Nun ist sie also da, die heiss erwartete GSA 10,8 V-LI
Lange Jahre hab ich darauf gewartet, dass es endlich einen blauen Nachfolger für meine PMS 400 PE gibt, aber schon bei der Ankündigung, die neue GSA 10,8 V-LI käme mit einer Aufnahme für Säbelsägeblätter ahnte ich, dass das Konzept in eine völlig andere RIchtung gehen würde, trotzdem werde ich im nachfolgenden Vorabbericht hier und da Parallelen zur PMS 400 PE ziehen.
Schon mit dem Öffnen der L-Boxx wird klar, was man vor sich hat: Das mit einer Haube einfach und praktisch zu verschliessende Zubehörfach für Sägeblätter zeigt mit seinen Dimensionen, dass diese Säge nicht alle verfügbaren Längen schlucken kann, bei 16cm ist Schluss, ansonsten ist auch diese L-Boxx - wie man es bisher gewöhnt war - sauber angeordnet, übersichtlich und praktisch.
Die Säge selbst zeigt sofort, für welchen Einsatzbereich sie konzipiert ist:
Sie liegt
hervorragend in der Hand, da gibts nix zu meckern, die Ergonmie dürfte für eine Säge bis Dato unerreicht sein. Eine Schnitttiefenverstellung gibt es nicht (schade), und die Fussplatte erlaubt auch nicht das Verwenden eines Raspel- Feilen- oder Schleifaufsatzes - Nochmal schade!
Eine kleine LED leuchtet den Arbeitsbreich perfekt aus, perfekt heisst hier: noch besser kann es wohl nicht mehr gehen. Auch der Werkzeugwechsel kann von einem Dreijährigen vollzogen werden: Aufnahme um 90° drehen, Blatt einsetzen, Aufnahme loslassen, fertig, beim Herausnehmen dann dasselbe Prozedere, meiner Ansicht nach noch einfacher als die bisher übliche Version des werkzeuglosen Schnellwechselns bei Säbelsägen.
Mit dem Drücken des Gasgebeschalters springt nicht nur die LED an, auch die Ladestandsanzeige wird so automatisch in Betrieb genommen, eine deutliche Verbesserung gegenüber der Bedienung der Ladestandsanzeige des GOP 10,8 V-LI.
Eine Einschaltsperre gibt es auch, hier wurde der bei Akkuschraubern übliche Links/Rechtsumschalter zweckentfremdet, im Ergebnis zweckmässig und leicht zu bedienen.
Der Gasgebeschalter funktioniert - wie üblich - sehr feinfühlig, man kann die Hubzahl sehr gut dosieren, eine Arretierung des Gasgebschalters gibt es nicht, und mit all diesen Konstruktionsmerkmalen zeigt sich, für welchen Einsatzbereich die Säge konzipiert wurde:
Kleine äussert präzise Schnitte, bei denen man den Gasgebschalter arretiert, sie Säge vorne am tiefenverstellbaren Kopf führt so wie bei der PMS 400 PE, dafür ist diese Säge
nicht konstruiert worden, mit ihr kann man schnelle grobe Schnitte ausführen, mit einer Ergonomie, die ihresgleichen sucht. Ein Ausdauertest und ein Sägetest stehen jetzt zwar noch aus, aber ich kann schon erahnen, dass diese kleine Säbelsäge ihren grossen Geschwistern mächtig Konkurrenz machen dürfte.
Überall, wo man bisher 'mal eben' mit einer Handsäge ranmusste, oder die grosse Säbelsäge auspacken musste und - sofern man nicht über die Akkuvariante verfügt - sich dann noch mit dem Netzkabel abmühen muss, hier punktet die GSA 10,8 V-LI, und spätestens wenn man in kleinen dunklen Ecken was sägen muss, gibts es definitiv keine Alternative.
Fazit: Leider kein Ersatz für meine PMS 400 PE, die ich nun weiterhin in Ehren halten werde, aber ein - und ich bin mir jetzt der Wahl meiner Worte wohlbewusst - kleiner Geniestreich von Bosch. Abgesehen von den noch ausstehenden Tests bezüglich Ausdauer und Schnittleistung gäbe es lediglich die fehlende Schnitttiefenverstellung und die fehlende Verwendungsmöglichkeit als Raspel oder Feile zu bemängeln, etwas dass normalerweise bei keiner Säbelsäge fehlen dürfte.
Die Farbe meiner Werkzeuge ist mir egal, solange sie blau sind^^