Durchbruch in Beton

[emmett]

Hallo zusammen,
 
ich stehe vor einem kleinen Problem. Ich muss einen Durchbruch in eine tragende Betonwand aus den 30er Jahren machen. Die Betonqualität ist bester Bunkerbeton – das Zeug ist irrwitzig hart. Danach müssen noch einige Wasserleitungen, Heizungsrohre, Stromleitungen und ähnliches durch die Wand, also da kommen noch einige Löcher im Bereich um die 30mm auf mich zu.
 
Jetzt stellt sich Frage nach dem besten Gerät dafür. Ich wollte die Wand mit einem Winkelschleifer anschneiden und dann mit GBH ausstemmen. GWS ist vorhanden, GBH – nun ja – ein kleiner, vergleichbar mit einem 2-28 wäre da, aber damit lacht die Wand mich aus. Jetzt überlege ich was wohl besser geeignet ist 4-32 oder 5-40. Ich tendiere derzeit zum 5-40 weil ich glaube das die SDS-Max Aufnahme deutlich stabiler ist und in Kombi mit dem kleinen sollte damit alles zu erledigen sein. 4-32 hätte den Vorteil der L-Boxx und das ich die Bohrer von dem kleinen mitbenutzen könnte….
 
Gruß
Rainer
 

[Jens21]

Ganz klar ein SDS-Max Gerät, der GBH 4-32 überschreitet mit seiner Leistung schon, dass was für SDS-Plus maximal möglich und übertragbar ist.

Gruß Jens
 

[Kony]

Hallo Rainer,

Ich habe vor ein paar Jahren einen Deckendurchbruch  von 24*24cm (10 cm Estrich und 20cm Stahlbeton) mit einen GBH 5-40 in meiner Garage gemacht. Erst mit einen großen Bohrer außen herum gebohrt und danach alles herausgestemmt. 
Jahre zuvor hat ein Elektriger mit einen 11er ein Durchbruch von 12cm in der gleichen Decke gemacht, war zwar auch "schnell" erledigt, aber es hatte mit nicht so gefallen.

Minimum brauchst du einen 5kg Hammer um das zu erledigen.

Gruß
Kony

[emmett]

Ach so, ganz vergessen - der Durchbruch wird 80x185, das soll eine Tür werden, also schon was grösseres. Grob geschätzt ist das 'n halber Kubikmeter der da weg muss und vorher müssen oberhalb zwei 120er Doppel-T eingesetzt werden.
Gruß
Rainer

[Jens21]

Richtig stemmen kannst du nur mit einem SDS-Max Gerät.
Die SDS-Plus Hämmer sind eher mal zum Schlitze machen oder kleinere Korrekturarbeiten.

Es gäbe ja auch die Möglichkeit einen entsprechenden Bohrhammer zu leihen....
Ich habe einen GBH 8-45 DV, denke der wäre das richtige für das Projekt. Ist nicht zu schwer hat aber richtig Power.
Ist aber auch nicht ganz billig.

Gruß Jens

[willyausdemnorden]

Moin
Einen Türdurchbruch würde ich direkt auf Normaß bringen also 0,76x2.01m oder 0,885x2.01m.
Ich würde die oberen Ecken durchbohren um Anhaltspunkte zu erhalten und dann alle vier Lotrisse anzeichnen und dann mit Winkelschleifer schlitzen.
Es gibt auch grosse Winkelschleifer mit Motor und Wasserzufuhr.
Dann mit Stemmgerät ausstemmen, der wie schon gesagt wurde etwas grösser sein muss, ich hab einen GSH 11e und der würds locker packen.
Gruss Willy

[emmett]

@ Jens
 
Über den 8-45 habe ich auch schon nachgedacht, aber das ist schon ein verdammt schweres Ding und ich befürchte für alle anderen Dinge die in den nächsten Jahren anstehen ist der völlig überdimensioniert. Andererseits lieber jetzt den richtigen kaufen als nachher feststellen das man was gekauft hat was nicht passt. Von daher ist der Preis auch nicht das wichtigste Kriterium.
Leihen ist ja eine Option die ich zusätzlich auch habe. Sollte sich der 5-40 als ungeeignet rausstellen dann muss man halt mal für einen Tag einen richtigen "Rammler" leihen.
 
Was aber schonmal klar ist, der 4-32 ist raus aus dem Rennen
 
@ Willi
 
Normmaß wäre toll, aber 1930 hat man etwas anders gebaut. Der Keller ist gerade mal 1,90 m hoch und da es nur ein Kellerraum werden soll kommt da nachher eine selbstgebaute Tür rein.
Die Durchführung stelle ich mir genauso vor wie Du es beschrieben hast. Ecken anbohren, schneiden und dann stemmen.
GSH 11 ist für meine unterdimensionierten Ärmchen aber nix, ich befürchte nach zwei Stunden sitze ich dann heulend in der Ecke.
 
Gruß
Rainer

[willyausdemnorden]

Moin
Der GSH 11 ist ein Klopper, aber in richtiger Arbeitshöhe gehts, ich hab dafür einen Springer, Arbeitsklapptritt.
Schade das der Keller so niedrig ist, aber selberbauen ist ja auch was.
Viel Spass dabei !
Gruss Willy

[sinus50]

@Rainer:
wie stark ist denn diese Kellerwand?
Für eine saubere Vorarbeit für den Türausschnitt bewährt sich häufig auch die große Mauernutfräse von Bosch. Kann sicherlich auch mal für diesen Einsatz ausgeliehen werden.

Hier im Revier werden immer mal wieder alte Bunker umgebaut, bei diesen Wandstärken aber nur noch mit professioneller Sägetechnik bzw. Teilsprengungen.

Viel Erfolg für Dein Projekt: Über Bilder und weitere Info's würden wir uns freuen.

Gruß
sinus50

[Kony]

Hallo sinus,

ich schätze mal eine 24er Mauer, da er oberhalb der Tür zwei 120er Doppel-T eingesetzt.

Das mit den flexen von beiden Seiten habe ich mir auch schon überlegt, aber ohne Absaugung würde ich es nicht machen. Dann wäre der 5er ausreichend.

Gruß
Kony

 

[emmett]

Die Wand ist etwas  - nun sagen wir mal – kreativ eingeschalt und betoniert. Die Dicke schwankt zwischen 25 und 31 cm.
 
Aufschneiden denke ich auch, ich habe einen GWS 230  irgendwas und dafür eine selbstgebaute Absaughaube, also das würde gehen. 2 x 6cm ( von jeder Seite ein Schnitt ), dann wären schonmal 12 cm eingeschnitten.
 
Die Frage ist ja jetzt eigentlich nur noch 5-40 oder wirklich 8-45…..

@ sinus50
das ist kein Bunker sondern ein normales Haus, aber das Zeug toppt alles was ich je erlebt habe, daher der Begriff Bunkerbeton.

 
Bilder gibt es natürlich auch - sobald ich damit anfange.

[Kony]

Nimm den 8-45 wenn du die Möglichkeit hast, der hat mehr Power.


Gruß
Kony

 

[bayern_3]

Hmm...ganz ehrlich...ich als gelerntet Maurer habe diese Geschichten scjon ein paar mal gehabt. Letztendlich haben wir eigentlich immer eine Betonschneider-Firma hinzugezogen due uns den Ausschnitt erstellt hat. Alles andere ist in meinen Augen auch nicht mehr wirtschaftlich. Noh dazu musst du dir ja erstmal einen Abbruchhammer kaufen. Welchen, haben meine Vorredner schon zur genüge ausgeführt. Ob sich das dann noch rechnet es selber zu machen kannst du dir ja selber ausrechnen.

[willyausdemnorden]

Moin
Was nimmt eine Betondemontagefirma dafür?
Ich schätze ich bräuchte ca. 5-8 Stunden....hmm..vorausgesetzt das ich da auch Dreck machen darf.
Gruss Willy

[sinus50]

Hallo Rainer,
es war nicht meine Absicht, das Haus mit einem Bunker gleichzusetzen.-)
Es ging ja aus Deiner Eingangsfrage hervor. Aber ich kenne diesen Beton auch aus den Zechenbereichen; wenn wenig Sand bzw. Zuschlag da war, wurde eben mehr Zement genommen.

Weiterhin alles Gute

Gruß
sinus50

[higw65]

Mit nem 2kg-Hammer...herrlich ^^

Das ist so als wenn Einer mit einer Schaufel und ner Schiebekarre kommt und damit den Keller für ein Einfamilienhaus ausheben will 😉

Hol dir...wie schon hier berichtet...den 5er. Der 4er ist gut für Fliesen und Badezimmer und solche Sachen. Oder mach Schlitze nachstemmen.
Mit dem 5er machst Du dann deine Bohrungen. Bis 32mm ist er auch in altem Beton gut im Rennen. Das Problem entsteht immer nur wenn zu viel Armierung drin ist. Das geht dann in der Regel nur mit dem Kernbohrgerät.
Bei dem alten Beton rate ich zum guten Vierschneider. Damit läuft die Maschine deutlich ruhiger und der Bohrfortschritt ist besser. Ich weiß...ein guter Bohrer kostet, aber auch ein Auto ist nur so schnell wie es die Reifen zulassen. Wer hier Billig kauft...scheitert dann oft in der nächsten Kurve.

Schlitzen mit der Mauernutfräse...ja...geht...bis max. 65mm. Besser noch man kauft sich eine funktionierenden alte GSF 100 A...das Kraftwerk. Gibt es in den Kleinanzeigen. Das Ding zieht auch durch ganz alten Beton. Aber wie beim Bohrhammer der Bohrer...kommt es hier auf die scheiben an. Und nur nicht ohne Absaugung betreiben. Je nach Beschaffenheit dann in mehreren Stufen schneiden.

Wenn man dann fertig ist kann man dei Fräse auch wieder verkaufen.
In einigen Baumärkten und bei den Verleihern gibt es auch handgeführte Nassschneider...die sind noch besser.

Wichtig bei allen Arbeiten. Nicht einfach loslegen, sondern sich mit dem Gerät vertraut machen und genau überlegen was man macht.


Gruß GW

[sireagle]

Hallo in die Runde,

Was die Einführungen für die Ver- und Entsorgungsanschlüsse angeht, kann ich nur dazu raten diese mit einem Kernbohrgerät zu machen.
Denn es gibt spezielle Module die in die Wand eingesetz werden die dann zur Leitung hin als auch zum Mauerwerk/Wand hin abdichten.
Aber zum einen kommst Du da mit 35mm nicht aus und zum anderen mögen die dann saubere Bohrlöcher.

Wer wie ich die letzte Zeit viel mit Starkregenereignissen zu tun hat kann Dir die Wichtigkeit solch einwandfreien Einführungen nur immer wieder ans Herz legen.
Und selbst wenn man meint man wohnt in einem hochwassersicheren Bereich auf nem Berg, kann man schnell mal ein paar hundert Liter Wasser im Keller stehen haben.

Gruß
Sascha
 

[emmett]

Zunächst einmal vielen Dank an alle die sich die Zeit genommen haben alle guten Tipps und Hinweise zu schreiben.

Es wird wohl ein 5-40 werden, sollte der das nicht schaffen werde ich für die eine Aktion einen größeren leihen, aber der 8-45 ist für alles was danach kommt einfach überdimensioniert.

Betonschneidefirma wäre toll, aber ich habe da ein Finanztechnisches Problem - der Ärger mit dem Finanzamt ist auch so schon schlimm genug und meine Arbeitszeit kostet halt nichts - es muss also so gehen.

Die Bohrungen für die Leitungen liegen alle innen, das ist keine Außenwand, also Probleme mit Wasser habe ich da nicht. 

Ich schätze die Aktion ist an zwei Samstagen zu machen. Am ersten den Sturz ( Doppel-T ) einziehen, und mit dem GWS Schlitzen, zweiten Samstag stemmen und Bauschutt schleppen. Ich halte das für okay.

Ich werde mit dem GBH auch direkt zwei oder drei Meißel und zwei - schon gelernt - vierschneiden Bohrer bestellen.

Nochmals vielen Dank an alle und schönes Wochenende
Rainer

[sinus50]

Danke für die Rückmeldung, der 5-40er ist ist sicherlich bei Deinen weiteren Anwendungen ein sinnvoller Kompromiss.
Bei den Meißeln nimm die RTec-Typen, die sind wirklich gut.

Viel Erfolg.

Gruß
sinus50

[Stefan_K]

Hi,

je nachdem, wieviel Dreck gemacht werden darf, könntest Du zum Schlitzen ringsherum
einen Trennschleifer von einer schwedischen Firma leihen, die u. a. Kettensägen herstellt.

Gibt es strom- o. benzinbetrieben und sind für ganze andere Einsätze als die großen
Bosch-GWS gedacht.

Den Rest dann mit einem (vielleicht auch geliehenem) SDS-Max-GBH.

Viel Erfolg!

[emmett]

Ich muss den Thread nochmal hochholen. Der GBH 5-40 ist am Samstag bei mir eingezogen. Ein gebrauchtes Gerät aus einem Kleinanzeigenportal. Text war „ Gebraucht von Hausumbau, defekt wenn man einsteckt fliegt Sicherung, 5 Monate alt“ und da das ganze nur 10 km entfernt war also mal kurz angerufen, getroffen, angeschaut und dann hat das Gerät für den Gegenwert von ca. 3 Kisten Bier den Besitzer gewechselt.
 
Gestern mal vorsichtig zerlegt und geschaut und so wie es aussieht ist mal was auf die Anschlussleitung gefallen, weil da war der Kurzschluß drin ist. 5m H07-R-NF, ein Stecker, mit saubermachen 1 Stunde Arbeit und jetzt läuft die Maschine wieder.
 
Also letztendlich war jetzt noch ein wenig Geld übrig und morgen zieht zusätzlich ein GSR 18 VE-EC ein……. Da mein alter Me…bo so langsam nach 20 Jahren in Rente geht.
 
Gruß
Rainer

[sinus50]

Hallo Rainer,

Glückwunsch zur neuen Maschine, das war ja ein guter Fang. Das ersparte kannst Du ja dann ggf. noch in gute Meißel investieren.
Auch die Anschaffung des neuen GSR 18 VE-EC ist eine gute Idee, ist ein tolles Gerät. Registrierung zur Garantieverlängerung nicht vergessen. 
Viel Erfolg mit beiden Geräten.

Gruß
sinus50

[willyausdemnorden]

Moin Rainer!
Wenn mir sowas vor die Flinte kommt bin auch ganz schnell "mobil" (:)
Selbst wenn Anker und Kohlen fällig gewesen wären, wovon man eigentlich besser ausgehen sollte, immer noch ein echter Schnapper.
Glückwunsch!! (:)