?
Ich erwarte das er in seinem Bereich mehr Kompetenz hat als ich und das ist mir bei keiner Baumarktkette bisher untergekommen, wie auch? Die Leute die da in den Abteilungen arbeiten sind möglichst günstige Kräfte, die meist eine kaufmännische Ausbildung genossen haben. Also eher weniger mit dem Werkzeug draußen gearbeitet haben und folglich die realen Erfahrungen fehlen.
Ich denke ich könnte hier jetzt noch mehr und endlos weiter schreiben, aber eines ist klar, das was Du schreibst, sagt mir das Du versuchst etwas zu rechtfertigen was nicht mehr gerechtfertigt werden kann. Leider ist es hier nicht gerne gesehen wenn man Namen von Händlern nennt, aber das wäre in diesem Fall wirklich hoch interessant.

Gruß
Sascha


Hallo, Sascha!

Ja, Du hast nicht unrecht damit, dass wir zu einem überwiegenden Teil (~95%) eher Heimwerker und ambitioniertere Heimwerker bedienen. Ab und zu verläuft sich dann doch mal ein richtiger Handwerker in meine Abteilung. Zumeist besteht diese Klientel dann aus Service-Handwerkern (Sämtliche Hausmeister-Tätigkeiten), Malern, Maurern, Dachdeckern und (nachgezählt 😉 ) 1 Schreiner!

Dementsprechend handelt unsere Ketten mit der grünen Serie und noch einem weiteren Mitbewerber, der sich etwas oberhalb Bosch Grün aber unterhalb Bosch Blau bewegt (meine Meinung - qualitativ minderwertigere haben wir auch im Sortiment, sind aber für mich kaum relevant).

Bosch Blau läuft bei uns ausschließlich über Bestellungen, da es (leider) unsere Zentrale nicht vorsieht (und wahrscheinlich auch keinen entsprechenden Vertrag mit Bosch hat), dass wir die blaue Serie in den Regalen haben. Interessant zu erwähnen wäre noch, dass ich durchaus einen Katalog von Bosch Blau besitze, und kurioserweise gebe ich dir recht, dass dieser von 2012/13 ist - aber denkst Du denn, wenn ich mich hier doch schon als relativ engagiert zeige, dass ich nicht schon öfter und länger versucht hätte, an einen neuen zu kommen? Und nun rate mal, wo das hakende Ende ist 😉

Über die Preise mit den Zubehör/Ersatzteilen magst Du sicher recht haben, das will ich auch garnicht abstreiten, aber von irgendwas muss ja die Miete und das Personal bezahlt werden - natürlich bleibt dann noch was übrig, das legt man sich eben für schlechte Zeiten beiseite.

Portofrei bestellen? Kein Problem! "Mein" (von der Zentrale ausgehandelter) Frei-Haus Wert liegt bei 150 Euro - Wenn ich also noch ein paar Lücken im Regal habe, bestell' ich das einfach mit, das ist eigentlich nie das Problem. Dass es dann eben mal 2-3 Tage dauert, ist aber bei Postsendungen normal. Zumindest was den Baumarkthandel betrifft. Da  muss ich Bosch auch mal groß loben. Die Lieferfähigkeit und die Lieferzeit ist die Beste, die ich von meinen Firmen, die ich verkaufe, habe.

Leider habe ich auch nicht immer die Platzmöglichkeiten, um mir "exklusivere" Sachen reinzustellen, auch wenn ich dem Gedanken durchaus nicht abgeneigt bin. Mir sind in der Hinsicht nur leider die Hände gebunden, weil die Zentrale eben ein bisschen kaufmännischer rechnet und uns vorschreibt, was wir in den Regalen zu haben haben. Und glaub mir, wenn ich dir sage, ich bin da nicht der Werkzeugverkäufer in meiner Baumarktkette, der da mit den Zähnen knirscht. Aber rein wirtschaftlich gesehen ist es nun mal so: Lieber 10 Kunden mit 50 Euro, als 1 Kunde mit vllt 400 Euro. Das ist einfache Rechnerei, und am Ende des Tages habe ich nun mal lieber mein Dach über dem Kopf.

Ich weiß, es ist zum Mäuse melken und letztendlich will ich einfach nur mal gesagt haben, dass viele Fachverkäufer einfach diesen Ruf nicht verdient haben. Wirklich nicht. Wir können nur einfach nicht anders 😞

MfG

t_paul
Treuer Fan
Das ist aber schon ein wenig in die eigene Faust gelogen ... Ich gehe auch immer mal wieder einen Baumarkt von Innen betrachten - mich erkennst Du nicht als Handwerker - Ich bin "zivil" gekleidet und kaufe, was ich benötige und finde, ich quatsch keinen/ganz ganz selten jemanden an - dafür wird mir immer wieder schlecht, wenn ich zuhöre, was Kunden da für ein Blödsinn erzählt wird - u.a. auch das Märchen von den Preisen der professionellen Geräte ... 

Da wird doch tatsächlich neben Bosch Grün Ryobi hingestellt zu Preisen, zu denen ich auch Bosch Blau kaufen kann, mit Geräten, die zum Teil nicht einmal mit Bosch Grün mithalten können ... Und dann klebt man tatsächlich überall die Werbeaufkleber zum Thema Akku-System beider Hersteller hin, aber einzeln kaufen kann man nur Ryobi-Akkus, aber einen grünen 10,8V/18V Akku von Bosch muss man bestellen - Weil das ja keiner kauft. Ja, wie denn auch? Ist ja keiner da - Bestellen kann ich auch zu Hause!

Und dann erzählt der Verkäufer son Gefasel von wegen das mit den seperaten Akkus und Ladegeräten wäre bei Professionellen Geräten eben üblich. Was zum ... ? Üblich ist das bei beiden Herstellern (und bei Bosch beiden Serien) oder eben nicht, je nachdem, wie man sein Sortiment aus den verfügbaren Artikeln aufbaut! Auch andersrum kein Stück besser, was hilft mir die Kompatibilität, wenn ich kein Gerät in Bosch Grün Solo kaufen kann? Ja, Bestellen - Aber zu unbekanntem Preis, da muss man bei Bosch nachfragen - Morgen, Heute geht das nicht mehr, Nein, wie haben dafür keine Preise im System. -> Tschüss

Und das von einem Baumarkt, der seine Preise mit Service rechtfertigt, wenn man darauf anspricht -> Wenn es im Angebot ist, ist es nur noch 10% teurer als die Konkurenz nebenan regulär!

Ich kaufe aus o.g. Gründen sogar Bosch Grün im Netz -> Genauso Verfügbar, Günstiger, Preis kurzfristig ermittelbar, ...

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Handwerker im Baumarkt/Heimwerkermarkt ist immer schwierig, die machen erst um 8-9Uhr auf und dann wird nichts mit Gabelstapler auf den Anhänger laden, alles muss zuerst einmal an der Warteschlange/ Kasse durchgeschoben werden, ist nervig und zeitraubend, da schickt der Chef seine Leute nicht hin, die kommen ja erst zum Mittag wieder (:)
Aber ganz entscheident ist das der Chef dort keine Prozente bekommt, die Prozente müssen her, Beispiel:
Zement:
3,40eur -25% = 2,55eur +19%Steuer=3,04eur pro Sack.
Das will der Chef so auf der Rechnung sehen, gaanz ganz wichtig!!
Ich als Kleinkrauter zahle beim Heimwerkermarkt wie alle andern Kunden auch,aktuell 2,59eur inkl. Steuer pro Sack!
Das will ich so haben.
Gruss Willy


 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo lenos,

Ich habe mal eine Frage zu den "internen" Abläufen in einem Baumarkt einer größeren Kette.

Wer entscheidet bei "euch" eigentlich welche Produkte "im Regal" landen und wie prozentual die Relation zwischen "(Deutscher)-Markenware" und der importierten "produziert für Baumarkt XY" bzw. "Billigstware" zu sein hat?

Kann der Filialleiter hier über Rahmenverträge mit Herstellern/Lieferanten frei wählen ob und welche 5/10/15/20 Knipex bzw, "produziert für..." Produkte er aufnimmt - oder ist er schon bei der Produktauswahl eingeschränkt (Wie Supermärkte z.B.) und kann sowieso erstmal nur das anbieten was "im System" ist und dann im Zweifelsfall nicht mal zwischen 2 Anbietern wählen, weil manche Produkte nur von einem Hersteller "verfügbar" sind?

Ich habe hier bewusst Knipex gewählt, nicht um BOB zu ärgern ;), sondern weil diese, in meinen Augen sehr unverhältnismässigen Relationen bei Handwerkzeugen (deutscher Hersteller) richtig auffallen.

Im Gegensatz z.B. zu Bosch Grün, davon gibt es hier, sogar beim Zubehör, in jedem Baumarkt mehr als "produziert für..."/Billigstware. Da stehen sogar grüne Sauger, Kappsägen und Laser rum 😉 Es scheint zumindest da der Fall zu sein das auch "einfache"/"nicht vorbelastete" Kunden bei Elektrowerkzeugen eher zur Markenware, speziell Bosch Grün,  greifen als zu anderen. 

Bei Handwerkzeugen scheint es eher um den Preis, "den letzten" Euro zu gehen, man hat das Gefühl da wird der Anteil von (deutscher)-Marken/Herstellerware bewusst knappgehalten, schlecht aufgefüllt...

Ansonsten noch meinen großen Respekt dafür das du dich hier, sozusagen "in der Höhle des Löwen", geoutet hast! Ich verstehe dein Bedürfnis mal zu sagen das es auch Verkäufer gibt denen das alles nicht ganz so sehr schmeckt!

Viele Grüße,
Oliver

RainerLH
Aktives Mitglied
Die Frage, ob Fachhandel oder Internet hat sich "mein" Fachhändler gerade mal wieder selbst beantwortet: Ich brauchte für meinen Exzenter-Schleifer ein nicht gerade übliches Zubehörteil. Fachhändler sagt nein, gibt es nicht. Habe dann selber 7 Minuten (!) in den öffentlichen Seiten von Bosch gesucht, gefunden was ich wollte, im Internet bestellt und nach zwei Tagen zu Hause gehabt.
Ich frage mich, wenn ich dieses Teil als Laie schon so schnell finden kann, wer braucht dann noch einen "Fachhändler", der es nicht finden kann? Der Händler wird sogar extra von Bosch als Bosch-Spezialist beworben.
Und nebenbei: im Internet kann ich auch noch suchen, wenn ich nach Hause komme. Wenn ich zum Fachhändler will, muss ich extra eher von der Baustelle verschwinden, weil der um fünf schon zu macht.
Aber dieses Erlebnis passt genau in Reihe von schlechten Erfahrungen, die ich in letzter Zeit mit sog. Fachhändlern gemacht habe.

RainerLH
Aktives Mitglied
 


Wer entscheidet bei "euch" eigentlich welche Produkte "im Regal" landen und wie prozentual die Relation zwischen "(Deutscher)-Markenware" und der importierten "produziert für Baumarkt XY" bzw. "Billigstware" zu sein hat?

 
Das kommt ganz auf die Baumarkt-Kette an. In der Regel wird von den Zentralen bis auf den letzen Haken genau festgelegt, was im Regal drin sein muss und was nicht. In manchen Ketten gibt es noch Wahl-Lieferanten oder seltene Sonderlösungen (gerade bei Märkten, die von Franchisern geführt werden) aber das ist eher die Ausnahme.
Ist meiner Meinung nach aber auch nachzuvollziehen, weil man bei einer zentral-geführten Handelskette nicht bei 300 Läden für jeden Standort eine eigene Lösung erfinden kann. Das würde jede Einkaufsstrategie kaputt machen.
 

lenos
Neuling 3
 
erstellt von omendl-der-2te am 28.09.2015, 22:32 Uhr
Hallo lenos,

Ich habe mal eine Frage zu den "internen" Abläufen in einem Baumarkt einer größeren Kette.

Wer entscheidet bei "euch" eigentlich welche Produkte "im Regal" landen und wie prozentual die Relation zwischen "(Deutscher)-Markenware" und der importierten "produziert für Baumarkt XY" bzw. "Billigstware" zu sein hat?

Kann der Filialleiter hier über Rahmenverträge mit Herstellern/Lieferanten frei wählen ob und welche 5/10/15/20 Knipex bzw, "produziert für..." Produkte er aufnimmt - oder ist er schon bei der Produktauswahl eingeschränkt (Wie Supermärkte z.B.) und kann sowieso erstmal nur das anbieten was "im System" ist und dann im Zweifelsfall nicht mal zwischen 2 Anbietern wählen, weil manche Produkte nur von einem Hersteller "verfügbar" sind?

Ich habe hier bewusst Knipex gewählt, nicht um BOB zu ärgern ;), sondern weil diese, in meinen Augen sehr unverhältnismässigen Relationen bei Handwerkzeugen (deutscher Hersteller) richtig auffallen.

Im Gegensatz z.B. zu Bosch Grün, davon gibt es hier, sogar beim Zubehör, in jedem Baumarkt mehr als "produziert für..."/Billigstware. Da stehen sogar grüne Sauger, Kappsägen und Laser rum 😉 Es scheint zumindest da der Fall zu sein das auch "einfache"/"nicht vorbelastete" Kunden bei Elektrowerkzeugen eher zur Markenware, speziell Bosch Grün,  greifen als zu anderen. 

Bei Handwerkzeugen scheint es eher um den Preis, "den letzten" Euro zu gehen, man hat das Gefühl da wird der Anteil von (deutscher)-Marken/Herstellerware bewusst knappgehalten, schlecht aufgefüllt...

Ansonsten noch meinen großen Respekt dafür das du dich hier, sozusagen "in der Höhle des Löwen", geoutet hast! Ich verstehe dein Bedürfnis mal zu sagen das es auch Verkäufer gibt denen das alles nicht ganz so sehr schmeckt!

Viele Grüße,
Oliver

Hallo, Oliver! 🙂

Also, wie Rainer schon mehr oder weniger bestätigt hat, wird es in "GmbH" Märkten (Zentralgesteuert) schon sehr eng festgelegt, welche Regaleinheiten reinkommen, wie groß diese sind (bspweise Zubehör variiert zwischen 3 und 6 Regalbreiten, je nach Marktgröße) und was wiederum darin enthalten ist.

Franchiser haben hier die Möglichkeit, "dazwischen zu hauen" und es so zu machen, wie sie es für sich am Besten halten. In solcher einer Geschäftsform arbeite ich. Und ich werde einen Teufel tun und in einer GmbH anfangen, auch wenn dort Tarif lockt. Denn schlussendlich ist es leider so, dass man sich _Wort_für_Wort_ an das halten muss, was einem die Zentrale vorschreibt. Damit wird die breite Masse befriedigt, damit wird der meiste Umsatz generiert. Was als solches nicht fatal ist, wenn man einige tausend Mitarbeiter hat und diese ihren Lohn haben wollen. Für Luft und Liebe geht Keiner arbeiten. 

Ein weiterer Nachteil ist, dass es regional -sehr- starke Unterschiede in den Bedürfnissen der Kunden gibt. Besonders krass wird der Unterschied zwischen Großstädten und ländlichen Regionen bzw. im Vergleich zu einem Markt, der im "Speckgürtel" liegt. Hier haben es Franchiser deutlich einfacher, auf die Bedürfnisse zu reagieren. Dennoch hat die Zentrale ein "gewisses" Mitspracherecht, was die Einrichtung betrifft. Das komplette Konzept kann man schlichtweg nicht über den Haufen werfen. Spätestens Werbeartikel -müssen- eine gewisse Verfügbarkeit (idealerweise 100%) haben. Hast Du die Ware nicht da, ist der Kunde sauer und wandert ab. Verständlich.

Einen Anteil von "Regional" im Vergleich zu "International" gibt es schlichtweg nicht. Kurz gesagt wird das verkauft, was man billig einkaufen und mit guter Marge verkaufen kann. Natürlich unter einer gewissen Rücksichtnahme von Qualität und Markenerkennung (bspweise Bosch, Alpina, Gardena, etc.). Das Meiste kommt heutzutage jedoch aus China. Meines Wissens nach ist mir nur eine Marke bekannt, die ausschließlich im Maschinenbereich in Deutschland produziert. Alle anderen Hersteller haben mindestens ein Werk in Fernost. Sei es China, Taiwan, Shanghai, etc. 

Was die Rahmenverträge betrifft: In einem gewissen Maß kann man da durchaus was aushandeln, allerdings handelt es sich im Vergleich nur um "Peanuts". An die richtigen Lieferanten kommt man so gut wie garnicht ran. Die meistens "Marken", die Du in einem Baumarktregal findest, laufen über einen oder wenige Großhändler. So kann ich, um bei deinem Beispiel zu bleiben, Knippex beispielsweise über 3 verschiedene Lieferanten beziehen. Ziehe ich speziell die Werkzeuggroßhändler mit ein, bin ich schon allein bei 5. Zurück zu den Rahmenverträgen: Wir haben einen Werkzeuglieferanten in unserem Markt, der in der Zentrale nicht "gelistet" ist. Mit diesem haben wir spezielle Rabatte ausgehandelt und eine Zielkondition am Ende des Jahres (Kommst du in einem Jahr über Wert X, erhältst Du Wert Y bzw. Prozent Z als Wertgutschrift). Aus offensichtlichen Gründen werde ich hier keine genauen Zahlen nennen. 

Mein "Outing" empfinde ich garnicht als Solches. Ich bin gern Verkäufer und weiß, wie das Gras auf beiden Seiten aussieht, da ich auch eine Weile "auf dem Bau" beschäftigt war. Als ich dann eine Weile in meinem neuen Beruf war, konnte ich durchaus einige Missverständnisse nachvollziehen. Und ich hoffe, ich kann hier weiter für Aufklärung sorgen. Haltet euch also mit Fragen nicht zurück, ich bin gern offen dafür 🙂

MfG Lenos

lenos
Neuling 3
 
erstellt von willyausdemnorden am 28.09.2015, 21:03 Uhr
Moin
Handwerker im Baumarkt/Heimwerkermarkt ist immer schwierig, die machen erst um 8-9Uhr auf und dann wird nichts mit Gabelstapler auf den Anhänger laden, alles muss zuerst einmal an der Warteschlange/ Kasse durchgeschoben werden, ist nervig und zeitraubend, da schickt der Chef seine Leute nicht hin, die kommen ja erst zum Mittag wieder (:)
Aber ganz entscheident ist das der Chef dort keine Prozente bekommt, die Prozente müssen her, Beispiel:
Zement:
3,40eur -25% = 2,55eur +19%Steuer=3,04eur pro Sack.
Das will der Chef so auf der Rechnung sehen, gaanz ganz wichtig!!
Ich als Kleinkrauter zahle beim Heimwerkermarkt wie alle andern Kunden auch,aktuell 2,59eur inkl. Steuer pro Sack!
Das will ich so haben.
Gruss Willy


 

Hallo, Willy! 🙂

Die meisten Baumärkte, so auch meiner, bieten diverse Möglichkeiten an, um hier und da doch recht ansprechende Rabatte rauszuhauen! Ferner gibt es durchaus die Möglichkeit, sich "hinten was mit'm Stapler aufladen zu lassen". Falls dein ortsansäßiger Baumarkt das nicht mitmacht, bist Du wahrscheinlich leider an einen Falschen geraten 😞

Zumindest aus meinem kann ich bestätigen: Wenn nicht gerade ein 40-Tonner abgeladen wird, oder im Markt die Hölle los ist, stellt es bei uns kein Problem dar. Dass es dann trotzdem mal, zB wegen langer Schlange an der Kasse, 10 Minuten länger dauern kann, streite ich garnicht ab. Aber versuch auch mal Otto-Normal-Käufer klar zu machen, dass er die Palette bei Zement, Estrich und Co mitbezahlen muss, wenn er keine Tauschpalette bei hat. Das ist jedes Mal die reine Freude *Ironie* 😉

Rabatte hin oder her, natürlich können wir, als "Durchschnitts-Baumarkt", nicht mit den Preisen und Rabatten eines Fachhändlers mithalten. Wobei Du bei uns nur 2,79 inkl. Steuer für einen 25 Kg Sack bezahlen müsstest 🙂

Wie auch Oliver biete ich dir gern an, weiter über dieses Thema zu diskutieren und hoffe, dass ich das ein oder andere Missverständnis aufklären kann/konnte

MfG Lenos

Edit sagt: Meines Wissens nach, sind die Öffnungszeiten im "stationären Einzelhändler" an irgendwelche Gesetze gebunden. Leider ist mein Wissen dazu etwas dürftig. Ich kenne mich in der Richtung leider nicht aus. Darum weiß ich beispielsweise auch nicht, warum Fachhändler teilweise ab 6 offen haben - gehen die als Großhandel durch? Falls da Einer mehr weiß, würde ich mich über Aufklärung freuen 🙂

sireagle
Power User 4
Sorry Lenos,

aber ich glaube Du gehst da etwas blauäugig an die ganze Sache heran.
Frainchiser können vielleicht einiges mehr bewegen, aber in der realität sieht es in den Geschäften eher nicht danach aus. Das hat sicherlich verschiedene Gründe, Gründe die nicht zuletzt auch in den Verträgen verankert sind.
Ein Frainchiser hier bei mir ist das beste Beispiel dafür wie man es nicht macht, zumindest aus meiner Sicht.
Wenn Du vor Deiner Fachverkäufertätigkeit praktisch am Bau gewirkt hast, stell ich mir allerdings auch die Frage wo Du Deine fundierten Erfahrungen gesammelt haben willst.
Ein wirklich Werkzeugfachhandel und das worum es hier eigentlich geht, ist mit Deinem (zumindest wenn ich das bis hier her korrekt verstanden habe) Betrieb nicht zu vergleichen.
Ich würde Dich glatt einladen mich mal zu meinem Werkzeugdealer zu begleiten, ich bin davon überzeugt, Du würdest Deine eigenen Ansicht komplett über den Haufen werfen.

In diesem Sinne eine angenehme Restnacht

Sascha
 
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

lenos
Neuling 3
 
erstellt von t.paul am 28.09.2015, 20:14 Uhr
Das ist aber schon ein wenig in die eigene Faust gelogen ... Ich gehe auch immer mal wieder einen Baumarkt von Innen betrachten - mich erkennst Du nicht als Handwerker - Ich bin "zivil" gekleidet und kaufe, was ich benötige und finde, ich quatsch keinen/ganz ganz selten jemanden an - dafür wird mir immer wieder schlecht, wenn ich zuhöre, was Kunden da für ein Blödsinn erzählt wird - u.a. auch das Märchen von den Preisen der professionellen Geräte ... 

Da wird doch tatsächlich neben Bosch Grün Ryobi hingestellt zu Preisen, zu denen ich auch Bosch Blau kaufen kann, mit Geräten, die zum Teil nicht einmal mit Bosch Grün mithalten können ... Und dann klebt man tatsächlich überall die Werbeaufkleber zum Thema Akku-System beider Hersteller hin, aber einzeln kaufen kann man nur Ryobi-Akkus, aber einen grünen 10,8V/18V Akku von Bosch muss man bestellen - Weil das ja keiner kauft. Ja, wie denn auch? Ist ja keiner da - Bestellen kann ich auch zu Hause!

Und dann erzählt der Verkäufer son Gefasel von wegen das mit den seperaten Akkus und Ladegeräten wäre bei Professionellen Geräten eben üblich. Was zum ... ? Üblich ist das bei beiden Herstellern (und bei Bosch beiden Serien) oder eben nicht, je nachdem, wie man sein Sortiment aus den verfügbaren Artikeln aufbaut! Auch andersrum kein Stück besser, was hilft mir die Kompatibilität, wenn ich kein Gerät in Bosch Grün Solo kaufen kann? Ja, Bestellen - Aber zu unbekanntem Preis, da muss man bei Bosch nachfragen - Morgen, Heute geht das nicht mehr, Nein, wie haben dafür keine Preise im System. -> Tschüss

Und das von einem Baumarkt, der seine Preise mit Service rechtfertigt, wenn man darauf anspricht -> Wenn es im Angebot ist, ist es nur noch 10% teurer als die Konkurenz nebenan regulär!

Ich kaufe aus o.g. Gründen sogar Bosch Grün im Netz -> Genauso Verfügbar, Günstiger, Preis kurzfristig ermittelbar, ...

Hallo, t.Paul!

Ich kann deinen Frust durchaus nachvollziehen, aber bitte lass mich dazu ein bisschen erzählen, wie das aus meiner Sicht läuft.

Was die Preise betrifft: Da hast Du durchaus recht. Ich habe dieses Zwiegespräch öfter auch mal mit meinem zuständigen Außendienstler. Und nicht nur den von Bosch. Wenn ich bei einigen Suchmaschinen nachschaue, haben die teilweise bessere Preise, als wir Einkaufspreise haben. Auf Nachfrage heißt es dann meist: "Einzelfall! Wahrscheinlich aus Insolvenzmasse heraus gekauft!" - klingt erstmal logisch, aber was da an Läden überall in Deutschland pleite gehen müsste, um das auf so lange Zeit zu halten, finde ich relativ unrealistisch. 

Letztendlich, um das Thema mit den Preisen in den Katalogen gleich mal "halb mit anzuschneiden": Unsere Zentrale, und wahrscheinlich auch die der anderen Ketten, handelt fast jedes Jahr auf's Neue die Preise mit den Lieferanten aus. Da wird sich teilweise um Cent-Beträge gestritten. Jede Kette bekommt andere Einkaufspreise, je nach Verkaufsprognose, und kann dementsprechend auch die Verkaufspreise anpassen. Da die Lieferanten jedoch meistens nur einen einheitlichen Katalog an ALLE Ketten rausgeben, werden hier die Verkaufspreise _absichtlich_ nicht reingeschrieben. 

Wie schon an Oliver gerichtet geschrieben, müssen wir uns in gewisser Hinsicht daran halten, was uns die Zentrale vorschreibt, im Regal zu haben. Auch wenn ich es aus meiner persönlichen Sicht als längst überfällig betrachte, die von dir angesprochenen einzelnen Akkus in's Sortiment zu nehmen, sind sie bei uns leider nur in der "Listung", leider jedoch nicht physisch im Markt vorhanden. 

Was das "Gefasel des Verkäufers" angeht, hast Du scheinbar wirklich Pech gehabt. Entweder hat sich da ein halbwissender Kollege aus einer andere Abteilung bei den Maschinen verirrt, ein Azubi hat sich an dem Kunden versucht oder, falls es wirklich der Kollege "vom Fach war", brilliert hier mit Halbwissen. Ich weiß nicht, wo Du einkaufen gehst, aber in diesem Falle muss ich mich wirklich für diesen "Pappenheimer" entschuldigen. Selbst wenn er nicht in meiner Kette arbeiten sollte, geht es doch schon irgendwo gegen die Ehre 😞

Außerdem würde ich gern wissen, warum er "heute" keine Preise mehr rausfinden kann? Bosch ist der Einzige, der bis 19 Uhr telefonisch erreichbar ist. Merkwürdig. Aber sei's drum.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Aufklärung leisten, und genau wie Willy und Oliver biete ich dir hier gern an, weiter über das Thema zu diskutieren und dir das "Gras" auch mal von der anderen Seite zu zeigen! 🙂

MfG Lenos

lenos
Neuling 3
 
erstellt von sireagle am 01.10.2015, 01:28 Uhr
Sorry Lenos,

aber ich glaube Du gehst da etwas blauäugig an die ganze Sache heran.
Frainchiser können vielleicht einiges mehr bewegen, aber in der realität sieht es in den Geschäften eher nicht danach aus. Das hat sicherlich verschiedene Gründe, Gründe die nicht zuletzt auch in den Verträgen verankert sind.
Ein Frainchiser hier bei mir ist das beste Beispiel dafür wie man es nicht macht, zumindest aus meiner Sicht.
Wenn Du vor Deiner Fachverkäufertätigkeit praktisch am Bau gewirkt hast, stell ich mir allerdings auch die Frage wo Du Deine fundierten Erfahrungen gesammelt haben willst.
Ein wirklich Werkzeugfachhandel und das worum es hier eigentlich geht, ist mit Deinem (zumindest wenn ich das bis hier her korrekt verstanden habe) Betrieb nicht zu vergleichen.
Ich würde Dich glatt einladen mich mal zu meinem Werkzeugdealer zu begleiten, ich bin davon überzeugt, Du würdest Deine eigenen Ansicht komplett über den Haufen werfen.

In diesem Sinne eine angenehme Restnacht

Sascha
 

Hallo, Sascha! 🙂

Mag sein, dass ich das Ein oder Andere wirklich noch nicht weiß, aber deswegen bin ich ja auch hier. Auch ich möchte mich auf dem neusten Stand halten, Eindrücke sammeln, Erkenntnisse gewinnen und Erfahrungen austauschen. Jedoch versuche ich, so gut es eben geht, gewisse Ansichten eben auch in das richtige Licht zu rücken. 

Ich habe doch manchmal den Eindruck, dass hier gegen den stationären Handel in allen Formen und Farben gewettert wird, was das Zeug hält, wenn es sich doch (möglicherweise?) einfach nur mal ein Missverständnis gehandelt haben könnte. Ich möchte mir hier keineswegs die Krone der Allwissenheit aufsetzen oder komplette Meinungen als falsch darlegen. Lediglich den Lichtkegel der Erkenntnis etwas erweitern 😉

Selbstredend kann man auch aus oben genannten Gründen keineswegs Baumarkt und Fachhandel vergleichen. Das ist das berühmte Beispiel mit Äpfel und Birnen, es geht schlichtweg nicht. 

Über eine Einladung, sollte es denn in lokaler Nähe sein, würde ich mich hingegen jedoch sehr freuen! Ich tausche mich gern Auge in Auge mit Gleichgesinnten aus! 🙂

In diesem Sinne

MfG Lenos

willyausdemnorden
Power User 4
Moin Lenos
Erstmal schöm das ich hier mit Dir weiterdiskutieren darf.
Es gibt sogar Riesenaktiengesellschaften mit nur einem Aktionär der alleiniger Chef des Ganzen ist und eine internationale bezahlte Ladenkette ohne Bankschulden sein Eigen nennt, du weisst wer das ist, von wegen GMBH, OHG, Kette usw..
Euer Zement ist zu teuer, jetzt mal nur so, vermutlich wird B25, Mauer-und Zementmörtel ebenfalls etwas teurer als bei Heinz Georg mit seiner AG sein.
Das ist Preiskampf, noch schlimmer wars als Heinz Georg den Praktica als Nachbarn hatte und dann an und an mal um 32% runter ging (20+12) und dann der Estrichleger aus Dänemark gleich 80t Zement orderte (2 Lastzüge voll!!)
Da gings dann um richtig Geld.
Ich fragte den Verkäufer wie sowas angehen kann. Er meinte machen wir, kein Thema, ist zwar unter EK aber das schlimmste wäre das er auf den Stapler sitzt und all die Paletten Zement von einem zum andern LKW umläd und derweil seine Fliesenkunden nicht bedienen kann.
Ansonsten sind Firmen dort wenig gesehen, ich sagt ja schon wegen warten und nervig halt. Beim Baustoffhandel zahlt man 15eur Anlieferung egal wie viel und ab 6.00Uhr morgens, auch ein Grund warum Firmen selten bei Heinz Georg bestellen weil das kostet irgendwo bei 100eur Anlieferung und die kommen erst in 3 Tagen.
.
Fachhandel-Baumarkt:
Die Ware ist die gleiche, gleiche Koffer, gleiche Siegel, gleiche Nummern, entstammen dem gleichen Überseecontainer, vermutlich von Maersk Line.
Ich hab aber auch schon von richtig guten Fachhändlern und auch Fachverkäufern erzählt, das war als ich noch zur Schule ging und mit Schultasche unterm Arm die Nase am Schaufenster drückte und irgendwann reichte mein Geld und ich konnte endlich mein Teil, welches ich fast jeden Tag hypnotisiert hatte, kaufen.
Heute ist dort Touristenflaniermeile, Fussgängerzone, Auto nur Anwohner und der Laden ist derweil verkauft.
Mein Lehrbetrieb auf dem Dorf hatte damals einen Laden anbei, mit der Hausfrau als Fachverkäuferin, der Laden existiert bis heute,Nägel und Schrauben gibts sogar einzeln, ist preislich garnicht mal soo teuer, aber Bosch Blau ist komplett raus weil: "Kauft keiner"!
Die orderten all die Koffer und die verstaubten dort. Maschinen die der Baubetrieb in Blau braucht werden halt bestellt.
Seit Internet und Preistransparenz per Mausklick ist es vor-bei....
Wenn ich heute in ein richtiges Fachgeschäft möchte muss ich früher Feierabend machen, meine Daten mitnehmen, dort ein Konto eröffnen und dann gibt dort sogar einen Zugang zu deren eigenem Onlineshop MIT Preisen, sie haben dazu gelernt, aber der Kernpunkt ist und bleibt der Preis und da haben sie noch nicht begriffen das andere Jedermann-Onlineshops deutlich billiger sind.
Vorteil ist aber sie liefern auf Rechnung, erst die Ware dann das Geld, bei den reinen Onlineshops eher nur Vorkasse und genau das widerstrebt vielen Firmen, sie wollen kein Vorkassegeschäft.
Mir egal, zahlen muss ich eh.
Bosch Blau anfassen, anschauen geht bei uns nur mit Altmodellen, GBH2600, GST 135 etc..Neues ist nicht da, jetzt grad mal ein FC2 neu eingetrudelt ca. 1/2 Jahr NACH Verkauf...
Man hinkt stark hinterher, scheut sich neues einzukaufen solange noch alte Koffer herumstehen.
Das ist Kapital was da an Altgerät herumsteht und keiner kauft sie, ich verstehs ja, wäre ich Kaufmann könnte ich nicht schlafen.
Heute bekommt man den neuen GBH 36v Plus online deutlich billiger als das Vorgängermodell vor Ort.
Das ist im Fachhandel und Baumarkt/Baustoff eher gleich, wobei ein Heimwerkermarkt wieder was anderes ist, dort gibts Blau nur im Verleih.
Kürzlich wollte ich wieder mal unser altbekanntes Farbenfachgeschäft aufsuchen, schaute online nach Öffnungszeiten und sah die Homepage mit einer kompletten Bosch Blau Verkaufsaustellung...ich sofort hin...klasse!
Leider gabs diese schöne Bosch Blau Verkaufsausstellung nur online, real war da nur Grün und in Koffern auf nicht erreichbare 3m Höhe ohne Preise, alles Veräppelung.
Der gute Fachhandel geht wirklich flöten, da können auch gute Fachverkäufer nichts ausrichten, selbst hier im Forum war ein prämierter, sicher sehr guter Fachverkäufer mit viel Sachverstand am Start der nach ca. 2 Jahren nichts mehr von sich hören liess, schade, ich wüsste gern wie es ihm "erging", sicher nicht besser als vielen anderen.
Jetzt noch mal was anderes, stell Dir vor du willst einen Laden eröffnen, bauen, umbauen, Geld aufnehmen usw..
Mit wievielen Behörden hast du zu tun? Ich schätze ca. 20 Stück.
Du brauchst Mitarbeiter, was kostet einer im Jahr? 30teur?
Du hast Mitbewerber in der gleichen Strasse, wer verkauft was, einigt man sich, was ist mit Preisen?
.---
Das alles entfällt beim Onlineshop. Da sitzt einer zuhause an dem Mausgerät und wickelt Bestellungen ab, der Kollege ist auf dem Gewerbegebiet und sucht die Koffer aus dem Container heraus und frankiert diese..dann der Paketmann und ab gehts, alle 3 sind selbständige Unternehmer, keine Mitarbeiter, kein Nichts.
Woher weiss ich das?
Weil ich mal ausnahmsweise so einen Shop real besuchen durfte, gesichert durch einen Pförtner, ein sehr grosser Internetladen, handelt weltweit mit Allem und das erledigen 2 Mädchen an je einem Mausgerät, Büro ca. 5x5m gross, ich habs gesehen.
Gruss Willy

lenos
Neuling 3
Moin, Willy!

Ich weiß leider nicht, welche Firma bzw. Konsortium Du meinst. Meine betrifft es jedenfalls nicht. was die Aktionäre usw betrifft.

B25? Nein, natürlich, von dem sprach ich nicht, den Preis könnten wir niemals halten 😉 Ich rede von der "Eigenmarke", quasi den 08/15 Zement ohne größere Anforderungen für kleinere Arbeiten.

Kurios ist, dass der Fliesenfachverkäufer die Lastzüge ab- und wieder auflädt. Dafür haben wir auf jeden Fall Lagermitarbeiter. Und zugegeben, in Dimensionen von 2 Lastzügen sieht die Sache wirklich anders aus. So viele Paletten haben wir nicht mal auf dem Hof stehen. In meinen Bezugsgrößen rede ich ja nun eher von Otto-Normal-Verbraucher, der sich vielleicht mal 2-3 Paletten holt. 

Auslieferung ist auch bei Baumarktketten heutzutage keine große Sache mehr. Jedoch gibt es unterschiedliche Rabattstaffeln, die sich meist in die Entfernung und die Ware aufschlüssen. Beispiel von mir: von vorneherein gibt es entweder einen Transporter, der bis zu 4 Meter reinbekommt, oder einen Kranwagen, der bis zu 4 Paletten laden kann. Je nach Entfernung (Direkter Weg) von 10, 20, 30 und 40 KM staffelt sich dann der Preis. Die Lieferung bleibt dabei pauschal. An 15 Euro komme ich jedenfalls nicht ran. Wobei ich das als nicht problematisch auffasse. Selbst diejenigen, die in der zweiten Staffel wohnen, finden den Preis relativ günstig. Ich denke, da wäre sogar noch Luft nach oben, wobei wir da wieder nicht die Preise macht, sondern die Spedition, mit der wir kooperieren. 

Was Du als Nächstes beschreibst, ist jedoch eher ein allgemeines Phänomen/Problem. Mein Chef sagt immer so schön "Handel ist Wandel". Wer Tagein Tagaus immer nur die selbe Ware im Sortiment hat, der brauch sich nicht wundern, dass er irgendwann auf der Strecke bleibt. Ich denke, gerade deswegen können sich Baumärkte halten. Sicherlich, in dem einen oder anderem Segment sind die Margen äußerst dürftig (Maschinen werden "fast" 1:1 durchgehauen - an einem Bohrerset verdiene ich mehr als an einer kleinen Bohrmaschine), allerdings kann man es sich andersherum auch nicht leisten, die Ware _nicht_ da zu haben. Stichwort Markenkompetenz. Fahre ich in einen Baumarkt, erwarte ich dort Bosch. Ich habe noch nie einen Laden ohne gesehen.

Solche Wandlungen kannst Du im Übrigen auch in anderen Läden sehen. Was gab's früher an Tankstellen? Paar Heftchen, eine Tageszeitung, Zigaretten und Sprit. Heutzutage sind die Preise so eng kalkuliert, dass die Meisten einen Backshop oder Getränkeladen mit integriert haben. Und damit werden die eigentlichen Gewinne erzielt. An Sprit verdienen die heutzutage Nichts mehr. Das selbe beim Restaurant "Zur Goldenen Möwe" - Ohne den mittlerweile allgegenwärtigen Coffee-Shop würde da wohl auch deutlich weniger rausspringen.

Schrauben verkaufe ich auch einzeln 😉 Bei Nägeln muss ich passen und muss zumindest auf kleinere (40g) Pakete verweisen.

Was Du als Nächstes beschreibst ist das sogenannten "Omni-Channel-Marketing", und deine Reaktion darauf zeigt, dass es wirklich funktioniert. Gerade kleinere Läden versuchen, immer stärker auf Kundenbindung zu setzen, ganz im Gegenteil zu den Baumärken ("ganz" ist jetzt übertrieben, natürlich ist eine gewisse Kundenbindung da). Da lebt man im Groß von der Laufkundschaft, gerade in Großstädten. Etwas ausführlicher erklärt kannst Du es dir bei Wikipedia angucken: https://de.wikipedia.org/wiki/Customer_Journey

Nun, 20 Behörden klingt auf den ersten Blick realistisch, aber ich glaube, es sind für das Kerngeschäft etwas weniger. Nichtsdestotrotz kann ich da nur mutmaßen, da ich leider nicht in der Position bin und auch nicht das Wissen habe, darauf konkret zu antworten. Ich denke, dass es hier und da auch unterschiedlich viele sein werden. Je nach Ausrichtung und Geschäftsform.

Die einfache "Mitarbeiterrechnung" sieht im Prinzip Bruttogehalt x 1,5 für den Chef aus. Rechnet man noch Miete, laufende Kosten, etc pro QM dazu, ist es schnell jedoch das 3-fache, das erwirtschaftet werden muss. Aus BWL-Kreisen gibt es die "über'n Daumen"-Kalkulation von: Ein Mitarbeiter muss normalerweise das 10-fache von dem erwirtschaften, was er verdient, um seinen Platz rechtfertigen zu können. Da sind dann eben solche Sachen wie Arbeitgeberanteile, Ladenmiete/Pacht, Laufende Kosten, Arbeitskleidung, Seminare/Fortbildung, etc. pp drin. Das ist ein großes Thema und allzu weit will ich da nicht ausholen und euch langweilen 😉

Wenn mich nicht Alles täuscht, wird die von dir beschriebene Internetplattform als "Drop By" beschimpft, in der sich mittlerweile auch viele kleinere bzw. sogar Privatpersonen versuchen. Das ist im Prinzip die einfachste Form des Handels, in der sich ein weiterer Mittelsmann einbringt und die Ware meistens nicht einmal sieht. Ich kenne einen ähnlichen Fall, in dem ein Kaufmann einen Container Maschinen aus Übersee bestellt hat. Sagen wir mal der Rechnung halber 100 Stück. Nach 30 Tagen, etwa der Hälfte der Lieferzeit, bietet er diese im Netz für einen "guten" Preis an (nicht verschleudert, aber trotzdem konkurrenzfähig), mit dem Hinweis auf Lieferung ab Datum XY, weil der Container ja noch unterwegs ist. Innerhalb der 30 Tage wird das in der Regel locker verkauft. Kommt der Container dann an, übermittelt der Kaufmann die Versandinformationen an einen Mitarbeiter vor Ort. Der klebt die Versandsticker nur noch auf und der Kaufmann hat die Ware nie gesehen und nie angefasst. Was davon zu halten ist, ist zwiespältig.

MfG Lenos

 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Diese beschriebene Einmann AG ist von Herrn Heinz Georg Baus aus Mannheim, die solltest du kennen, wenn nicht bis du nicht aus der Branche.
Einer der ganz ganz wenigen grundsoliden Firmen in Europa, kommt gänzlich ohne Banken aus.
Ich nenne seinen Namen auch nur in Gänze weil man alles über ihn und seine Läden im Netz nachlesen kann.
Mit den Behörden war bildlich gemeint, du müsstest eigentlich das Bundesverdienstkreuz bekommen wenn du hier in D bereit bist all die amtlichen Formalien abzuarbeiten und zu erfüllen, eine Katastrophe, allein das Baurecht beansprucht schon einen Fachanwalt nur dafür.
Die Stadtverwaltung lehnt sich zurück und sagt entweder du machst es so oder es wird halt nichts. Das alte Bauhaus in Flensburg sollte ein Möbelladen werden, Interessenten waren da, Heinz Georg wollte verkaufen oder vermieten, aber die Stadt lehnt ab, nun wächst das Unkraut zu den Toren hinein, gleiches Spiel beim Ex-Bahrmarkt 2km weiter.
Von daher verstehe ich die Onlineshops schon, die machen nur Verwaltung per Maus und sehen die Ware selbst nie, daher bekommt man meist nur Beispielbilder gesendet wenn man nach Fotos fragt und eine Selbstabholung geht da wirklich nicht (bei mir wars mal eine Ausnahme) weil dann müssten sie nämlich:
Abzweiger, Ampeln, Fussgängerüberweg etc.
Kundenparkplätze
Toiletten M und W
Müllcontainer
usw.
usw.
vorhalten, und auch genehmigen lassen usw...daher eben KEINE Selbstabholung aus "logistischen Gründen" möglich.
Bezogen auf Bosch finde ich es irgendwie schwer nachvollziehbar das einerseits der Fachhandel empfohlen wird und anderseits beim "online kaufen" Buttton hier auf der Seite all die Internetshops angezeigt werden.
Wäre ich örtlicher Boschhändler hätte ich entweder den Vertrag gekündigt oder dafür gesorgt das Bosch ausschliesslich über Läden verkauft wird.
Andere Mitbewerber gehen noch weiter und verkaufen nur über ihre paar wenigen auserkorenen Händler mit festen Preisen und dann gibts noch welche die bedienen ausschliesslich Gewerbe.
Im Grunde ist die Problematik hier im Thema hausgemacht.
Gruss Willy








 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich war jetzt auch mal wieder bei meinem Händler um die Ecke um zwei Geräte zu kaufen.

30 - 50€ mehr als im Netz aber dafür Neu direkt vom Hersteller bestellt. Hatte schon paar mal pech gehabt mit alter Lagerware. Ich nehme doch keine Kreisesäge oder Säbelsäge die schon 4 Jahre alt sind.
Werde wohl des öfteren beim Händler um die Ecke vorbei schauen.

Einfach weniger stress 😄

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ein kleiner Aufpreis ist ja auch ok, dadurch wird die regionale Wirtschaft gefördert, ich kaufe auch vor Ort wenn es preislich noch vertretbar ist, ich mag auch persönlichen Kontakt zum Verkäufer, man quatscht ja auch mal eine Runde.
Bei unserem Händler stehen aber auch viele Oldtimer in den Regalen wo ich wetten möchte das das Getriebefett schon ranzig ist.
Da sind auch alte Akkugeräte, alte Akkus..hmm, die Preise sind aber aktualisiert worden..
Neuerdings haben die den Katalog 2015/16 ausliegen, den hätten sie besser verstecken sollen.
Eine Rückgabe ist aber auch beim Händler möglich, nur nicht gesetzlich wie beim Onlineshop.
Ich denke da so, der Onlinehändler hat ja meist nur wenige Produkte, die aber billig und daher ist das Risiko dort alte Bestände zugeschickt zu bekommen eher gering.
Schade nur das wenn man eine Säge UND ein Sägeblatt dazu nöchte oft bei zwei Onlinehändlern reinschauen muss.
Gruss Willy


 

lenos
Neuling 3
 
erstellt von willyausdemnorden am 01.10.2015, 17:52 Uhr
Moin
Diese beschriebene Einmann AG ist von Herrn Heinz Georg Baus aus Mannheim, die solltest du kennen, wenn nicht bis du nicht aus der Branche. 

Moin, Willy!

Hat einen Moment gedauert, hat dann aber Klick gemacht 😉 Da ich ja "nur" Verkäufer bin und besagter Herr Nichts mit meiner Unternehmung zu tun hat, hatte ich im ersten Moment nur ein "Der Name sagt dir was" im Kopf.

Auch, wenn ich nicht zu "denen" gehöre, bin ich doch ziemlich von diesem Herren beeindruckt. Und ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder so etwas in größerer Menge geben wird!

MfG

t_paul
Treuer Fan
 
erstellt von willyausdemnorden am 01.10.2015, 19:29 Uhr

Schade nur das wenn man eine Säge UND ein Sägeblatt dazu nöchte oft bei zwei Onlinehändlern reinschauen muss. 
Dann schaust du, meiner Erfahrung nach, bei den falschen Händlern oder jagst dann doch die letzten 20 Cent beim Preis ...
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ein ganz klein wenig übertrieben wars schon, im Grunde ist es aber so.
Trockenbauschrauber und einen Magazinaufsatz und Gurtschrauben dazu bist du aber schon wieder bei 3 versch. Händlern angelangt.
Gruss Willy
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Das Internet bietet gelegentlich auch mal Aktionen an, die man offline nicht kennt.
So bietet ein großer bekannter PC-Händler im Netz, der auch blaues Gerät verkauft heute auf seiner Sonderseite für "Zackige"* Angebote den GSB 10,8V im Komplettset mit Akkus und Ladegerät zu einem Preis an, der sonst nur von GSB 10,8-2-li erreicht wird.

Für den hadwerker mit Servicebedarf ist das nix, für dne privatmann mit dem Wunsch zu nem Profi-Schrauber mit Schlagfunktion vielleicht ja interessant 😉

Achja, ich hab mit dem Händler nix zu tun, außer das ich da schon mehrfach PC-Zeug gekauft hab, Werkzeug aber noch nie. Insgesammt zeigt das aber, das es eben auch Gründe geben kann, einzelnes im netz zu kaufen.

* Zackige Angeboten sind bei diesem Händler immer nur 24h gültig und nur so lange der Vorrat reicht.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Nun möchte ich mal was Positives dazu loswerden:
Vom Hörensagen wurde mir ein Boschhändler/Baustoffhändler in 20min Entfernung genannt der im System nicht verzeichnet ist.
Ich war eben mal da.
Sehr gut sortiert, eine Menge Gerätschaften im Laden, viel Zubehör, kompetenter Verkäufer.
Die haben von Makita zu Bosch gewechselt, ich denke das ich dort öfter aufschlagen werde, ich mag doch zu gern mal schauen und anfassen und reden mag ich auch.
Hab direkt eine Kleinigkeit mitgenommen und was bestellt.
Das ist das wonach ich gesucht habe und der Laden ist meilenweit von unserem hier entfernt was Warenangebot und Kompetenz angeht, sowas merke ich binnen Minuten.
Leider ist auf deren Homepage nichts von Bosch zu lesen und ich vermute auch das er hier nicht mitliest und wenn ja dann nochmal MOIN auch!
Ich hoffe doch sehr das der Bosch-Aussendienstler dafür sorgt das der Laden in die Händlersuche kommt.
Ohne Werbung weiss es keiner und von allein verirrt sich dort kaum jemand hin.
Gruss Willy