Nach dem Testergesuch in der BoB Community habe ich überlegt, ob ich für einen Test eines solchen Gerätes Anwendungsfälle hätte, die einen Test möglich machen. Nach kurzem Überlegen dann das Fazit: Ja hab ich, da hab ich ein paar Sachen, also schreiben wir mal eine Bewerbung, wird ja als „Privat“-Anwender eh nix.
Die Überraschung folgte dann einige Tage nach Bewerbungsschluss, ich war einer der glücklichen Tester. Die darauf folgenden Tage des Wartens auf den Bohrhammer waren mit deutlicher Vorfreude auf das Gerät gespickt und meine Gedanken kreisten um ggf. fehlendes Equipment bzgl. Test.
Was ist neu?
Eigentlich der ganze GBH ist neu. Der Aufbau des GBH wurde komplett neu gezeichnet und die Gewichtsverteilung hat sich dadurch stark verändert. Dies ist als positiv zu bewerten wie auch im späteren Verlauf nochmals aufgegriffen wird.
Zusätzlich gibt es eine neue Funktion, die sogenannte EPC-Steuerung. Dies Wird als Electronic-Power-Control angegeben und soll wie folgt funktionieren. Nutzt man den Bohrhammer mit eingeschalteter EPC-Funktion, so wird eine Anlaufkurve des Motors gefahren, der die Drehzahl langsam steigert, bis etwa 70% der Maximalleistung anliegen.
Dies soll vor allem beim Anbohren und auch bei Fliesen helfen. In Verlauf des Tests habe ich diese Funktion teils eingesetzt, teils wieder deaktiviert. Einzelheiten dazu immer entsprechend bei der „Aktion“
Die Ankunft und das Kennenlernen Nach dem Eintreffen des Bohrhammers war noch am gleichen Tag die erste Aufgabe gefunden, natürlich nicht von der Testaufgabenliste, wie es noch so oft im Folgenden werden sollte.
Es sollten 4 Löcher in Terassenplatten und darunter liegende Mauer gebohrt werden.
Daraus wurden dann 10 Löcher, da ein Paar schrauben abrissen…
Noch am selben Abend zog es die Schrauben samt Dübeln aus den Löchern, so dass ich am folgenden Tag die Faxen dicke hatte, und Folgendes besorgte: Verbundmörtel, Siebhülse, Gewindestücke M8 mit Mutter und Scheibe sowie einen passenden 12mm Bohrer, der bis dato fehlte.
Das damit erzielte Ergebnis hält bombenfest und durfte mittlerweile auch bei stärkerer Belastung zeigen, dass es hält
😉Achja, ich sollte ja den Bohrhammer testen, ähm, ja, also irgendwie ging das so leicht von der Hand, als hätte ich mit nem Akkubohrer in Fermacell gebohrt.
Nur ein Vorkommnis war der Erwähnung wert: Aus Unachtsamkeit hatte ich beim ersten Bohrloch gleich mal geschaut, wie viel Drehmoment der GBH 36 VF-LI+ so erreichen kann. Wie das geht? Einfach den Bohrer weit über die Bohrmehlkanäle in den Stein treiben und zusehen wie der Bohrer sich fest frisst
😉 In dem Moment dann die Erkenntnis: Sche***, wie rette ich den Bohrer? Ziehen? Ne, geht nicht. Drehen lassen? Geht auch nicht.
Dann die kurze Erinnerung an einen Satz aus dem Forum: Der 36er hat vorwärts wie rückwärts das gleiche Drehmoment! Also Rückwärts drehen lassen? Ja, das klappt, super.
Da ich auf EPC neugierig war habe ich auch diese Funktion angetestet: Hier zeigt sich, dass diese Funktion mit einer festen Hochlaufkurve nicht immer passt. In meinen Terassenplatten dreht die Kurve zu schnell hoch, so dass ein Absplittern am Rand des Bohrlochs nicht vermieden werden kann. Dies ist mit einem Manuellen Anbohren deutlich einfacher zu verhindern.
Ab hier war der GBH schon mein neues Lieblingsspielzeug.
Die Aufgaben Natürlich waren eigentlich ganz andere Aufgaben angedacht für den Test des Bohrhammers, die ich natürlich auch noch in Angriff genommen habe.
Aufgabe 1 – Wie kann ich im Garten ohne Stromkabel Stemmen? (geplant)Natürlich habe ich trotzdem Strom gelegt um einen Vergleich zum ebenfalls vorhandenen GBH 2-28 machen zu können, aber eigentlich hätte ich mir das sparen können.
Wegstemmen musste ich einen gemauerten Gartenteich, bzw. er musste um zwei Mauerringe reduziert werden. Hier soll durch das Entfernen der Ringe und das verfüllen des Lochs wieder eine Rasenfläche entstehen. Gemauert war der Ring aus Kalksandsteinen, welche dank der Teichfolie und dem rel. Trockenen Winter nicht durchgeweicht waren.
So konnte ich mit dem GBH und einem breiten Flachmeißel gut in die Fugen stemmen und die Steine fast alle als komplette Steine entfernen. Da dies quasi eine der ersten Aufgaben war, die der GBH 36 zu erledigen hatte, kann man die Akkuleistung hier noch nicht ganz als Endergebnis sehen. Ich konnte mit den beiden Akkus und dem Ladegerät dann direkt neben dem Loch recht gut die Ringe wegstemmen. Zwar werden die Akkus nicht 100% voll in der Zeit wo der erste leergestemmt wird, die 80% Marke haben die Akkus aber in jedem Fall bis dahin wieder drin.
Ansonsten merkt man im Vergleich mit dem 2-28 DFV gleich mehrere kleine Unterschiede:
- Kabelfreiheit
Hier merkt man fix, dass es doch sehr angenehm ist, dass man nicht noch an einer Strippe hängt und vor allem, dass man nicht aufpassen muss, ob etwas auf das Kabel fällt. Sicher, kein riesen ding, aber es ist ganz nett. - Das Eigengewicht
Der GBH 36VF-Li+ hat fast noch mal das Gewicht des 2-28DFV oben drauf. Jetzt würde man meinen, das merkt man in den Armen eher negativ. Hier musste ich überraschender Weise feststellen, dass beim Stemmen das Eigengewicht eher positiv wirkt. Man hat das Gefühl, dass von der Stemmenergie mehr vorn am Meißel/im zu stemmenden Material an kommt. Dazu merkt man beim 36er noch weniger von den Vibrationen in der Hand. Das Gewicht der Maschine selbst macht sich bei ungeübten Handwerkern erst am Folgetag in Form von einem ganz leichten Muskelkater bemerkbar. - Die Temperatur des Geräts
Von meinem 2-28 weiß ich, dass er nach etwas längerem Stemmeinsatz schon ziemlich heiß wird, beim Akku-GBH konnte ich dies so nicht feststellen. Klar, auch dort merkt man eine Erwärmung die auch etwas über Handwarm hinausgeht, aber wirklich heiß fühlt sich das nicht an. Ich habe aber beide Geräte noch nicht zum Überhitzen gebracht, eher überhitze ich dabei 😉
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass ich auch spaßeshalber hier kurz getestet habe, ob die EPC-Funktion auch beim Stemmen greift. Ja tut sie, und es kann ggf. bei sehr filigranen Stemmarbeiten sinnvoll sein dies zu nutzen um noch präziser stemmen zu können. Geübte Anwender tun dies natürlich mit Ihrem Zeigefinger noch besser, aber es soll ja Leute geben, die so einen Bohrhammer nur sehr selten nutzen.
Fazit: Akkustemmhamer – Jawohl ja!
Aufgabe 2 – Befestiging von Hängeschränken in einem Bad (geplant)Hier ergibt sich die Problematik der Wandbeschaffenheit. Zum einen sind die Wände mit einem sehr bröseligen Sandputz bedeckt, was das Anbohren des Putzes quasi zum Roulett macht, zum anderen sind die Innenwände aus einem sehr harten Kalk-Sandstein.
Hier macht die EPC-Funktion beim Bohren direkt im Putz eine sehr gute Figur und auch die 70% Begrenzung der Leistung fällt dank Kalk-Sandstein statt Beton nur marginal bis gar nicht auf. Auf Grund des weichen Putzes ist die Anlaufkurve hier eher schon zu flach denn zu steil, was aber ja nicht wirklich stört.
Interessant war noch das Bohren ohne Schlag in die Wandfliesen. Hier habe ich die EPC-Funktion nach einem kurzen Test abgeschaltet, da ich Bohrer mit Zentrierspitze benutzt habe und hier die Rampe der EPC-Funktion nicht ganz passte.
Ich habe bei den beiden Löchern durch die Fliesen komplett auf Schlag verzichtet, sogar im Mauerwerk. Kein Problem für den GBH und dank brauchbarer Bohrer auch kein echtes Problem in Bezug auf Arbeitsfortschritt. Wichtig hierbei, es handelte sich um recht weiche Wandfliesen, welche ich laut meinem Fliesenleger nicht mit Schlag bohren sollte, da diese dann gern brechen. Die Feinsteinzeug-Boden-Fliesen möchte ich so nicht Bohren müssen.
Der Rest der Befestigungsaktion war eher etwas für die Befestigungstechnik selbst. Den Spiegelschrank musste ich wieder mit Gewindestangen und Verbundmörtel befestigen, so dass nach der ersten Bohrung noch mal etwas größer nachgebohrt werden musste, aber gut, das war vorher nicht erkennbar, dass man so eine doofe Stelle erwischt.
Die anderen Schränke konnte ich Gott sei Dank mit normalen Allzweckdübeln und entsprechend starken Schrauben so an der Wand befestigen.
Aktion 3 – Wo ist der Hund? Vor der Tür? Wie kommt er da hin? (ungeplant)Jaja, das leidige Thema „Ausbruchssicherer Garten für Vierbeiner“. Ich habe einen Hund, der bis zu unserem Einzug hier im Haus nicht wusste wie man Zäune anhebt um drunter durch zu kriechen. Jetzt weiß er es leider.
Wie verhindert man dieses? Wenn man das Glück hat, wie ich es habe, dass die Einzäunung in Form von Maschendrahtzaun auf einer Betonmauer steht und man noch einige Schlaganker zur Verfügung hat, dann geht das folgendermaßen:
- Man Bohre Löcher zwischen den Zaunpfosten entsprechend den Anforderungen des Maschendrahtzauns (Beweglichkeit) und den Schlagankern (Durchmesser und Tiefe) die einem zur Verfügung stehen
- Man Schraube das ganze entsprechend auf die Mauer, so dass der Maschendraht sich unten nicht mehr durch Drücken neben die Mauer bewegen lässt
Was hat das jetzt mit dem GBH zu tun? Nun zumindest so viel, als dass ich solche Aktionen normal nicht als Spontanaktion mache, weil der Hund gerade mal weg war, sondern ich es eigentlich planen würde, wegen Kabel ziehen, … Immerhin muss ich für sowas eigentlich eine 50m Kabeltrommel rauskramen, dann den Bohrhammer raussuchen…
Der Akku-GBH 36VF-Li Plus macht´s einem da einfach, Bohrer rein, Ratsche mit, Hammer mit und dann noch die Schlaganker und man hat alles dabei. Geht fix und man kann in 15 Minuten einiges an Befestigung fertigen machen.
Dass ich diese Aktion mehrfach wiederholen musste, da unser Vierbeiner sehr erfinderisch ist und auch die letzten Lücken findet, ist dann mit dem 36er echt zu verschmerzen. Mit dem Kabel-GBH hätte ich glaube eine mittelschwere Kriese bekommen, wegen weiteren 3 Schlagankern die Aktionen wiederholen zu müssen.
Aktion 4 – Verdammt die Türzarge ist zu breit! (ungeplant)Tja, da kommt der Zimmermann und möchte die noch fehlende Tür einsetzen, aber es geht nicht, da die Zarge nicht passt (breite). Was also tun? Angefangen hab ich hier von Hand mit Hammer und Meißel. Ja das geht zwar, ist aber nicht gerade schnell. Also GBH geholt und losgelegt. Keine 10 Minuten später war alles fertig und die Sauerei musste erst mal sauber gemacht werden.
Fazit: Ein Skalpell kann´s auch nicht präziser. Der GBH 36 taugt also auch für genaues arbeiten beim Stemmen.
Aktion 5 – Befestigung zweier (Hänge-)Regale im Wohnzimmer (geplant) Diese Aufgabe war mehr Aufwand für Sauberkeit, Anzeichnen und alles andere, denn für den Bohrhammer. Die Bohrungen gingen Schell und Präzise von der Hand, der Akkuvorteil war wegen der Platzverhältnisse mal wieder unbestreitbar und Dank der Wände wurde ohne Schlag gebohrt.
Die Aktion verlief den Erfahrungswerten entsprechend wie erwartet natürlich sehr unkompliziert.
Was hier auffiel, war das Fehlen eines Akku-Absaugsystems für den GBH, denn dieses wäre hier ein erheblicher Vorteil gewesen. So musste ich meine Freundin samt Staubsauger einspannen und das für eine Aktion, die ich auch gern und ohne Problem allein hätte machen können, wäre da nicht dieses Problem der Absaugung.
Aktiönchen 6 – Da fehlt Licht im Keller (mehr oder minder geplant; Durchführung spontan) Diese Aktion ist eigentlich nur ein Aktiönchen, denn es geht um lediglich 2 kleine 6er Löcher in der Stahlbetondecke meines Kellers. Befestigt werden sollte eine noch vorhandene Leuchtstoffröhre.
Das alles verlief wie immer unauffällig. Nur wie schon im Wohnzimmer fällt beim Arbeiten über Kopf auf, dass eine Absaugung sehr hilfreich wäre. Entweder sieht man aus wie ein „Schweinchen“ (jaja, und bekleckert hab ich mich auch) und/oder man bekommt alles ins Auge und Gesicht.
Anmerkung zum Thema EPC: Hier machte die Funktion Sinn, denn der Bohrer wollte auf dem Stahlbeton verlaufen, trotz Zentrierspitze. Mit EPC hatte ich da am Anfang einfach mehr „Gefühl“ hinter und es gab gut positionierte Löcher.
[Edit 07.08.2015]
Aktion 7: GrenzerfahrungenWir schreiben den 05. August 2015 und es ist Heiß. Kein Urlauber (mein Nachbar hat Urlaub) und Privat-Heimwerker kähmen auf die Idee bei so einem Wetter anstrengende arbeiten im Garten zu machen. Keiner? Doch zwei unerschrockene Heimwerker machen sich auf und wollen einen Zaun zwischen den Grundstücken ersetzen.
Die Voraussetzungen:
Wir haben einen ca. 25-30 Jahre alten Maschendrahtzaun auf einer Grenzmauer mit einbetonierten Pfosten. Diese sollen durch einen Doppelstabmattenzaun ersetzt werden. Hierzu muss der Maschendraht entfernt werden, alten Rundpfosten gekappt werden und die neuen Pfosten wieder in die Mauer einbetoniert werden.
Das Equipment:
- GBH 36 VF-Li Plus für die Vorbereitung der Mauer zwecks neu setzen der Doppelstabmattenpfosten
- GSR 10,8-2-Li für die kleinen schraubarbeiten um dieses Projekt
- GSA 10,8V-Li zum Kappen der alten Pfosten
- GKS 10,8V-.Li für den schnellen Zuschnitt der neuen schalungsbretter für die Mauer
- Etliches an Handwerkzeugen wie Zangen, Kellen usw. [alles nicht Bosch Blau]
Die Arbeiten:
Das kappen der alten Pfosten und entfernen des maschendraht erfolgt immer nur in kleinen Abschnitten, da mein Hund weiterhin frei auf dem Grundstück läuft. Die GSA 10,8V-Li zeigt hierbei, dass sie trotz ihrer kleinen Bauform sehr stark ist und für diese Aufgaben voll ausreichend ist.Die verwendung im weiteren Verlauf der aktion ist so unspektakulär, dass ich es nicht weiter erwähne.
Nach der Altzaunentfernung kommt die Arbeit für den GBH. Es müssen 5-7 Löcher pro Pfosten a Ø25mm mit einer Länge zwischen 28-40cm senkrecht in die Mauer gebohrt werden um anschließend den Ausbruch aus zu stemmen.
Hier kann der GBH als Kabelfreie Lösung natürlich erts mal stark punkten, denn sonst wäre eine 50er Kabeltrommel plus 20m Nötig gewesen. außerdem ist mein 2-28DFV ja auch nicht so für diese Aufgaben gedacht
😉Der GBH 36 zeigt bei diesen Bohrungen am ersten Tag seine Vorliebe für große Durchmesser. Der 25er Bohrer frisst sich in die alte Betonmauer und zickt nur gelegentlich an einzelnen Steinen im Beton oder beim Durchbruch vom Beton in Teilweise darunter gemauerte Ziegel. Alles in allem an dieser Stelle noch sehr entspannt, wenn auch natürlich auf Grund der Menge an Löchern eine ordentliche Aufgabe. Bis hier war das Bohrmehr immer etwas grobe rund wirkte tsellenweise etwas krümelig feucht. Am zweiten Tag stieß ich dann aber auch an die Grenze des GBH. Es war der vorerst letzte Pfosten zu setzen und ich habe wie vorher auch den Boohrer angesetzt. Extrem feines weißes Bohrmehl kam auch vorher schon mal kurz zum Vorschein, hier jedoch gab es nicht anderes. Der Bohrfortschritt war selbst mit hohem Druck eher mau und das Stemmen hinterher ein kleines abenteuer. Ich habe an diesem Ausbruch in der mauer fast 2 Akkuladungen der 4Ah Akkus verballert. Normal waren pro Akkuladung etwa 1-2 Ausbrüche komplett fertig.
Das eigentliche Setzen der Pfosten mit Wasserwage und der Ausrichtung... erspare ich euch im Detail, denn das dürfte hier wohl fast jeder aus dem Ärmel schütteln und es sind ja auch keine Bosch Blau werkzeuge im Einsatz
😉 Erst das Verschrauben der matten wird wiede rmit dem GSR erledigt. Das dies für den kleinen kein Problem ist, ist wohl kein Wunder. Da hat der angefangene Akku aus dem GsR für beide Tage gereicht und es ist imme rnoch was drin
😉Fazit der Aktion:
Der GBH 36 VF-Li Plus ist für so eine Aufgabe eigentlich genau das richtige Werkzeug, allerdings sollte der Lader nicht ewig weit weg (>1000m) weg stehen. Der akkuverbrauch bei dieser Aufgabe ist eben doch etwas höher. Trotzdme ist es einfacher mal kurz den Akku aus dem schuppen zu holen, als die Leitung zu ziehen. Aber auch die Erkenntnis dass der GBH36 VF-Li Plus auch bei mir seien Grenzen erreichen kann ist gekommen. Ein GBH 36 ist eben auch nur ein 3kg Bohrhammer mit Akku und ist bei entsprechender Betonmischung halt am Ende
😉 Was bekommt man eigentlich für sein Geld? Bei mir, wie auch bei allen anderen Testern, kam der GBH 36 VF-LI+ in einem Handwerkerkoffer von nicht unerheblichen Ausmaßen an. Darin zu finden: Bohrhammer, zwei Akkus, das Ladegerät, die Bedienungsanleitung, eine Tube Fett und das Wechselbohrfutter. Dazu noch der Tiefenanschlag aus Metall und das Bosch-Maschinen-Putztuch.
Dass also Bohrer und Meißel nicht zum Lieferumfang zählen ist weder eine Überraschung noch wirklich tragisch, denn um es hier jedem recht zu machen, müsste der Koffer ja mit Bohrern, Meißeln und Bohrkronen Bestückt sein, welche entweder sehr günstig sein müssten, und somit nicht dem „blauen Anspruch“ gerecht werden können, oder der Bohrhammer wird noch viel teurer.
Zum Thema Geräteleistung kann ich bisher folgendes sagen:
Bohren in den Durchmesserbereich bis 12mm wie ich es bisher hauptsächlich getan habe ist für den GBH 36 einfach keine Arbeit, sondern eher „Urlaub“. Hier kann man einfach sehr entspannt Arbeiten und hat mit einer Akkuladung verdammt viel geschafft.
Beim Stemmen muss man sich immer zwei Dinge vor Augen halten:
- Wir reden hier von einem Kombihammer der 4,5kg Klasse, also ist Stemmen hier nicht das alleinige Hauptaufgabengebiet, sondern eine Zusatzfunktion. Und die macht der Kleine verdammt gut. Dazu liegt er gut in der Hand und die Gewichtsverteilung lässt ein gutes Arbeiten sowohl an Wänden als auch Senkrecht am Boden zu.
- Wir reden dabei auch noch von einem Akkugerät. Hier beeindruckt der 36er, in dem er dem 2-28 DFV einfach mal in nichts nach steht und teilweise sogar mal ein µ vor dem Netzgerät liegt. Dass die Akkulaufzeit dann bei Abruf der vollen Leistung natürlich nicht mehr die Längste ist, ist nun mal Prinzip bedingt, dafür hat man eben die Vorteile des Akkugeräts auf seiner Seite.
Vor diesem Hintergrund kann man diesen kleinen also schon fast auch als Akkustemmhammer anpreisen, auch wenn man Ihm das als Dauereinsatzgebiet sicher nicht zumuten mag.
Nur Licht und kein Schatten?Nein, dass nun auch nicht, aber die Schatten sind schon gut mit Streulicht aufgehellt.
Am GBH 36 VF-Li Plus selbst sind die Kritikpunkte wirklich nur sehr sehr klein.
Schade ist eigentlich nur, dass die EPC-Funktion nur mit einer festen Hochlaufkurve läuft. Hier wäre eine Verstellbarkeit der Steigung das Non-Plus-Ultra. Das ist aber eigentlich schon fast eine Idee für die nächste Generation des GBH 36, denn ein echter Kritikpunkt.
Rund um den GHB 36VF-Li PlusMir fehlt nach den ersten Inneneinsätzen des GBH 36 eigentlich eine integrierte/anbaubare Absaugung für Bohrungen. Das ist insofern besonders ärgerlich, als dass es bei Bosch leider kein System gibt welches die Akku-Freiheit des GBH unangetastet lässt. Die Möglichkeit den GDE 16Plus samt einem Sauger mit Kabel zu verwenden ist natürlich gegeben, entspricht aber irgendwie nicht dem Gedanken, einen Akku-Bohrhammer mobil einsetzen zu können. Wieso es hier trotz Akkusaugern bei Bosch Professional (GAS 10,8V-LI und GAS 18V-LI) noch kein Absaugsystem auf Akku gibt entzieht sich meinem Verständnis. Noch mehr ärgert es dann, wenn man auch noch über Kopf Bohren muss, wo einem ohne Absaugung der ganze Staub ins Gesicht rieselt. Das können Mitbewerber leider schon deutlich besser!
Auch habe ich keine Anzeichen gefunden, dass ein solches System für den GBH36 in kürze Folgt und dort am Gerät montiert werden kann. Ich bin aber auch kein Profi und vielleicht hab ich das auch nur übersehen.
Der KofferSoweit eigentlich gar nicht schlecht, und mit Platz für lange Durchbruchsbohrer. Leider ist die Verpackung des Wechselbohrfutters in einem Pappkarton nicht ganz zum Profianspruch passend. Eine Kunststoffbox wäre hier die passendere Wahl gewesen und mit Sicherheit auch die haltbarere, egal ob im Profieinsatz oder im privaten Bereich. Für die Fetttube wäre entweder eine ebensolche Kunststoffbox oder ein gesondertes Fach auch nicht verkehrt, denn so liegt diese Tube mit den Bohrern im großen Fach und kann ggf. gerückt und beschädigt werden. Die Fett-Sauerei mag sicher weder der Profi noch der Privatmann in seinem Koffer.
Für die Profis noch ärgerlicher dürfte sein, dass der Koffer nur für 2 Akkus Plätze vorsieht. Einmal an der Maschine und einmal als Ersatz Akku hinten links. Da ein dritter Akku gerade bei professionellem Einsatz sicher häufiger zu finden sein wird, ist dies ein Faux-Pas der sicher den einen oder anderen Handwerker zu recht etwas nerven wird. Dies wiegt umso schwerer, da der Koffer mehr als genug Platz für solch eine Akkukammer bieten würde. Eine modulare Aufteilung des nicht vom GBH und Ladegerät beanspruchten Bereichs im Koffer würde diese Problematik komplett lösen und hätte den Charm, dass jeder Nutzer den Koffer an seine Ansprüche anpassen könnte.
Die-L-BoxxLeider gehörte die L-Boxx eben nicht zum Testgerät, was ich aber verschmerzen kann. Für meine Belange wäre die Original-L-Boxx-Einlage auch nicht ganz passend gewesen, so dass ich selbst eine L-Boxx 238 samt Einlagekasten gekauft habe und dem GBH-36VF-LI+ dort sein neues zu Hause einrichte werde. Dies hat vor allem den Grund, dass meine anderen Werkzeuge auch in L-Boxxen gelagert, bzw. Transportiert werden. Das System ist für mich einfach passender als die Koffer.
Nachteil: Die Bohrerlänge bei Durchbruchbohrern verkleinert sich erheblich, wenn man diese mit in die L-Boxx Packen möchte. Da im Privatbereich aber Durchbruchsbohrer sowieso eine Ausnahme darstellen und meine ca. 450mm langen Bohrer beide diagonal in die L-Boxx passen, kann ich mit dieser Einschränkung perfekt leben. Mehr noch, ich kann auf diese Weise die L-Boxx bzw. den Einlagekasten entsprechend diagonal Aufteilen und erreiche damit eine für mich (fast) perfekte Möglichkeit das Zubehör entsprechend unter zu bringen.
Ein Nachteil sei aber genannt: Der GBH muss mit dem SDS-Plus Futter bestückt sein um in die L-Boxx zu passen. Ein hinein legen mit dem Schnellspannbohrfutter ist nicht möglich.
Wer die L-Boxx als Transportkoffer verwenden möchte sollte daher seine Bedürfnisse an den Koffer genau prüfen und auch die Möglichkeit in Betracht ziehen mit dem Einlagekasten und etwas Eigenarbeit die Nutzbarkeit der L-Boxx für den GBH stark zu steigern.
Das LadegerätDas Ladegerät hat in der BoB-Community schon für Diskussionen gesorgt. Weniger durch die Leistung, welche bezogen auf die 4 Ah-Akkus und den maximal 8 A Ladestrom mit Begrenzung des Ladestroms ab 80% Akkufüllstand eine mehr als ausreichende Ladegeschwindigkeit ermöglicht. Vielmehr ist die Akku-Klemmung bzw. deren nicht Vorhandensein ein Punkt, der zusammen mit der Serienstreuung der Toleranzen hier für Verwunderung und auch leichte Verärgerung sorgte. Die 36V Akkus wackeln im Ladegerät sehr leicht hin und her, dies zum Teil extrem. So lange der Lader eben steht und nicht angestoßen wird auch alles kein Problem, jedoch ist dies auf Baustellen nicht immer alles gegeben. Ich habe mit meinem Ladegerät keine ernsthaften Probleme dahingehend, aber ich kann die Verwunderung der Nutzer teils gut nachvollziehen. Verwundert war ich anfangs auch etwas.
Die Kabellänge macht in Zusammenhang mit der Aufwickel-Nut am Gerät auch nur bedingt Sinn beim Einpacken in den Koffer. Hier kommt der Stecker in eine Position unter den Lader. Man muss also die letzte Wicklung quasi weglassen.
Mich persönlich betrifft dies kaum, da ich das Kabel so nicht um den Lader wickele.
Fazit des Tests Im Ganzen hinterlässt der GBH einen verdammt guten Eindruck und zeigt sowohl beim Bohren als auch beim Stemmen, dass er ein ernst zu nehmender Bohrhammer ist. Wer hier glaubt auf ein Spielzeug zu treffen, der irrt gewaltig.
Zugreifen sollte hier jeder, der einen Bohrhammer mit Ausdauer und Power für unterwegs sucht. Einschränkungen sind eigentlich nur in einem Rahmen vorhanden, der auch für die Netzgeräte der gleichen Gewichtsklasse als Grenze gilt.
PS: Bilder folgen noch, hier muss ich noch eien Auswahl treffen, bzw. eine Hand voll Fotos muss ich noch machen
😉 Außerdem hab ich zur Zeit zu Hause meine IT noch nicht wieder Nutzbar, sondern nur einen kleinen Teil älterer Notebooks, so dass ich keine Videos bearbeiten kann.