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Das „Click & Clean-System“ von Bosch

Schweri
Aktives Mitglied 3
Hallo BOB,

unter den vor einigen Tagen angekündigten Neuheiten ist auch die neue Werkstattsauger-Generation dabei. Die Geräte werden mit einem max. Unterdruck (Gebläse) von 254 mbar angegeben. Auch wenn ich aufgrund des Vermerkes "Gebläse" in Klammern einen Verdacht habe, trotzdem die Frage: An welcher Stelle kann dieser Unterdruck gemessen werden?

Gruß

Lucian Vaida
4 ANTWORTEN 4

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Servus Lucian,

Der Unterdruck in mbar wird Gehäuseseitig am Gebläse (Motor) am Einlass gemessen.

Dieser gemessene Wert läßt aber auf die Länge des Schlauches nach..... Sprich vorne sind es ein mbar weniger.

Beim "alten" GAS 50 M wurde noch der Wert am Schlauchende angegeben.

Hier mal das Rechnerrische Beispiel:

Saugleistung am Gebläse 248mbar
Saugleistung am Saugrohrende 225 mbar.
Saugkraftverlust auf 5 Meter Schlauch 35mm Dm wären dann ca. 9,24%

Dieser Wert ist aber von vielen Faktoren abhängig:

-Dichtheit des Schlauches am Gehäuse
-Gehäuse Dicht
-Vliesbeutel oder Entsorgungssack oder Gar kein Filterbeutel
-Schlauchlänge und dessen Durchmesser
-Beschaffenheit des Schlauches
-Sogar die Temperatur der angesaugten Luft am Schlauchende

Da nun viele Hersteller den Wert am Gebläse, der immer höher ist, zu Werbezwecken ohne Angabe des Messortes (Gebläse oder Schlauch) benutzt haben, hat sich Bosch dem unterworfen und gibt nun den für den Verbraucher nicht immer aussagekräftigen Wert am Gebläse an.....

Für den Verwender würde ich zum Vergleich immer die Faustformel Gebläseabsaugleistung in mbar ./. 10% anraten um einigermassen Fair zu vergleichen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Schöne Grüße

Der Rödl aus Bad Tölz

PS. Die neuen Sauger sind klasse! Freut euch auf die neue GAS Familie auch wenn der Alte GAS 25 nach wie vor für mich die Ansage überhaupt ist.....


Schweri
Aktives Mitglied 3
Servus Carsten,

ich danke dir für die ausführliche Antwort.

Ein einziger Punkt ist für mich noch unklar.

Wenn du schreibst:
"Der Unterdruck in mbar wird Gehäuseseitig am Gebläse (Motor) am Einlass gemessen."

Meinst du den Gehäuse-Anschlussstutzen, an dem der Schlauch angeschlossen wird oder den Saugstutzen am Gebläse?

Ich möchte dir auch den Hintergrund meiner Frage erläutern.
Vor einigen Monaten habe ich einen Werkstattsauger gekauft. Da ich hier keine Produktpolitik betreiben will, nenne ich keine Marke. Es ist auf jeden Fall kein Bosch-Gerät.
Da mein Arbeitgeber in der Vergangenheit Maschinen für die Dämmstoffverarbeitung (z.B. Zellulose) hergestellt hat, stand mir zufällig eine einfache Unterdruck-Messvorrichtung zur Verfügung (mit Moosgummi beklebte Stahlplatte mit eingeschraubtem Unterdruck-Manometer). Aufgrund der von mir als schwach empfundenen Saugleistung, habe ich einige Messungen vorgenommen. Am Gehäuse-Anschlussstutzen waren es ca. 210 mbar und am Schlauchende 190 mbar. Beide Werte weit unter dem, was in der Spezifikation angegeben ist. Insbesondere bei Werkzeugen mit kleinen Anschlussdurchmesser (Minikreissägen, Stichsägen, etc.), bei denen bedingt durch eben diesen kleinen Saugquerschnitt die Druckverluste erheblich sind, spielt der max. Unterdruck gegen den das Gebläse mit hoher Luftströmung saugen kann eine wichtige Rolle.
Nun ist es so, dass normalerweise die direkt am Saugstutzen des Gebläses als auch am Anschlussstutzen des Schlauches gemessenen Unterdrücke fast identisch sein müssten. Das liegt daran, dass mit der Messvorrichtung das System geschlossen wird und die Luftströmung beinahe Null ist. Das war auch der Grund dafür, dass es keine Messunterschiede zwischen dem Messen mit und ohne Beutel gab.

Jetzt möchte ich gerne wissen, wie das an den neuen Bosch-Geräten aussieht. Ev. werde ich auf einen Bosch-Sauger wechseln.

Gruß

Lucian

Bosch_Experten
Bosch Experten Team
Hallo Lucian,

Deine Frage haben wir an unsere Spezialisten weiter geleitet und folgende Erklärung und Definition erhalten. Aus unserer Sicht sind damit Deine Fragen und Feststellungen geklärt.

Die neuen Sauger haben einen maximalen Unterdruck der Turbine von 254mbar. Wie auch in der BA angegeben, erreichen die neuen Bosch Sauger ca. 230 mbar vorn am Saugschlauch und auch am Saugstutzen.
Beim Verschließen des Saugschlauches oder des Saugstutzen liegt theoretisch überall im System dieser Unterdruck an.

Wenn, wie beschrieben, unterschiedliche Werte gemessen werden, deutet es auf eine Undichtigkeit im System oder einen Messfehler hin, denn bei vollständigem Verschließen muss der max. Unterdruck überall gleich groß sein.

Praxistipp:

Bei Powertools mit kleinem Ansaugdurchmesser, welche ja hier erwähnt werden, ist oft ein zu hoher Unterdruck hinderlich, da sich das Gerät an der Oberfläche ansaugt. Auch hier bieten die neuen Bosch Geräte bereits eine Lösung den Volumenstrom zu reduzieren, entweder am Gerät (GAS 35 L AFC Professional, GAS 35 M AFC Professional, GAS 55 M AFC Professional) bzw. bei allen GAS 35 / 55 Professional Saugern an der Werkzeugmuffe mit Falschluftöffnung.

Mit den besten Grüßen
Das Bosch Blau Experten-Team
Make hard work easier and healthier. Bosch Professional.

Schweri
Aktives Mitglied 3

Original von Bosch Experten-Team am 27.03.2013, 13:45 Uhr
denn bei vollständigem Verschließen muss der max. Unterdruck überall gleich groß sein.
... und genau deswegen, hätte der Unterdruck am Gehäuse-Anschlussstutzen und der am Saugstutzen des Gebläses identisch sein müssen.

Letztendlich ist es sehr schön, dass Bosch im Gegensatz zu anderen Herstellern verbindliche Angaben zu den Funktionsparameter der Sauger macht. Abgesehen davon, sind 230 mbar am Schlauchende ein sehr guter Wert.

Danke für die ausführlichen Infos!

Gruß

Lucian