Oft liest man hier im Forum die Frage: BOSCH GEX 125/150 AVE zum polieren nutzbar?
Da ich hobbymäßig noch dem Autopflegevirus verfallen bin versuche ich mal eine Antwort zu geben.
Zuersteinmal sei gesagt, dass der BOSCH GEX 125/150 AVE gerade für Anfänger im Autopolierbereich eine sehr gute Wahl ist – durch das flexibel gelagerte Teller verkantet man nicht so leicht, und nebenbei nimmt ein Exzenter nicht so viel Material ab wie eine Rotationspoliermaschine mit Zwangsantrieb. Von dem her die
IDEALE Wahl!
Die Maschine ist ja nun schonmal geklärt – BOSCH GEX 125/150 AVE geht! Aber zum polieren gehört noch weitaus mehr als nur die Maschine – ja richtig die Politur, doch halt! Vorher gibt es noch was wichtiges: Die Wahl des richtigen Pads, denn mit einem weichen Pad hat eine scharfe Politur weniger Cut als mit einem härteren Pad – umgekeht natürlich auch eine Hochglanzpolitur trägt mit einem härteren Pad mehr ab und mit einem weicheren kommt mehr Glanz zum Vorschein.
Nachdem ich mittlerweile gut 30 Autos poliert habe, hab ich mich bei den Pad’s auf LakeCountry CCS Polierpads eingeschossen – meist verwende ich die Padfarbe Orange zum vorpolieren und Padfarbe Weiss fürs Finish. Das Bosch Pad ist von mir aus für Wachse okay, aber zum ernsthaften polieren – gerade zur Defektkorrektur taugt es nicht wirklich was – ist halt einfach zu weich.
Als nächstes ist die Wahl der Politur sehr wichtig – nicht jede Politur funktioniert mit jedem Lack, und nicht jede Politur funktioniert mit einem Exzenterschleifer! Ich selbst habe mittlerweile ein breites Spektrum von Menzernas 2500 – 4000er, AutoFinesse Restoring + Refining + Polishing Compound und ein wenig was von Meguiars.
Die Menzernas sind eigentlich nicht für Exzentermaschinen gemacht, allerdings die Polituren feiner als 2500 – sprich 2500 bis 4000 funktionieren gut mit dem Exzenter. Diese nehme ich auch gerne für VW und Audi Lacke.
Die AutoFinesse Polituren sind für Exzenter gemacht und lassen sich auch richtig schön verarbeiten – hier hab ich gute Erfahrungen auf weicheren Japanischen Lacken.
Meguiars lässt sich auch gut verarbeiten, wird aber von mir eher selten eingesetzt und meist dann nur wenns Quick&Dirty sein darf.
Also Politur und Pad ist klar, allerdings kommt jetzt das wichtigere – die Verarbeitung! Zunächst sollte man sich klar machen, dass eine Politur immer nur partiell verarbeitet wird – als gängiges Maß hat sich eine Fläche von 40x40cm durchgesetzt (einfach weil die Microfasertücher dieses Maß haben und man diese gut als Größenschablone nehmen kann). Dann sollte man 3-4 Haselnussgroße spritzer Politur auf das Pad geben und auf Stufe 1 die Politur dann sanft auf der Politurfläche (40x40cm!!!) verteilen, dann auf Stufe 2 im Kreuzgang einmassieren und danach 3-5 Kreuzgänge mit Druck auf Stufe 5 die Politur fahren bis Sie durchgearbeitet ist, zum Schluss gehe ich noch einmal sanft ohne Druck auf Stufe 2 drüber. Allerdings fahren wir beim Polieren nicht mit Hochgeschwindigkeit über den Lack, sondern wie bei einem Lackschliff schön langsam und gleichmäßig.
Danach heißt es mit einem Microfasertuch die Politur abreiben und mal das Ergebniss begutachten – ist man zufrieden kann man mit der Kombination aus Politur, Geschwindigkeit, Pad weitermachen. Wenn nicht, muss man was ändern - andere Geschwindigkeit, anderen Druck, andere Politur, anderes Pad...
Achtung geben an Kanten und Co - nie zu lange fahren, nicht dass der Lack durch ist. Auch ein wenig auf die Temperatur achten, wird der Lack zu heiß schmiert er...
Zum Schluss ist wichtig, dass man den Lack noch mit einem Wachs oder einer Versiegelung schützt - Ich selbst bevorzuge mittlerweile Wachse mit hohem Carnaubaanteil.