Hitzeproblem GBH 4-32 DFR Professional

[Gelöschter Benutzer]

Guten Tag liebe Boschgemeinde,

Ich habe seit ca. 6 Monaten einen GBH 4-32 DFR Professionel. Bis jetzt hat das Gerät ca. 1 Betriebsstunde, also fast gar nichts. Ich habe die Maschine zum bohren von sechs 12er Löchern in eine normale Wand verwendet und dabei schmeißt man die Maschine regelrecht durch die Wand, so schnell ist sie drinnen. Also Hab ich natürlich auch meinen Gartenquellstein damit durchbohrt. Steinart kann ich leider nicht sagen, aber kein Granit.

Bohrung ca. 30 cm tief.
erst mit einem 8er Bohrer, dann 20er dann 30er. Insgesamt ca. 25min bohren. Bei dem 30er Bohrer hat sich dieser immer wieder in der Vorbohrung verkantet und die Rutschkupplung ist rein gegangen.

Stein durchbohrt, aber die Maschine ist am metallenen silbernen Teil so heiß das einem die Finger fest brennen. Bohrerwechsel ist nur mit Handschuhen möglich und das auch nur sehr schnell. Also ich mein jetzt nicht das der Bohrer so heiß ist, die Schwarze Kunststoff Aufnahme die man zum wechseln des Bohrers zurückziehen muss ist kochend heiß, da alles was am vorderen Teil der Maschine ist heiß ist.

Das Bohrer Fett ist auf den letzten zu bohrenden Zentimetern flüssig geworden und dient als Bestrafung für jeden der im 3 m Schleuderradius des rotierenden Bohrers steht 😃

Ich habe die Maschine zur Reparatur ein gesendet, aber in 15 min hat sich laut Schreiben die Maschine nur im normalen Bereich erwährmt.

Also einen anderen Stein genommen 30er Bohrer rein und 20 cm durch. Selbes Ergebnis... Die Maschine wird in 20 min Vollastbetrieb richtig richtig heiß.  Also die Maschine ist eine Heizplatte mit Schlagwerk.

FRAGE:
- Ist es Normal das sich die Maschine unter Vollastbohren so stark erwärmt ? Haben andere Besitzer dieser Maschine auch Hitzeprobleme ?
- Erzeugt das Auslösen der Rutschkupplung Hitze ? (Reibungskräfte ... )


Vielen Vielen Dank

[Da-Berti]

Hallo Raphael,

also wenn einem "die Finger fest brennen" dann wäre das ja ein Sicherheitsrisiko und das kann ich mir jetzt nicht vorstellen ;-)!

Die Maschine wird warm bis heiß, ohne Frage! Aber in Deinem geschilderten Fall ist dem wirklich sehr drastisch!
Hast Du die Möglichkeit eine Temperaturmessung zu machen bzw. noch besser ein Foto oder Video mit Anwendungsfall und Temperaturmessung! Wäre hilfreich!
Als erster Gedanke ist mit sehr hohe Reibung an einem Bauteil gekommen. Kannst Du mal die beweglichen Bauteile prüfen, ob da was sein könnte?!

Die Rutschkupplung sollte keinen großen Beitrag zum zusätzlichen Wärmeeintrag liefern, man sollte aber nicht meinen, dass es der Maschine gut tut, trotz Eingriff der Rutschkupplung weiterarbeiten zu müssen (so ungefähr, irgendwann geht es schon).

VG
Berthold

[higw65]

Ja...ist Normal <-- das zu der Frage.

Fass mal einen 6er Bohrer an wenn Du mehrere Löcher in Beton gebohrt hast. Auch die werden durch die Reibung sehr heiß

Fass mal den Motor deines Autos an, wenn Du voll beladen 20min unter Vollgas auf der Autobahn unterwegs bist.
Nichts Anderes machst Du wenn Du eine 4-32 mit einem 30er Bohrer verwendest. Sie ist bis 32mm ausgelegt, aber der optimale Bereich geht bis 25mm. Ein Stein kann dazu noch deutlich härter sein als Beton. Auch meine 5-40 wird bei 40mm sehr heiß. Dafür ist die Platte oben auch da. Sie führt die Wärme aus dem Gerät ab.
Das Getriebe und das Schlagwerk müssen für so einen Einsatz Höchstleistungen vollbringen. Der Bohrer ebenfalls...und das über die kleine dünne SDS-Plus-Aufnahme.

[Gelöschter Benutzer]

Wärmemessung ist leider nicht möglich, da ich keine solchen Geräte habe.
Und wenn andere Bosch Profi Maschinen unter so einer Last auch heiß werten ist das anscheinen normal. Da die Maschine auch kein bisschen nach verbrannten Plastik riecht oder irgendwelche Funktionsstörungen zeigt. Ist halt nur ziemlich ziemlich heiß.

Die Erklärung durch die SDS Plus Aufnahme erscheint mir auch einleuchtend, da das Durchbohren des Steins mit der Hilti TE 70 ATC (zum Testen aus meiner Firma Ausgeliehen), ohne Erwärmung mit einem 32er SDS MAX Bohrer ging.

- Also wenn ich die Maschine zum Stemmen von Schlitzen verwende wird sie nicht so heiß ?

Ist vielleicht eine doofe Frage, aber ich verwende die Maschine wirklich selten. Bin ein Kleinstgewerbe.... Und hab von den Maschienen echt keine Ahnung. Hab bis jetzt immer alles mit meinem Milwaukee Akku-Kombihammer HD18 HX 18 V gemacht. Und wollte eine stärkere Maschine für Löcher in Beton und zum Schlitze stemmen. Da ist die Maschine richtig ???? (ca. 50h Arbeitsstunden übers Jahr verteilt, wo ich die Maschien verwende).


Vielen Vielen Dank aber für eure Antwort. Ihr Habt mir schon sehr geholfen.

[higw65]

Die Maschine ist schon gut. Nur wenn Du öfter soche Arbeiten machst dann ist da z.B. eine 5-40 die bessere Wahl. Allerdings auch etwas schwerer und die Einsatzwerkzeuge sind teurer. Deine Maschine hat ihren besten Bereich so bis 25mm. Hab selbst vor vielen Jahren auch mit einem 4kg-Hammer angefangen. Der durfte teilweise richtig leiden, Schlitze stemmen, Fliesen ab, Durchbrüche´, Bohrkronen etc. ...lebt aber heute noch.

Die Hilti TE 70 kann man in etwa mit dem Bosch GBH 8-45 DV vergleichen...zumindest in der Leistung. Im Preis nicht wirklich 😉

Daher der Tipp: Wenn Du wieder Löcher in der Stärke bohrst...dann auch mal eine kleine Pause machen 🙂

[Gelöschter Benutzer]

Vielen Dank, werd ich befolgen

[Hermen]

Auch das Stufenweise Bohren ist nicht besonders gut.
Wie du bereits geschrieben hast, hat sich der Bohrer öfters gefangen.

Das tut weder den Bohrern noch der Maschine gut.

Man sollte eigentlich immer mit der Originalgröße Bohren.
Nur ganz wenige Bohrungen benötigen überhaupt eine Pilot- oder Startbohrung mit geringeren Durchmesser.

"Normale" Bohrer werden an der Schneide erstens nur noch im äußeren Bereich belastet und zweitens hast du deinem Bohrer dadurch die Zentrierung genommen (was sich meist auch durch erhöhtes rattern bemerkbar macht) und er verfängt sich auch leichter.
Zusätzlich sollte man beim Bohren nur so viel Druck aufbringen, damit die Maschine nicht springt und ruhig liegt.
Den Rest macht der Bohrhammer von selbst.
Zu hoher Druck ist sogar kontraproduktiv und die Maschine erhitzt noch mehr.

Wo vorgebohrt werden sollte ist bei sehr langen Bohrungen (größer 400mm).
Aber auch da wird nur mit einem kürzeren Bohrer (ca. 200mm) mit dem gleichen Durchmesser vorgebohrt, damit der lange Bohrer auch stabil läuft.

Wie locker Bohrungen auch mit 25mm gehen (zumindest mit dem GBH 5-40 DCE) sieht man in dem Video (ab 9:12 Min.).
Hier langt für den notwendigen Druck auch das Maschienengewicht alleine aus.

[Bosch_Experten]

Hallo Raphael,

wir können die bisherigen Aussagen bestätigen. Bei der beschriebenen Belastung kann es durchaus zu einer höheren Wärmeentwicklung kommen. Daher ist es wichtig, das Gerät an den dafür vorgesehenen Griffen zu verwenden.
Wenn die Rutschkupplung dauerhaft überrastet, führt dies unweigerlich zu einer zusätzlichen Wärmeentwicklung. Hinzu kommt die Härte des zu bohrenden Materials.
Durch die starke Erwärmung kann sich das Bohrerfett entsprechend verflüssigen und austreten. In solchen Fällen ist darauf zu achten, dass ausreichend Bohrerfett verwendet wird.
Unter diesen Umständen ist es durchaus sinnvoll, bei solch starker Beanspruchung ein Gerät mit SDS-max, so wie hier auch schon empfohlen wurde, zu verwenden. Auch die weiteren Hinweise wie z.B. "wann vorbohren" und "Bohrdruck" tragen zur Entlastung bei.

Mit den besten Grüßen
Das Bosch Blau Experten-Team

[Gelöschter Benutzer]

Bohrdruck beachte ich, kenne ich auch von meiner kleinen Milwaukee, da merkt man den Unterschied noch stärker. OK, also nicht immer Vorbohren, werde ich auf jeden Fall beachten.

Wie bohre ich durch eine dicke, lehmige Altbauwand ?
Hatte noch nicht die Bosch und habe mit meine Milwaukee ein Loch, bei einem Kunden, durch eine Kellerwand in den Nachbarraum bohren müssen. Um die BNC-Stecker für meine Kameras durch zu schieben, hab ich ein 25er Bohrer verwendet 1000 mm lang, SDS Plus.

Das zu bohrende Loch war ca. 80 cm lang.
Bohrer ging gut die ersten 10 cm rein, aber dann war die Wand wie Lehm und hat den Bohrer komplett zugesetzt, die Maschine hatte keine Kraft mehr zum drehen und das wars. Rutschkupplung ging durch, ende. Dann mit einem Kombihammer von DeWalt (Maschiene des Kunden) auf den Bohrer und mit allem was die Maschiene zu bieten hat drehen und hämmern lassen.

Meine Technik war dann:
1. Bohrer immer rein und raus ziehen und unter Vollgas drehen lassen, um das Loch frei zu halten
2. Mit aller Kraft die Maschine halten und langsam auf Vorschub drücken.
3. Stück bohren, Bohrer raus und mit den Fingern sauber machen und wieder 3 cm bohren, wieder raus, sauber machen ...

-- Nichts wahr wirklich effektiv + Getriebeschaden an der Kundenmaschine (Wollte zum Glück keinen Ersatz), aber das Loch war in der Wand. (= Wollte dem Kunden eigentlich vorschlagen die Löcher in seinem Keller mit Bohrhämmern Abzurechnen, pro Loch eine neue Maschine, aber konnte mich zum Glück zurückhalten und er trauerte eh um sein Gerät.

Wie bohre ich jetzt mit der Bosch durch so eine Wand, wenn ich wieder so eine Situation habe ?

Vielen vielen Dank an euch alle

[higw65]

Vorbohren bei Stein mit deringerem Durchmesser: Unnötig. Nur eben wie shcon beschrieben bei langen Bohrern. Bei SDS-Plus etwa ab 300mm Nutzlänge und bei Max so ab 400-500mm. Das hängt damit zusammen dass der Bohrer an zu schwingen fängt.


Lehm...und dann noch leicht feucht? Oha...das Schlimmste was Dir so passieren kann. Ist schwierig. Mal geht es mit einem Schalungsbohrer (Holzbohrer mit langem Schaft). GIbt es auch mit SDS. Dann wieder klappt es mit einem guten Hammerbohrer. Da auf die Wendelung achten. Ich hab schon mal einen Bohrer komplett eingefettet und dann gebohrt. Da hat nichts mehr geklebt.
Allerdings immer mit einer 5-40.

Aber für BNC reicht normalerweise schon 18/22mm oder du crimpst selbst.
🙂

[Gelöschter Benutzer]

Einfetten ist eine gute Idee. Ok Vielen Vielen Dank für all die nützlichen Tipps. Denke mal, ich werde jetzt an meiner Bosch wieder lang freude haben.