10.02.2023 09:48 - bearbeitet 10.02.2023 09:49
Hallo zusammen,
bin neu hier im Forum und habe eine Frage, auf die ich nirgendwo im Netz so richtig eine Antwort bekomme: Kann man mit einem der Bosch Ortungsgeräte (GMS 120 oder D-Tect 120) Massivholz nach Nägeln durchsuchen?
Folgender Hintergrund: Ich wohne in Schweden und habe vor ein paar Wochen ein 125 Jahre altes Haus abgerissen, das in Blockhausbauweise errichtet war (ein Jammer um das Haus, aber es war nicht mehr zu retten). Jetzt besitze ich massenhaft Nadelholzbalken in Längen zwischen 5,4m und 2m. Mir schwebt vor aus diesen Balken etwas neues zu Bauen, wofür ich sie jedoch erst wieder herrichten müsste. Da Bandsägen und Hobelmesser keine Freunde versteckter Eisennägel sind, habe ich mich gefragt, ob es einen Detektor gibt, der abgebrochene Nägel im Innern des Holzes detektieren kann, um diese dann zu enfernen oder (falls das nicht geht) tiefer ins Holz einzutreiben. Die dicksten Balken haben etwa 170x170mm. Ich habe die Balken freiliegend und kann sie drehen, um von allen Seiten zu durchleuchten, deshalb brauch ich nicht in gewaltigen Tiefen noch zu detektieren (zumal die Nägel ja auch eher in den Randbereichen zu vermuten sind).
Da ich bei Bosch arbeite und schon ungefähr 20 blaue Boschgeräte mein Eigen nennen darf, wollte ich zuerst mal hier nachfragen, ob die oben genannten Detektoren für diesen Einsatzzweck funktionieren. Sind ja eigentlich zum durchleuchten von Wandaufbauten gedacht...
Vielleicht kann ja jemand, der ein solches Gerät besitzt mal einen kleinen Versuch mit einem Fichtenkantholz und einem kleinen Nagel machen 😊
Bin gespannt auf eure Rückmeldungen und Erfahrungen! 😀
Gelöst! Gehe zu Lösung.
am 13.02.2023 00:17
Guten Abend NiklasG,
es freut mich, wenn ich dir etwas weiter helfen konnte!
Letzten Endes muss man bei den Detektoren auch „lernen“, die Anzeigen richtig zu deuten. Wenn ich Wände detektiere, kann z.B. Feuchtigkeit im Mauerwerk das Messgerät ansprechen lassen. Auch können bei feuchten Wänden eventuell Kriechströme das Messgerät irritieren. Dies sind aber keine Mängel der Messtechnik. Auch können metallhaltige Baustoffe oder z.B. leitfähige Tapeten die Detektion verhindern.
Wichtig ist, die zu detektierende Fläche mit der freien Hand zu berühren, um statische Ladungen abzuleiten.
Das suchen von Metall in einer alten Holzoberfläche (vor dem Hobeln) war bei mir allerdings sehr unproblematisch!
Mit freundlichem Gruß
Hardy
10.02.2023 10:34 - bearbeitet 12.02.2023 20:49
Hallo NiklasG,
leider habe ich keinen der beiden oben genannten Geräte. Allerdings besitze ich den Vorgänger des GMS 120. Er arbeitet, soweit ich weiß, mit Induktionsspulen und kann auch Nägel in Holz detektieren. Genau das habe ich auch schon vor dem Hobeln von altem Holz erfolgreich gemacht!
Der D-Tect 120 arbeitet mit einer Radartechnik und müsste ebenfalls Metall in Holz detektieren können. Allerdings wäre er vermutlich für deine Anwendung schon überdimensioniert.
Möchtest Du allerdings auch in Mauerwerk auf die „Suche“ gehen, ist der D-Tect 120 deutlich besser/genauer! Ich habe dieses Messgerät schon in Aktion erlebt!
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 10.02.2023 11:51
Hallo Hardy,
danke für deine Rückmeldung! Dann klingt der GMS 120 definitiv interessant für mich (ist ja auch deutlich günstiger als der D-Tech). Super, dass du mit der Indunktionsspulentechnik auch schon selbst Nägel in Altholz aufgespürt hast...das klingt klasse.
Mauerwerk oder gar Betonwände gibt es bei uns in Schweden eher selten. Zumindest auf dem Land. Hier wird zu 95% mit Holzständern gebaut.
Wenn ich mir einen Detektor anschaffe, dann würde ich ihn sicherlich auch zum Aufspüren von Kabeln und Rohren in Wänden verwenden, wenn da mal ein Anwendungsfall kommt. Daher noch die spezifische Nachfrage: wenn es nur um Holzständer-/Trockenbauwände geht, bietet der D-Tech mit seiner Radartechnologie dann überhaupt einen Vorteil gegenüber dem GMS?
10.02.2023 12:11 - bearbeitet 12.02.2023 20:50
Hallo NiklasG,
ich halte mich da jetzt lieber dezent zurück, da ich dir betreffs des D-Tect 120 nicht kompetent antworten kann!
Ich vermute aber mal vorsichtig, dass der D-Tect 120 bei Holzständer-/Trockenbauwänden deutliche Vorteile haben könnte!
Warten wir aber mal lieber Antworten derer ab, die sich mit dem D-Tect 120 auskennen und kompetent antworten können!
Mit freundlichem Gruß
Hardy
12.02.2023 12:29 - bearbeitet 12.02.2023 20:48
Hallo NiklasG,
auf der Bosch Homepage für gewerbliche Elektrowerkzeuge kannst Du auch Bedienungsanleitungen finden. Dort könntest Du Informationen zum
einsehen. Auch wenn dich der viel teurere D-tect 200 nicht interessiert, helfen dir eventuell die Angaben (z.B. Ortungstiefe) und Funktionsumfang bei einer Entscheidung, ob der D-tect 120 für deine Anwendungen bei der Holzständerbauweise/Trockenbauweise helfen könnte.
Ich habe die Anleitung zum D-tect 120 kurz überflogen und gelesen, dass dieses Gerät sogar einen Trockenbaumodus hat mit einer Ortungstiefe von max. 6cm.
Im für dich nicht interessanten Betonmodus hat es sogar eine max. Ortungstiefe von 12cm.
Leere Kunststoffrohre werden nicht zuverlässig detektieren, was wiederum anscheinend der D-tect 200 kann.
Vielleicht helfen dir die Infos ja etwas weiter!
P.S. Mit meinem alten Bosch Detektor habe ich sogar mal eine abgefallene Schraube wiedergefunden, welche sich im Garten auf dem Boden „versteckt“ hatte.
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 12.02.2023 23:58
Danke Hardy1,
für deine Recherchen und Mühen. Das hilft mir weiter. Nach einiger Überlegung denke ich, ich werde mich zunächst mit dem günstigeren GMS120 versuchen. Vor allem deine persönlichen Erfahrungen mit dessen Vorgänger machen mir Hoffnung, die Nägel aufzuspüren.
am 13.02.2023 00:17
Guten Abend NiklasG,
es freut mich, wenn ich dir etwas weiter helfen konnte!
Letzten Endes muss man bei den Detektoren auch „lernen“, die Anzeigen richtig zu deuten. Wenn ich Wände detektiere, kann z.B. Feuchtigkeit im Mauerwerk das Messgerät ansprechen lassen. Auch können bei feuchten Wänden eventuell Kriechströme das Messgerät irritieren. Dies sind aber keine Mängel der Messtechnik. Auch können metallhaltige Baustoffe oder z.B. leitfähige Tapeten die Detektion verhindern.
Wichtig ist, die zu detektierende Fläche mit der freien Hand zu berühren, um statische Ladungen abzuleiten.
Das suchen von Metall in einer alten Holzoberfläche (vor dem Hobeln) war bei mir allerdings sehr unproblematisch!
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 13.02.2023 07:50
Hallo NiklasG,
ich habe zwar den GMS 120, würde ihn aber nicht dafür verwenden. Für solche Zwecke nutze ich einen starken Magneten und einen PinPointer.
Oftmals zieht man aus alten Dachbalken mehr als fünfzig Nägel heraus.
Gruß Marcus
am 13.02.2023 12:14
So blöd wie das klingt, aber ich nutze für diesen Anwendungsfall einen Metalldetektor für Kinder. Beim großen A für um die 50€. Ich scanne immer jede Bohle ab, da in Massivholz doch schon mal ein Nagel oder sogar von mir eine Patronenhülse gefunden wurde. Mein Dickenhobel dankt es mir 😉