am 09.09.2013 20:59
am 09.09.2013 21:55
am 10.09.2013 01:21
Hallo Stadi.
Hermen hat schon einige Punkte aufgeführt und ich erlaube mir weitere Gedanken zu diesem Thema beizusteuern:
1. GKF (Kantenfräse), eigentlich keine richtige Oberfräse lt. Definition
ist die günstigste Boschfräse die Du erwerben kannst mit einem relativ eingeschränkten Arbeits-/Funktionsbereich.
Ich persönlich liebe meine GKF (weil sie klein und sehr handlich ist) und benutze sie sehr oft, aber wie schon erwähnt, die Möglichkeiten damit sind stark eingeschränkt.
2. GOF 900 (Oberfräse mit Tauchkorb)
das ist schon eine richtige Oberfräse mit allen wesentlichen Funktionen die eine Oberfräse können muss. Ich kenne sie nicht nicht persönlich aber wenn ich es richtig weiß, ist es schon ein etwas älteres Modell mit eher konservativen Features.
3. GMF 1600 (Oberfräse mit separatem Motor, Tauchkorb und Kopiereinheit)
Wenn man es genau nimmt, ist diese Ausführung (die GOF berücksichtige ich nicht) die Oberfräse mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis, denn sie ist nicht nur die modernste Bosch Oberfräse, sondern man bekommt im Prinzip zwei(2) Fräsen zum Preis von einer (Tauchkorb und Kopiereinheit).
Es ist mir immer wieder eine Freude mit ihr zu arbeiten, sie ist ausreichend stark und sehr exakt führbar, ich kann diese Version nur empfehlen.
Der wesentliche Grund für meine Empfehlung basiert darauf, dass mit einer klassischen Oberfräse mit Tauchkorb sehr viele Anforderungen/Möglichkeiten abgedeckt werden, aber noch lange nicht alle ....
... und je mehr Du mit einer Oberfräse arbeitest, desto größer werden Deine Anforderungen und Dein Mut, Dich an Dinge wagen zu wollen die mit einer klassischen Oberfräse (GOF 900/GOF 1600) entweder nicht möglich oder nur sehr umständlich (und damit einhergehend sehr anspruchsvoll bzw. gefährlich) sind.
Solche Anforderungen sind aber mit einem Frästisch überhaupt kein Problem und genau da liegt der große Vorteil der GMF gegenüber der GOF denn:
einen einfachen Frästisch ohne jeglichen Komfort (mit dem Du aber fast alles machen kannst!) ist in 30 -60 Minuten zusammengeklöppelt und dann brauchst Du nur den Motor aus dem Tauchkorb in den Kopierkorb montieren und hast eine ordentliche Tischfräse.
Wenn Du diese "erweiterten" Funktionalität berücksichtigst und den Kaufpreis der GMF 1600 also durch zwei(2) teilst, ist sie nur noch "halb so teuer" ... 😉
am 10.09.2013 02:02
Hallo @Stadi,
egal in welche Richtung du jetzt tendierst:
aus rd. 30 Jahren Erfahrung in Umgang, Beratung, Tuning und Verkauf von und mit Oberfräsen rate ich jedem Neuling mit ambitionierten Anschaffungsgedanken zunächst die Beschaffung und Durcharbeitung von etwas "einschlägiger Fachliteratur" an.
Diese ist zwar nicht billig, aber bei sorgsamer Auswahl sicher über Jahre ein hilfreicher Wegbegleiter im Umgang mit einer nicht ganz einfachen Materie.
Explizit zur GOF/GMF 1600:
diese Fräse ist aufgrund ihrer sicher vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zwar verlockend, aber bei Leibe nicht das geeignete "Anfängergerät".
Da nach Verpuffen der Anfangseuphorie rd. 90 % der angeschafften Geräte ein verstaubendes Kellerdasein führen, rate ich für einen Einstieg generell zu einem kleineren Gerät, evtl. auch (GUT) gebraucht (und VOLLSTÄNDIG), um erste Erfahrungen zu sammeln.
Hier ist eine Trennung bei gegenseitiger Antipathie nicht so teuer!
Gruß
Uwe
am 10.09.2013 10:13
Im Prinzip gebe ich Uwe recht,(vor allem mit der Literatur) aber ...
... was ist eine Anfänger-Oberfräse?
Eine "billige" Oberfräse ist auch billig.
Billig in der Verarbeitung, schlecht zu justieren, genaues arbeiten wird erschwert durch kleine Bodenplatten die schlecht gleiten, weder Sanftanlauf noch Konstantelektronik, fummelige Parallelanschläge usw. usw.
Wer solche Gedankengänge konsequent umsetzt, muss Schlussendlich auch zu dem Ergebnis kommen, dass die Fräser-Sets auf eBay (20 Stück Super-Duper-Top-Profi-Fräser für nur 19.95 Euro) die richtige Wahl für einen Oberfräsen-Anfänger sind ...
... und die Katastrophe wird dann langsam aber sicher "Fahrt aufnehmen" !
Wer (aus finanziellen Gesichtspunkten) zuerst einmal zu (ich übertreibe jetzt mal) Schrott greift, läuft auch große Gefahr Schrott zu produzieren ...
... und wird damit vielleicht niemals in den Bereich "Spaßfaktor und Leidenschaft mit einer Oberfräse" gelangen und diese vielleicht wirklich nach kurzer Zeit in der Ecke verrosten lassen ....
Einfache Rechenbeispiele:
Billige Oberfräse vom Grabbeltisch (50-100€ / Mittelwert 75€)
Billiges Fräser-Set vom Grabbeltisch (20€)
Sehr gutes Buch von Guido Henn (45€)
evtl. noch jede Menge Kosten für versautes Holz, Arzt, Verdienstausfall usw.
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Investment: 135 €
Frustfaktor / Katastrophenrisiko: Hoch
= möglicher Verlust: Total bzw. ca. 120€
(weil 20€ bekommt man ggf. noch für das Buch)
GMF 1600 (ca. 440€)
Bosch Fräser-Set 12teilig (ca. 40€)
Sehr gutes Buch von Guido Henn (45€)
---------------------------------------------------------
Investment: 525€
Frustfaktor / Katastrophenrisiko: sehr gering
= möglicher Verlust: ca. 175€
(weil man beim Verkauf noch ca. 350€ für das Gesamtpaket bekommen könnte/wird)
Aus rein finanzieller Sicht betrachtet, reden wir also von einem "Differenz-Risiko" in Höhe von 50-100€ ...
... und wenn ich nun den möglichen Frustfaktor in diese G+V Rechnung einbaue, ist die billige Variante definitiv deutlich teurer, denn ...
... der Spass, den man mit einer GMF 1600 haben kann, ist "UNBEZAHLBAR" ... 😉
jm2c
am 10.09.2013 11:03
Attribute wie "Kleiner" und "Billiger" sind nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit "Schrott" und "Frust" sondern evtl. mit mehr Fun und ergonomischerer Arbeit, speziell für den Einsteiger!
Auch gehe ich nicht von einem Wiederverkauf einmal angeschafter Elektrowerkzeuge, sondern von deren "sinnvoller" Anschaffung, evtl. für viele Jahre aus.
Ich mache keine Gewinn- Verlustrechnung beim Kauf eines Elektrowerkzeuges, sondern vielmehr eine Kosten- Nutzenrechnung.
Dennoch ist auch eine kleine und handliche OF durchaus wiederzuverkaufen anstatt im Keller zu verstauben.
Andererseits ist ein Aufstieg leichter als ein Abstieg und viele Aufsteiger haben heute noch ihre liebgewonnene Einsteigerfräse in der Werkstatt im Einsatz.
Die ausgesuchte und o. a. und zudem noch absolut anerkannte Lektüre empfiehlt sicherlich alles außer einer sechs kg schweren Fräse als Einsteigerfräse.
Was taugt nun nichts? Die empfohlene Fräse oder die empfohlene Lektüre ;-)?
Alleine das Arbeitsgewicht einer GOF 1600 mit knapp sechs kg ist im Vergleich zu einer "normalen" kleinen Oberfräse mit rd. 3 kg schon eine Hausnummer, die man mal erst in die Hand nehmen sollte.
Der erste/nächste Schritt sollte also mal der Gang zum Fachhändler sein, um dort die verschiedenen Modelle, evtl. auch verschiedener Hersteller, in die Hand zu nehmen.
Der Rat zur Gebraucht-Alternative ist natürlich mit Vorsicht zu genießen; hier wird viel abgenudelter Müll im Netz angeboten und ein Gebrauchtkauf ist sicher noch deutlich mehr Vertrauenssache als ein Neukauf.
Generell werfe ich mal jetzt die "1000 Watt Oberfräsen" aller Markenhersteller in einen Topf, rühre kräftig und vielleicht kommt dabei ja ne GOF 900 raus, vielleicht aber auch die Fräse eines anderen Herstellers mit einer total anderen Griffergonomie oder überspitzt die Oberfräse eines dritten Herstellers wg. der schönen Farbe oder eine grüne POF
Sicher nicht zwangsläufig "Schrott" und sicher keine GMF 1600.
It´s not only 2 cents, it´s one dollar
am 10.09.2013 11:14
am 10.09.2013 11:27
... so hat halt jeder seine eigene Sicht auf die Dinge.
Ich habe auch nicht mit einer GMF 1600 angefangen sondern mit einer POF 1400 ACE ...
... aber die liegt nicht bei mir als 2. Fräse 'rum sondern wurde nach kurzer Zeit mit Verlust verkauft ...
*derverlustwärenochgrößerwennichsienichtverkaufthätte*
... und wenn ich zum Kaufpreis der POF 1400 noch meine Tischfräse (WOODSTER BS 52) rechne, liege ich schon fast beim Investment für eine GMF 1600 ...
Natürlich ist die GMF auch eine "relativ schwere" Fräse im Vergleich zu den 1 kW Fräsen, aber das ist a.m.S. nicht unbedingt ein Nachteil, denn es gilt auch bei Oberfräsen ein ähnlicher Leitsatz wie in der Fotografie:
"Eine leichte "Kompaktkamera" ist schwieriger "ruhig" zu halten, als eine große dSLR ..." 😉
Btw:
Eigentlich wollte ich zu dem Thema auch überhaupt nichts beisteuern denn es war im Vorfeld klar wie unterschiedlich und kontrovers die "Ratschläge" sein werden ...
... und bevor hier Glaubenskriege ausbrechen ziehe ich mich lieber zurück, denn letztlich bin ich nur Anwender und kein Verkäufer. 😉
*undhabeauchnurkleingeldindertasche*
am 10.09.2013 12:52
am 10.09.2013 13:37
Ungeachtet dessen, dass der Kopierkorb bei Bedarf auch in einen Frästisch Marke "Eigenbau" montiert werden kann und dabei der Wechsel zwischen Tisch- und Handbetrieb sehr schnell geht, sehe ich als Vorteil die deutlich tiefer stehenden Griffe. Dabei tendiert die Oberfräse nicht mehr so schnell zum kippen. Das ist bei reinen Tauchfräsen konstruktiv nicht möglich.
Gruß
Lucian