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Wie schärft ihr eure Stemm-und Stecheisen?

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Habs grad hinter mir, ca. 10 Stemm-und Stecheisen geschärft(1 Std), ich schärfe nie einzeln weil ich dem Stahl Abkühlzeiten gebe und auch weil wenn meine Stemmeisen fällig sind müssen wirklich 1-3mm runter damit sie wieder gerade werden.
Werkzeug:
Grosser  Doppelschleifer mit 160mm Scheiben recht grobkörnig.
Damit schleife ich die Fase bis sie wieder riefenfrei und rechtwinklig ist.
---immer nur ein bischen, der Stahl darf nicht zu heiss werden--
--Stemmeisen nacheinander schleifen--
Danach nehme ich einen Apex oder Kirschen Universal Wasserabziehstein und schärfe mit der groben roten Seite die Klinge an bis die Riefen des Doppelschleifers weg sind.
Dann nehme ich die feine weisse Seite und entferne die restlichen Grate.
Nun muss das Eisen so scharf sein das ich die Haare vom Handrücken abschieben kann.
.
Das mache ich nun seit 40 Jahren so, hat sich da was geändert was ich noch nicht mitbekommen habe?
Ich komme mir dabei irgendwie rückständig vor...
Gruss Willy


 
17 ANTWORTEN 17

sinus50
Moderator
Moderator
Moin Willy,

ich mache das ebenfalls schon seehr lange in ähnlicher Weise. Wenn die Eisen nicht ganz so vermackt sind, reicht auch häufig die feinere Seite des Doppelschleifers zur Vorbehandlung.
Für zwischendurch ziehe ich die Stecheisen auch schon mal "auf die Schnelle" auf entsprechendem Schmirgel ab.

Gruß
sinus50

higw65
Power User 4
Ich mache das auch noch so...früher haben wir die Meißel dann noch nachgeschmiedet...grad für die alten Krupp-Presslufthämmer. Aber ich hab das ewig nicht mehr gemacht.

Rückständig ist das nicht. Heute machen das aber nicht mehr so Viele. Da wird dann lieber ein neuer Meißel gekauft...weil Günstiger. Hab hier sogar noch die alte Beschreibung von Bosch liegen wie man in den 50ern seine Einsatzwerkzeuge nachschärfen sollte

Wenn es schnell gehen soll...also auf der Baustelle. Dann geht da auch mal der 18er GWS mit der Schruppscheibe über die Schneide. Schont auch den Hammer.

Gruß GW
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Problem ist ja bei Stecheisen das sie richtig scharf sein müssen sonst gehts eben nicht und auch neugekaufte sidn nicht scharf, das Problem hat jeder der ein Eisen braucht.
Es gibt aber spezielle Scheiben und auch Doppelschleifer mit Anschlag zum Feststellen nur ob die auch zum neu anschärfen total vermackter Eisen oder nur zum nachschärfen zu brauchen sind?
Der Stahl darf halt nur ein paar Sekunden geschliffen werden, man sagt ab 200° gehts los mit der Umwandlung des Gefüges..
Beim Meissel ist es nicht ganz so kritisch.
Gruss Willy
 

higw65
Power User 4
Für die Stecheisen, Messer und Scheren habe ich kleine Nassschleifer und einen Nass- Trockenschleifer-Schleifbock. Nur für die Wellenklingen noch Nichts.
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.

HolzwurmTom
Spezialist
Hallo Leute,
ich kann jedem nur einen Nassschleifer empfehlen. Habe auch gerade alle meine Stemmeisen wieder damit geschärft und bin jedes mal wieder auf's neue fastziniert wie scharf die Eisen werden. Rasieren- kein Problem besonders wenn man nach dem schleifen an der Lederscheibe mit Chrompolitur abzieht.
Ein weiterer Vorteil einer solchen Maschine ist, dass die Eisen nahezu wiederholgenau nachgeschliffen werden können. Duch das einspannen in der Halterung werden die Stemm- oder Hobeleisen rechtwinklig zum Stein ausgerichtet und mit der Winkellehre kann der angeschliffene Winkel bestimmt werden.

 
11105200.jpg
Testberichte, Werkstatt Tips und Holzprojekte unter www.HolzwurmTom.de oder besucht meinen YouTube Kanal oder Instagram-Feed unter HolzwurmTom

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Gehört hab ich davon auch schon, du sparst dir die Abzieherei auf dem Stein der auch wieder reine Gefühlssache bzw. Übung ist, sonst wars das nämlich wieder mit der scharfen Schneide.
Im Prinzip könnte man trocken und grob in Form bringen und dann nass genau nachschleifen..ich vermute mal das der Nasschliff nicht geeignet ist um eben mal 3mm von der Klinge abzutragen und 3mm ist garnichts, wenn ich mal eine abgebrochene Schraube erwische und richtig zughauen hab können auch mal 5mm Macken drin sein oder auch mal eine Ecke weg sein.
Anbei, nachher nehme ich einen Fettlappen zum abwischen und verstaue die Eisen dann in Lederbeutel mit Fächern.
So rostet auch nichts, denn Rost ist wieder nicht gut wenn man scharfe Kante haben möchte.
Gruss Willy

 

HolzwurmTom
Spezialist
Hallo Willy,

ja du hast Recht, 3- oder 5mm nachzuschleifen geht nicht in 5 Minuten. Das dauert schon etwas länger aber es geht schonend dem Eisen gegenüber. Bei den Nasschleifsystemen hat man jedoch die Möglichkeit, den Stein mit einem mitgelieferten Präparierer grob oder fein zu machen. Das ist dann schon ein enormer Unterscheid. 

Gruß
Thomas
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Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo alle miteinander, hallo Willy
dann werd ich auch mal meinen Senf dazu geben:
am Doppelschleifer hab ich früher auch geschliffen und mich trotz sehr viel Vorsicht und Gefühl darüber geärgert, wie leicht das Eisen überhitzt. (wir haben eine selbstgebaute Schleifvorrichtung am Schleifbock, in die die Eisen eingespannt werden - Winkel Glückssache! - und dann auf einer (halbwegs) parallel zur Scheibenachse stehenden Stange immer hin und her an der Scheibe langgeführt wurde.
Dabei hat mich auch gestört, das je nachdem wieviel man wegnimmt, der Endwinkel eigentlich nicht vorhersehbar ist, da  die Spannvorrichtung um einen Drehpunkt immer näher an die Scheibe rückt und das Eisen immer kürzer wird.
Ich habe mir vor einiger Zeit eine Vorrichtung für unseren stationären Bandschleifer gebaut. Das Eisen wird an der Spiegelseite an einen Anschlag gelegt und mit kurzen Schüben linear gegen das Band gedrückt. Wenn der Rythmus stimmt, wird das Eisen deutlich weniger warm als an der Schleifscheibe. Außerdem habe ich den Winkel verstellbar von 20-27° gemacht. Ich schleife dann auf ca 23,5° alle Macken weg, erst beim Abziehen wird dann auf 25° Gebrauchswinkel bis Spiegelglanz abgezogen. Das geht mit 2-3 Wassersteinen mit abgestufter Körnung sehr schnell, da ich auch dafür eine Vorrichtung gebaut habe, damit mir der Winkel nicht verkippelt.
Ich mache morgen in der Werkstatt mal Bilder davon, dann könnt Ihr euch das besser vorstellen (und auch gerne die Arbeitshilfen nachbauen, ist (noch) kein Patent drauf 😉 .
Das Vorschleifen mit 23,5° sorgt dafür das man weniger Material mit den Abziehsteinen wegnehmen muss, es geht also schneller, die Stabilität ist aber trotzdem da, da fast die Hälfte der Schneide auf 25° abgezogen ist.

Ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich beschrieben, aber bald gibts ja Bilder.
schönen Abend noch
ToFi
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Den Winkel hab ich immer geschätzt, die Länge der Schneide soll etwa 2-2,5x der Dicke des Eisens haben.
Tischler bevorzugen eher 3x die Dicke weil sie eher stechen, Zimmerer mögens etwas steiler, 2x die Dicke weil sie eher stemmen müssen.
Also das hab ich so per Auge immer gemacht.
Bin gespannt auf die Bilder..
Gruss Willy

sjs77
Aktives Mitglied 3
Ich mach' das ganz anders: Nassschleifpapier auf eine glatte Oberfläche legen und dann mit ein paar Tropfen Wasser schleifen. Wenn viel zu schleifen ist, fange ich mit 150er Körnung an, ansonsten etwas höher und arbeite mich dann über zwei, drei Zwischenstufen bis auf 1000er Körnung vor. Allerdings gibt's bei mir auch ein paar wesentliche Unterschiede zu Willy:
  1. Ich nutze die Stemmeisen nur zum Heimwerken und nicht gewerblich.
  2. Ich hacke damit nicht auf Schrauben oder Nägel ein. 😉
Und ich verfolge eine gänzlich andere Philosophie beim Schärfen: Lieber öfter und dafür wenig nachschärfen als selten dann viel. Bei meinen Sägeketten für die Motorsäge mache ich das zum Beispiel genauso.

Ciao,
sjs77

PS: Und man kann aus der Schärferei natürlich auch eine Wissenschaft machen: https://www.youtube.com/watch?v=NSPWjf3a8Us, https://www.youtube.com/watch?v=Nfx7QsfJyqs
 

wuppwop
Power User 2
Tach zusammen,

Wir nutzen einen gleichlaufenden Doppelschleifer von Dewalt mit Spannvorrichtung und Gleitschiene, die Gleitschiene funktioniert auch, wenn man das Stecheisen nicht einseitig mit den Stellschrauben verspannd, sonder darauf achtet das das Eisen Plan aufliegt.

Beim Gleichlaufenden Doppelschleifer kann man die Gratbildung beim Schleifen wesentlich besser beobachten.

Wenn die Scharten herausgeschliffen sind und sich ein gleichmäßiger Gratvon ca. 0,5mm gebildet hat wird der Grat nur noch auf der gegenüberliegenden Gummischeibe von beiden Seiten gebrochen, bis er von alleine abgeht.

Glaubt mir, mit den Stecheisen könnt ihr euch rasieren....

Gruß WW 
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

willyausdemnorden
Power User 4
Moin SJS77!
Ich hacke auch nicht auf Schrauben und Nägeln herum, allerdings ist es im Altbau oft so das man unabsichtlich doch mal auf alte abgebrochene Nägel oder Schraubreste stösst und da ist mir ein vermackeltes Stemmeisen lieber als eine versaute Sägekette oder ruinierte Topfbohrer, ist halt immer eine Geldfrage.
Daher hab ich auch so viele Stemmeisen, ist eins versaut wird das nächste genommen..
Es kann aber auch mal Monate gutgehen ohne auf Alteisen zu stossen (:)
Gruss Willy

wuppwop
Power User 2
Moin zusammen,

Hab gestern noch ein paar Stecheisen schärfen müssen, hab davon mit der Spannvorrichtung, mit angeschliffenen Grat und nach dem Span brechen an der Gummischeibe ein paar Bilder gemacht.

Gruß WW 
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"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

willyausdemnorden
Power User 4
Moin Wuppwop!
So sehen meine auch aus, erst mit Grat frisch vom Schleifer und dann entgratet mit dem Abziehstein.
Ich hab an den Doppelschleifer eine schön breite und stabile Auflage gebaut damit ich die Eisen sauber führen kann, von Werk ab haben die nur so kurzes schmales Blechstück.
Gruss Willy

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
so, Freunde aller scharfen Sachen, jetzt versuch ich es mal mit den Bildern...

Das erste zeigt unseren alten Doppelschleifbock mit Klemmhalter, recht klapprig und man erkennt, das durch die drehende Zustellung der Winkel mit steigendem Abtrag immer stumpfer wird

2. typischer Hohlschliff - als ich früher das Eisen noch von Hand über den Abziehstein geschubbert habe war es immer ein Kampf, nicht zu verkippeln, ich wollte wirklich nur eine "Tangente zu den beiden höchsten Punkten der Schneide schleifen. Ging halt auch irgendwie, hat mir aber als Pedant und Pingelfritze vom Dienst keine Ruhe gelassen...

3: Hier die Schleifvorrichtung für unseren Bandschleifer, geht sicher auch an einem Tellerschleifer oder einer in einem Halter montierte Flex mit Dia-Scheibe (die aus dem Baumarkt mit den Löchern - TV Werbung gabs auch mal)
Verstellbar von 20 bis knapp über 25 grad, habs nicht genau getestet.

4: ja, ich weiß, ist wenig Platz für die Finger und Schleifwunden heilen langsam ;-)). Betrachtet es einfach als Vorserienmodell, und es sind ja meine Finger. Mit einer kleinen Linearführung und Klemmung ginge es auch Kindersicher.....

5. Die Abziehvorrichtung und das Herz des neuen Systems- die hatte ich bei der Entwicklung auch als erstes im Kopf. Unterbau Multiplex, Oberteil 8mm Resoplan. Der Bügel vorne ist schwenkbar und dient als Höhenanschlag. Der Überstand entspricht genau einer Materialstärke Resoplan, welches auch als Unterlage für den Abziehstein dient.

6.: Hier die Eisenklemmung auf der 25° schrägen Unterplatte. Mit der Rändelmutter wird vorgespannt, bis der Eisenklemmblock leicht aufliegt, mit der Flügelmutter Fixiert (die kann an 2 Stellen eingesetzt werden für unterschiedlich breite Eisen

7: die Schneide vor dem Abziehen, man sieht den relativ groben und nicht sehr ebenen Schliff des Schleifbandes. Wäre schön, wenn es ebener wäre geht aber auch so.

8: Jetzt der wichtigste Aspekt: die Wassersteine (oder auch andere; Art und Körnung je nach persönlichen Vorlieben und Geldbeutel) werden in die Halterung geklemmt, die aus dem gleichen Stück Resoplan sind wie der Anschlagbügel. damit erfolgt der Abtrag immer exakt in der Ebene des gewünschten 25°-Winkels. Diesen könnte man möglicherweise auch noch verstellbar machen, ist mir aber zu mühsam, da ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin und noch genug andere Bastelprojekte warten......)

9: und voila - der vordere Teil ist sehr sauber auspoliert, den Grat ziehe ich mit einem kleinen Arkansas-Stein (Schleiffeile) 1-2x ab. Meinen kahlen Unterarm vom Rasiertest hab ich jetz nicht mehr fotographiert (f oder ph??)

Hoffe alle Klarheiten beseitigt zu haben und freue mich auf eure Kommentare. Wer jetzt meckert über so viel Aufwand für ein scharfes Stecheisen, dem sei (vorrauseilend) geantwortet: jedem das Seine und mir halt ein Bastelprojekt, ihr dürft auch gerne weiter Freihandschleifen.

gurten Abend
ToFi
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wuppwop
Power User 2
@zufeinschleifer

ok, widerspricht zwar in vielen Teilen dem, was ein Tischler im Grundlehrgang beigebracht bekommt aber wenn du für Dich mit dem Ergebnis zufrieden bist ist das ok.

eigentlich ist gerade der Hohlschliff das Non+Ultra und wenn ich in meiner Lehrzeit nur vorne auspoliert hätte und nicht an vorder und Hinterkante einen gleichmäßigen Streifen von 0,5-1mm dann hätte mein alter Lehrherr mir die Eisen mit dem Stumpfen Ende um die Ohren gehauen.

Aber wie gesagt, wenn das Ergebnis für DICH stimmt, ist das voll OK...

Gruß WW
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Unser Vorführmeister in der Handwerkskammer führte das Stemmeisen auch immer freihand über den Stein und es kippelte immer.
Ich hab mir direkt angewöhnt das Eisen auf Tischecke zu drücken und dann den Stein über das Eisen zu führen, das geht besser.
Hohlschliff muss sein, der Span soll ja abheben.
Gruss Willy