Nach einiger Überlegung und viel Zeit habe ich mich jetzt doch entschlossen einen Bericht über den GAS 18 V-LI zu erstellen. Das Gerät war ja zufälligerweise
😉 schon auf Fotos zu sehen und die Reaktionen darauf haben mir gezeigt dass es da auch den Bedarf gibt. Ich versuche auch nicht zu viel zu schreiben.
Gleich zu Anfang die Frage die Jeden hier bewegt:
Ist das Gerät für den deutschen Markt geeignet?Antwort:
Ja und Nein!Part 1 - Die VorgeschichteIch habe das Gerät...wie ihr auch...das erste Mal auf den Fotos und dem Video gesehen welche schon vor dem Bob-Treffen im Internet kursierten. Hier gab es ja die verschiedensten Meinungen und Beiträge zu. Da ich sehr an so einem Gerät interessiert bin...eigentlich schon seit sehr langer Zeit...und sogar schon so weit war mir einen eigenen zu bauen, habe ich mich entschlossen, dann doch auf die Bosch-Variante zu warten.
Da schaut man also in die Ersatzteile und siehe da...alles bestellbar und auch (angeblich) verfügbar. Prima! Auch wenn es das Doppelte von dem kostet was der Sauger dann am Ende im Geschäft kosten wird
...ich wollte ihn haben!Die ganze Odyssee mit den Ersatzteilen, Telefonaten, Mails, Zusagen, Lieferzeiten, fehlenden Inhalten etc. hier in Schriftform zu bringen würde den Rahmen sprengen. Natürlich war noch nichts lieferbar...und das wochenlang nicht. Aber irgendwann war dann das Gerät weitgehend vollständig in Teilen bei mir eingetroffen.
Part 2 - Die KonstruktionNun...um es kurz zu machen...der Sauger ist dem von Makita optisch sehr ähnlich. Man könnte fast meinen er stammt aus derselben Quelle in Fernost. Selbst der Makita-Motor mit dem Gebläse passt in das Bosch-Gehäuse...was für ein Zufall
😉Aber der Bosch ist anders! Ganz klar. Die Geräte sind nicht wirklich zu vergleichen. Der Bosch hat einen größeren Motor, eine bessere Luftführung an der Turbine und ein anderes Turbinenrad. Dazu hat er einen Dauerfilter und keinen Beutel (dazu später mehr). Wenn man die Motoren parallel laufen lässt, dann klingt der Bosch deutlich besser. Der Makita pfeift sehr unangenehm. Keine Ahnung ob das im verbauten Zustand auch so ist.
Die Konstruktion ist relativ gut durchdacht. Für den Preis mit dem er gehandelt wird ist da doch Einiges durchdacht. Aber eben nicht alles.
Der Sauger lässt sich...wenn auch alles vorhanden ist...recht einfach komplettieren. Bei mir fehlte
eine entscheidende Kleinigkeit, aber das ließ sich dann doch lösen. Warte übrigens bis heute auf eine Rückmeldung aus dem Ersatzteildienst. Beim Zusammenbauen hatte ich natürlich gleich wieder so meine Ideen, denn es war ja auch mein eigenes Gerät...und kein Gerät von Bosch als Teststellung wo man nichts oder nur wenig verändern darf. Ist zwar so teurer...aber hat auch seine Vorteile.
Part 3 - Die ersten Tests und ModifikationenNachdem der Sauger komplettiert war ließ ich ihn laufen. Er war mir noch etwas zu laut. Daher habe ich ihn wieder zerlegt und um den Motor ein paar Stücke grobe Filtermatte gepackt. Eine Messung etwa 50cm schräg hinter dem Gerät brachte eine Lautstärkereduzierung um wenige dB, aber man merkte den Unterschied. Das Gerät wird durch die Matten nicht überhitzen, da sie sehr Luftdurchlässig sind. Werden auch als Filtermatten und Geräuschdämmung in Solarien eingesetzt.
Dann war das noch die Handschlaufe. Sorry, wenn ich das so schreibe, aber das Ding ist so unnötig wie ein Kropf. Ich weiß nicht wer sich einen Sauger an die Hand hängt...Bei kleinen Schraubern verstehe ich das ja...aber bei dem Sauger. Ich häng mir auch eine Spiegelreflex an die Hand...sondern eher über die Schulter.
Das war dann auch der Anreiz gleich einen Schulterriemen anzubauen. Die Konstruktion auf den Fotos ist Version Nr. 2...und hierbei wird die Aufnahme der Handschlaufe genutzt und nur eine zusätzliche Befestigung am Staubkasten verschraubt. Also recht einfach zu ändern bei den schon bestehenden Geräten.
Das Gerät lässt sich so sehr gut über der Schulter tragen und auch benutzen.
Part 4 - Das ZubehörIm Lieferumfang ist wohl die Fugendüse, ein Saugrohr, eine Bürste und die Bodendüse. Ist auch ok...aber was fehlt ist ein kurzer Schlauch. Da ich diverse kleine Sauger und Zubehör rumliegen habe...konnte ich natürlich etwas für diesen Sauger zusammenstellen. Dazu kam dann ein Schlauch, eine 2. Bürste, ein kleiner Saugpinsel und noch ein paar Kleinigkeiten. Dazu habe ich mir ein 2. Rohr bestellt, denn das vorhandene Rohr passt nicht in die L-Boxx und so wurden also 2 Rohre gekürzt und im Durchmesser angepasst. Jetzt kann auch ich in meiner Größe bequem im Stehen saugen ohne mich auf die Größe der asiatischen Benutzer bücken zu müssen
😉 Es gibt für das Gerät einen Wandhalter. Da passt das Gerät sehr gut rein inkl. Düsen. Auch im Auto würde er darin halten. Ich persönlich habe mich dann für eine L-Boxx entschieden und mir eine Einlage gebaut. Darin hat alles Platz was man so braucht.
Auf dem Video ist die Ausführung mit Ladegerät und 3 Akkus zu sehen (einer am Gerät), aber ich brauche unterwegs nicht noch ein Ladegerät, daher liegt da jetzt die Saugglocke drin.
Ganz interessant war für mich das Zusammenspiel mit dem kleinen Saugfix...und das habe ich am Anfang auch getestet...da der Nachfolger noch nicht lieferbar war. Dazu dann später mehr.
Part 5 - Die LeistungAls Erstes muss man für sich selbst klären: Was erwarte ich von einem kleinen Akku-Sauger?
Nun...ich erwarte dass er das macht was er soll...saugen. Er soll mal im Auto den Dreck wegsaugen, auf Baustellen beim Bohren den Staub absaugen und auch mal Kleinigkeiten wegsaugen. Es ist kein Ersatz für den großen Sauger...und das soll er auch nicht sein. Er ist eben eine Ergänzung. Halten wir es so wie mit den kleine Radios...sie machen das was sie sollen...Dudeln...wenn auch ohne RDS ^^
Bleiben wir beim Sauger.
Am Anfang dachte ich...ok...nicht schlecht. Leistung gut, Laufzeit in Ordnung. Bis ich eben einen vollen 4,0Ah-Akku reingepackt habe. Es hat mich erschrocken wie plötzlich die Leistung gestiegen ist. Damit macht das Saugen richtig Spaß. Am Ende der Akkukapazität geht dann auch die Leistung nach unten...und ich kann nicht mal sagen wann das ist. Vielleich 30 Minuten...oder doch eine Stunden mit einem Akku? Auf jeden Fall lang genug.
Part 6 - Die Einschränkungen Klar gibt es die. Daher komme ich jetzt zu der Frage die wir schon am Anfang hatten. Ist der Sauger für den deutschen Markt geeignet? Das zu beantworten ist nicht einfach und für Jeden auch immer etwas anders. Ist wie mit den Radios. Daher beschreibe ich es mal aus meinem Verständnis und mit den Anforderungen die ich an das Gerät habe.
Würde man das Gerät hier so auf den Markt bringen wie er in Fernost verkauft wird, dann gibt es definitiv am nächsten Tag diverse ärgerliche Einträge im Forum .Da bin ich mir sicher. Mit ein paar Änderungen aber kann ich mir gut vorstellen dass er auch hier gut verkauft wird. Dazu gehören:
1. Das Zubehör - mit Schlauch und weiteren Düsen war das Paket komplett.
2. Der Riemen - An das Gerät gehört ein Schultergurt. Nicht diese Handschlaufe.
3. Die Verpackung - Sollte das Gerät hier auf dem Markt kommen, dann bitte in der L-Boxx
4. Der Filter - geeignet, aber nicht perfekt.
Kommen wir zu der eigentlichen Einschränkung für die Meisten hier im Forum. Es ist der Filter. Der Filter ist eine Doppelkonstruktion die einen Faltenfilter enthält und als Schutz dazu noch einen größeren Gitterfilter. Für Grobschmutz ist er gut geeignet. Damit kann man den halben Sauger füllen und er saugt immer noch. Ich finde das Video so witzig...bei dem man nur Späne saugt. Naja...kommt wohl ebenso oft vor wie WLAN auf dem Mount Everest (wer die Werbung von Intel kennt). Daher lässt die Saugleistung bei Grobschmutz doch deutlich nach wenn der Behälter so zwischen 30 und 50% gefüllt ist. Das ist auch völlig ausreichend da sich der Behälter gut reinigen lässt.
Ich habe ihn aber mit dem Schlimmsten getestet was es gibt...feiner Bohrstaub und Kreidestaub. Das Zeug setzt den Filter relativ schnell zu. Nach etwa 20 Löchern 6mm, 60mm tief lässt die Saugkraft nach. Ich habe da so Ideen wie man das lösen kann...aber noch nicht die perfekte. Bevor einer was schreibt...das passiert bei den REA-Saugern übrigens auch . Auch da ist der Filter nach einiger Zeit dicht. Da dort die Leistung allerdings nicht so hoch ist und die Oberfläche größer...fällt das nicht so auf. Saugt man mit verminderter Leistung dann ist das nicht ganz so auffällig.
Ich arbeite grad an einer Lösung die diese Probleme löst ohne den Sauger groß umkonstruieren zu müssen. Mehr dazu demnächst.
Persönlich habe ich mich dran gewöhnt und im Alltag wird eben des Öfteren mal der Filter gereinigt. Wenn man diese Einschränkungen kennt, dann kommt man mit dem Sauger gut klar und ich kenne kaum Geräte bei denen es nicht irgend eine Einschränkung gibt (muss die Sender bei den Radios ja auch immer suchen^^).
Aber um es klar zu stellen: Man kann mit dem Sauger durchaus den ganzen Tag Bohrlöcher aussaugen und nebenbei den Arbeitsplatz sauber halten. Immer solange genug Akkus da sind.
Part 7 - Der GAS 18 und der GDE 16 plusLange hat es gedauert, aber dann war er doch lieferbar. Der GDE 16 plus und ich konnte ihn auch am GAS 18 testen. Adapter gebaut, Sauger umgehängt und den GDE am GBH 18 montiert. Klare Sache:
Das sind 3 Freunde die sich gefunden haben. Werden in Zukunft sicher viel Zeit miteinander verbringen.
Ein "flotter Dreier" mal ganz anders ;-)...oder wie war damals der Spruch auf diesem komischen Sender..."alle Drei zusammen" ^^
Der Adapter ist ein Eigenbau mit Click-Aufnahme und Anschluß für den kleinen Saugschlauch.
Ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Einblick zu diesem doch interessante Gerät geben und hoffe das Bosch Einiges davon beherzigt.
Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...