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3 D Druck ?

saletmaier
Aktives Mitglied
Hallo Leute,
ich spiele mit dem Gedanken in meiner Werkstatt einen 3D Druckerplatz einzurichten. Dazu habe ich nun doch einige Fragen.
1. Wie sollte der ganze Platz überhaupt beschaffen sein ( Temperatur, Luftfeuchte, Belüftung) denn ich habe nun alles und nichts mitgeteilt bekommen und bin deswegen doch unsicher wie ich das Ganze angehen soll. Außerdem welchen Drucker ich für mich privat am besten nutzen kann. 

Mit Dank im vorraus an alle!!
 
5 ANTWORTEN 5

kuraasu
Spezialist 2
Gegenfrage: was willst Du drucken?

Wie groß? -> Druckermodell(e)
Welche Materialien? -> Druckermodell(e) und ggf. Belüftung

Luftfeuchte mögen einige Kunststoffe nicht so gerne auf die Dauer (z.B. PLA oder HIPS). Das kann man aber gut umgehen, indem man nicht gebrauchtes Material in einer dicht verschlossenen Tüte mit etwas Silika-Trocknungsmittel lagert.

Generell: ein stabiler Tisch oder anderweitiger Standplatz zahlt sich aus. Drucker haben viel höhere Verfahrgeschwindigkeiten als CNCs und können einen zu leichten Tisch auch mal in Schwankungen versetzen. Wenn Du nicht die ganze Zeit daneben sitzt, kann auch ein Rauchmelder (ggf. mit Funk-Weiterleitung) eine sehr sinnvolle Ausstattung des Druckerraums sein. Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht.

Holger_Schrade
Spezialist
Hallo, die größe hängt von den Aufgaben ab. Drucker sind aktuell die Prusa i3.mk3 wohl die absolute Referenz.

abbu
Erfahrener
Habe für meinen Anycubic i3 Mega vor etwas über einem Jahr 250€ bezahlt und bin voll zufrieden, der Prusa kostet locker das vierfache... ob es das einem Einsteiger wert wäre? also ich würde meinen Anycubic jederzeit wieder kaufen, aber bestimmt keine 1000€ für einen DDD-Drucker hinlegen, aber das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß abbu
Ich bin nicht die Signatur, ich putze hier nur...

wuppwop
Power User 2
Tach zusammen,

Nach nun fast einem Jahr in der 3D-Druckerwelt kann ich meinen Senf Mal dazu geben.

3D Drucker gibt es wie Sand am Meer. Und ja, die Prusa I3 sind neben Ultimaker das Maß im DIY Druckerbereich.

Es gibt aber auch gute Drucker im niedrigen 3stelligen € Bereich.

Genau in dieser Klasse gibt es viele Unterschiede.
Die Unterschiede liegen z.B. darin, wieviel Arbeit man noch in den Drucker stecken muss um gute Druckergebnisse zu erzielen.
Wenn ich erst tagelang mit zusammenschrauben oder mit den Einstellungen rumexperimentieren muss damit alles funktioniert und das Ergebnis brauchbar ist, dann ist die Freude schnell dem Frust gewichen.

M.M.n. haben sich zwei Drucker in diesem Bereich hervorgehoben weil sie besonders für Anfänger geeignet sind.

Als da wäre der Anycubic Mega S, also die upgegradete Version des I3 Mega und der Artillery Sidewinder X1.

Bei beiden Druckern hält sich der Aufwand beim Zusammenbau in Grenzen und man bekommt "Out of the Box" gute bis sehr gute Ergebnisse ohne großartig an den Einstellungen zu schrauben.

Der Anycubic hat ein Druckvolumen von 205x205x210mm der Sidewinder X1 von 300x300x400mm.

Der Sidewinder ist leiser als der Anycubic, dafür ist der Anycubic etwas günstiger und verlangt weniger Platz.

Ich habe mich damals für den Anycubic I3 Mega entschieden, den ich Mitte des Jahres auf die S Version mittels Upgrade-Kit umgebaut habe.

Ich habe die Entscheidung nicht bereut und dank guter Pflege läuft der Any auch nach fast einem Jahr wie am ersten Tag.

Das einzige was mich den Artillery Sidewinder X1 auf meine Wunschliste setzen ließ ist das größere Druckvolumen und das er sehr leise ist.

Beide Drucker sind Geräte die man Einsteigern in die 3D Druckwelt empfehlen kann.

Natürlich kann man auch die Premium-Geräte von Prusa oder Ultimaker kaufen, wer das Geld dafür hat soll das bitte auch machen.

Josef Prusa hat den 3D Drucker für den Homeanwender marktfähig gemacht und alle I3 Klone auf dem Markt basieren auf dieser Technik. Gerade im Zubehör gibt es tolle Sachen von Prusa.

Ach so, das Thema Single- oder Doppelextruder will ich kurz anreißen.
Ein Gerät mit Doppelextruder, also der Möglichkeit zwei Filamente gleichzeitig zu verarbeiten, hat Vorteile, keine Frage aber es bedarf auch wesentlich mehr Arbeit bei Einstellungen und Umgang mit dem Drucker.

Für Anfänger würde ich einen Drucker mit single-Extruder empfehlen um erst mal mit dem Thema warm zu werden.

So, das waren meine Erfahrungen in Kurzform, ich hoffe ich habe nicht zu viel Verwirrung gestiftet.

Gruß WW
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

woodbuerger
Neuling 3
Tag zusammen,

da kann ich vielleicht auch ein paar Erfahrungen beisteuern.

Beim Thema Prusa wird der i3 ja immer als erstes genannt, die Kiste ist ganz sicher auch völlig zurecht mittlerweile als Referenz zu bezeichnen. Auch der Anycubic basiert ja letztens Endes auf dem i3 als Open Source Basis. Aber auch basierend auf all den i3 Klonen die idR eher in Richtung günstiger getrimmt sind, legt der original Prusa i3 schon noch immer eine Schüppe drauf, kostet aber eben auch als Fertiggerät knapp 1000€ (als Bausatz günstiger, der Aufbau ist aber sich auch nicht trivial wenn man perfekte Drucke will).

Realtiv neu ist aber auch der Prusa Mini, der schon eher in den Preisbereich von günstigeren Druckern reicht. Aktuell liegt der Mini bei 379€ und ich kann aus eigner Erfahrung sagen, die ist er auch wirklich Wert. Ich hatte vorher auch einen Anycubic i3 Mega, er hat auch gut gedruckt und seine Aufgabe erfüllt, aber so ganz warm bin ich mit ihm nicht geworden. Gerade so Komfortfeatures wie ein automatisches Bedleveling und Netzwerkanbindung haben mir gefehlt und auch ein bischen die Zuverlässigkeit bei großen und langen Drucken war manchmal nicht ganz optimal. Seit einigen Monaten bin ich dann nun auf den Prusa Mini umgestiegen und ich bin wirklich hellauf begeistert. Die Druckqualität ist absolut TOP und meiner Erfahrung nach besser als bei Anycubic, dazu kommen noch Netzwerkfähigkeit, automatisches Bedleveling, Federstahldruckbett und viele, viele Details und kleine Features die das Drucken einfacher und angenehmer machen. Gerade an so Details merke ich, dass Prusa nicht umsonst einen so guten Ruf hat. Der Mini kommt abenfalls vormontiert, sodass er in wenigen Handgriffen montiert und druckbereit ist. Bei beiden Druckern, Anycubic und Prusa hatte ich bisher die Möglichekit auch einmal den Support zu testen. Bei Anycubic ist es da manchmal etwas schwer den richtigen zu erreichen, der Support kümmert sich hier eher ausschließlich um Ersatzteile und Garantieansprüche, auch wenn man manchmal etwas mit denen diskutieren muss um Garantiefälle vernünftig abzuwickeln, ist der Service aber für einen China-Hersteller ohne lokalen Support, sagen wir mal, okay. Bei Prusa aber auch hier eine andere Hausnummer, sehr gut per Mail oder auch live Chat zu erreichen, helfen nicht nur bei Garantiefällen sondern bieten auch "Support ohne defekt", also wenn mal ein Druck nicht so klappt wie er soll oder man Probleme mit der Druckqualität hat. Also gerade für einsteiger ist es hier super immer einen kompetenten Ansprechpartner griffbereit zu haben.

Ich selber würde mich auch nicht mehr unbedingt als Einsteiger im Thema 3D Druck bezeichnen, auch beruflich haben wir auf der Arbeit diverse Drucker mit denen wir arbeiten, von kleinen Tischdruckern Richtung Prusa bis hin zu 5-Achsen FDM Drucker mit mehr als einem Kubikmeter Bauraum. Was also auch hobby- und heimwerkertaugliche Geräte im Tischformat angeht konnte ich bisher mit verschiedenen Modellen Erfahrungen Sammeln, neben Anycubic und Prusa (i3 und Mini) auch Ultimaker und einige Ausflüge Richtung SLA (Formlabs, Anycubic, Elegoo). Zusammenfassend kann ich dazu sagen, das hier Prusa in dem Bereich wirklich die Nase vorn hat und mir persönlich der Mehrpreis vom Anycubic zum Prusa Mini für mein privates Druckvergnügen jederzeit Wert wäre.

Jetzt habe ich schon viel mehr geschrieben als ich vor hatte und auch wenn das jetzt wie ein kleiner Werbeblock klingt, aber ich will hier niemanden zu irgendwas drängen, ich bin persönlich einfach nur sehr begeistert von meinem Prusa und freue mich jedes Mal wenn ich was drucke 😉

Zum Abschluss noch kurz, die Frage war ja auch zum Thema Platz für einen 3D Drucker, ich denke am wichtigsten ist eben eine stabile und ebene Fläche die nicht wackelt, bei klassischer, wohnlicher Raumtemperatur (bei mir steht er auch im Keller in der Werkstatt, so typischerweise um die 20°C), nicht allzu feucht. "Wohnklima" eben 😉
Was sich noch sehr empfiehlt ist, einen Kasten um den Drucker zu bauen, da gibts zahlreiche Anleitungen und Vorlagen basieren auf Plexiglasplatten und Ikea LACK Tisch. Das hat den Vorteil, dass zum einen in der Werkstatt Dreck und Staub vom Drucker ferngehalten werden, viel entscheidener ist aber, dass eine Kapselung des Drucker für Druckmaterialien wie ABS, welche etwas schwieriger zu drucken sind, vorteilhaft ist um Zugluft zu vermeiden und die Lufttemperatur im inneren zu erhöhen was warping usw. vermeidet.

Abschließend muss man sich einfach nur bewusst sein, dass 3D Druck etwas ist, mit dem man sich auseinandersetzen und einlesen muss und mit der Erfahrung die Drucke auch besser werden. Ein 3D Drucker, gerade in diesem Preisbereich, ist kein Plug&Play Gerät a la Auspacken, einstecken und auf Drucken klicken. Richtig eingestellt und mit der nötigen Erfahrung kann man aber ein Plug&Play Gerät draus machen 😉

So, viel zu viel geschrieben, ich hoffe auch, dass ich nicht mehr verwirrt als geholfen habe 🙂

Schönen Gruß und happy prints,

der Woodbürger...