Habe mir eben die Bilder von Peter nochmal angeschaut - dieses Mal mit Rechtsklick auf das jeweilige Bild direkt im Browser in voller Schönheit und Größe. Da Peter dankenswerterweise die Bilder etwas größer hochgeladen hat als das Bilderlayer sie anzeigt, sind mir noch ein paar Details aufgefallen, die ich im ersten Anlauf nicht gesehen habe.
Ich glaube nicht, dass es die Kanten des gesamten Fräskorbs sind. Die Kratzer sind weit überwiegend nur im Bereich der Skala - dort, wo die Klemmung den Spalt des Korbs zuzieht. Das sieht man auf dem zweiten Bild gut - und man sieht auch, dass der Fräskorb seitlich eher nicht kratzt.
Geht man davon aus, dass die Fräse nicht immer absolut mittig und mal höher oder mal tiefer geklemmt wird und ggf. auch mal im nicht völlig gelösten Korb hin und her bewegt wird, deuten die 'Kampfspuren' auf die Klemmung hin.
Die Skala ist deutlich tiefer eingebracht. Um die mache ich mir keine Sorgen, die Lesbarkeit dürfte noch eine ganze Weile gegeben sein. Trotzdem wirkt es etwas zu viel für nur ein halbes dutzend Stunden, wenn Peter nicht ausgerechnet ein hyperaktiver Justierjunkie ist (was ich eher bezweifle).
Fräskorb und Motor haben eine gewisse gegenseitige Toleranz, so dass der eine oder andere eben ein wenig mehr oder weniger zuspannen muss, um sicher Halt zu haben.
Dazu kommt, dass die Exzenterklemmung des Korbs nicht bei allen gleich eingestellt sein wird. Die Klemmung begrenzt sich nicht selbst und was 'fest' ist, fühlt sich für jeden wieder anders an.
Dann kann es durchaus sein, dass zwei verschiedene Besitzer recht verschieden stark klemmen - und das hat bei der vorliegenden Konstruktion dann auch verschiedene Folgen.
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Beim Schließen der Spannvorrichtung zieht diese die Klemmschenkel zum Spalt hin zusammen. Um so mehr der Korb zugespannt wird, um so eher kippen dabei die Klemmschenkel zum Spalt hin ab. Der Korb kann sich eventuell sogar auch ein wenig bleibend verformen und die zum Spalt hin liegenden Kanten könnten dann selbst bei gelöster Spannvorrichtung bei jeder Bewegung Kratzer verursachen. Auch dann, wenn der Korb mal ohne Fräsmotor zugespannt wurde, können die Kanten bissig werden.
So kann es sein, wenn Peter seine GKF im Korb echt 'knackig' klemmt, dass er mehr Kratzer hat als andere.
Wenn die Klemmschenkel auf der Spaltseite wegen 'Zuvielkraft' nach innen kippen und vor allem, wenn deren Kanten sich ins Motorgehäuse verbeißen, dann kann das zur Folge haben, dass trotz zunehmender Zustellung der Spannvorrichtung die Klemmung nicht stärker wird, weil die Mehrkraft nicht auf dem Umfang des Korbes ankommt.
Peter ist deshalb sicher noch lange kein Grobmotoriker, vielleicht hat er nur einfach nicht riskieren wollen, dass die Klemmung versagt - nicht wissend, dass er über den optimalen Punkt möglicherweise schon raus war.
Mögliche Lösungsansätze bei der Modellpflege
Im Bereich des Spalts die Innenkontur zu öffnen, also den Korb-Innenradius zu vergrößern und die zum Motorgehäuse zeigenden Flächen und Kanten im direkten Klemmbereich etwas zurückzunehmen, kann die Kratzer vermeiden. So ähnlich hat man das früher bei den etwas besseren alten Fräskörben mit den 43mm-Halbschalen auch gemacht. Die waren etwas 'vorgespannt', also leicht geöffnet und kamen erst beim Zuziehen parallel.
Am besten versucht man gleich, das Krummziehen der Klemmschenkel ganz zu vermeiden - durch eine gegenseitige Abstützung außen, eine geänderte Spannvorrichtung oder keilförmige Gegenkontur oder ähnliches.
Die aktuelle Konstruktion erspart Bosch zusätzliche Teile, vereinfacht die Konstruktion und schaltet die eine oder andere Fehlerquelle aus. Aber sie verlangt auch, dass man sich der nötigen Klemmkraft von der 'weichen Seite' her nähert. Der Paradigmenwechsel wird nicht für jeden einfach.
Gruß
Nn
Wer für etwas immer nur den niedrigsten Preis zu zahlen bereit ist, sollte höchstpersönlich mindestens drei Jahre lang ganz exakt dort und zu den da üblichen Bedingungen arbeiten müssen, wo es herkommt. MF