Servus Willy,
dies ist ein sehr vielschichtiges Thema, zu dem es wohl viele Meinungen hier geben wird.
Dann versuche ich mal deine 7 Punkte der Reihe nach abzuarbeiten.
1. Die Auflistung der einzelnen Bohrer werde ich mir mal sparen. Dann haben auch andere noch was zu schreiben.
2. Einen brauchbaren Bohrer kann man daran erkennen, ob er einerseits rundläuft, also nicht eiert. Die eingelöteten Hartmetallschneiden sollten vollständig sein. Also keine Ecken weggebrochen. Der Bohrer sollte nicht farblich angelaufen sein. Wenn sich die Spitze dunkelblau verfärbt hat, ist der Bohrer an der Spitze mehr als 400 Grad heiß geworden. Da bei dieser Themperatur die Hartmetallschneiden eingelötet werden kann es sein, daß das Lot kurzzeitig flüssig oder teigig geworden ist und so die Schneide sich gelöst oder verschoben hat.
Die Nuten des SDS Schaftes sollten nicht beschädigt sein.
Und natürlich darf der Bohrer keinen Rost angesetzt haben.
3. Ja, ein Bohrer kann sich in der Aufnahme verklemmen.
Die Gründe dafür können sein, daß die Nuten des SDS- Schaftes verkitscht sind und dann klemmen. Ein heißgelaufender Bohrer dehnt sich aus und kann so mit der Aufnahme "verschweißen". Lösung: Immer Fett an den Schaft geben.
4. Es ist möglich einen Betonbohrer für Bohrarbeiten in Guss zu benutzen. Habe ich selber schon gemacht.
Dazu ist es erforderlich die Schneide an einer Diamantscheibe scharf zu schleifen. Ebenfalls muß man via Schliff eine Mittelschneide anbringen und den Bohrer ausspitzen. Er sieht danach aus wie ein handelsüblicher HSS Bohrer.
Man kann das Anschleifen mit einer Bohrerschleifmaschine mit Diamantscheibe machen, oder von Hand.
Allerdings ist beim Anschleifen von Hand viel Erfahrung erförderlich. Sonst läuft der Bohrer später nicht rund.
5. Je nach Material ist das Verwenden von Kühlmittel der bessere Weg. Es muß aber darauf geachtet werden, die Kühlmittelzufuhr kontinuierlich zu gewährleisten. Einfach mal bohren und dann den heißen Bohrer mit Kühlung abzuschrecken ist Gift für das Werkzeug. Er bekommt so einen thermischen Schock und ist danach kaputt.
6. Hartmetallschneiden kann man nur mit einer Diamantscheibe nachschleifen.
7. Bei der Instandsetzung eines Bohrers kommt es darauf an, wie groß der Verschleiß ist. Ob es sich wirtschaftlich lohnt muß der Einzelfall zeigen. Sollte der Bohrer einen der oben beschriebenen Schäden aufweisen, sollte man ihn ersetzen.
Ich hoffe ich konnte alle Fragen zur Zufriedenheit beantworten.
Gruß
bluefire
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