GSR 10,8-2-LI ...oder wie ein paar Cent ein gutes Gerät kaputt machen...und

[higw65]

Wir haben hier im Forum schon des Öfteren über die Qualität des GSR 10,8-2-LI diskuttiert. Eigentlich wollte ich mich auch zurückhalten, aber die Erfahrungen der letzten Wochen führen leider dazu jetzt doch aktiv zu werden.

Es wird immer wieder darüber geredet wie das Bohrfutter eiert. Das ist auch immer noch so bei diversen Geräten. Egal ob sie nun aus dem Service kommen oder aber ganz neue Geräte.
Damit könnte man sogar leben wenn es der einzige Fehler wäre. Aber dem ist nicht so. Leider hat das an sich tolle und handliche Gerät einen großen Mangel. Viele Geräte haben ober bekommen teilweise extremes Spiel im Lager zwischen Bohrfutter und Getriebe. Ich wollte die Tage vorsichtig in Aluminium bohren, doch bei jeder Umdrehung hat es geklackt und der Bohrer hat einen leichten Sprung gemacht. So kann man einfach nicht vernünftig arbeiten.



Im Video sieht man fast unbenutzte Geräte und benutzte Geräte. Teilweise schon mehrfach im Servicecenter getauscht und repariert. Immer wurde ein Bohrer eingepannt und der auch nur mit den FIngerspitzen bewegt. Die Geräte gehen von 2010-2012 durch alle Generationen.

Ich war heute bei einem Bekannten (Tischler) der aufgrund meiner Empfehlung auch diese Schrauber im Einsatz hat. Diese werden nicht mal für anspruchsvolle Arbeiten eingesetzt. Nur zum Bohren bis 6mm in Holz oder aber zum Senken von Löchern und viel zum Schrauben.
Er hat 7 Stück...und ALLE!!! haben mittlerweile so viel Spiel wie der Letzte in meinem Video. Nach einer kleinen Recherche und nach eigener Prüfung liegt der Fehler hauptsächlich in einem falsch ausgelegten Lager. Es ist mir persönlich mittlerweile peinlich ihm den Schrauber empfohlen zu haben. Da bringt es auch nichts dass er mit dem GOP uund der GSA sehr zufrieden ist.
Drehe mit seinen Schraubern gerne einen 2. Teil des Videos.

Nun...entweder hat da Jemand bei der Konstruktion gepennt...oder aber es wurde mal wieder auf die Kosten geschaut und ein Lager eingekauft das nur ein paar Cent günstiger ist. Weil es sonst nicht ins Budget gepasst hätte und die Marge nicht ausreichend gewesen wäre. Das vermute ich ganz stark.
Fakt ist das ich kein Gerät welches in Benutzung war oder ist kenne das nicht eingeschickt werden müsste oder eingeschickt worden ist. Entweder gab es reparierte oder neue Geräte. Jetzt frage ich mich...selbst wenn es der Zufal so will und ich grad nur Geräte sehe die einen Mangel haben...nur 10-20% aller Geräte eingentlich aus dem Verkehr gezogen werden müssten...was das für Kosten sind...und ob die sich gegen ein von vornherein vernünftigt ausgelegtes Lager rechnen.
Selbst der reine Schrauber hat weniger Spiel an der Bitaufnahme wie der im Viedeo gezeigte am Bohrfutter.

Das Problem ist auch...und das weiß ich recht genau...nicht erst seit gestern bekannt...und es liegt nicht am Service dass es nicht behoben wird!

Ich frage mich also...wenn Bosch...und ich spreche hier mal Konzernübergreifend...je bei Anlassern oder Startern oder aber bei den Hausgeräten so gespart hätte wie bei dem Schrauber...dann würden wir unsere Autos nach einem halben Jahr nicht mehr starten können und die Wäsche würde nach ein paar Wäschen dreckig bleiben und die Waschmaschine durch den Keller hüpfen weil die Trommel unrund läuft.

Bleibt nur zu hoffen dass man endlich mal an der richtigen Stelle aufwacht und nicht immer alles an ein paar Cent oder einem Euro festmacht, denn eins ist doch ganz klar:
Wenn die Geräte erstmal den Ruf haben dass sie nichts taugen, dann werden auch die restlichen Produkte nicht mehr gekauft!
Jeder von uns gibt doch gerne...grad bei den blauen Geräten...mal etwas mehr aus, wenn er denn dann auch die versprochene Qualität bekommt.

Eine BWL-Rechnung sieht immer ein bestimmtes Budget vor...und das muss eingehalten werden. Nur leider übersieht man dabei oft ein ganz wichtige Kriterium: Den Kunden und Nutzer des Produktes.
Ich kenne das aus leidiger Erfahrung wo dann...nur um wenige Euro in der Herstellung zu sparen...wichtige Eigenschaften nicht implementiert wirden sind für die der Kunde gerne mehr als das Doppelte an Mehrwert ausgibt!
Schade dass ich vor Kurzem wieder einmal in dem Wissen bestätigt worden bin dass sich da auch in naher Zukunft nichts ändern wird.

Gruß

[higw65]

Wie war das doch mit der Werbung wo das alte Paar sagt warum alte "Beziehungen" länger halten...
...weil..."Früher hat man noch versucht zu reparieren und nicht weggeworfen"

Der GSR ist ein Wegwerfschrauber. Aber nciht nur der...auch genug Andere.

[Lucas_Ullwer]

Original von Uwe Seeger am 20.01.2013, 19:12 Uhr
Die Ryobirüttler....
Uwe

Das hat mich gerade auf einen Gedanken gebracht.

 Der Kaufgrund von teuren Profimaschinen liegt ja in der hohen Qualität und der Lebensdauer. Wackelt dann das Bohrfutter eines Profigeräts stellt sich mir die Frage wie es um die Laufzeit bestellt ist. Wenn ich als Käufer das Gefühl habe die Profimaschine erfüllt die Anforderung nicht greife ich doch ganz einfach zum billigen Produkt. Das Akkuprogramm von Ryobi zum Beispiel ist gewaltig und die Qualität für den geringen Preis eigentlich gar nicht schlecht. Welchen Grund habe ich das 10,8 V System von Bosch zu kaufen? Beim wesentlich günstigeren Mitbewerber wackelt das Bohrfutter nicht und die Auswahl an Maschinen ist größer, also kaufe ich doch hier....

Das ist jetzt nur als Beispiel gedacht und aus meiner Sichtweise. Ich bin jetzt erst seit einem halben Jahr Geselle, kaufe mir blaue Maschinen weil ich so auch in die Zukunft investieren möchte und ich von der Marke eigentlich überzeugt bin. Nur wie gesagt, die Überlegung billiger zu investieren weil Qualität und Preis von der Konkurrenz  stimmiger sind, liegt nicht fern. Ich könnte mir vorstellen das andere junge Handwerker auch so denken und wir sind schließlich die Kunden von morgen.

Grüße
 

[Gelöschter Benutzer]

Nicht so schlecht gedacht, aber wie vorher geschrieben ohne weitern Kommentar!

[higw65]

@Marvel eben diese Überlegungen sind es die mir auch Sorge machen. Oft geschrieben...

[BennyR]

@higw65

Hast du schonmal das Lager gegen ein hochwertigers getauscht?
Wäre ja interessant ob da ein "besseres" Lager schon abhilfe schaffen könnte, oder
ob das Kippspiel ein reines Bauartbediengtes Problem ist und der austausch nichts bringt.

Ist der Austausch des Lagers aufwändig oder einfach?

PS: Ihr macht mir nicht gerade Mut, da ich diese Woche auch einen Handlichen Schrauber kaufen wollte.

Grüße BennyR

[higw65]

Nein...bislang noch nicht getauscht...aber das ist aufgrund der teilweise verpressten Baugruppe auch nicht so leicht.

Wenn Du einen kaufst dann geh zum Händler...dreht das Bohrfutter zu und nimm die Spitze zwischen 2 Finger...dann wackeln. Danach einen Bohrer einspannen und langsam laufen lassen. Hat er kaum Spiel (etwas habe alle, auch die Großen) und läuft der Bohrer rund...kann man ihn kaufen. Wie lange er Spielfrei bleibt liegt an der Verwendung.

[ybarian]

Hallo @BennyR,

schau dir mal den GSB 10,8-2-LI an, kostet nur ne itze-bitze Kleinigkeit mehr, hat aber alle diese Probleme nicht, verfügt über eine erstaunlich gute Schlagfunktion und ist im Allgemeinen recht hochwertig - Wäre eh meine absolute Empfehlung für ein 10,8 Volt Universal-Helferlein^^

[Da-Berti]

Hallo in die Runde!

Ein Tausch des Lagers würde ich nicht empfehlen, da es in das Kunststoff-Getriebegehäuse eingepresst ist und mit einem speziellen Sicherungsring gesichert ist! Dass das Getriebegehäuse aus Kunststoff ist ist kein Qualitätsmangel, die meisten Getriebegehäuse sind aus speziellem Kunststoff (auch beim Wettbewerber!)!
Wer es aber dennoch versuchen will, sollte das Getriebe komplett zerlegen und das Lager samt Antriebswelle auspressen (den Sicherungsring für das Antriebslager aber nicht vergessen zu demntieren). Das neue Lager dann auf die Antriebswelle ordnungsgemäß aufpressen und alles wieder zusammenbauen. Grund für das komplette Demontieren des Getriebe ist, dass an der Antriebswelle auch die Mechanik für den Spindelstop greift und die Tonnen sehr leicht verschieben. Zudem ist das Auspressen des Lagers, bei einem zerlegten Getriebe, einfacher! Wer das Getriebe zerlegt hat und wieder zusammenbaut, sollte es mit dem richtigen Getriebefett nachschmieren, da durch das Handling immer Fett verlohren geht!

VG
Berthold

Nachtrag:
Wer das Gehäuse des Schrauber öffnet und das Getriebe zerlegt, hat seinen Garantieanspruch verwirkt! Wer das also machen will, soll sich auch über die Konsequenzen bewust sein! Eine Verbesserung durch den Tausch des Lagers kann nicht versprochen werden!

[higw65]

Kunststoff ist kein Problem in meinen Augen. Zumindest bei den Schraubern nicht. Bei den Winkelschleifern mache ich mir allerdings etwas Sorgen bei den Lagergehäusen an der Spindel. Aber nicht wegen dem Lager...sondern wegen der Schutzhaubenaufnahme. Immer wenn ich an meinem GWS 18 die Schutzhaube drehe...habe ich schwarze Späne.

Aber das Lager tauschen...ne...die Arbeit mache ich mir nicht. Da steht die Arbeit nicht mal annähernd im Verhältnis zum Ergebnis. Eher wechsele ich in dem Fall die Marke.

[heikob]

Hallo Marvelbär,

ich hab unter anderem auch einen CXS und kenne das lösen des Bohrfutters nicht! Ich denke hier liegt ein defekt vor und ich würde es mal einschicken!

Gruß Heiko

[Hermen]

Das sich Bohrer aus einem Bohrfutter lösen, kann u.U. dann passieren, wenn das Bohrfutter einerseits keine Spannkraftsicherung hat (oder diese defekt ist) und irgendwo ein unrunder Lauf ist bzw Vibrationen.

Oder da Bohrfutter selber ist defekt oder es hat sich innen zu viel Schmutz abgelagert.

Ich weiß auch nicht warum (vermutlich wegen dem geringen Aufpreis und dem Mehrwert), aber ich hab bei meinen ganzen Boschneukäufen grundsätzlich zur "B" Variante (=GSB) gegriffen und damit auch grundsätzlich ein Bohrfutter mit Spannkraftsicherung dabei.
Da geht nix auf.

[heikob]

Normal geht kein Bohrfutter auf einzige Ausnahme war meine Makita BHP454 deren Futter sogar eine Spannkraftsicherung hatte (bauart wie Bosch) diese aber mit dem anscheinend sehr abrupten Spindelstop überfordert war! Diese Sicherung ist auch nur für Schlagbohrarbeiten gedacht, wegen den dort auftretenden Vibrationen!

[higw65]

Normalerweise sollte kein Futter aufgehen. Zumindest nicht beim Akkuschrauber. Meine gehen immer auf wenn ich links drehe und dann das Futter irgendwo hängenbleibt. Dann dreht es sich ruckzuck auf. Ansonsten gibt es Schnellspannfutter für normale Bohrmaschinen die nicht für Linkslauf geeignet sind.

Das Futter ist beim kleinen GRS irgendwie das geringste Problem. Eins hatten wir jetzt was nicht mehr zu ging.

[gammasepp]

@higw65

....und deswegen baut man auch keine schnelllaufende Akku-Bohrmaschine, da brauchts halt Präzision.
"der Markt braucht keine Akku-Bohrmaschine" meint Bosch. Nur die Konkurenz schwimmt gegen den Strom! (siehe F...)
trotzdem blaue Grüsse

Gammasepp

[Lucas_Ullwer]

Das Futter geht bei meinen Schraubern auch nicht immer auf, aber oft bleibt der Bohrer einfach im Holz stecken und dreht sich nicht mehr mit dem Futter. Vermutlich liegt es einfach am Werkzeug selber...

Und bis auf das wackelnde Bohrfutter ist der GSR 10,8 eine super Maschine und da stört mich das auch nicht wirklich. Solange er die Arbeiten zu meiner Zufriedenheit erledigt passt ja alles, trotzdem stehe ich ja hinter meinem vorherigen Statement, eine Profimaschine muss perfekt sein!!

Grüße Marvelbär