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Kartellverfahren, TTS zahlt Millionenstrafe

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Jungs,

TTS(Festool, Protool, Schneider) zahlt, wie heute bekannt wurde eine Millionenstrafe da man Händler gezwungen hat Mindestpreise zu verlangen.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:k...n/70079105.html

Wie sind eure Meinungen?

37 ANTWORTEN 37

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hmm, was soll man dazu sagen.

Dass TTS schon lange sogenannte "Festpreise" hatte war ja wohl schon jedem bekannt, dass sowas gegen das Kartell verstößt war mir neu. Ich denke jeder Händler hatte ja trotzdem die Möglichkeit noch ein kleinens Bonbon für den Kunden drauf zu legen.

Naja wie dem auch sei - auf der einen Seite ist es ja gut wenn eine Firma sagt: "Hey unsere Ware hat einen gewissen Wert und zu dem werden diese Waren auch verkauft" - um eben Verramschungen zu vermeiden.

Auf der anderen Seite ist es auch genau das was für den Kunden ärgerlich ist, dass egal ob man jetzt 5 Maschinen oder nur 1 kauft immer der gleiche Stückpreis auf der Rechnung steht.

Naja wie dem auch sei - die Preis/Leistung fand ich persönlich bei der schwarz/grün stellenweiße eh total daneben.



Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Fand auch die Preise von TTS Produkten total überzogen.
Statt die Preise anzupassen, am Markt hat man Sie heuer um 3% erhöht.
Wie sich jetzt der Markt regenieren wird, wird sich zeigen.
Die Entscheidung ist für den Verbraucher sehr zu begrüßen.



heikob
Spezialist
Und was ist mit Mafell? die haben doch genau die gleiche Preisbindung und wenn man TTS überzogen findet dann Mafell wohl auch! Hauptsache die bleiben bei ihrer Produktqualität und fangen nicht an Ramsch zu Produzieren wie die ganz großen E-Werkzeug Hersteller.

Gruß Heiko

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
das gibts bei schmuck, kleidung, möbel, .......
die händler die ich kenne waren mit der preisgestaltung zufrieden und hatten dadurch einen sicheren kundenstamm, was jetzt draus wird und wo die reise hingeht werden wir sehen.
ich würd mir jedenfalls wünschen das die preise gehalten werden, so das auch weiterhin die qualität von deutschen bändern läuft die man seit jahrzehnten gewohnt ist.
für den endverbraucher vielleicht zu begrüßen, vielleicht !

wenn dem händler in der preisgestaltung freie hand gelassen wird haben wir ja hier schon rege diskutiert. das www wird sich wohl drüber freuen, der örtliche bleibt auf der strecke ???
man weiss es nicht.
www.festool.de/Ueber-uns/Innovation/Seiten/Made-in-Germany.aspx
fast ein familienbetrieb 🙂

Kony
Power User 3
Lieber Herr steigerwälder oder Herr knack,

ich glaube nicht, das der örtliche Händler auf der Strecke bleibt, sondern der Wettbewerb belebt das Geschäft.

Wenn ich dein Link anschaue muss ich dann lieber Festool kaufen, da diese angeblich alle Teile in Deutschland protozieren.

Bosch leider nicht.

Ich arbeite auch in einer Firma mit Made in Germany, aber nicht alle Teile oder die wenigsten Teile werden in Deutschland protoziert, sondern nur dort zusammengebaut.

Das alle Teile Made in Germany sind gibt es in keiner Firma mehr.

Und die DIN EN ISO 9001 hat nichts mit Qualität zu tun, sondern nur mit den Ablauf der Produktion, Reklamation usw.(Papier).

Ich war nämlich auch mit dabei als sie es bei uns eingeführt haben.



Ps.: Schade das du nicht in Leinfelden warst, hatten uns schon alle auf dich gefreut.

      Naja vieleicht klappt es das nächstes mal............... 🙂 

Mfg

Kony

Geht nicht, gibt es nicht!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Zusammen,

soll ich jetzt die Entscheidung begrüßen oder nicht? Was bringt mir das als Endkunde? Nichts, gar nichts! Früher musste ich mich zwischen Herstellern entscheiden. Heute zuerst zwischen Herstellern, dann Händlern. Und wenn ich dann die Listenpreise ansehe, dann zu meinem lokalen Händler gehe und dann noch im Internet recherchiere. Ja dann, dann hat alles a "Gschmäckle". Wer will mich denn verarschen? Der lokale Händler vor Ort, weil er einen viel zu hohen Preis verlangt (weil er die Rabattstaffeln nicht erreichen kann), der Internethändler weil ich nicht weiß ob er überhaupt seriös ist aber einen Preis hinfährt, der jenseits von "Gut und Böse ist" und vor allem der Hersteller, weil die angegebenen Listenpreise höchstens auf dem Papier bestand haben. Insgesamt ist das für mich als Endkunde absolut unbefriedigend. Die Zeit für Recherche und das gesamte TraRa kosten mich soviel Zeit und am Ende habe ich immer noch das Gefühl, dass irgendwie was nicht passt. Endweder wollte mich mein Händler abzocken, der günstige Internethändler ist nicht seriös oder an den Maschinen ist irgendwas faul. Oder auch beim Hersteller ist irgendwie etwas bedenklich, wenn hier solche Rabatte gegeben werden können. Für mich ist es deutlich wichtiger zu einem kompetenten Händler zu gehen, bei dem ich mich gut beraten und aufgehoben fühle. Und wenn ich mir dann keine Gedanken über den Preis machen muss, weil die Spanne ganz minimal in beide Richtungen abweicht, dann steht vor allem das Produkt im Vordergrund. Und was sonst passiert sehen wir dann, wenn alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, die Rabattstaffeln ausgenutzt werden und wir unsere "Blauen Bosch" in Läden sehen, wo diese eigentlich nicht hingehören.  Und damit ist niemandem geholfen.

Gruß,
Daniel

 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

respekt daniel für die deutlichen worte.

wir wissen aber alle nicht, welchen vertriebsweg wohl die oben genannte firma gehen wird.
von daher wirds hier auch nur auf spekulation hinauslaufen.
warten wir mal ab was für fakten die nächsten wochen kommen.
aber in einem bosch-forum über einen solchen vorgang diskutieren???
bin gespannt wie lange bob sich das anschaut.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Servus Steigerwälder,

danke für die "Blumen". Hier kann ich nochmal auf meinen Beitrag zu "Warum bist Du Bosch Blau" verweisen. Nichts ist besser als das "gute Gefühl" bei einem Neukauf. Wenn aber zuerst die Frage kommt, "was hast du denn dafür bezahlt" und erst als nächstes "wie biste denn zufrieden", dann ist dies dem guten Gefühl nicht dienlich. Ich persönlich habe mich in der Vergangenheit immer Herstellern verbunden gefühlt, wo ich genau wusste, dass hier eine gewisse Preisstabilität im Handel angestrebt wird. Die Diskussion über Wechselkurse, Märkte, usw. lasse ich jetzt mal absichtlich außen vor.
Und: es hat bis jetzt den wenigsten Herstellern und auch den Händlern geschadet!

Gruss,
Daniel

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
wenn dem händler in der preisgestaltung freie hand gelassen wird haben wir ja hier schon rege diskutiert. das www wird sich wohl drüber freuen, der örtliche bleibt auf der strecke ???
Dann muss man es halt so machen wie ein bekannter großer Fahrradhersteller - die Vertragshändler (kleine Fahrradläden) bekommen bei der Preisgestaltung freie Hand (in gewissem Rahmen natürlich), die Internetläden sind an bestimmte Preisspannen gebunden und wer die Bikes verramscht wird nicht mehr beliefert.

Ist zwar hart, aber fair - zumindest für den kleinen Radhändler.

Hermen
Power User 4
@Daniel

Besser kann man es nicht verdeutlichen!!!!

Vor allem dieser Satz spricht mir aus der Seele:

Wenn aber zuerst die Frage kommt, "was hast du denn dafür bezahlt" und erst als nächstes "wie biste denn zufrieden", dann ist dies dem guten Gefühl nicht dienlich.

Da wird schnell klar, warum heutzutage meist die Kostenrechner bei der Produktion die Hosen an haben!!
Auch so manche Ungereimtheit zwischen Qualitätsanspruch und Realität verwundert einen dann nicht mehr, wenn der Kunde so eine Mentalität an den Tag legt.
Witzig, aber Heute ist der Anspruch vom Kunden immer mehr >Porsche kaufen....VW bezahlen<
Diesen Konflikt kann eine Firma auch nicht in Luft auflösen, irgendwas bleibt auf der Strecke.

Stellenweise muss ich mir aber auch selber an die Nase fassen und kann mich nicht ganz davon freisprechen...

Nichts ist beständiger wie die Veränderung!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Witzig, aber Heute ist der Anspruch vom Kunden immer mehr >Porsche kaufen....VW bezahlen<
Diesen Konflikt kann eine Firma auch nicht in Luft auflösen, irgendwas bleibt auf der Strecke.

Stellenweise muss ich mir aber auch selber an die Nase fassen und kann mich nicht ganz davon freisprechen...
 
Wobei man mittlerweile das Gefühl hat, dass die Geiz ist Geil Mentalität schon wieder rückläufig ist.

Naja gut, wenn man schwarz grün mal mit Bosch vergleicht (würde behaupten Mercedes gegen BMW) merkt man schnell, dass irgendwo die Preise nicht ganz in Ordnung sind. Nehmt doch grad mal einen Akkuschrauber - will man da 12 - 14 V und gut Ah hat man bei Grün-Schwarz schnell 500€ weg, wobei die Maschinen nicht unbedingt besser sind als ein vergleichbarer blauer Bosch der mal 150€ günstiger ist.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
nicht unbedingt besser?
sry, hast du mal über längere zeit mit nem festool-schrauber gearbeitet?

klar werden keine wunder mit dem schrauber x oder y erreicht, aber die unterschiede sind da:
EC-Motoren in fast allen schraubern, Centrotec-Wechselsystem, extrem feinfühlige schalter, absolut geschmeidiger und runder lauf, verarbeitungsqualität auf höchstem niveau, komplette ersatzteilverfügbarkeit bis zum kleinsten zahnrad, geräteaufkleber, einlagen, .... (und nicht einfach eine komplette Bohrfutter-Getriebe-Einheit), für mich und meine pfoten absolut ausbalanciert, haptik top, nachleuchtende led für die bohr- bzw. schraubstelle, .....
der gsr18v ist bei der balance fast gleich auf, hat aber sonst noch ein paar kleine schwächen.
und genau dafür zahlt man halt ein klein wenig mehr.

ist teilweise wie in der automobilebranche halt auch: für den hauch mehr an qualität, komfort, ausstattung usw. zahlt man halt auch ein deutliches mehr.

aber wie gesagt, wir reden hier eigentlich umsonst um die ganze geschichte.
die strafe wird von tts abgedrückt, mehr oder weniger auf die produkte aufgeschlagen oder auch nicht und wie es zukünftig um deren geschäftprinzipien aussieht bzw. aussehen wird werden wir sehen.
mich verwundert halt nachwievor, daß es ja noch anderen hersteller in verschiedenen branchen gibt, die das gleiche konzept haben und da wird ja augenscheinlich nichts unternommen.

auch für den händler (vielleicht wird das der eine oder andere hier bestätigen) ging diese geschäftspolitik ja auf und er kampf mit den www.-geschichten war nicht so hart durch die preisstabilität.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Zunächst einmal ist es reichlich dumm von TTS, sich hier quasi ein Bußgeld in Millionenhöhe verdient zu haben. Mindestpreise sind seit einem guten Jahrzehnt schlichtweg verboten. Das ist nicht neu und der Justiziar, der da nicht drauf reagiert hat, gehört geschmissen. Rechnet mal um, wieviel Geld jetzt der Verbraucher pro Gerät drauflegen muss, damit das Geld wieder drin ist. Selten dämlich...

Im Europarecht gibt es zwei absolute NoGos, bei denen man sich bei Zuwiderhandlung sofort siebenstellige Bußgelder einhandelt. Gebietsbeschränkungen und Preisabsprachen bzw. -vorgaben.
Der Hersteller hat mit Abgabe an einen Zwischenhändler sein Recht auf Mitsprache beim Endpreis schlichtweg verloren, je nach Lesart hat er es nie gehabt.
Warum? Ganz einfach: der Zwischenhändler muss mit seiner Preisgestaltung und seinem Service am Wettbewerb teilnehmen. Man ist nicht deshalb gut, weil man irgendwann mal Festool Händler geworden ist, sondern weil man gute Preise und guten Service bietet.
Der Händler muss schlicht sein Geld verdienen und nicht mit einer Händlerakkreditierung nur einsammeln. Was passiert, wenn man Festoreise festsetzt und Vertriebsstrukturen versucht abzuschotten, sehen wir an Griechenland. Daran geht der Wettbewerb kaputt.

Auf einem ganz anderen Papier steht der Preisdruck im Internet. Es gibt die Möglichkeit, selektive Vertriebsstrukturen aufzubauen. Soll heißen, man kann vorschreiben, wie ein Verkaufsraum auszusehen hat, welchen Service man vorhalten muss und wie der abzulaufen hat, solange man jedem die Möglichkeit gibt, mit Einhaltung der Standards ebenfalls solche Produkte zu vertreiben. Dann gibt er die Ware zu einem EK ab und alles andere kann und darf der Hersteller nicht mehr steuern. Alles andere ist kartellrechtlich verboten und das ganze ist auch ausdiskutiert. Es gibt sogar Meinungen und Urteile die in bestimmten Konstellationen Höchstpreise verbieten...

Jetzt zum Problem Internet: Wer als Hersteller im Internet Sachen verticken läßt, hat sich schonmal die Möglichkeit verwehrt, den Verkaufsraum vorzuschreiben. Man muss aber, stand jetzt, nicht im Internet anbieten lassen. Zur Sicherung von Qualität kann man die Vertriebswege derart selektieren, dass man unpersönliche Beratung unterbindet. Ob man damit betriebswirtschaftlich sinnvoll handelt, ich weiß es nicht, möglich ist es aber.

BTW: Erst gestern habe ich mit Carsten über die Festool sache gesprochen und da habe ich bereits gesagt, dass es böse ins Auge gehen kann. Und siehe da, der Fliesenleger mit der wohl seltsamsten nebenberuflichen Ausbildung hat recht behalten.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
so, preislich darf verhandelt werden (gerade einwenig telefoniert).
allerdings gibt es seitens tts schon eine vorläufige lösung, die für den handel nicht undedingt gut ist (weiter werd ich da aber nicht drauf eingehen, den wahrheitsgehalt sollte man bei solchen geschichten immer hinterfragen).

mir als endverbraucher und nutzer ist eh nur wichtig, daß das was da im systainer liegt was taugt, mit dem rest sollen sich die ganzen rechtsverdreher in unserm land rumschlagen.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
erstaunlich das die Geschichte in der Schweiz ganz anderst ausging.

Urteil ist äußerst umfangreich in der Begründung.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Achim, 

bei Festool kauft Du übrigens im Gegensatz zu Bosch noch ein paar Dinge über das Gerät hinaus, auch wenn man hierfür ein paar Reglements beachten muß.

- 30 Tage Testen  des Gerätes mit Geld zurück Garantie
- Diebstahlersatz gegen einen Selbstbehalt

usw.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Der eine oder andere Händler....

Also, was ich zu TTI sagen kann ist folgendes:

WEITER SO!

Festool hat es geschafft SEINE Händler zu überzeugen das eine Straffe Preispolitik für alle ein Gewinn sein kann.

Mengenstaffeln für Festool-Händler hat es immer schon gegeben. Hier wurde der Händler belohnt der sich hinter die Marke stellte und auch diese überwiegend verkaufte. Bin ich ein Fan von da der Händler wirklich motiviert wird diese Marke zu verkaufen und es lohnt sich dann auch für Ihn mal das eine oder andere Gerät aufs Lager zu legen.

TTS hat es aber mit seinem System geschafft "Händler" drausen zu halten die wie Bordsteinschwalben heute das und morgen das gut finden nur weil der Hitach.. noch billiger einen 18V Akkuschrauber anbietet wie der Bosch oder der DeWa..

Sind wir uns doch mal ehrlich, wenn heute einer bei Blac. & Deck.. anruft und sagt ich bin Händler und als Erstauftrag brauche ich 300 Winkelschleifer dann kriegt der einen Schweinspreis und wenn er dann bei Met... anruft und sagt ich bin Händler und ich habe gerade 300 Winkelschleifer von Bla.. & Deck.. vekauft dann bekommt er da noch einen besseren Preis weil die lieber an 300 St. nicht viel verdienen als gar nicht´s Hauptsache er war von Meta..!

Diese "anbiederei" hatte Festool nie notwendig. Wer hier in den erlesenen Kreis der Festool Händlerschaft eintauchen wollte mußte der TTS schon was bieten. Regal Azahl, Schulungen, Warenbestand, Preistreue, usw. Aber er wird als Händler belohnt mit Preisgarantie und Gebietsschutz usw. Da macht es auch mal Spaß sich eine halbe Stunde hinzustellen und eine Carvex zu erklären. Weil du weißt du zahlst nicht drauf! Bei manchen Herstellern ist das anders da weißt du schon das gleich die Frage nach dem Rabatt kommt und wenn du nicht mithalten kannst hast du halt dem E-Bay Händler die Arbeit mit der Beratung abgenommen. So ist das und nicht anders! 30 Min. beraten und gemacht, vielleicht noch ausprobieren lassen und dann die Pistole auf die Brust "Bei E-Bay kostet das aber so und so viel" und du als händler rechnest wie Blöd und stellst fest das dir jetzt sage und schreibe gnadenlose 3,521 € bleiben, bei einem Wert von 350-400€ und einer bomben Beratung und deiner Lagerhaltung usw.. Super Geschäft....

Sowas gibt es nicht bei Festool! Hat der Kunde Geld und ernsthafte Absichten dann bekommt er bei dir das Gerät erklärt, kann es gleich mitnehmen bekommt die Toolpoints vom Händler (Ein absolut faires Paypack System, wer viel kauft bekommt viel) gut geschrieben. Und fertig.

Ist es ein guter Kunde? Ja, dann bekommt er vom Händler noch ein Sägeblatt oder ein paar Schleifblätter oder so aber es gibt keine Rabattschlacht bei der jeder verliert, Auch der Kunde (sieh Qualität, oder das er beim anderen Händler weniger bezahlt hätte und somit benachteiligt gewesen wäre...).

Ob Festool oder Protool oder Schneider das dürfen steht auf einem anderen Blatt, aber lieber soll Festool jedes Jahr bezahlen und alles bleibt wie es ist oder es wird bei TTS so wie bei Makita...

Unterm Strich kommt es Festool billiger wenn Sie die Strafe zahlen als das sie hier nachlassen, dann verliert die Marke und somit auch der Kunde an Qualität!

Übrigens die meisten Händler die sich über Festool beklagt haben waren Ehemalige Händler! Diese hatten die Händlerschaft verloren oder haben schon mal gegen die Grundsätze von Festool verstoßen. Das mal am Rande. Festool Händler die was für den Kunden machen und sich mühen und Service bieten werden von Festool belohnt und diese Klagen auch nicht über das System, GANZ im GEGENTEIL!

Du konntest auch bei Festool Rabatt bekommen wenn du nett gefragt hast und der Händler in dir als Kunden investieren wollte, Da hatte Festool auch nie was gegen, ist so. aber eben diese E-Bay Zeug wollte Festool nie!

TTS weiter so!

Carsten Rödl

PS: Da der Wettbewerb auch lesen kann, ich bin noch kein Festool Händler, würde aber die Grundsätze unterstützen.... Grüße an Frau K. und Hernn S. von TTS...;-)

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

Original von bagger rheno am 21.08.2012, 16:12 Uhr
erstaunlich das die Geschichte in der Schweiz ganz anderst ausging.

Urteil ist äußerst umfangreich in der Begründung.
Hast Du Dir vielleicht die Arbeit gemacht, sie zu lesen und kannst uns einen groben Überblick verschaffen?

Also wenn mir als Privatunternehmen (TTS is ja nicht das Sozialamt dgl.) irgendwer (in dem Fall der unendlich korrupte Lobbyistenverein EU) Vorschriften machen möchte, mit wem ich zu welchen Konditionen in Geschäftsbeziehung zu treten haben dann überleg ich mir bald siebzehn- und achtzehnfach, ob dieser Absatzmarkt denn wirklich so interessant ist. Wenn man, wurscht wo, auf einem gewissen Niveau beraten wird dann ist das einfach ein Qualitätsmerkmal und das gehört mit allen erdenklichen Mitteln verteidigt. Wird dieses Qualitätsmerkmal der handselektierten Händler gekippt weil jeder Hinterhof-ebay-Versandverschacherer auch verkaufen darf dem Wettbewerb zuliebe, kann das Unternehmen die Qualität nur halten, indem es sich aus dem betroffenen Absatzmark zurückzieht. Und wenn ich mir anschau, wie "riesengroß" der Markt hier ist, dann klingt das Szenario für mich gar nicht so unrealistisch. Wachstumspotenzial is momentan wohl kaum in der EU zu suchen. Wenn TTS wirklich so händlertreu sind, zahlen sie die Strafe natürlich mit Handkuss. Klar dass da in Brüssel die ganz schweren juristischen Geschütze aufgefahren werden (die selben nämlich, die auch die Mindestpreise für Zigaretten in Österreich bis heute nicht gekippt haben), wenn ein Unternehmen versucht, sich gegen blindwütigen Kapitalismus zu stemmen. Klar, wenn der Schrauber nach kürzerer Zeit kaputt geht, kann man nicht nur einen neuen verkaufen, sondern kann auch beim Recycling eine goldene Nase verdienen (Hallooo, Energiesparlampen!). Und wenns den Verbrechern in Brüssel gelingt, uns verbrauchern zuliebe (haha, genau) die Gehirnwäsche "billiger = immer besser" großflächigst durchzusetzen, werden womöglich irgendwann die armen Deppen, die nach wie vor in Deutschland zu horrenden Konditionen produzieren, draufkommen, dass man sie von vorne bis hinten verarscht hat und sich eine neue Heimat suchen. Ja, die lieben netten Deutschen sollen zu fairen Konditionen beschäftigt werden, und zahlen würd es sogar wer, nur das gefährdet ja den Wettbewerb.

billigere EK => wird durch schlechtere Qualität ausgeglichen
billigere VP =>  wird durch schlechteren Service, Beratung ausgeglichen

LANGfristig leidet also Kunde und Händler und Hersteller, dafür gibt's für ein paar Halsabschneider Managerboni, ist ja auch was schönes! Und bis sich die Qualitätseinbußen langfristig auswirken können haben die gleichen Spitzenmanager schon ein anderes einst angesehenes Unternehmen runtergewirtschaftet und werden dafür noch fürstlicher entlohnt.

Unsere Landwirtschaft halten wir auch künstlich am Leben, wieso also nicht auch Qualitätswerkzeughersteller?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Gaaanz gefährlich, was Du da vertrittst. Ich will nicht sagen, dass Du deine Auffassung nicht vertretbar ist, aber das Kartellrecht sieht da empfindliche Strafen vor. TTS macht etwa 400 Millionen Umsatz und da sind 8 Millionen Srafe 2%,  das ist schon heftig, aber möglich sind bis zu 10% (§81 GWB) vom UMSATZ, nicht vom Gewinn, die werden in Deutschland selten erreicht, wenn aber mal die Eu ein Verfahren einleitet, dann knallts richtig. Die kennen keine Freunde.

Gerade beim Thema Gebietsschutz rauscht das Beil in Rekordgeschwindigkeit. Egal wie man darüber denkt, es ist so und kann eine Firma kaputt machen.

Nach Lesart der EU und unserer Wettbewerbsbehörden ist Wettbewerb der Mechanismus, der Güter besser macht, schneller und zielgerichteter verteilt und für den Endkunden bessere Preise erzielt. Alles was ohne Rechtfertigung dem entgegen läuft ist wettbewerbsfeindlich und kann unterbunden werden.

Möglichst viele Zwischenhändler viel Gewinn zuzuschustern ist da nicht mit gemeint und streng genommen sogar kontraproduktiv. TTS tut gut daran, sich nicht nochmal einem Verfahren auszusetzen.

Man kann und muss das anders erreichen. Premiumprodukte läßt man dann halt nur mit Megaauflagen verkaufen. Dann kann keiner diese Ramschpreise bieten oder er darf die Sachen gegen Strafe nicht verticken.

Nicht falsch verstehen Carsten, ich kann gut nachvollziehen, was Du meinst, aber da regiert die EU und auch das Kartellamt mit harter Hand.
Immer dem treu dem Grundsatz: protect competition, not competitors

Ssich dagegen auflehnen kann tödlich enden. Es gab da schon Fälle, dass ein Unternehmen durch so eine Scheisse zwar nicht direkt unterging, aber am Ende genau das Geld gebraucht hätte um sich gegen aufkommende Konkurrenten zu wehren. Zum Schluss war der Laden auch am Ende. Namen kann ich nicht mehr nennen, aber soweit ich erinnere hatten viele Pleiten in den frühen Nullerjahren so eine Vorgeschichte.

PS: Es gibt eine zugegebenermaßen extreme Ausprägung Deiner Meinung gerade in Südosteuropa. Ich kann mich gut an einen Bauunternehmer aus Delphi erinnern, der im Fernsehinterview sagte: "Es ist mittlerweile billiger einen Bauschuttcontainer nach Schanghai zu verschiffen, als ihn mit einem LKW nach Athen zu bringen." Und das stimmte sogar, wurde amtlich nachgerechnet. Das hat er vor 4 Jahren gesagt, das Ergebnis sehen wir jetzt.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

Original von bagger rheno am 21.08.2012, 16:12 Uhr
erstaunlich das die Geschichte in der Schweiz ganz anderst ausging.

Urteil ist äußerst umfangreich in der Begründung.
Schweiz ist nicht EU, in Deutschland muss Kartellrecht nach EU Vorgaben angewandt werden.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Urteil lesen

Schweiz lehnt bzw. beruft sich auf EU Recht an.

Ansonsten entschuldige mich wollte keine so umfangreiche Diskussion anzettel

Mea culpa

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
bekomme den link leider nicht ins forum

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Original von FliesenRick am 21.08.2012, 17:25 Uhr
[...]
Nach Lesart der EU und unserer Wettbewerbsbehörden ist Wettbewerb der Mechanismus, der Güter besser macht, schneller und zielgerichteter verteilt und für den Endkunden bessere Preise erzielt. Alles was ohne Rechtfertigung dem entgegen läuft ist wettbewerbsfeindlich und kann unterbunden werden.

[...]

PS: Es gibt eine zugegebenermaßen extreme Ausprägung Deiner Meinung gerade in Südosteuropa. Ich kann mich gut an einen Bauunternehmer aus Delphi erinnern, der im Fernsehinterview sagte: "Es ist mittlerweile billiger einen Bauschuttcontainer nach Schanghai zu verschiffen, als ihn mit einem LKW nach Athen zu bringen." Und das stimmte sogar, wurde amtlich nachgerechnet. Das hat er vor 4 Jahren gesagt, das Ergebnis sehen wir jetzt.
Die Lesart der EU ist aber nicht meine Lesart, mir ist egal, was für die EU ein Verbrechen ist, für mich ist die EU als Ganzes ein einziges Verbrechen.

Schneller und zielgerichteter, was kann ich mir drunter vorstellen? Ja, bevor ich zum örtlichen Buchhändler gehe und dort bestell bestell ich gleich bei Amazon und krieg frei Haus geliefert. Aber bei Literatur bin ich auch beratungsresistent. Und Bücher liegen meistens alle gleich gut/schlecht in der Hand. Heißt also, eine Versandzentrale für ganz Deutschland reicht. Beratung war wohl irgendwas aus dem vorigen Jahrtausend.

Besser macht zu besseren Preisen? Das ist, solang so etwas wie Geld auf diesem Planeten existiert, ein Widerspruch in sich. Wenn ich einen Wettbewerb für ein Produkt um den Preis x aufrufe, dann kann ich mir erwarten, dass die Bewerber ein möglichst gutes Produkt abliefern. Wenn der Wettbewerb aber den Preis betrifft muss sich das negativ aufs Produkt auswirken. Ohne irgendwo zu sparen kann nix billiger werden. Und wenn's irgendwo was zu sparen gibt, ohne dass die Qualität leidet, dann wollte mir der Hersteller eigentlich eh unnötigen Ballast andrehen. Könnte ja überflüssige Kapazität z.B. in Leistung, Gewichtsreduktion etc. stecken. Was das Ding besser macht. Bessere Preise? Umsonst is nur der Tod, und sogar der kost's Leben!

Und Griechenland mit einem halbwegs zivilisierten Land zu vergleichen ist doch ein wenig weit hergeholt. Weiters hinkt für mich auch der Vergleich mit dem Container gewaltig, wieviele Container passen auf einen LKW, wieviele auf ein Containerschiff? Und letzteres fährt, mit meinem Container hat es eine marginalst bessere Auslastung. Ohne fährt es aber auch. Und der LKW muss extra für mich fahren, natürlich auch zu- und abgeführt werden. Dass ich irgendwas auf dem Seeweg nach Schanghai schicken kann für lau wundert mich daher wenig.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

dieser geiste dünnschiss der EU zeigt sich halt mal wieder aufs neue und mit sicherheit nicht zum letzten mal.
die rechtssprechung mag so sein, der gesunde menschenverstand sollte da anders urteilen.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
www.woodworker.de/forum/ende-fester-preise-festool-t71440.html

irgendwie doch lustig:
eigentlich sollten wir alle uns freuen, daß man jetzt nicht mehr so viel für die maschinen zahlen muss bzw. handeln kann.
wenn man aber die beiträge hier und im oben stehenden link durchliest bekommt man dies jedoch nicht von allen bzw. sogar von den wenigsten bestätigt.
warum ist das so?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich bin mal fies und sage, fehlendes Hintergrundwissen. Das ist auch gar nicht leicht zu verstehen. Ich habe mir ein Jahr lang den Oberguru in der Angelegenheit die Hintergründe einbläuen lassen und hab erst sehr spät kapiert, was das Problem ist.

Es ist doch immer die Frage der Sichtweise. Wenn ich Consumer bin, will ich günstige Preise und guten Service, wenn ich Händler bin, ne mächtige Marge ohne Risiko, wenn ich Hersteller bin, Absatzmenge. Das Carsten sich nicht freuen würde, wenn er durch Konkurrent unterboten wird, ist klar. Aber das ist genau der Job, den ein Händler hat. Mit anderen Händlern zu konkurrieren. Wenn auf der gleichen Ebene alle einen Nichtangriffspakt im Preis schließen, funktioniert der Markt auf der vertikalen Ebene nicht mehr und der Preis bleibt auf Dauer hoch. Ich habe ein paar Jahre in einem Land gelebt, in dem das so war. Da hießen die Preise EVP = Einheitsverkaufspreis. Das Ergebnis konnte man 1990 sehen. Wenn man sich nicht mehr anstregen muss, weil eh alle das gleiche zahlen (müssen), dann tuts auch keiner und der Markt bleibt auf der Stelle. Wände werden nicht mehr gestrichen, Fahrzeuge nicht repariert und am Ende leidet die komplette Volkswirtschaft.

Das ist alles sehr kurz gefaßt, aber meine Erkenntnis nach 1 Jahr Prof. Dr.Dr.Dr. Säcker (wirklich 3x Dr.): an dem Kartellrecht ist was dran.
Man muss sich nur drauf einlassen und die Regeln kennen. Innerhalb des Systems kann man Mechanismen aufbauen, die gewünschte Erfolge generieren, aber nicht gegen das System, das haut einen einfach um.

@ Pfosten: Ich muss dich korrigieren. Der Schieflage der Preise in GR lag nicht an den großen Schiffen gen Schanghai. Es lag daran, dass in Griechenland auf 3 Ebenen der Wettbewerb eingeschränkt wurde:
1. man hat Lizenzen für Spediteure vergeben. An die ist man nur mit den richtigen Beziehungen gekommen, oder dem angemessenen Fakelaki. Und das für eine simple Tätigkeit wie LKW Fahren. Das wäre so, als wenn man in Deutschland zum Maurer sagen würde, nö, darfst Dich nicht selbständig machen, wir vergeben nur Lizenzen, wenn uns Deine Nase paßt.
2. Man hat damit auch die Anzahl der Spediteure festgelegt und künstlich einen Mangel erzeugt. Beispiel Maurer: 10 Maurer pro 10.000 Einwohner und fertig, die anderen Maurer müssten Taxifahren, aber das ist auch limitiert....
3. Man hat Preise festgelegt, oder Festlegungen geduldet. Ergebnis: Der Spediteur hat solche horrenden Summen genommen, dass der Angestellte 7 Stunden lang popeln konnte, dann eine Stunde fahren und fertig ist das Tagwerk. Wieder auf den Maurer projiziert: Stundensatz von 200€ festgelegt...den Rest malt Euch selbst aus.

Das Ergebnis ist Ineffizienz in höchster Ausprägung und hat Griechenland kaputt gemacht und würde auch andere Volkswirtschaften schädigen. Mich würde es ankotzen, wenn ich für einen Containertransport in D 1.000€ zahlen müsste, weil der Staat die Unternehmer (in dem Fall eher falsches Wort) mit Schranken schützt.

Unterschätzt mir mal das Wettbewerbsrecht nicht, da ist mehr dahinter, als man einseitig betrachtet glaubt.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Mich würd's halt wirklich interessieren, wie sich ein kommunistisches Land entwickelt, bis jetzt war das ja eigentlich immer nur Deckmantel für Diktaturen. Ressourcen wären ja genügend vorhanden, es scheitert "nur" an der Verteilung. Ganz ehrlich, findest Du das geil, Dich anstrengen, dass Du Dir ein schnelleres Auto als der Nachbar kaufen kannst? Mir würde eine Welt, in der Produkte deshalb produziert werden, weil sie jemand braucht besser gefallen als eine, in der es nur mehr darum geht was kannst du wem andrehen und was nicht. Und um künstlich das Verlangen nach irgendwas zu schüren sind ja sowieso alle Mittel recht. Aber Wände streichen, die ungestrichen genauso ihre Funktion erledigen, nur damit irgendwer Farbe produzieren, verkaufen und verarbeiten kann, und dann aber der Konsument die frischgestrichene Wand aufgeschlagen bekommt kann doch nicht der Weisheits letzter Schluss sein. Rein allein, dass eine gesunde Volkswirtschaft eine gewisse Inflationsrate aufweisen soll/muss zeigt doch schon, dass da irgendwas faul sein muss.

Dass nixtun völlig ohne Konsequenzen bleibt ist natürlich auch nicht mein Ideal.

Es ist dann wohl auch immer eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Es wäre ja durchaus möglich, den Markt so zu regulieren, dass der Fahrer im LKW mal gemütlich 7 Minuten popeln kann, die Lizenzvergaben sich nach dem tatsächlichen Bedarf richten und (halbwegs) fair erfolgen. Dass die Umsetzung an der Gier auf sämtlichen Ebenen scheitert steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber ganz ehrlich, bei "geschütztem Wettbewerb" verdienen die Kapitalistenschweine doch am Besten, und bevor ich denen in Brüssel auch nur einen verdammten Cent gönn, such ich auch fieberhaft nach Alternativen. Die Griechen habens da wohl etwas übertrieben.

Sebastian_Brose
Aktives Mitglied 3

Original von Pfosten am 21.08.2012, 21:37 Uhr
...Ganz ehrlich, findest Du das geil, Dich anstrengen, dass Du Dir ein schnelleres Auto als der Nachbar kaufen kannst? ....
Ja!! 
Wettbewerb macht doch Spaß, ist Motivation und Antrieb das ganze Leben über. Schneller, besser zu sein als die andern. Das geht im Kindergarten schon los. Warum spielen Kinder fangen? Weil sie zeigen wollen, "Ich bin schneller als Du". Wettbewerb ist etwas natürliches. Was glaubst Du, wo wir heute stünden, wenn es den Wettbewerb nicht gäbe? Wozu noch Forschung und Entwicklung? Was wäre der Antrieb, Dinge zu entwickeln und zu perfektionieren?

Im Übrigen kann ich (als einer mit der gleichen "Vorbelastung") den Ausführungen von Rick nur zustimmen und freue mich über die qualifizierten Äußerungen, die man in einem fachlich in einer ganz anderen Richtung aufgestellten Forum wie diesem nicht zwingend erwarten kann.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

Original von Sebastian Brose am 21.08.2012, 21:51 Uhr

Original von Pfosten am 21.08.2012, 21:37 Uhr
...Ganz ehrlich, findest Du das geil, Dich anstrengen, dass Du Dir ein schnelleres Auto als der Nachbar kaufen kannst? ....
Ja!! 
Wettbewerb macht doch Spaß, ist Motivation und Antrieb das ganze Leben über. Schneller, besser zu sein als die andern. Das geht im Kindergarten schon los. Warum spielen Kinder fangen? Weil sie zeigen wollen, "Ich bin schneller als Du". Wettbewerb ist etwas natürliches. Was glaubst Du, wo wir heute stünden, wenn es den Wettbewerb nicht gäbe? Wozu noch Forschung und Entwicklung? Was wäre der Antrieb, Dinge zu entwickeln und zu perfektionieren?

Im Übrigen kann ich (als einer mit der gleichen "Vorbelastung") den Ausführungen von Rick nur zustimmen und freue mich über die qualifizierten Äußerungen, die man in einem fachlich in einer ganz anderen Richtung aufgestellten Forum wie diesem nicht zwingend erwarten kann.

Ich würd sagen, die Kinder spielen deswegen fangen, damit sie später bis vor die Haustüre mit dem Auto fahren können und nur ja keine 5cm zu Fuß gehen müssen. 😉

Höher-schneller-weiter - ja - aber mit Maß und Ziel. Antrieb zur Weiterentwicklung ist einfach der ständige Drang, Dinge zu verbessern, der ginge ja auch nicht verloren, wenn man z.B. zwei konkurrierende Betriebe zusammenlegen würde - die könnten dann gemeinsam mit konzentrierter Kompetenz Forschen und Entwickeln.

Wettbewerb ist etwas natürliches. Wenn man sich jetzt aber anschaut, wie der Wettbewerb in der Natur wirklich abläuft (als Beispiel wären da mal konkurrierende Kater im Bauerndorf erwähnt), dann bin ich schon froh, dass uns Menschen wohl doch irgendwas von den Tieren unterscheidet. Bei unserem Lebensstandard würden auch die Absteiger einen Champions-League-Platz bekommen, wozu also die Meisterschaft überhaupt ausspielen? Spielerisch, auf sportlicher Ebene find ichs ja voll ok - nur im echten Leben sollte den Wettbewerb aufs notwendigste beschränkt bleiben - warum unnötigerweise Verlierer produzieren, nur weil ein paar Gewinner ihre Gier nicht beschränken können?

Ich finds nur immer so schön, wenn man den Kindern durch Märchen etc. die Botschaft übermittelt, dass Geld nicht alles ist im Leben (damit sie nicht schon im zarten Alter todunglücklich darüber sind, dass sich ihre Eltern, im Vergleich zum Angebot, in Wahrheit einen Dreck leisten können) und dann aber später, sobald sie erweitert erwerbsfähig sind, zu einem Opfer des Systems umprogrammiert und sie schön brav hinter dem herlaufen lässt, was sie sich eh nie leisten können.

Das System ist ein simples: Was du nicht hast willst du, und was du hast is eh selbstverständlich und daher nix/kaum mehr was wert.

Grade das Thema Forschung ist ein sehr gutes, findest Du es unterstützenswert, dass nur an Medikamenten geforscht wird, die auch einen fetten Gewinn versprechen und nicht an solchen, von denen möglichst viele Menschen profitieren können.

Das ist natürlich richtig, dass die ganze Diskussion irgendwo schwer OT ist, aber ich hab mich irgendwie schon dran gewöhnt, dass bei jeder Thematik zumindest einer hier drin richtiges Hintergrundwissen besitzt. Und das hat der FliesenRick natürlich ohne jeden Zweifel. Danke auch von mir an dieser Stelle, dass er uns daran teilhaben lässt!

Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo in die Runde,
ersteinmal großes Lob an euch alle für die super Beiträge hier. Die zeigen wieder deutlich die hohe Qualität des Forums!
Nur eins ist doch mal klar: Wir können hier lange über das Kartellrecht diskutieren, aber am Ende des Tages ist es gültiges Gesetz, an dass sich alle halten müssen. Wer das nicht tut, wird bestraft.

Natürlich wäre es für uns Händler schöner, wenn alle an die UVPs halten müssten. Das ist allerdings nur auf den ersten Blick schön, denn dann bleibt ein wichtiger Baustein auf der Strecke: die Innovation. Und gerade die ist ja das Schöne an unserer Branche. Wir brauchen diesen Wettbewerb, der allerdings in einem fairen Rahmen ablaufen muss. Für uns Fachhändler bedeutet das, dass wir uns durch guten Service, Fachkompetenz von anderen abheben können.

Dazu folgende Bitte an alle Leser:
Schaut nicht nur nach dem Preis, sondern schaut auch nach der Kompetenz, die hinter dem Angebot steht.
Selbst wenn euer Händler dann mal ein paar Euro teurer ist als das "Internet". Der stationäre Fachhändler kann euch Service und Dienstleistungen bieten, die kein Internetdealer anbieten kann. Das kann eine unkomplizierte Garantieabwicklung sein, schnelle Lieferung, Sonderbestellungen etc. Auf Dauer ist diese Investition auf jeden Fall rentabel.

Gruß
Stefan

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Zusammen,

auf den Beitrag von FliesenRick nochmals zurück zu kommen. Die von Dir beschriebenen Marktmechanismen funktionieren so, da will ich Dir überhaupt nicht widersprechen. Es müssen aber folgende Aspekte berücksichtigt werden. Wir haben hier einen Markt, in dem eine Vielzahl an Marktteilnehmern agieren. Auch wenn sich der Hersteller und die Händler einig sind und der Preis konstant hoch bleibt, so ist keiner von uns gezwungen das Produkt zu kaufen. Wäre es ein Monopol, dann sieht die Sache wieder anders aus, weil wir keine Alternativen mehr haben. Aber wer zwingt uns dazu, eine schwarze-grüne Maschine zu kaufen? Niemand! Im Gegenteil und diese Diskussionen haben wir hier immer wieder: Es gibt Alternativen auch für einen geringeren Preis. Und dass die Innovationen darunter leiden, sehe ich unter dem oben beschriebenen Fall auch nicht. Es gibt mehr als genügend Hersteller (Polypol), die neue, innovative Produkte herausbringen und durch gezieltes Pricing versuchen, ihre Produkt entsprechend zu platzieren und zu verkaufen. Niemand ist also gezwungen ein überteuertes Produkt zu kaufen. Aus der Vergangenheit gibt es mehr als genügend Beispiele von Großunternehmen, die auf ihrem hohen Roß saßen und uns schlechte Produkte für viel zu teures Geld verkaufen wollten. Aber die wurden vom Verbraucher gnadenlos abgestraft! Und das ist auch richtig und wichtig. Mir ist Wettbewerb unter den Händlern ausgesprochen wichtig, aber dann darf ich dies nicht ausschließlich auf den Preis reduzieren. Da kommen noch soviele andere Aspekte wie Beratung, Service, Reparatur und auch Sympathie hinzu. Eine angezielte Preisstabilität gibt dem Hersteller und dem Händler eine gewisse Sicherheit. Für mich als Kunden, und hier wiederhole ich mich aus meinem früheren Beitrag, gibt es ein gutes Gefühl und auch die dringend notwendige Bindung zum Hersteller und zum Händler. Was habe ich davon, wenn ich ein Produkt xy kaufen will und heute schiebt er mich in die gelbe Ecke, morgen in die türkis-grüne Ecke und übermorgen in die dunkelblaue? Was soll ich dann denken? Heute will er mir wieder etwas verkaufen, wo er die höchste Gewinnspanne hat, aber mich berät er nicht in der Weise, wie ich es gerne hätte und vor allem, was das beste für mich wäre. Preisbindung mit sozialistischen Wirtschaftsformen zu vergleichen funktioniert hier nur bedingt. Das Hauptproblem war grundsätzlich der Mangel. Und wenn Du ein Anbietermonopol hast, dann kannst Du jeden Dreck zu jedem Preis verkaufen, weil es keine Alternativen gibt. Aber wir haben mehr als genügend Anbieter und die Firmen können entscheiden, entsprechend der Bedürfnisse. Nicht der Staat und auch nicht die 5-Jahrespläne. Es gibt heute noch genügend Hersteller, die sich zu Ihren Händlern bekannt haben und bei denen auch die Ware nicht irgendwie verramscht wird. Schaut mal in andere Bereiche wie z.B.  nach Waiblingen oder auch nach Ulm (orange und früher in Schweden beheimatet) oder schaut auch mal nach Cupertino zu der Firma mit dem Apfel. Hier sind die Preise (halbwegs) stabil und ich kaufe gerne bei denen ein, weil ich das ganze Theater mit der Rabattgeierei nicht habe und wenn ich ordentlich mit meinem Händler rede, sind meist noch ein paar "Goodies" drin. Diese Firmen könnens doch auch. Ohne wirklich 100 %-ig genau die Situation von TTS zu kennen glaube ich, die haben sich in dem Fall einfach zu deppert angestellt. Sind aber auch nicht die ersten, denen so etwas passiert.

Gruss,
Daniel

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hier bin ich der Meinung von Daniel!

Wir haben hier kein Monopol das den Wettbewerb einschränkt oder Ihn gar unterbinden würde.

Festool muss sich immer wieder selbst hinterfragen ob die Preise am Markt real sind. Wem die Stichsäge Carvex zu teuer ist der kann eine Mafe.. eine Bosch eine Hitac.. Metab. usw kaufen und somit sich den Markt regulieren lassen. Er kann auch eine Grüne Bosch haben oder eine B&D....

Das heißt für mich als Kunde ich habe die Wahl! Ich habe mir vor kurzen einen Dacia zugelegt. Hier war es auch so alle Händler haben das selbe verlangt Rabatte waren fast nicht zu haben! Nur dreingaben wie Fussmatten und Warndreieck. Also gewann der Händler der A: mich gut beraten hat, B: der mir das beste Paket aus Service und Wartung geschnürrt hat und C: den Wagen am schnellsten liefern konnte.

Hier hat einfach die Renault Niederlassung in München gewonnen (Merci Herr Reek).

Jeder Händler muss eine Chance haben und das ist auch das erklärte Ziel des Gesetzes zur Wettbewerbsregulierung.

Hier geht aber das Gesetz komplett am Ziel vorbei! Es müssen vom Kartellamt Wetbewerbseinschränkungen angegangen werden die den Markt verzerren und nicht die den Markt bereinigen und gerade jetzt beruhigen!

Es ist doch Wettbewerbsschädigend, wenn ein ortsfester Bosch Händler teilweise NEUE OVP Ware mit Rechnung als Angebot an die Allgemeinheit von einem anderen Händler billiger kaufen kann als von Bosch selbst. Das kreide ich den Herstellern an und das gibt es bei Festool nicht!

Natürlich führt das Gebaren eineiger Hersteller zu einer gewissen Marktbereinigung aber der Schuß geht oder ging nach hineten los! Beispiele gefällig?

Wer nicht Festool oder Mafell im Programm hat der muss sich folgender Situation stellen:

E-Bay händler können den ortsfesten Händler unterbieten ohne den ganzen Aufwand eines ortsfesten Fachhandels bieten zu müssen.
Hier steht eine Stückkostenbelastung im Verhältnist 1 zu 4 gegen den ortsfesten Händler. Ich muss zum Beispeil ohne Scherz eine Kurtaxe entrichten da ich im Malerischen Bad Tölz einen Laden habe (stimmt schon da kommen eine Menge Kaffeefahrt Omis zu mir in den Laden und kaufen GSH27er...)

Ein Versandhänlder braucht einen Packtisch Klebeband und Kartons und circa 20qm² Lager. Computer mit Netz das wars....

Bei mir steht alleine die teils vom Hersteller vorgegebene Ausgestalltung und Unterhaltung des Ladens und seine Ausstellungsfläche auf der Kostenseitem, Hier entstehen Stromkosten, Heizkosten, Diebstähle im Ladengeschäft werden ausgebucht und umgelegt auf den VK, Telefon kosten, für den Aussendienst der Unterhalt eines KFZ, da wir auch liefern und nicht nur DHL bemühen, Werkstatt und Ausstattung teils nach vorgaben der Hersteller und Lieferanten, Lagerhaltung von so Rennern wie einem 34er SDSMax Bohren in Länge 1200mm, der im Jahr einmal verkauft wird aber da sein muss sonst wäre man kein Fachhändler (übrigens der Lieferant, gibt teils eine Bestückung vor). usw...

Wenn also der Kunde nur noch beim billigsten kauft so hat er gleichzeitig den Tot des Fachhandels im Visier. Das klingt drastisch ist aber wirklich so. Dadurch werden dann Monopole geschaffen die dann real den Markt diktieren. Dann gibt es nur noch den Händler X der 32er Bohrer führt und sonst nicht´s  da er hier bei den entsprechenden Mengen noch was verdient und dann gibt es den Hänlder Y der 300km entfernt ist und nur Stichsägen versendet da er dort im Jahr seine tausenstück macht....

Was können wir also machen? Ich würde sagen die Lieferanten sollten zu Ihren Händlern so Loyal sein wie Festool.

Wir Händler sollten zum Kunden aufrichtig sein und Ihm die Situation erklären und uns auch bewegen da wir uns nur noch durch Service und Bevorratung der Ware vom E-Bay Ramscher abheben können. Desweiteren sollten wir selber versenden aber ausserhalb der Plattform E-Bay.

Wünschenswert vom Kunden im gebaren zu uns Händler wäre eine faire Beurteilung usnerer Situation. Das bedeutet einen fairen Umgang miteinander.
-Fragt euren Händler ehrlich ob und wie weit er bei dem E-Bay Preis mitmachen kann und helft Ihm bei der Preisfindung und Ihr werdet sehen das viele sich bewegen können (Nicht weil sie euch vorher bescheissen wollten, sondern lieber verkauft er an euch mit sehr geringer Marge als das er gar nicht´s verkauft)
-Seit Fair und lasst euch nicht eine Stunde beraten und kauft dann im E-Bay weils da sage und schreibe 2€ billiger ist, sonder schätzt die Beratung und belohnt bzw entlohnt diese
-Seit fair und bedenkt jede Maschine die Ihr beim Händloer besichtigt habt und teils sogar probieren konntet kosteten dem Händler Geld. Also wenn es um ein oder zwei € beim Händler teurer ist dann ist das nicht weil er in Geld schwimmen will sondern weil faktisch das Ausstellen EINER Maschine wirklich im Schnitt 28€ kostet (setzt sich zusammen aus Bestell- und Lagerkosten das auspacken, präsentieren und Pflegen sowie den Zinsvelust der gebundenen Ware und den Abschlag beim Verkauf auf Ausstellungsprodukten)

All dies Punkte muss der Internet ramscher nicht beachten und sie sind ihm auch Wurst solange wir Fachhändler unentgeldlich den Job der Beratung und des Service unentgeldlich für Ihn erledigen und die Heuschrecken weiterziehen....

Festool hat mit seiner Festpreispolitik uns Händler gestützt und dem Händler den Finaziellenspielraumgelassen den wir brauchten um Service und ähnliches bietne zu können. Teils subventionierte TTS unbewußt sogar den Verkauf andere Hersteller! Da wir wenn ein Kunde eine Maschine von Festool kaufte immer sagen konnten bei der Festool geht nicht´s aber wenn du noch eine Bosch dazu nimmst dann mache ich dir da noch was....

Also das wars jezt aus Fachhändler sicht und ich glaube jeder der mit mir mal zu tun hatte weiß das ich mich strecke mache und tue aber ab und zu muss man einfach mal die Sache unter dem Strich sehen und sagen gut die GST war jetzt teurer als im Netzt dafür war aber der Schrauber billiger usw... Eine Hand wäscht die andere.....

Carsten

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Mahlzeit,

auch auf die Gefahr hin, mich bei Herrn Rödel, Herrn Frisch oder anderen unbeliebt zu machen oute ich mich mal (einer muss ja mal den Anfang machen !!!)) als jemand der bei den sogenannten "Internetramschern" kauft ! 😉

Warum ?

Ich informiere mich grundsätzlich und immer vor dem Kauf von Gerätschaften selber und nicht bei Händlern, sondern im I-net, Kollegen, Baustellen, Fachzeitschriften !

Beispiel:

Vor ca. 2 Jahren habe ich mir eine Säbelsage von einem Mitbewerber gekauft, beim Boschhändler im Nachbarort, der diese andere Marke auch führt, kostete das Gerät 359€.

Beim einem I-netverticker unverschämt billige 262€ incl. Versandkosten !

Tja… dachte ich mir, warum soll ich 10km hin und herfahren und 97€ mehr bezahlen, warum ??? der "I-netChecker" liefert mir das Teil direkt vor die Tür.

Bin ich jetzt ein schlechter Mensch !?!?!


Fragen, fragen, fragen….;-)
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Das entscheidende bei der ganzen Geschichte ist doch nicht, das alle leben können sollten. Das muss gegeben sein. Egal ob der Händler in Bad Tölz und Waiblingen, der Hersteller aber auch der Kunde. Es ist auch nicht zielführend, wenn sich jemand im Internet zu EK Preisen eindeckt, aber die Goodies vom stationären Handel abgreift. Aber, und hier kommt der entscheidende Punkt, das MUSS in unserer rechtlich sanktionierten Marktwirtschaft auf Marktbasis passieren. Und Markt funktioniert meist nur dann, wenn er so offen wie möglich agiert.

Folgendes Negativbeispiel um mal Dein Argument, Carsten, aufzugreifen: Wir haben zig tausend Einzelhändler, die quasi unter Ausschluß anderer Marken, nur einen Hersteller anbieten. Haben gut investiert und plötzlich, kommt gerade in Deinem Gebiet ein anderer Hersteller und bringt plötzlich vergleichbare Tools zu Hammerpreisen auf den Markt. Die könntest Du vielleicht halten, darfst aber nicht, weil Dein Hersteller Dir die Rabatte unterbietet. Jetzt ist der aggressive Markteintritt nur lokal begrenzt. Angenommen, Randpolen, ein russischer Hersteller (*gg*) wagt sich Schritt für Schritt vor. Bevor Dein Dich Bevormundender Hersteller hier die Gefahr wirklich ernst nimmt, bist Du Pleite. Kein Netz, kein doppelter Boden. Gekillt hat Dich nicht der Konkurrent, nein, Dein Hersteller hat Dich kaputtreguliert, obwohl Du den Angriff hättest abwenden können.
Und das ist der Punkt. Du bist selbständig, ein Unternehmer, der auf eigenes Risiko agiert. Aber wie hoch Dein Risiko ist, darf nicht fremdbestimmt, ohne die korrekte rechtliche Unterfütterung verlegt werden.

Wie ich schon sagte, das läßt sich auch im Rahmen des Wettbewerbsrecht regeln. Das nennt sich unselbständige Handelsvertreter. Du bekommst ein Grundgehalt und eine provisionsabhängige Entlohnung und alle (zumindest die meisten) Investitionen werden durch den Hersteller besichert. Das ist aber ein horrendes Risiko für die Hersteller, deswegen machen es die wenigsten. Wenn sie aber das Risiko nicht übernehmen, dürfen sie auch den Preis nicht diktieren.

Du siehst, eine solche Preisbindung kann zum fiesen Boomerang werden. Denke nicht, das passiert selten. Der Grund warum so viele Preisbindungen platzen und überhaupt publik werden, ist genau der das eben jemand die Hufe hoch gemacht hat und der Insolvenzverwalter plötzlich ne Chance auf Schadenersatz sieht.

Ergo, wie kann man angemessene Preise "sichern": Durch, jetzt kommt wieder mein liebstes Wort, selektive Vertriebssysteme. Wer nicht 14 Aufsteller mit angemessener Produktpräsentation im Laden mit 60 Stunden Öffnungszeit stehen hat, darf nicht verkaufen (erlaubt). Wer nicht sicherstellen kann, dass der Kunde bei 90% der Anrufe innerhalb von 3 Minuten eine menschliche Stimme am Ohr hat, fliegt (erlaubt). Wer keine Servicestruktur bietet, die garantiert, dass der Kunde sein Gerät innerhalb von 5 Tagen nach Reparaturauftrag wieder hat, muss seine Lizenz abgeben (zumindest im Grundsatz möglich).

Nicht aber: Verkauf zu Mindest- oder Höchstpreisen, Preisinformationssysteme, in denen steht, wann welcher Händler welche Maschine zu welchem Preis vertickt hat, Gebietsschutz...

Warum wird der Preis hochgehalten? Ganz einfach, wer diese Struktur für 5 € Reingewinn pro Maschine bietet, geht pleite. Und das ist gut so. Notfalls versucht man ganz einfach den Händler beim Unterlaufen der Vorgaben zu "ertappen". 30 Anrufe kurz vor Geschäftsschluß, usw...

Nochmal, don't shoot the messenger. Ich bin da leidenschaftslos. Das Recht sieht das so vor, und es hat wirklich keinen Sinn, dass mit dem Hinweis, das gehört abgeschafft, zu umgehen. Das haben schon Unternehmen versucht, die weit mehr Kohle haben und die haben mehr verloren, als wir alle hier je im Leben verdienen werden.
Das ist übrigens genau der Punkt, warum es sich in solchen Fragen lohnt, vorher mit meiner zukünftigen Branche Kontakt aufzunehmen. Hier mal ein paar Euro investiert, erspart ne Menge Ärger. TTS hat die 8 mios umsonst bezahlt. Dass das nicht durchgehen wird, war sonnenklar.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
PS: Im Übrigen hat Stefan völlig recht. Was in den Neufünfländern am Ende das größte Problem darstellte, war die mangelnde Innovation. Wartburg und Trabant wurden am Ende 2-3 Jahrzehnte ohne relevante Änderung ununterbrochen gebaut.
Der Robotron 16 Bit Rechner wurde noch in den späten 80er Jahren als "Große Innovation" von Honni gefeiert, während die entsprechenden Chips im Westen fast schon in besseren Taschenrechnern drin steckten.

Das Ergebnis der Planwirtschaft ist sehr langsame Innovationsgeschwindigkeit und die ist nicht nur an so profanen Dingen wie Schlagbohrmaschinen zu sehen gewesen.
Da gabs bei Euch schon Bohrhämmer mit allem Schnickschnack, da hingen wir mit Bohrmaschinen ohne Schlag und mit einer Geschwindigkeit (an oder aus) in unseren Plattenbaubetondecken fest und haben 20 Löcher pro Tag geschafft, nicht ohne die drei Vidiabohrer (Goldstaub) drei mal zu schärfen.

Es gibt da hunderte Beispiele und alle sind nach Meinung der Experten auf den mangelnden Wettbewerb zurückzuführen.

Hermen
Power User 4
Ich halte Festpreise alleine nicht für eine vernünftige Maßnahme um einen ausreichenden Schutz von stationären Händlern zu gewährleisten.
Es mag eines von den möglichen Instrumenten sein, aber sicherlich nicht das Ideale.
Ich geb FliesenRick absolut recht, wenn er sagt das Wettbewerbsgesetze notwendig sind für eine gesunde Marktwirtschaft und das auch die Marktwirtschaft an sich unser Entwicklungsmotor ist.
Das beweist die Geschichte. Nirgendwo sonst als unter marktwirtschaftlichen Verhältnissen hat man mehr Entwickelt, wurde mehr geforscht.

Und hier greift auch der Kommentar vom Sebastian:
Ja!!
Wettbewerb macht doch Spaß, ist Motivation und Antrieb das ganze Leben über. Schneller, besser zu sein als die andern. Das geht im Kindergarten schon los. Warum spielen Kinder fangen? Weil sie zeigen wollen, "Ich bin schneller als Du". Wettbewerb ist etwas natürliches. Was glaubst Du, wo wir heute stünden, wenn es den Wettbewerb nicht gäbe? Wozu noch Forschung und Entwicklung? Was wäre der Antrieb, Dinge zu entwickeln und zu perfektionieren?
Rick hat ja auch sehr deutlich gemacht, das selbst unter den momentanen EU-Gesetzgebungen den Firmen gegnügend Gestaltungsspielraum zur Verfügung steht um ihre Preise so zu gestalten, das ein Dumping nicht möglich ist oder zumindest sehr schwer gemacht wird.
Eine Preisbindung ist da eigentlich nicht notwendig.

Dennoch versteh ich die Seite von Carsten und kann viele Forderungen nachvollziehen.
Ich finde es schlimm, wenn ein ortsfester Händler ständig wegen ein paar Euro übergangen wird (vor allem wenn es sich dabei auch noch wirklich um einen Fachhändler handelt, der diesen Namen verdient hat).


Kurz noch zur EU:

Die vorgeschlagenen Unterbindung von Wettbewerb halte ich für absolut unrealistisch.
Das würde ein sozialistisches System bedeuteten (Ideal wäre ein marxistisches System, aber das sind nur phantastereien, das alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden).
Was ein sozialistisches System auf die Beine stellen kann sehen wir anhand der Sowjetunion (gibt es nicht mehr), anhand Korea und Deutschland (Teilung, unterschiedliche Entwicklungsstufen) und auch China (erst mit der Öffnung zum Westen hin und einer gewissen Marktwirtschaft ist China zu einer Wirtschaftsmacht aufgestiegen).

Also nicht irgendwelchen Hirngespinsten nachtrauern. ;-))

Wir haben in Deutschland eine soziale Marktwirtschaft (im Gegensatz zu den USA die eine lupenreine Marktwirtschaft haben = Friss oder stirb!!!).

Auch das schimpfen über die EU find ich schon fast witzig, denn Deutschland als starkes Exportland hat durch die EU auch viel gewonnen. Das wird in solchen Diskussionen gerne unter den Tisch gekehrt.
Der Binnenmarkt und die Einführung vom Euro haben viele Hürden (Zölle, Grenzverkehr, Währungsgrenzen, unterschiedliche Vorschriften,....) wegfallen lassen, die Deutschland hier eindeutig zu Gute gekommen sind.
Lediglich die sehr schnelle "europäisierung" die auch bedingt war durch den Zusammenbruch vom "Ostblock" war schlicht falsch.
Denn da hat man viele europäische Armenhäuser auch in den Euro gelassen.
Auch so manche Entscheidung von EU-Kommisaren und Gremien mag äußerst bedenklich sein (aber auch nicht bedenklicher als die von deutschen Politikern).

Alles jetzt als falsch zu bezeichnen und der ach so guten DM und der Abschottung von Deutschland nachzutrauern halte ich für absolut falsch.

Damit belasse ich es von meiner Seite was EU und Marktwirtschaft anbelangt.
Nichts ist beständiger wie die Veränderung!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

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