Manchmal weiß man einfach nicht was man schreiben soll...weil die Empfindungen so unterschiedlich sind. Ich überlege jetzt auch seit einigne Tagen wie ich den Text verfasse...denn ganz so einfach ist das nicht.
Zuerst: Es ist
mein erster Eindruck und die Erwartungen an das Gerät sind in erster Linie
meine Erwartungen.
Wie schon an anderer Stelle mehrfach erwähnt und auch auf der WOC Anfang des Jahres und dann in Nürnberg gezeigt, gibt es ja jetzt einen neuen Laser-Entferungsmesser.
Den
GLM 120 CEin kompaktes Gerät mit integrierter Kamera zur besseren Zielpositionierung des Laserpunktes. Dank eines tollen Premium-Händlers hatte ich letzte Woche die Möglichkeit eins der ersten Geräte zu bekommen.
Die Vorfreude und Erwartungshaltung war natürlich riesig, da es in Nürnberg keine wiirkliche Möglichkeit ergeben hat das Gerät ein wenig intensiver zu betrachten.
Aber so groß die Vorfreude war...so tief war dann auch meine Enttäuschung. Freud und Leid sitzen eben oft nah beieinander. Jetzt könnte man sofort meinen, dass ich das Gerät schlecht finde...aber dem ist nicht so.
Daher der Reihe nach:
LieferumfangDas Gerät wurde in meiner Version im Karton geliefert. Es gibt noch eine Version mit Stativ. Im Karton befinden sich dann der GLM 120 in der Schutztasche, eine dicke gedruckte Bedienungsanleitung, eine Kurzanleitung, Ladegerät mit USB-Kabel, Kalibrierzertifikat und Laser-Aufkleber in unterschiedlichen Sprachen.
Da es in der Verpackung aber nur eine einseitige Abstützung gibt...war der Laser mit der Tasche verrutscht und das sah beim Auspacken nicht sonderlich professionell aus. Ansosnten ist aber alles dabei was man erwarten kann.
Die VerarbeitungNach dem Auspacken war ich erst ein wenig irritiert...denn das Gerät ist leicht, sehr leicht. Eigentlich schon zu leicht. Dadurch macht es (auf mich) einen nicht ganz so wertigen Eindruck. Ein klein wenig mehr Gewicht hätte der Haptik sicherlich gut getan. Das Gehäuse ist gut verarbeitet und ausreichend gummiert. Sofort fällt natürlich die große schwarze Fläche auf in der sich das Display befinden. Es nimmt etwa 50% der Fläche ein. Die Tasten sind gut zugänglich und man hat auch an eine zweite Auslösetaste gedacht, die sich auf der Seite befindet.
Leider ist die Tastatur nicht beleuchtet. Habe in der Vergangenheit bei allen anderen GLM immer wieder feststellen müssen wie oft man in dunklen Bereichen...Gewölben oder Zwischenböden...dann eine Taschenlampe zu Hilfe nehmen muss, da die Tasten zwar gut zu erreichen sind, aber man och draufschauen muss um sie zu bedienen, wenn man die Geräte nicht täglich im Einsatz hat. Wie die Beschriftung hält wird dann die Zukunft zeigen.
Die große schwarze Fläche mit dem Display in Hochglanz ist natürlich empfindlich. Man sieht jeden Fingerabdurck, jedes Staubkorn und dann auch jeden Kratzer.
Meine Abhilfe: Schutzfolie...solche wie man sie auch bei Smartphones verwendet. Mal schauen was man da so findet und zuschneiden kann.
Auf der Vorderseite befinden sich der Laser und die Kamera ein wenig vertieft und dann die Empfängerlinse. Ich persönlich hätte den äußeren Gummrand noch deutlich wulstiger ausgeführt um diese Einheiten zu schützen. Das Ganze wirkt sehr filigran und nicht grad Baustellenfest, obwohl die Geräte eigentlich in der Werbung immer auf Großbaustellen gezeigt werden.
Die Rückseite besitzt ein Stativgewinde und eine Abdeckung, an dem auch der Messpin angebracht ist. Auch sehr filigran ausgeführt. Darunter findet man dann den USB-Anschluss. Bei der Verwendung des Messpins in staubiger und dreckiger Umgebung muss man immer darauf achten, dass der USB-Anschluss nicht verdreckt. Man kann jetzt geteilter Meinung darüber sein ob der USB nicht besser unter einer Gummiabdeckung Platz gefunden hätte.
Die Klappe lässt sich in zwei Positionen arretieren und so sind verschiedene Messsituationen möglich.
Das DisplayZur Empfindlichkeit der Oberfläche habe ich ja schon was geschrieben. Ansonsten ist es ein tolles Display, welches auch bei Tageslicht noch gut ablesbar und auch das Kamerabild gut zu erkennen ist. Hatte seinerzeit immer mal transreflektive Displays vorgeschlagen, aber hier hat man eine gute Lösung gefunden....vielleicht sogar die bessere. Auf jeden Fall "Sehenswert"
Die Tasche An sich gut verarbeitet, hat man sich von den Klettverschlüssen verabschiedet und sich nun für einen Magnetverschluss entschieden. Sorry, aber keine gute Entscheidung. Einzig das Gewicht hält die Klappe unten. Ansonsten reicht eine kleine Berührung und die Klappe ist offen. Grad am Gürtel sehr nervig. Werde bei meiner Tasche jetzt einen Klettverschluss nachrüsten. Vielleicht auch einen Druckknopf. Der Gürtelclip ist jetzt ein Metallbügel und keine Schlaufe mehr. Das ist gut gelöst.
Die FunktionenHier muss ich mich jetzt mal ein wenig kurz fassen und auf die BDA verweisen...bzw. das Ganze noch mal in einem anderen Beitrag ausführlicher beschreiben, denn die Möglichkeiten sind enorm. Dank der Kamera kann man jetzt auch sehr genau, selbst über lange Strecken, vernünftig Messungen durchführen. Wir auch schon der GLM 50 besitzt der 120er einen Lagesensor mit hoher Genauigkeit.
Verbindungen und AppsJetzt kommen wir zu einem brisanten Thema. Genau das, was mich in meiner Vorfreude wieder hart auf den Boden der Tatsachen hat knallen lassen und am Ende sogar zu der Überlegung führte, das Gerät vielleicht wieder zurückzugeben.
Keine Ahnung ob ich da selbst einfach eine zu hohe Erwartungshaltung hatte/habe...aber ich weiß, Andere denken ebenso...oder aber ob man hier einfach nicht tätig werden will.
Angepriesen wird das Gerät ja mit "Connectivity". Nun...man kann es über die (aktuelle) Measuring Master App auch mit einem Android oder iOS-Gerät verbinden. Funktioniert wie bei den anderen Entferungsmessern recht problemlos. Habe es auf emienm Cat S60 getestet.
Dann können die Messwerte heruntergeladen und das Gerät kann auch ferngesteuert werden. Quasi die zu erwartenden Grundfunktionen.
Nun ist es aber so, dass das Gerät bei jeder Messung...sofern die Kamera eingeschaltet ist,...auch ein "Zielfoto" macht. Diese werden in einem Ordner auf dem Gerät abgelegt, können aber nicht in der MMA angezeigt oder heruntergeladen werden. Ich hoffe das wird noch nachgebessert um zumindest über die Mobilgeräte die Dokumentationsmöglichketien noch zu verbessern.
Die Fotos findet man nur, wenn man das Gerät per USB mit einem PC verbindet. Dann wird das Gerät als Laufwerk angezeigt.
Hier gibt es auch eine *.txt - Datei mit den Messwerten um diese z.B. in Exel einzufügen. Sogar mit Readme.pdf.
Aber Ansonsten war es das...ja...
...mehr ist in Verbindung mit einem PC nicht möglich. Eine Software wie bei den DLE 150 Connect oder dem GLM 100 C...Fehlanzeige. Auch kein Hinweis dazu in der BDA. Daher rechne ich damit auch nicht mehr.
Sehr enttäuschend, denn genau das ist es doch, was hier viele...die meisten professionellen User und Verwender des 100ers immer wieder bemängelt haben.
Hier hat man mal wieder überhaupt nicht die vielen Wünsche der User respektiert. Das zum Thema..."
man arbeitet jetzt intensiv mit Verwendern zusammen". Vermutlich werden sich nur die Leute ausgesucht, die nur mit ihren Smartphones rumspielen wollen. Verwender/Anwender von professioneller Software, die hauptsächlich auf WIndowasbasierten Notebooks und Tablets (rede nicht von Windows Mobile) stehen mal wieder doof da. Sorry, wenn ich das jetzt so schreibe, aber es ärgert mich.
Keine Ahnung wie oft das gewüscht, geschrieben oder angesprochen, notiert und besprochen worden ist in den letzten Jahren seit dem Erscheinen des 100ers.
Ein "Keypad Mode", wie man ihn auch in Barcodescanner und vielen anderen Geräten mit direkter Datenübertragung findet...hätte vollkommen gereicht. Damit kann man ohne Umwege einer Software die Daten direkt da einfügen wo der Coursor sitzt. Mit kleinen Treiberanpassungen sogar mit Formatierung und anschließendem Return...denn das Gerät an sich lässt sich auch mit einem PC koppeln, aber man damit dann Nichts machen.
Vielleicht musste das Gerät auch in ein bestimmtes Preissegment passen und man hat genau auf diese Funktion verzichtet...passiert ja nicht zum ersten Mal.
Aber genau das ist meiner Meinung nach ein gewaltiger Irrtum, denn ob das Gerät nun 269,-€ oder 299,-€ nto. kostet...ist vielen interessierten Käufern egal. Hier verliert man ganze Zielgruppen und versat es ich mit mehr Käufern als man welche durch den höheren Preis verliert. Kommt mir jetzt bitte nicht wieder mit der Aussage, dass es Heute "nur noch" über den Preis geht. Das stimmt nicht so ganz.
Mit dieser einen Fuktion und vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten...hätte man in einen echten Wettbewerb zum Leica Disto D810 treten können. Zu einem deutlich geringeren Preis,wenn auch ohne Touch...der in einer rauen Umgebung eh nicht immer die beste Wahl ist.. Aber so bleibt für die entsprechenden Zielgruppen eben wieder nur der Griff zum Wettbewerb.
Da ich immer gehofft habe der 120er kommt genau mit dieser Keypad-Funktion...habe ich noch mit einem Kauf eines Distos gewartet.
Lustigerweise wird auf der Produktseite beim letzten Bild suggeriert, dass man hier das Gerät wunderbar mit einem PC verbinden kann. Ja...kann man auch ...um ein gespreichertes Zielfoto herunterzuladen.
Wenn man auf diese Funktion verzichten kann, dann ist es ein gelungenes Gerät. Muss Jeder für sich selbst entscheiden.
Hoffe ich konnte einen kleinen Eindruck vermitteln.
Es ist auch nicht als Verriss gedacht...es sind lediglich meine eigenen ersten...und zweiten Eindrücke.
Im Anhang noch ein paar Bilder
Gruß GW
P.S. Habe mir übrigens grad versucht unter dem IE die Bilder zum Gerät auf der Produktseite anzuschauen, aber es wird immer nur das erste Bild angezeigt
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.