ERSTE-WOCHE-TESTBERICHT (3.Eindruck)========================================
Da der intensive Test des GBH 36 V-LI Plus, auf jeden Fall einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird, habe ich mich entschlossen mal einen „Erste-Woche -Testbericht“, oder wie man es mal immer nennen darf herauszubringen.
Hatte sich natürlich - seit der Info, das ich Tester bin - irgendwie alles an Bohr-Arbeit aufgestaut, so das es gleich in den ersten Tagen und am Wochenende viel zu Bohren und Stemmen gab
😉 Weitere Erfahrungen, werde ich bei den passenden Diskussionen bzw. als Projektberichte oder Update hier einbringen.
Hatte ja schon, wie viele andere bereits beim BoB-Treffen, die Möglichkeit den GBH 36VF-LI Plus im Vergleich mit dem Vorgänger, sowie dem GBH 3-28 zu testen.
Bereits schon hier, nach wenigen Bohrungen an der „Klagemauer“ überraschte der „neue“ mit besonderen Stärken.
Handwerkerkoffer========================================
Ja, in dem wurde er auch gleich ausgeliefert, wo ich erst dachte das die Regierung schon Wareneingangskontrolle gemacht hat
😉Siegel war schon aufgerissen; Bis auf die Bedienungsanleitung scheint der Lieferumfang vollständig zu sein (incl. Fett-Tube)
Den Transport hat der Koffer und der Boschhammer einigermaßen gut überstanden, wobei am GBH deutliche Spuren der Trennstege vorhanden waren.
OK, nicht schlimm bei einem GBH... könnte man sagen. Muss, aber nicht sein ! Nicht bei einem BoschHammer !
Aber ich denk mal durch einen Schaumstoffstreifen im Deckel würde sich der GBH strammer im Koffer halten und weniger reiben…
BauartEs handelt sich um die „Klassische Bauart“, also keiner der "Aufgeblasenen"; womit im Inneren, der ganze Raum verfügbar ist.
Ja und das ist sehr viel Raum, der aber ganz sinnvoll genutzt werden kann;
GrößeMan kann bestimmt wieder viel darüber diskutieren, was sinnvoller ist:
Für jede Maschine einen passend großen Koffer; oder Standardgrößen…
L-Boxx, ist denk mal zu klein; bzw dann nicht praktisch - bin aber mal neugierig, wie es gelöst wird.
@BoB
Gerne opfer ich mich auch als GBH 36 V-LI-Plus-L-Boxx-Tester 😉 AufteilungKönnte, wie schon von den Forumskollegen, angesprochen - verbessert werden.
Angefangen beim „Klassiker“, ja dem Fach für Bedienungsanleitung *grrr*… Aufbewahrung Wechselbohrfutter…
Dazu vermisse ich einen kleinen Bereich beim GAL um das Kabel zu „verstopfen“;
Muss zugeben, diese Aufwicklung liegt mir nicht; dauert mir auch zu lange - dazu auch das GAL immer entnommen werden muß… Das große Bohrerfach find ich passend; wo gerade die für die Maschine prädestinierten Bohrer, Bohrkronen und Zubehör problemlos unterkommen.
AllgemeinDer GBH ist sehr sauber verarbeitet und liegt sehr angenehm und ausgewogen in der Hand (OK - besser in den Händen); Schön auch immer, wenn dann auch noch "Made in Germany" draufsteht !
Soll aber jetzt nicht bedeuten, das in anderen Ländern schlechtere Bosch-Qualität produziert wird !!! Beschriftungen sind deutlich in weiß; Ebenso die Bedienelemente (rot) und gewohnt angeordnet;
Natürlich problemlos mit Handschuhen zu bedienen.
Schlagwerksumschaltung sehr präzise und sauber rastend; Ebenso die Drehrichtungsumschaltung.
Der EPC-Schiebeschalter ist neu hinzugekommen und während des Betriebs problemlos zu erreichen.
Betrachtet man den vorderen Teil, im Vergleich mit dem GBH 3-28 DFR, so fällt einem gleich die Abstammung auf
😉 Die Griffform geht im Vergleich zum 3-28 jetzt eher in die Richtung (erweiterter 2-Hand-) L-Griff, womit der Griff für Bohrarbeiten optimierter ist.
Der „Gasgebe-Schalter“ fällt kleiner aus und ist daher nur mit der oberen Hand bedienbar.
Hab auf der anderen Seite, aber auch den quasi D-Griff des 3-28 sehr gerne;
Gerade bei Meiselarbeiten und vertikalen Bohrungen (Deckendurchbrüche) nach unten. Hat alles seine Vor- und Nachteile, wobei die Priorität in Richtung L-Griff mit Kraft/Hand auf Bohrachse, bei einer Akkumaschine schon richtig gewählt ist ! Wird seltener im Stemm-/Meiselbetrieb arbeiten.
Hammerbohren (SDS+)========================================
Schauen leider bestimmt wieder viele - beim GBH 36 V-LI+ auch nur auf das Papier (3,2J), erwarten jene vielleicht, ähnliche Leistungen wie bei den GBH 2… und Co....
Jedoch merkt man bei anspruchsvollen Bohrungen, sehr schnell die teils gewaltigen Unterschiede !!
Lassen wir also die klassischen „kleinen“ Dübelbohrungen, die der GBH 36 natürlich ebenfalls schnell und zügig meistert, mal außen vor.
Gehe daher erst mal zu Mauerdurchbruchbohrungen mit Durchmesser >10mm, wo es
a) natürlich auf Schlagenergie
b) auf Durchhaltevermögen
c) auf Drehmoment
(denn je tiefer das Loch; desto mehr mag der Bohrer irgendwo zu verkanten, wenn’s nur am eigenen Bohrmehl ist…)d) ein gewisses Maschinengewicht
(Rückhalt)ankommt !
Gebohrt musste durch diverse Betonarten mit verschiedenen Durchmessern
(hauptsächlich 12,16,22), welche der Leistungsklasse entsprechend mit Bravour gemeistert wurden.
Dabei sehr positiv das späte (bis gar nicht) Ansprechen, der Überlastkupplung, welche hier immer sehr gelassen war; bzw ich nicht auf richtiges Eisen gekommen bin….
Als optimalen Einsatzbereich in Beton würde ich 10-18 mm definieren; (bei kurzen Bohrungen auch 8-22)
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Ein weiterer Grenzbereich – wo sich die Spreu vom Weizen trennt - sind Bohrkronen.
Hier ist der GBH 36 V-LI-Plus zuhause und hebt sich deutlich ab !
Eine 68er Hohlbohrkrone treibt er gelassen und geduldig in Beton
(auch wenn in der BAL, nicht explizit aufgeführt?) Aber auch in diverses Mauerwerk; u.A. auch mit Verwendung EPC
(womit ausbruchsfreier, angebohrt und mit verminderter Drehzahl schonender gebohrt werden kann) Auch hier wieder vorbildlich zurückhaltend :
Die Überlastkupplung
Bohren (Schnellspannfutter)========================================
Hab zwar fast ausschließlich „F“-Boschhämmer, bin aber bisher selten in große Versuchung gekommen, da ich immer vergleichbare Akkubohrschrauber oder Netzmaschinen zur Hand hatte.
Zum Test wurden dann 18mm-Bohrungen in diverses Brennholz (~Buche) mit dem Holzspiralbohrer gemacht !
Ja, und ich war richtig überrascht, was dieser gerade hier für ein gleichmäßiges Drehmoment entwickelt;
Dazu mit dem Maschinengewicht (tiefer Schwerpunkt der Maschine/Akku) macht er die Arbeit sehr gelassen !
Stellt in dieser Disziplin, meinen ganzen Maschinen-Fuhrpark in den Schatten (vor einem Monat schon alles unbefriedigend durchgemacht: Säulenbohrmaschine, GDX m. Flachfräsbohrer…)
Werd jetzt gerne diese Art von Regierungsaufträgen zeitnah ausführen (Basteln von Holzdeko)
Auch kleine Bohrungen z.B. 5mm können sehr gefühlvoll gemacht werden.
BohrkronenBei uns Elektrikern, ja auch sehr beliebt sind die Dia-Trockenbohrkronen (gerade wenn die Wand mal nicht aus Beton ist)
Diese werden durch das hohe Drehmoment locker eingetrieben und zusätzlich durch das Maschinengewicht auch entsprechend ruhiggestellt !
ERC - RotationControl "ESP"
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Im Test funktioniert diese zusätzliche Schutzfunktion einwandfrei, wobei ich es in der Praxis jetzt leider noch nicht geschafft habe, unverhofft auf Eisen oder Ähnliches zu kommen
😉 bzw. die Maschine immer fest im Griff hatte…
Ebenso ist ein versehentliches Auslösen noch nicht vorgekommen, dazu gefühlt noch ein sehr großer Grenzbereich vorhanden ist.
Ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl diese Funktion zu haben !
EPC - PowerControl
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Eine Funktion, die an sich praxistauglich ist - auch wenn für mich neu;
-> sprich ich erst in den bestimmten Situation an sie denken muss.
Klar ist man es halt gewohnt mit dem Gas gefühlvoll zu spielen; aber wenn’s auch anders geht
😉 Konnte bisher schon Vorteile beim Anbohren auf schwierigen Oberflächen, Stampfbeton, Holz und vor Allem mit der Bohrkrone in weiches Mauerwerk feststellen.
Mal vom Anbohren abgesehen, ist die Leistungsbegrenzung bei vielen anderen Bohrarbeiten kein Fehler - man kann die Maschine fest halten und einfach „Abdrücken“. Erinnern tut mich in diese Funktion ein wenig, an die Drehzahlbegrenzug der GSA 18 V-LI.
Was ich noch feststellen will ist, das der Schalter während des Betriebs unwirksam ist; sprich man kann nicht „hochschalten“, ohne vom Gas zu gehen;
Scheint aber absichtlich ein Schutz vor Fehlbedienung zu sein.
Thermisches Verhalten.========================================
Im Vergleich zu den „kleinen“ 2Kg bzw. dem 18V-LI läuft der GBH 36VF-LI+ auch bei langen Arbeiten thermisch sehr stabil und gelassen.
Motor, Schlagwerk und Akku bleiben gerade auch im Dauerbetrieb überraschend kühl; (Motor scheint auch einen sehr guten Wirklungsgrad = Abgabeleistung zu haben - @BoB gibt es hierzu Angaben ? ?)
Gerade das Schlagwerk wird ja bei vielen Bohrhämmern oft glühend heiß, was bei manchen Wettbewerbsprodukten oft zum schnellen Hitzetod bzw. (oft dauerhaftem) Schlagleistungsverlust führt.
Vielleicht achte ich auch durch diese schlechten Erfahrungen - speziell darauf. (wird dazu oft beim arbeiten Handschuhen nicht bemerkt)
War also gewiss kein Fehler, die solide Grundkonstruktion vom bewährten GBH 3-28 zu übernehmen.
Von der Temperatur her würden bestimmt auch weitere 0,5 Joule gekühlt werden
😉 Akkulaufzeit========================================
Ein Thema, das jeder bestimmt mit anderen Augen sieht; bzw andere Ansprüche hat.
Auch das Thema 3.Akku und 2.Ladegerät… oder 5,0/6,0Ah-Akku…
Bei meinen Arbeiten ist i.d.R. immer irgendwo auf der Baustelle eine Steckdose, so das ich mit 2 Akku’s und einem GAL 3680 durchkommen werde.
Bei normalen Elektrikerarbeiten, wo neben primären Bohren auch noch andere Tätigkeiten gemacht werden, reicht ein Akku rund 1/2' Arbeitstag.
Bei reinem Dauerbetrieb, wie mehrere große lange Mauerdurchbruchbohrungen oder Meißelarbeiten, bekommt man den
(noch neuen) Akku auch schon in einer knappen 1/2' Stunde leer; sprich der 2.Akku ist dann noch nicht voll – was, aber auch kein Weltuntergang ist
(s.w.unten) Im Vergleich zum GBH 18, mit seinem EC-Motor und stark nachregelnder Elektronik, merkt man beim 36er deutlich, wenn der Akku leer wird.
(Bereich unter 1/3).
Der GBH 36 VF-LI-Plus wird dann schnell schlapp, was aber nicht unbedingt schlecht sein muß.
Beim GBH 18 hat man oft nur noch 1cm zu bohren, aber er ist „schlagartig leer“…
GAL 3680 CV====================
Im Unterschied zu vielen anderen Ladern, braucht das AL3680 - je nach Akku(zustand) - eine kurze Gedenkzeit, bevor mit dem Ladevorgang begonnen wird.
Ich vermute, das in dieser Zeit der Akku analysiert wird
Ergebnis :
Letztendlich wird nicht pauschal geladen, sondern nur, wenn er Akku schon deutlich benutzt wurde, was dem Akku unnötigen Ladevorgängen erspart !
Ebenso, wird die Schnelladung schon nach 80% beendet, so das der Akku durch das Laden nicht wirklich stark erwärmt wird.
Diese Phase (Longlife-Ladung) wird durch langsames Blinken der grünen LED angezeigt.
Alles in Allem sehr gute Eigenschaften, wo sich bestimmt sehr positiv auf die Akkulebensdauer auswirken. Man kann so mit Gutem Gewissen auch „kleine“ Akku’s laden.
Noch eine Anmerkung :
In der Praxis, ist es kein Problem, mit dem 80%-Akku gleich loszuarbeiten und lieber den nächsten wieder zu Laden; Nehmen einem die LI’s alles nicht übel (haben kein Gedächtnis)
Im Non-Stop-Betrieb achte ich schon längst gar nicht auf die grüne LED/Ladestand etc….Wenn ich nach 15-30min kurz eine Pause mach; wird Akku gewechselt….
Sprich : Akkusystem passt sich mir an, nicht ich den Akku’s
😉 Akku’sGeladen werden, alle meine Akku's, selbst ein 18V/1,3Ah der ersten Generation (sei mal dahingestellt ob das sein muß) Hab auch nicht weiter untersucht, ob dieser ab einer bestimmten Temperatur mit weniger Strom geladen wird…
VerarbeitungNicht weiter dramatisch, aber will es mal anmerken:
Die Gehäuseoberschale ist ein klein wenig verzogen, so das das GAL leicht verzogen ist und nicht gerade steht. Lockert man die Schrauben steht es sauber…
AkkuschachtBeim Laden, der 36er gab es bisher keine Kontaktprobleme, oder Ladeabbrüche. Sitzen aber im Prinzip nur durch Ihr Eigengewicht.
18er Akku’s durchweg ausreichend fest/locker…
GehäuseformWie schon beim BoB-Treffen aufgeklärt :
kompatibel zum AL 1860, so das es auch in seine L-Boxx Einlagen passt !
@BoB
Sehr durchdacht - LOB
KabelKabelaufwicklung, hatte ich ja oben schon geschrieben;
Konturenstecker - guter Halt in Steckdose !
Frag ich mich aber noch, ob man ihn elektrotechnisch braucht ?
…bzw. ob ein Eurostecker nicht die wichtigeren Vorteile hätte…
Fazit (nach einer QuasiWoche)========================================
Der GBH 36VF-LI-Plus überrascht in vielen Bereichen.
+ ob es jetzt die hohe Motorleistung und das Drehmoment ist…
+ die Ausdauer …
+ die sehr gut ausgelegte Überlastkupplung in Verbindung mit ERC…
Denk mal gerade durch ERC kann die Überlastkupplung härter ausgelegt werden und die Sicherheit bleibt trotzdem erhalten.
Im Netzmaschinen-Vergleich mit meinem GBH 3-28 DFR bietet, der 36er – gefühlt :
+ 10% Mehr Hammer-Leistung im Bohrbetrieb und beim Stemmen
+ 20% Mehr Drehmoment
Im Akkumaschinen-Vergleich mit meinem GBH 18 – gefühlt :
+ Doppelte Leistung
+ vielfach erweiterter Einsatzbereich
+ sehr viel mehr an Ausdauer
Letztendlich ergänzt der 36er den 18er sauber nach oben !
Das Gewicht wirkt sich bei vielen Arbeiten, die ich bisher gemacht habe, positiv aus.
(Überkopf war noch nicht dabei)
Grüße,
mibu3000
P.S.
Weitere Bilder folgen
*** UPDATE ***