Die letzten Monate hatte ich intensiv die Möglichkeit mich mit dem GIS 1000 C Thermodetector zu befassen. Eingesetzt wurde dieser bisher in der Industrie (Heatmanagement) sowie bei diversen Baudokumentationen überwiegend im privaten Bereich. Allgemein===============
Meine Kartonvariante wird mit dem Batterieadapter geliefert, welcher eine ideale Ergänzung zu den Bosch-PT-Akkus ist.
Wie bei „Karton“ üblich ist die halbe L-Boxx-Einlage darin enthalten, wo der GIS perfekt aufgehoben ist.
Klar wünscht man sich bei einem Messmittel im ersten Moment eine gepolsterte Schaumstoffeinlage, aber letztendlich ist der GIS sehr robust ausgelegt, dazu alle relevanten Kanten noch ausreichend gummiert sind. Gerade der Bereich um das Display ist vorbildlich erhöht und gummiert, was bei auch gerade beim Ablegen ausreichend Schutz bietet.
Staubschutzkappen sind lose für die Optik, sowie Raumsensoren mitgeliefert, welche ich aber i.d.R. in der Box belasse, da an weniger staubigen Orten gemessen wird. Nach der Messung nimmt der GIS dann wieder Platz in der geschützten L-Boxx Platz.
Handhabung===============
Ist man klassische IR-Pistolen gewohnt, so erschrickt man im ersten Moment an der Größe, welcher aber natürlich der Ausstattung geschuldet und daher gerechtfertigt ist.
Nach einer sehr kurzen Einarbeitungs- und Eingewöhnungszeit hat man das Bedienkonzept verstanden und sich ausreichend mit dem GIS vertraut gemacht.
Klar ist es hier von Vorteil, wenn man sich dabei bei dem großen Funktionsumfang, für die Bedienungsanleitung Zeit nimmt.
Durch eine sehr kurze Bootzeit von ca 1sec ist der GIS schnell einsatzbereit. Dazu reicht es schon aus die Auslösetaste zu drücken.
Bedienelemente sind alle übersichtlich angeordnet und sehr gut zu erreichen. Bedienung der Grundfunktionen an sich intuitiv zu bedienen.
Laser===============
Durch den 2-Punkt-Laser ist der Messkreis unter jeder Bedingung immer gut und Maßstäblich korrekt zu erkennen.
Zusätzlich kann auf dem Display der Messkreis eingeblendet werden ,welcher sich jedoch nicht ganz mit der Lasermarkierung deckt.
Verglichen mit den Daten aus der Bedienungsanleitung, konnte ich feststellen das der Laser genauer ist und ich den Messkreis auf dem Display ausgeschaltet und nicht mehr benutzt habe.
Emissionsgrad===============
Ein nun mal der Physik geschuldetes, schwieriges Thema, was die genaue Thermografie nicht gerade einfach macht.
Letztendlich muss dies einem bewusst sein und man muss auch ein Gefühl dafür haben, welche Messungen Sinn machen und welche nicht genau und reproduzierbar gemacht werden können.
Hierzu wäre es schön, wenn dem GIS eine kleine Broschüre beigelegt würde, ähnlich wie es sie auch von den Wettbewerbern gibt
😉 Im GIS sind die gängigsten Emissionsgrade hinterlegt, wobei ich mir eine größere Datenbank wünschen würde, wo dann natürlich – um die Übersicht wieder nicht zu verlieren – zusätzlich eine Favoritenfunktion integriert sein sollte.
Alternativ 3-4 benutzerdefinierte Speicherplätze mit Texteingabe….
Wie dem auch sei, kann der Emmisionsgrad natürlich trotzdem bequem verstellt werden. Messungen===============
Neben dem Standardmodus „Oberfläche“ gibt es noch spezielle Betriebsarten.
Bei Messungen in Relation zum Raumklima (integrierte Raumtemp./Feuchtesensor) sollte aber immer bedacht werden, das der GIS Zeit braucht sich zu akklimatisieren. Gerade wenn er z.B. von einem anderen Raum/Kfz etc. hergeholt wurde.
Nach einigen wenigen Minuten hat man stabile Referenzwerte für gerade die Messungen :
a) Wärmebrücke
Hier wird die IR-Temperatur der Raumtemperatur in Relation gesetzt und grafisch sehr übersichtlich im Display eingeblendet.
b) Taupunkt
Hier wird noch zusätzlich die Luftfeuchte in Relation gesetzt und es können so feuchten-gefährdete Wandbereiche detektiert werden.
Messungen im Bereich Wärmebrücke und Taupunkt funktionieren sehr zuverlässig und reproduzierbar mit dem GIS, was auch sein prädestinierter Einsatzbereich ist.
Auch Bedienfehler bei der Einstellung eines nicht ganz richtigen Emmisiosgrades fallen hier nicht sehr ins Gewicht.
c) Benutzermodus
Hier kann aus allen vorhandenen Fühlern und Messgrößen ein eigener Modus gestaltet werden, was dann im Prinzip der persönliche Standardmodus wird.
Um größere Flächen zu messen, kann hier auch ein Durchschnittswert eingeblendet werden, der dann automatisch gebildet wird, solange die Messtaste gedrückt wird.
Parameter und Alarme können allgemein bei den Messungen entsprechend verstellt und festgelegt werden.
Typ-K Fühler===============
Dieser kann zusätzlich angeschlossen werden und der Wert wird bei der Messung zusätzlich eingeblendet und mit abgespeichert.
Gerade bei schwierigen Messungen von spiegelnden Materialien oder zur Kontrolle des eingestellten Emmisiosgrades sehr hilfreich.
Verwendet wurden leider Fühler von Testo (Oberfläche und Einstechfühler).
Zu überlegen wäre es, das Bosch diese beiden Typen auch ins Zubehörsortiment mit aufnimmt bzw. eine Premium-L-Boxx-Variante mit zumindest einem Oberflächenfühler anzubieten. Akku- / Batterielaufzeit===============
Diese ist schlicht und einfach „sehr lange“ und in der Praxis zeitlich nicht zu messen, dazu ich nie Stunden am Stück nur messe und messe und messe und messe…
Letztendlich kann man fast leere Akkus nehmen und hat noch locker einiges an Messzeit.
Batterien hab seit ca 6 Monaten immer noch die ersten, welche bei ca 1/3 der Messungen verwendet wurde…
GIS-Measure & Document – APP (iOS) ===============
Eine von mir im ersten Moment sehr unterschätzte und sehr hilfreiche App, mit der man sehr schnell übersichtliche Dokumentationen mit unzähligen Messungen erstellen kann.
Übertragung per Bluetooth funktioniert mit iPhone und iPad sehr zuverlässig.
Messungen können auch nachträglich übertragen werden dazu enthalten die Messpunkte in der App. alle Messgrößen.
Letztendlich wurde die interne Speicherfunktion des GIS nur noch sehr wenig benutzt
😉 Ich hoffe mal, das die App noch weiterentwickelt wird und z.B.
- Querformat
- Bildübertragung
- Fernsteuerung
- Verwaltung Emissionsgrade
unterstützt wird
😉 Fazit===============
Messungen mit dem GIS 1000 C sind durchweg sehr genau und reproduzierbar (wenn man die physikalischen Aspekte berücksichtigt)
Dazu auch die Optik des Messsystem sehr hochwertig ist !
Gerade auch in Bezug auf einen sehr kleinen Messfleck im Verhältnis zur Messentfernung !
Preis/Leistungsverhältnis passt sehr gut !
=> was heißen soll der GIS 1000 C ist sein Geld wert
😉 Verbesserungsvorschläge===============
● Messtaste 2stufig (I - Messen / II - direkte Speicherfunktion)
● Warnmeldung bei Akklimatisierung (instabile Raumklimawerte)
● reiner Typ-K Dauermessmodus
● Bildübersicht mit Miniaturansichten (wie bei Digicam's)
● Stativgewinde (evtl. auch zum nachträglich anklipsen)
● Datenlogmodus z.B. autom. Messung alle 15min
● Fernsteuerung via App
GIS 500 C===============
Um die GIS-Famile zu erweitern könnte ich mir auch eine kleine preiswerte Schwester GIS 500 C vorstellen.
● keine Digital-Kamera
● handlicher
● kleinerer Messbereich 500°C (preiswerter)
● kleineres Farb-Display wie z.B. GLM 50 C
● kein Raumklima
● Typ-K Dauermessung
● 3,6V-Akku / oder einfach Batterien
● BT-Connectivity
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GIS 1000 C - SW: 01.01.06 - Rev.3674