Hallo zusammen,
hier mein Bericht zum Lasermess-Gerät Bosch GLM 120C:
Kurz zu meinener Person: Ich betreibe einen Handweks- Dienstler-Service als Nebengewerbe (Vollzeit - bin ich CNC-Maschinenführer in einem holzverarbeitenden Betrieb)
Paket war wie gewohnt, platztechnisch gut verteilt, jeder Bereich wurde gut genutzt . Der Lieferumfang bestand aus dem Gerät GLM 120C, Netzteil, Mini USB-Kabel, einer Gebrauchsanleitung und einer gut verarbeiteten Bosch-Schutztasche mit Gurtschlaufe. Das Gerät passt gut in diese Tasche und wird damit ausreichend geschützt. Diesen benutze ich sehr gene, da ich freie Hände habe und das Gerät aber jederzeit griffbereit ist. Erinnert mich etwas an die alten, großen Handys!
🙂Da ich vorher noch nie ein solches Gerät besaß, habe ich zunächst alle Mess- und Kalkulationsberechnungen anhand von Maßstab und Rollmaßband nachberechnet. Ich war natürlich sehr gespannt auf die Benutzung im gewerblichen Bereich und in der Alltagsroutine.
Im Folgenden werde ich versuchen Euch Beispiele aus der Praxis näher zu bringen und Euch meine Erfahrungen mit/ohne Gerät zu vermitteln.
1. Beispiel:
Kunde hat eine 80 m⊃2; - Wohnung zu renovieren
Anwendungsfall 1 : für 6 Zimmer Türen bestellen und setzen
Dazu habe ich die normale Funktion "Länge messen "genutzt. Das Gerät kann horizontal und vertikal messen, also die maximale Öffnung auf einem Plan skizziert mit den genauen Maximallängen und DIN-Anschlag an den Türbauer vergeben. Ich habe 5 Wochen später perfekt passende Türen erhalten ohne einen Schnitt in der Wohnung setzen zu müssen.
Die Türen waren Sonderanfertigungen und haben einen Wert von ca. 5.000 EUR.
Bei so einem Warenwert macht man sich natürlich inder Zwischenzeit große Gedanken, ob man sich nicht doch vermessen hat, da es ja auch der erste Versuch mit diesem Laser-Entfernungsmesser war. Das Gerät GLM 120 C besitzt eine äußerst tolle Funktion zur Speicherung der zuletzt verwendeten Daten, sodass man die gemessenen Daten später einfach ganz in Ruhe später zu Papier bringen kann. Das reduziert Fehler, die auf der Bastelle oft durch Stress und Zeitdruck erzeugt werden. Des Weiteren ist die Speicherfunktion auch nützlich zum Erstellen von Vergleichsangeboten oder Ähnlichem. Hier kann man sich ein gutes System aufbauen und dadurch eigene Angebote noch besser und sichererer kalkulieren. In diesem Fall ging es rein ums sichere Ausmessen. Hierbei hat das Gerät mir 100% - ig genaue Daten geliefert.
Anwendungsfall 2 : Streichen und Tapezieren
Beim Streichen und Tapezieren wird es auch einfach: mit der Funktion "Fläche". Länge x Breite lasern und schon hat man die m⊃2;. Diese Flächenfunktion hilft mir schnell bei meiner Berechnung für mein Angebot. Ich berechne dann die Fläche x Stundenfaktor + Material + andere Selbstkosten . Das Beispiel ist sehr einfach gehalten. Fenster und Schrägen werden natürlich aufgeschlagen bzw. abgezogen.
Anwendungsfall 3 : Volumenberrechnung eines Raumes
Errechnung der m⊃3; bei Räumen ist mit der Funktion "Volumen" zu bedienen und einfach zu berechnen. Am Einfachsten wäre es wenn der Raum quadratisch ist, wenn nicht - müssen Ecken, Bögen oder andere Volumenkörper abgezogen werden . Ich habe das in meinem Wohnzimmer getestet, aber ein wirklich genaues Ergebnis habe ich nur durch meine Skizzierung/ Nachmessungen und eigenen Berechnungen erhalten .
Anwendungsfall 4 : Indirekte Höhe / Länge
Diesen Fall habe ich aktuell auf meiner eigenen Baustelle "Dachstuhl-Ausbau" angewendet. Dort wurden alte Balken durch Neue erstezt und zugleich die Deckenhöhe 2115mm auf 2374 erhöht. Hier hat das Gerät GlM 120C einen großen Vorteil, wie ich finde. Da die Decke größtenteils entfernt ist und man nicht überall gut hinkommt, sondern nur über Umwege mit Sicherung - oder mit einer Leiter messen kann - ist das Messen mit dem Lasergerät sehr erleichternd. Durch die verschiedenen Funktionen, wie "indirekte Höhe / indirekte Länge/ doppelte indirekte Höhe / Trapez" ergibt sich immer eine Möglichkeit ein notwendiges Maß zu erhalten. Hier war ich schon mutiger, da es sich um die meine eigene Baustelle handelt. Ich habe nichts doppelt nachgemessen und es hat sich kein Fehler eingeschlichen. Dank der GCm GDL 12 konnte ich die 180X120 KV-Balken super zuschneiden und anpassen . Das Funktion im Display ist auch einfach zu bedienen. Es wird angezeigt welches Maß gemessen werden soll - dabei ist nur der Referenzpunkt wichtig. Ist dieser nicht eindeutig wird das Maß verfälscht. In diesem Modus ist der Messpin, der durch den roten kleinen Knopf auf rechten unteren Seite ausfährt, Gold wert. Zudem gefällt es mir, dass durch das Ausklappen des Pins der Modus von "Messen/Hinterkannte" auf "Messpin" automatisch wechselt und beim Einklappen der Urspungsmodus wieder eingestellt ist.
Ein präzises Urteil kann ich mir hier wirklich erlauben, da ich beim ersten Umbau des Bereichs kein GML 120C-Gerät besaß, sondern nur das Gerät "PKS55". Das Ergebnis war weit nicht so schön und sauber, wie jetzt! Außerdem eine immenze Zeitersparnis, wie auch eine starke Verbesserung durch das genaue Messen sind zu erkennen!
Anwendungsfall 5 : Wandflächen
Dieser Modus eignet sich ideal zum Kalkulieren von Materialmengen.
Als erstes wird die Höhe, danach die Breite gemessen. Anschließend ist die Höhe gespeichert und man muss nich für jedes Segment die einzelnen Längen der Wände abklicken. Man erhält die umlaufenden Meter und die Gesamt-m⊃2;- Zahl. Somit ist diese Funktion auch super geeignet um Tapetenmaße zu berechnen, wobei meistens eine Rolle ca, 2 laufende Meter erzeugt.
Anwendungsfall 6 : Absteckfunktion
Diesen Modus hab ich zwar getestet, habe aber leider darin keine Anwendung für meine Arbeiten gesehen. Man könnte z.B. damit längliche Objekte markieren, die grob markiert werden und dann gekürzt werden könnten z.B. im Holzzuschnitt. Schnell eine Strecke messen, kurz anzeichnen und abschneiden .
Oder könnte ich mir vorstellen diese Funktion zu nutzen, wenn ich einen Zaun setzen würde und die Pfosten im gleichen Abstand stehen müssen. Für weitere Anwendungsmöglichkeiten bin ich gerne offen.
Anwendungsfall 7 : Wasserwaage
Fall Gerät liegt waagerecht/ Anzeige oben:
Hier sieht man eine Art Radar, bildlich vergleichbar mit der Umlaufbahnen von Planeten, der in allen Ebenen misst und einen Gesamtüberblick des Niveaus ermöglicht. Wenn das Gerät in Waagerechte liegt, bewegt sich der Punkt (die Kugel) in die Mitte und wird dann farblich grün. Dafür würde ich keine Garantie übernehmen, da die Maße des Gerätes recht klein sind und das Gerät nur eine punktuelle Messung vornehmen kann. Läuft die Kugel aus der Mitte raus, färbt diese sich gelb. Der Hinweis dafür, dass wir keine optimale Ausrichtung des Gerätes haben. Bei einer Abweichung von mehr als 3° färbt sich die Kugel dann rot .
Fall Gerät liegt seitlich: Hier ähnelt die Ansicht einer klassischen Wasserwaage. Diese finde ich persönlich angenehmer für mich. Abweichungen werden durch eine Linie und Zahlen angezeigt. 0,00 ° bedeutet, in der Waagerechte. Hier habe ich ein besseres Gefühl. Ich denke, es liegt daran Zahlen zu sehen und das gibt mir das Gefühl von mehr Sicherheit. Die Kompaktlösung gefällt mir sehr gut. Ohne Anwendung eines Stativs bekommt man nur einen ersten Überblick. Mal kurz einen Tisch ausrichten etc. Mir ist nur aufgefallen, dass die Auflagepunkte, die aus Kunststoff sind, sich wahrscheinlich schneller abnutzen als Aluminium-Wasserwaagen. Eine Abnutzung auf der kleinen Fläche würde für eine längere Strecke bedeuten, dass Abweichungen im cm-Bereich möglich wären.
Ich würde empfehlen auf die Abnutzung des Gerätes gut zu achten z.B. auch durch Dreckablagerungen.
Die Bosch - Measuring Master App
Das Verbinden des Lasers mit dem Handy war in meinen Fall nicht ganz einfach. Hier denke ich aber, dass das Problem eher mit meinem Handy zusammenhängt und nicht mit dem Gerät selbst. Das Koppeln der beiden Geräte hat mich viele Nerven gekostet. Nach gefühlten 100 Versuchen hat es dann plötzlich funktioniert. Aber jetzt läuft es stabil! Die App hat viel Potenzial! Die Erstellung eines Grundrisses dauerte für mich sehr lange und war kompliziert (viellleicht fehlt mir auch einfach die Übung...). In diesem Fall benutze ich lieber die Kombination: Laser & Handskizze. Wenn einer meiner Kunden solch einen Wunsch hätte, würde ich das Ganze im CAD nachzeichnen. Da wäre ich um einiges schneller...
Der Zweck der App ist es, einen Grundriss zu digitaliesieren und diesen weiter zu verarbeiten. Zum Beispiel um dann einen Plan zu erstellen für Materialberechnungen und weitere allgemeine Berechnungen. Es können Kundendaten importiert werden.
Eine Arbeitsvorbereitung, sowie Arbeitserleichterung für selbständige Handwerker, die sich selbst um Materialbestellungen und Materialverbrauch kümmern.
Das Anleitungsvideo ist unter dem Symbol "..." zu finden. Ein, für mich, sehr hilfreiches und informatives Tool, das ich durchaus genutzt habe. Durch das Anklicken der Anleitung wird man auf die Bosch-Homepage geleitet, direkt zu dem Video.
Man bekommt ein 20-minütigen Crashkurs für diese App.
Ich hatte wieder Probleme bei der Weiterleitung, vielleichts liegts aber auch wieder mal an meinem Handy. Ich denke, mit einem Tablet oder anderer Software sollte es einfacher gehen. Auf der Baustelle habe ich meine Messwerte auf Papier gezeichnet, zuhause am Pc über den Datenaustausch zwischen PC und dem Gerät .
Ein besondere Funktion ist die "Kamera". Das Symbol ist das selbe, wie bei einem Handy und abgebildet auf dem Hauptmenü, mit einem eigenen Knopf. Beim Drücken wird die Kamera aktiviert und auch wieder deaktiviert. Die Zoomfunktion ist an sich eine schöne Sache, aber die Auflösung ist nicht wirklich zeitgemäß.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich eine Wohnung mit mehreren weißen Wänden vermesse am Ende nicht mehr wusste wohin ich diese zuzuordnen sollte.
Zuhause war ich dann etwas verwirrt. Hier wäre eine Diktier- oder Eingabefunktion hilfreich, bei dem man das abgespeicherte Bild markieren kann.
In der App ist das auch alles möglich, aber deutlich komplizierter bzw mit meinem Handy nicht so einfach umsetzbar.
Ich werde mir zeitnah ein Tablet besorgen, um das auf einem grösseren Bildschirm zu beobachten. In dem kleinen Handydisplay ist es für mich einfach zu umständlich. Darunter leidet die Genauigkeit meiner Arbeit und am Ende muss es doch mit der Hand nachskizzieren. Einfache quadratische Räume sind einfach auszumessen, aber mit Schrägen und Winkel wird es zu komplex.
Fazit
Die Grundfunktionen für Anfänger sind meist selbsterklärend. Sollten Fragen offenbleiben, bietet die Gebrauchsanleitung des Gerätes eine gute Möglichkeit nachzusehen. Mittlerweile sind bereits viele Videos in Onlineplattformen vorhanden.
Das Gerät hat mir sehr viel Freude bereitet. Gerade in dem Bereich Zimmerei: Balken sägen und Verbindungen herstellen, finde ich das Gerät super nützlich und es erleichterte mir einiges an Arbeit. Ich konnte eine Verbesserung meines gesamten Workflows feststellen!
Für Messungen werde ich mir wahrscheinlich auch ein Stativ besorgen.
Durch das exaktere Messen habe ich eine bessere Qualität erreich und das in kürzerer Zeit als zuvor! Rechtfertigt einen guten Stundenlohn und Spaß bei der Arbeit. Nebenbei bei ist auch der Kunde zufrieden .
Ich werde Gerät weiterhin testen und gerne auch meine weiteren Erfahrungen mit Euch teilen.
Nachteil und mögliche Verbesserungsvorschläge
- Measuring App ist zu kompliziert aufgebaut
- Displayauflösung ist nicht ausreichend
- Messpin-Einheit mit 90° hält sich nicht selbstständig aufrecht
- Speicher für Fotos zu gering (50 Bilder): Sobald der Speicher voll ist, wird ohne Hinweis das erste Bild überschrieben
- Text-/ Markier- oder Diktierfunktion fehlt
- Akku nicht austauschbar
Vorteile
- schnelles Starten des Gerätes
- automatisches Abschalten nach wenigen Minuten
- einfache Bedienung der Grundfunktionen
- Kamera ist sehr vorteilhaft, allerdings mit besserer Auflösung
- 2 Laserauslöser sind sehr hilfreich (rechts sowie am Hauptmenü)
- Handschlaufe am Gerät (um Absturz zu vermeiden)
- Akkuanzeige
Danke für das lesen LG
Bild 1 Messpin
Bild 2 Wasserwaage liegend
Bild 3 Wasserwaage seitlich
Bild 4 Rückseite
Bild 5 Rechteseite
Bild 6 Vorne Kamera
Bild 7 Funktions Menü
Bild 8 Bild mit Funktion Flächenberechnung