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Einbau einer Metallzarge

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Eigentlich ging es um das Thema "Handmörtelpumpe" aber jetzt kommt es doch anders, nämlich mit einer aufgeschnitten Gartengießkanne.
Vorweg:
Es geht um den Einbau einer Wohnungseingangszarge aus Metall die zweiteilig geliefert wurde unter Beachtung von Brandschutz.
Falls der Dekra später noch Fragen hat wie wir die Tür eingebaut haben können die hier reinschauen (:)
.
In der Einbauanleitung findet sich leider nichts zur korrekten Montage wegen Brandschutz. Daher wurde das zuständige Ingenieurbüro befragt und danach wurde dann eingebaut.
Plastikdübel entfallen, es müssen Metalldübel sein und zur Überraschung muss diese Zarge zusätzlich mit Zementmörtel vollflächig hinterfüllt werden.
Da es dabei zu hohen hydrostatischen Drücken kommt muss die Metallzarge entsprechend ausgesteift werden, damit es keine Verformungen oder Beulen gibt, nur ein paar Leisten hier und dort reichen da nicht aus, man braucht richtige Bohlen.
Sicher gibts im Handel auch spezielle Geräte dafür aber da ich sowas zuletzt vor 30 Jahren gemacht habe lohnt sowas nicht.
Kurz erklärt, mal füllt die dünnflüssige Mörtelmischung ein und der Kollege klopft mit dem Hammer gegen die Aussteifung, dann sieht man genau wo die Mischung austritt und wie weit man schon ist.
Bei dieser Zarge gingen 100kg Zementmörtel (Mörtelgruppe 3 ) weg.
Bild 1:
So kommt die Zarge an, hier und da Kratzer, aber egal, die muss eh noch lackiert werden.
In der Falz wo später die Gummidichtung sitzt sind Blechschrauben drin die wir mit GDX 18V gelöst haben.
Danach zieht man die beiden Zargenhälften vorsichtig auseinander.
Bild 2:
Maueröffnung ist ca. 2cm grösser als die Zarge, dann hat man Spiel und es passt später genug Mörtel hinein.
Das Stücke Bohle unten wird eingekeilt und dient als Höhenjustierung UND damit die Zarge unten einigermassen dicht wird.
Bild3:
Die Zarge wird mit GLL-3-50P auf den exakten Meterpunkt gebracht, an der Zarge ist eine Marke. 
Ich selbst tendiere eher dazu die Zarge auf 99cm zu setzen damit später etwas Luft unter dem Türblatt ist, das will der Ingenieur jedoch nicht.Wie das später dann ausgeht werdet ihr sicher erfahren (:)
Nach dem Einloten der Zarge wird der erste Dübel gesetzt, hierzu Fischer Fensterrahmendübel aus Metall.
Die Luft zwischen Ankerblech und Türlaibung wird per Unterlegscheiben Stahl verz. ausgehöht.
Ein Keil oder Stücke Holz sind bei Brandschutz tabu.
Bild 4:
Hier sieht man die U-Scheiben, wir haben verschiedene Stärken da.
Bild 5:
Damit man die Gießkanne überhaupt ansetzen kann müssen Löcher her.
Dazu haben wir mit dem GBH 18V-26F , auch ein Testgerät von Bosch, Löcher schräg vorgebohrt und dann per Meissel weggestemmt.
Die Löcher müssen gross genug sein, für die Kanne ,werden später beigeputzt.
Zur Sicherheit haben wir auf halber Höhe je 2 Löcher und im Sturzbereich gar 3 Löcher gestemmt damit gut eingefüllt werden kann.
Danach wir der 2. Teil der Zarge wieder eingesetzt und mit den Blechschrauben verschraubt.
Bild 6:
Hier sieht man die Aussteifung der Zarge, dazu haben wir 4x20cm Fichtenbohlen sprich Gerüstbretter geholt.
Alle Teile werden auf Luft gesägt und verkeilt damit man es später leichter entfernen kann.
Bild 7:
Die Gießkanne die allerdings etwas getunt wurde, oben muss eine Kelle zum umrühren passsen da sich die Mörtelmischung ständig zum Ansetzen neigt.
Bild 8:
Rückseite, Hängenseite.
Nach dem Vergießen, Zarge mit Schwamm gereinigt, unten sieht man Mörtelhaufen, das ist alles herausgelaufen, das ist einfach so und ist kaum vermeidbar.
Die Zwingen halten Schalbretter fest die das mittlere Gießloch abdecken.
..
Montag wird ausgeschalt und nochmal gereinigt und die Blechspreizen unten abgeschraubt, die sind nur Montagehilfe.
Dann bleibt die Hoffnung das das Türblatt später einwandfrei montierbar ist, es bleibt spannend.
So eingebaute Zarge lässt sich nur per Flex, Säbelsäge oder Schweissbrenner entfernen (:)
Korrigierbar ist da auch nichts mehr.
Ein guter Einbruchschutz ist auch dabei.
Und wie immer, ein wunnerschönes Wochenende und gute Gesundheit für Alle!!
Gruss Willy 
Nachtrag:
Beleuchtet wurde alles mit einer GLI 18V-2200C und die Bohrlöcher wurden mit dem Blasihasi GBL 18V-120 ausgeblasen.
Es war kein Stromkabel nötig.
Zur DIN, EN oder Dekranorm oder was es noch so alles gibt, ist mir zu kompliziert, das ist Büroarbeit, dafür werden andere bezahlt.
Ist auch nicht egal wo das Gebäude steht, wieviel Stockwerke es hat, ob es Miet-oder Eigentumswohnungen sind und es ist auch nicht egal obs ein Kinderheim oder eine Arztpraxis werden soll, kompliziert alles.
.
Anbei, unser hauseigener Bilderverdreher richtet die Bilder nachher aus (:)













 
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3 ANTWORTEN 3

hansguenter
Treuer Fan
Servus,
respekt, schöne Arbeit !
Bei Feuerschutztüren aus Metall muß nach der DIN 18093 die Zarge mit Mörtel hinterfüllt werden.
Ich gehe mal davon aus, dass das Ingenieurbüro diese DIN kennt.

Gruß
Hans-Günter
 

sinus50
Moderator
Moderator
Interessante Arbeit, besten Dank für die Vorstellung, Willy.+
Es geht eben nicht über eine gute Arbeitsvorbereitung, dann klapp's auch mit der Ausführung.-)

Wünsche ebenfalls ein schönes erholsames Wochenende.

Gruß
sinus50

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Danke..
Ich hab einen Nachtrag getippt.
Wie gesagt, ich hab das vor 30 Jahren das letzte Mal gemacht, NACHDEM die Maurer die ersten Zargen versaubeutelt hatten, sprich schief eingebaut und dazu schlecht ausgesteift und ich durfte die Türblätter dann "anpassen", das war sehr ärgerlich.
Man muss sich dazu entweder genug Zeit nehmen oder den Auftrag vergeben.
Gruss Willy