Stichsäge GST 150CE läuft nicht gerade durchs Holz

[ruth]

Hallo,

ich habe seit kurzem eine GST 150CE und habe heute versucht damit eine 27mm dicke Buchenholzplatte (Leimholzplatte) ca. 1m in Längsrichtung einzusägen. Schnittführung von Hand, Sägeblatt: T101BF (cleancut, longlife, 3-30mm), Pendelhub auf Stellung 1, Geschwindigkeit auf Stufe 2-3.
Auf der Oberseite der Platte verläuft der Schnitt relativ sauber und gerade, auf der Unterseite ist der Schnitt aber zum Teil um ca. 6mm zum oberen versetzt.
Als ich dasselbe Holz quer zur Maserung gesägt habe war der Schnitt halbwegs in Ordnung.

Wie kann ich das Verbiegen des Sägeblatts im Holz beim Sägen mit der Maserung verhindern?

[Gelöschter Benutzer]

dickeres Sägeblatt verwenden.
Z.B. T144 DP  , wenn ich mich nicht irre.

[viertelelf]

Nach meiner Erfahrung gibt es ein paar Tipps um mit der Stichsäge gerade und winkeltreu zu sägen.
Saubere  Führung, am Besten mit einer Schiene, selbst die minimalen Korrekturen bei Handbetrieb wirken sich aus, alles, was zusätzliche Mechanik einbindet aus, also z.B. den Pendelhub, dann Maschine schneiden lassen, nicht drücken, lieber etwas mehr Drehzahl.
Und der beste Tipp von allen, wenn alles vorbereitet ist, die Stichsäge zur Seite legen und den Schnitt mit einer Handkreissäge durchführen.

[kuraasu]

Moin,

gerade sowas wie Buche Leimholz in Maserrichtung ist da fies, da das Massivholz in sich durch die Verleimung lokal stark verspannt ist. Beim Sägen werden diese Spannungen gelöst, das Holz dehnt sich auf der einen Seite des Schnitts aus (und zieht sich auf der anderen zusammen) und drückt das Blatt zur Seite.

Ein Kreissägeblatt hat diesbezüglich eine viel bessere Formstabilität, daher läuft eine Kreissäge wie von viertelelf angedeutet da viel besser "geradeaus". Jedenfalls in den meisten Fällen; Längsschnitte in stark verspanntem Holz können auch einer Kreissäge zu Schaffen machen, ggf. bis hin zum Verklemmen des Blattes. Keile im Spalt hinter der Säge sind in so einem Fall ein bewährtes Mittel.

Die von squalo genannten, dickeren "P" (steht quasi für _p_räziser Schnittwinkel) Stichsägeblätter helfen gegen das Schieflaufen, ja. Noch besser ist allerdings (soweit das möglich ist und je nachdem, ob man eine echte "Abfallseite" hat oder beide Seiten des Schnitts noch braucht), erstmal ein paar Millimeter weiter außen zu sägen und dann den schmalen Streifen, der noch zu viel ist, in einem zweiten Durchgang abzusägen. Das wird dann deutlich gerader, da das dünne Abfallholz beim zweiten Schnitt keinen Druck aufs Sägeblatt mehr entwickeln kann.

Gruß
kuraasu

[willyausdemnorden]

Moin
Ein uraltes Stichsägenproblem.
Es kommt, zudem was die Vorschreiber meinten, noch  hinzu das das Sägeblatt sehr heiss wird und sich erst Recht verzieht.
Wir haben bei unseren Sparrenköpfen im andern Thema die Stichsägeblätter gewechselt und den Rest an Unebenheiten mit dem GVS kaschiert.
Gruss Willy


 

[ruth]

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Ich hab mir gestern noch eine Handkreissäge (GKS 190) und ein 48-zähniges Sägeblatt gekauft. Ich hab die Säge dann sehr langsam an einer Schiene entlang geführt - jetzt habe ich eine schöne saubere Schnittkante.

Liebe Grüße
Ruth

[kuraasu]

Dann noch weiterhin viel Spaß und Erfolg mit dem neuen Werkzeug (und mit der GST sowieso, hat ja auch ihre Vorteile ...).

Wie üblich noch der kurze Hinweis: bitte die Registrierung zur Garantieverlängerung auf 3 Jahre nicht vergessen, für den Fall der Fälle. Geht innerhalb von 4 Wochen ab Kaufdatum (Rechnungsdatum), hier auf der Webseite unter "Service".

[Gelöschter Benutzer]

Ich würde mal fast vermuten, die verlaufenden Stichsägeblätter sind ein konstruktionsbedingtes Problem. Auf der Arbeit haben wir eine Bosch GST 160 BCE, vorher hatten wir eine ältere Stichsäge von Bosch blau. Zu Hause habe ich eine Bosch PST 900PEL, die in 10 Jahren nur 2x benutzt wurde, eben aus dem Grund, dass die Blätter mir massiv verlaufen. Privat habe ich Blätter von Bosch grün und blau (graue Verpackung). Auf der Arbeit haben wir die in der grauen Verpackung.
Gleiches Phänomen beobachte ich bei meinem Vater (3x KingCraft Stichsäge, 2x Black & Decker).
All das hat mich dazu bewogen, dass ich nur noch mit der Kappsäge oder der Handkreissäge arbeite. Die Stichsäge liegt wie gesagt seit mind. 10 Jahren unbenutzt herum und ich gehe sogar so weit, dass ich sie als Fehlkauf bezeichne...

[Pulsi]

 

erstellt von bluecrush am 30.05.2019, 09:51 Uhr
All das hat mich dazu bewogen, dass ich nur noch mit der Kappsäge oder der Handkreissäge arbeite. Die Stichsäge liegt wie gesagt seit mind. 10 Jahren unbenutzt herum und ich gehe sogar so weit, dass ich sie als Fehlkauf bezeichne...

Es gibt aber auch Anwendungsbereiche, die mit einer HKS oder einer Kappsäge nicht funktionieren. Eine Stichsäge hat durchaus ihre Berechtigung

[Gelöschter Benutzer]

 

erstellt von Pulsi am 30.05.2019, 10:03 Uhr
 
Es gibt aber auch Anwendungsbereiche, die mit einer HKS oder einer Kappsäge nicht funktionieren. Eine Stichsäge hat durchaus ihre Berechtigung

Sicher mag es diese geben, will ich nicht bestreiten. Es mag auch Leute geben, die sägen mit einer Stichsäge besser und gerader, als ich mit der HKS an der Schiene... Für mich ist es aber ein Werkzeug, was ich nicht brauche und nicht mehr verwende.

[kuraasu]

 

erstellt von bluecrush am 30.05.2019, 10:13 Uhr
Für mich ist es aber ein Werkzeug, was ich nicht brauche und nicht mehr verwende.

Das darfst Du natürlich halten wie die sprichwörtlichen Dachdecker. Nur die Verbindung zu einem angeblichen konstruktionsbedingten Problem sehe ich da nicht, eher halt eine persönliche Vorliebe für runde Sägeblätter oder so.

Wenn es jetzt bei der Stichsäge Typ A verstärkt auftreten würde und bei Typ B (fast) gar nicht ... aber davon schriebst Du ja nichts.

Gruß
kuraasu

[Gelöschter Benutzer]

Ich schreibe schon von konstruktionsbedingt, da mir wie gesagt alle Stichsägen "aus der Flucht" laufen, egal was ich versuche. Auch zu dem Thema gibt es diverse Videos im Internet, die ich mir angeschaut habe, um es zu besser zu lernen. Selbst mit der Schiene, hoher/ niedriger Drehzahl, mit/ohne Pendelhub, bei mir läuft das Sägeblatt immer unten weiter von der Linie weg, als es soll. Oben einen geraden Schnitt bekomme ich hin.
Wobei ich sagen muss, bei mir läuft sie auf Arbeit weniger aus dem Winkel, als bei den Kollegen. Unser Vorarbeiter schneidet fast schon 45 Grad Winkel mit einer gerade gestellten Säge und er schafft es auch reihenweise, die Blätter zu verbiegen. So gesehen sollte ich eigentlich nicht meckern, aber ich hätte halt gerne auch mit der Stichsäge annähernd so präzise Schnitte wie mit der HKS.

 

[falkein1975]

Moin! Hab gestern meine GST 160 mit 90er Kantholz gequält. Verwendetes Sägeblatt T344DP. Ersten cm ohne Pendelhub angesägt und den Rest mit Pendelhub Stufe 2. Auf die 90 MM Länge war zwischen Oberseite und Unterseite am Ende ein Unterschied von unter 1mm. Für mich völlig ok. Gruß Jürgen

[chrisz]

Wer gerade Längsschnitte will, hat mit einer Stichsäge einfach das Falsche Werkzeug, dafür ist die Stichsäge (egal welche Marke, Preisklasse oder Farbe) einfach nicht da. 

Eine Stichsäge hat ihre Daseinsberechtigung einfach da wo Rundungen, oder Innenausschnitte gemacht werden müssen. Wer einen präzisen geraden Schnitt will kommt an einer Handkreissäge oder Tauchsäge mit Schiene nicht vorbei.

Ich kann ja meine Radbolzen auch nicht mit nem Akkuschrauber lösen, dafür brauch ich halt nen Schlagschrauber.

[willyausdemnorden]

Moin
Wir haben die Stichsäge als Nachfolger für die Bügelsäge zum Latten auf dem Dach.
Klein, handlich, lässt sich wegstellen ohne das sie runterfällt, passt in Baueimer teilt sich mit Nägeln und  Lattenhammer den Platz, kann einhändig geführt werden und ja am besten ohne Kabel..
Es gibt in dem Bereich einfach keine Alternative, auch die GSA nicht.
Gruss Willy