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Blöde? Frage zum Thema Arbeitssicherheit bei der Tischkreissäge.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hi,

Auch auf die Gefahr hin mich jetzt lächerlich zu machen, aber ich hab da mal ne Frage.

Ich meine irgendwann mal gelernt zu haben das man nur dann ein Werkstück mit der Hand "durch" die Tischkreissäge führt wenn man jeweils ca. 12 cm Sicherheitsabstand zum Sägeblatt hat. Ansonsten wird der Schiebestock verwendet.

(Ich möchte mich da jetzt gar nicht über einen cm mehr oder weniger, geschweige denn über mm "streiten".)

Was mir in letzter Zeit jedoch in einigen Youtube Videos immer wieder auffällt, ist das z.B. die Schnitttiefe der Tischkreissäge auf wenige mm eingestellt wird, Schutzhaube demontiert, und dann werden Werkstücke mit der flach aufliegenden Hand darüber geführt - um, ihr wisst es eh schon, eine Nut zu erzeugen.


Und jetzt hätte ich gerne harte Fakten: Ist das zulässig nach BG/ geltenden Arbeitsschutzvorschriften?

Nein, ich will nicht den Besserwisser in Youtube-Kommentaren geben 😉 sondern mich interessiert einfach ob man das nun eben so macht (machen darf) aus Gründen der Zeitersparnis gegenüber der Verwendung eine Oberfräse mit Nutfräser und eingespanntem Werkstück, ggf. inkl. Auflagemöglichkeit für die Oberfräse wenn randnah, oder ob das ein absolutes NoGo ist?

Ich hab's ja mal an anderer Stelle geschrieben, ich betrachte die Tischkreissäge nicht als meine "Freundin", daher würde ich das pers. niemals so machen.

Herzlichen Dank für eure geschätzten Meinungen dazu! 🙂

Viele Grüße,
Oliver

 
 
17 ANTWORTEN 17

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Was die BG genau für Vorgaben an Mann und Maschine stellt weiss ich nicht, weiss aber das dann von 10 Sägen mindestens direkt 9 kassiert werden (fehlende Aufkleber) und jeder der keinen Maschinenkurs nachweisen kann darf nur zuschauen oder so ähnlich.
Dazu kommen dann Handschuhe, Ohrschutz, Mundschutz, Augenschutz usw..
So jetzt mal zur Praxis:
Ich nehme meine Finger immer vom Sägeblatt weg, zuerst wird nur vorn gehalten/geschoben, später hinten gezogen aber niemals da wo das Blatt läuft.
Beim nuten ist das Blatt nicht zu sehen, das ist gefährlich, gefährlich deshalb weil wenn die Schnitttiefe irrtümlich falsch eingestellt wurde kanns sein das das Blatt zuerst nicht zu sehen ist aber 10cm weiter plötzlich doch herausschaut, Kreissägeblätter sind ja rund.
Also niemals da festhalten wo das Blatt läuft, immer seitlich davon, wenn kein Platz ist den Schiebestock nehmen, oder 2 Stöcke, einen vorn einen achtern.
Wenn die Säge mal unbeaufsichtigt war und du dann später weiter nuten willst kontrolliere lieber ob einer die Schnittitefe wieder hoch gestellt hat..es sind schon so einige Finger verloren gegangen, immer aufpassen.
Kleiner Abschweif, ist real passiert:
Hartfaserplatten 2,5m zu Streifen auftrennen:
Nach dem Schnitt hinten biegen die Streifen runter,  das Sägeblatt ist jetzt nicht mehr zu sehen, der Tischler drückt die Platten dann reflexartig runter, genau da wo das Blatt.---
Den Rest könnt ihr euch denken.
Hattet ihr schon mal in neu gekauftem Holz einen Granatsplitter aus dem 1. oder 2. Wk ?
Ich ja, da guckt man schon blöde was denn nu???
Das scheppert dann so richtig.
.
Egal in welcher Situation, die Finger haben in der Nähe des Blattes nichts zu suchen und auch dann nicht wenn die neuen Sägen eine Abschaltautomatik haben sollten.
Wenn man das beherzigt passiert auch nichts.
.
Gruss Willy







 

higw65
Power User 4
Das mit dem Nuten ist eigentlich kein Problem. Kenne jetzt nicht genau die aktuellen Vorschriften der BG...aber weiß zumindest was ich nicht mache.

Ok...12cm halte ich auch nicht ein...aber über dem Blatt habe ich die Finger nie. Beim Nuten von stabilen Werkstücken gibt es immer die Möglichkeit diese links und rechts anzufassen und zu anzudrücken und bei dünnen Werkstoffen wie z.B. Kunststoffplatten , die beim Nuten eben schnell verbiegen ...da kommt eine Stützplatte oben drauf, die man mit dem Schnittgut zusammen führen kann.

Gruß GW.

 
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.

doc_brown
Neuling 3
Ich habe mal eine Weile in einer Zimmerei gearbeitet und dort wurden Vorschriften – naja sagen wir mal – recht großzügig ausgelegt. Aber niemand hatte da die Finger in der Nähe von Sägeblättern oder Fräsern oder Hobelmessern….. von daher denke ich mal so wie Willi das beschreibt ist es schon die richtige Vorgehensweise.
 
Gruß
Rainer
 
P.S.  @Oliver …blöde Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Sagen wirs mal so, das demontieren der Schutzhaube ist vermutlich schon problematisch wenn wir über Sicherheitsvorschriften reden. Insofern was das angeht.....
Egal, also wie bereits erwähnt würde ich die Griffel auch nicht in die Nähe des Sägeblatts bringen. Wenn ich jetzt in ner 5cm dicken Eichenbohle ne 5mm tiefe Nut ( warum auch immer) schneiden möchte und das Sägeblatt richtig eingestellt und kontrolliert hab, dann könnte man da sicher die Hand druff legen, nur warum? Das teil is dann schwer genug das dass nicht nötig ist und bei dünneren Werkstücken wirds aus oben genannten Gründen wieder sehr schnell gefährlich.

Wenns wirklich nötig ist auch von oben Druck auszuüben dann mit entsprechender Anpresseinrichtung in Form von Federkämmen oder Druckrollen etc. Ansonsten mit nem ausreichend dimensionierten "PushBlock" oder den gelben Plastikteilen die sich Grripper nennen, die sind für kleinere Werkstücke besonders gut, aber BG mäßig sicher auch nicht zulässig.

Kreissäge heist für mich immer größter Respekt und schön vorsichtig, wie eigentlich bei allen Stationärmaschinen wo die Einsatzwerkzeuge nicht 100% abgedeckt werden können. Und selbst bei nem reinen Dickenhobel kann bei Unachtsamkeit noch nen Stück Holz rausfliegen und Verletzungen verursachen.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Habt vielen Dank für eure Antworten zu diesem Thema, ihr bestätigt mir quasi das Zucken das ich  in der Magengegend hatte bei dem ein oder anderen Video und mir immer dachte: Das würdest du nicht tun, dafür besucht dich Murphy zu oft.

Auch ich habe insbesondere vor der Tischkreissäge großen Respekt und würde nicht im Traum meine Hände in die nähe des Sägeblatts bringen - ich habe mir schon gedacht dass das so nicht "Stand der Technik" sein kann, aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen.

Wie gesagt, vielen Dank für euren Input!

Viele Grüße,
Oliver
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Vielleicht noch einen Tip dazu, niemals Routine aufkommen lassen, niemals zuviele gleiche Stücke nacheinander reinschieben, das Risiko wächst.
Schiebstock aus Platik mag ich nicht, mir ist ein Stück Holz, Klaue grob ausgesägt, lieber, ich hab immer Angst das das Plastik abrutscht, man kann auch noch eine Schraube eindrehen und die Spitze in die Klaue ragen lassen, dann piekt sie sich fest.
Gruss Willy


 

sireagle
Power User 4
Hallo Oliver,

da ich selbst eine gehörige Portion Respekt vor der Tischkreissäge habe habe ich mich mal auf die Suche begeben und etwas anschauliches gefunden wie ich finde:

https://www.youtube.com/watch?v=rXjHdBhBA1I&list=PL-hx5jmZwjraUBnGds3uoJpd6oXI6FcDG

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
 
erstellt von willyausdemnorden am 05.10.2015, 17:55 Uhr
Moin
Vielleicht noch einen Tip dazu, niemals Routine aufkommen lassen, niemals zuviele gleiche Stücke nacheinander reinschieben, das Risiko wächst.
Schiebstock aus Platik mag ich nicht, mir ist ein Stück Holz, Klaue grob ausgesägt, lieber, ich hab immer Angst das das Plastik abrutscht, man kann auch noch eine Schraube eindrehen und die Spitze in die Klaue ragen lassen, dann piekt sie sich fest.
Gruss Willy


 

Die Grripper die ich erwähnt habe sind keine Schiebestöcke im klassischen sind sondern "Push Blocks", kannste dir vorstellen wie ne Glättekelle nur mit Gummi/Antischrutsch Schicht unten. Die Führen das Werkstück links und rechts vom Sägeblatt und die Schiebst sie am Griff über das Sägeblatt. Für mehr Info´s Onkel Google befragen.

Für größere Werkstücke nehm ich aber auch am liebsten Schiebestöcke aus Holz, da ist man dann weit genug vom Sägeblatt weg und auserdem kann man die selber so basteln wie man sie grade braucht.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Vielen Dank euch!

Sascha, gutes Video das du da ausgegraben hast!

Viele Grüße,
Oliver

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich hab den Link kopiert, in die Zeile eingefügt und enter.
Da kam dann so eine Art Zeichentrickfilm mit einer Figur die sagt man müsse alle Sicherheitsvorkehrungen einhalten..
Gesägt hat da keiner.
Die Säge stand im Hintergrund.
Hab ich was falsches angeklickt?
Gruss Willy

sireagle
Power User 4
Hallo in die Runde,

das ist das erste Video, die anderen sollten Rechts in der Liste sein,
allerdings ist das eigentlich eine Playlist die automatisch ablaufen sollte wenn alles korrekt eingestellt ist.

Gruß
Sascha
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

Olaf_Schultz
Spezialist
Ist schon komisch, das Gefühl in der realen Magengegend, wenn sich ein virtueller Dummy Fingerkuppen etc. absägt... Schluck,
Gut erklärt sind die Filme.

Olaf

sireagle
Power User 4
@Olaf

wenn das schon komische Gefühle bereitet, was denkst Du was es für Gefühle sind wenn man sowas Live sieht, oder gar einem selbst wiederfährt....
Ich würde es immernoch sehr begrüßen wenn hier auch seitens Bosch entsprechendes Medienmaterial zur Verfügung gestellt würde. Nicht nur zu Werbezwecke, sondern auch Aus- und Weiterbildung da kann der Arbeitsschutz auch als Werbeträger dienen.
Wieder ein Punkt wo man von verschenktem Potenzial reden kann, auch was die Möglichkeiten betrifft die man hier mit dem Forum hat.

Gruß
Sascha
 
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Was mir ehrlich gesagt immer wieder "Sorgen" macht, ist das durch die einschlägigen Videoportale viel gefährlicher Unsinn im Umgang mit Werkzeugen unter dem Deckmantel von ein paar Disclaimern verbreitet wird.

Und durch den Wandel der Zeit ist der richtige und sichere Umgang mit Werkzeugen schon lange keine "Allgemeinbildung" mehr und das nötige Selbstverständnis fehlt oft völlig.

Wie das ist der "professionellen Welt" aussieht, da mag ich mir mangels eigener Erfahrungen kein Urteil drüber erlauben. (Die Nummer mit dem Kabel bei meinem Handwerker, und noch so 1 oder 2 andere Kleinigkeiten lass ich da jetzt einfach unter den Tisch fallen - das ist ja keine Bewertungsgrundlage)

Von daher würde ich es auch begrüßen wenn Hersteller etwas "offensiver" mit dem Thema Sicherheit umgehen würden. Wenn man es gut macht, kann man damit auch einen echten viralen hit landen.

Am Ende kann man halt keinen zwingen... Ich durfte während meines kurzen Ausflugs in die Arbeitswelt eines großen Konzern auch sowohl die interne Arbeitsschutzunterweisung als auch die auf der Baustelle eines Kunden hier in .de erleben, und auch da gibt es dann überall genug Leute die lieber auf ihren Blackberries tippen oder durch dumme Kommentare auffallen.

Viele Grüße,
Oliver

 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Man merkt aber grade bei den Youtubern dann auch oft und schnell wer eben nur Hobbyist ist und wer tatsächlich eine Ausbildung in dem hat was er vorführt. Desweiteren muss man m.E.n. auch sagen das gerade unsere amerikanischen Kollegen (mag subjektiv sein da ich häufiger deren Beiträge sehe) eher dazu neigen so manche Sicherheitsvorschrift zu ignorieren.
Bei TKS hamse sie entweder ne Sawstop Säge oder "irgendwas", die in den hier geposteten Videos gezeigten Sicherheitsvorrichtungen der Formatsägen gibts da quasi nicht zu sehen weil in die Garage nebem den Pickup ( 🙂 ) halt keine Felder, Hammer, Alt... usw. passt.
Man muss halt auch als "Konsument" solcher Beiträge seinen gesunden Menschenverstand einschalten, und sich überlegen ob die gezeigte Anwendung jetzt sicher ist oder nicht. Und genrell darf man nie die Kraft von Kreissägen oder Fräsen unterschätzen, selbst die in den Tisch eingebaute OF kann dir problemlos nen Werkstück entgegenschiesen wenn Sicherheitsvorrichtungen nicht verwendet werden und dann noch Unachtsamkeit dazu kommt.
Wie Willy sagt, Respekt vor den Maschinen, Griffel nicht in die Nähe von rotierenden Klingen :), und am besten keine Routine.
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Heute scheints ja fast schon soweit zu sein das die Leute glauben sie könnten per Youtube Handwerker werden, dem ist nicht so.
Dazu gehört mehr als nur der Pc.
Man muss es einfach machen, anfangen, Aufgabe entgegen nehmen und dann versuchen alle Vorgaben zu erfüllen, wie ein Lehrling eben auch.
Mit der Tischkreissäge können wir soviele online Infos holen wie wir wollen, irgendwann müssen wir sie auspacken, aufbauen, alles einstellen und dann ANSCHALTEN.
Profis halten niemals den Kopf in Flugrichtung sondern immer seitlich, wer weiss wie gut die Zähne aufgelötet sind?
So, dann muss das Stücke Holz durchgeschoben werden, im Video sieht man nicht das man leicht gegen den Anschlag drücken muss damit der Schnitt nicht abwandert, kommen dicke Äste ganz besonders dolle.
Im Video sieht man auch nicht wie krumm das abzutrennende Holz ist und auch nicht wie herum man nun anfängt ohne das es in der Mitte verklemmt.
Das kann man nur üben und üben..
Leider stehen selten Übungskreissägen in Läden herum, kaum einer verleiht seine Säge zum üben, eventuell Maschinenverleiher, ich müsste mal schauen was die an Nachweisen sehen wollen.
Was kann der Hersteller tun?
Bei Motorsägen wird ein Motorsägenkurs empfohlen, klarer Fall, bei Kreissägen kenne ich das (leider) nicht.
Was der Hersteller, besonders der der das Gewerbe anspricht, aber tun kann ist eine BDA mitliefern in der unter Sicherheit etwas mehr drin zu stehen hat als das was aktuell zu lesen ist.
Ganz oben und dick gehört dahin:
"Vor Inbetriebnahme bei der zuständigen BG informieren welche Sicherheitsprüfung erforderlich ist !"
. -Personenschutzschalter und anderes Sicherheitszubehör finden Sie ab Seite 37 Hauptkatalog.-
.-zuglassene Verlängerungskabel finden Sie ab Seite 39 Hauptkatalog.-
.-Geeignete Stromaggregate finden Sie ab Seite 51 Hauptkatalog.-
.- Regen-und Staubschutzhauben finden Sie ab Seite 78 Hauptkatalog.-
So stelle ich mir das vor, dann kann kein verunglückter Handwerker sagen er hätte es nicht gewusst.
Es steht in den BDA`s ja auch sonst sehr viel (mmn. irrellevantes)Zeugs drin, da kommts auf ein paar Sätze mehr nicht an.
Gruss Willy





 

sireagle
Power User 4
Das man in Video`s zum Thema Arbeitssicherheit nicht die Realität 1:1 unterbringen kann ist klar, aber ich denke namhafte Hersteller wie auch Bosch einer ist, sollten hier mehr tun als nur Produktvideo´s drehen die zeigen wie toll ihre Maschine ist. Hier kann man nicht nur Unternehmen unterstützen, hier kann man auch für seine eigenen Sicherheitsprodukte und die Sicherheitseinrichtungen an den Maschinen werben.
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Lasst es uns BLAU tun...;) Instagram: http://www.instagram.com/sascha_s_werkstatt/ -/- YouTube: http://www.youtube.com/user/SirEagle22