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GOP 300 SCE

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Als Newbie in diesem Forum zunächst mal einen guten Tag!

Ende Januar ergab sich während eines Jobs für mich die Möglichkeit ein Bosch GOP 300 SCE als Testgerät zu erhalten. Vielen Dank erstmal hierfür.

Ich verbringe viel meiner beruflichen Zeit im spannenden Dreieck zwischen Kunde/Agentur, Messebau und Techniklieferant. Oft genug besteht die Aufgabe darin, kurz vor Messe- oder Eventbeginn Trouble Shopping zu machen. Also schnell und mit geringem Aufwand Dinge passend zu machen, die durch Last-Minute Änderungen, Planungsfehler oder ähnlichem eben nur "fast" passen. Es geht also nicht um "Meter machen", sondern um ein möglichst vielseitiges, flexibles Werkzeug für Korrekturen am schon fertigen Bau. Daher der GOP 300 SCE.

Das Gerät kam in L-Boxx samt Zubehörbox und folgendem Inhalt:
1 x Deltaschleifplatte + Schleifpapier
1 x BIM Tauchsägeblatt für Holz und Metall 28 x 50
1 x BIM Segmentsägeblatt für Holz und Metal 85 mm
1 x HM Riff Segmentsägeblatt 85 mm
1 x HM Riff Deltasägeblatt 78 mm
1 x HCS starrer Schaber 52 x 26 mm
1 x HCS Universal Fugenschneider 28 x 50 mm
1 x BIM Segment Wellenschliffmesser 100 mm

Die Box macht einen stabilen Eindruck, schön dass der Deckel offen stehen bleibt und nicht wie die Koffer auseinander geklappt wird. Mich stört das regelmäßig. Da ich keine weitere der L-Boxxen habe, kann ich nichts zu der Möglichkeit des Verbindens sagen. Kennt man aber von vergleichbaren Produkten und macht Sinn. Die Größe der Box lässt es beim GOP zu, noch einiges an Zubehör in die Box zu schmeissen, was Segen und Fluch zu gleich ist. Eine Frage der eigenen Disziplin…
Die Werkzeugbox ist geschickt, für meine Anwendungen wird sie auch genug Platz für die benötigten Werkzeuge bieten, bin ich doch mehr oder minder nur mit Holz, Metall, Kunststoffe und Trockenbau zugange.
Das Kabel ist ausreichend lang und von vernünftiger Qualität, der flexible Kabelauslass am Gerät ebenfalls. Erstes Erstaunen hat der Stecker ausgelöst, zu diesem Thema hat sich, wie ich inzwischen feststellen konnte, das Forum aber schon ausführlich ausgelassen.

Da der nächste Job noch ein paar Wochen voraus ist, hab ich die Gelegenheit ergriffen, im Haus einige Dinge in Angriff zu nehmen, die in der letzten Zeit nicht zuletzt auf Grund des fehlenden, richtigen Werkzeugs liegen geblieben sind. Drei Beispiele:

- Ein kleiner Wasserschaden an der Decke einer Dachgaube (Altbau) hat die Gips/Stroh Decke aufquellen lassen. Ich wollte mit einem sauberen Schnitt den betreffenden Bereich aussägen und eine aufgedoppelte Rigipsplatte einfügen, dann Gewebe, spachteln, streichen. Da ich die Dicke der Decke an anderer Stelle messen konnte, habe ich mir auf dem Werkzeug (BIM Tauchsägeblatt) eine Markierung (dünner Streifen Gafferband) als "Tiefenanschlag" gemacht um nicht unnötig in die UK zu sägen. Ursprünglich wollte ich das BIM Segmentsägeblatt nutzen, allerdings ist die Schnitttiefe nicht groß genug für die Decke. Daher bin ich beim BIM Tauchsägeblatt gelandet. Der Gips wie auch die Strohmatteneinlage wurden sehr sauber geschnitten und sehr schnell. Ausserdem war die Staubentwicklung weit geringer wie angenommen. Am meisten war ich aber erstaunt, wie akkurat und gerade trotz freihändigem Schnitt das Ganze wurde. Das Gerät erfordert auch über Kopf kaum Druck und lässt sich sauber führen. Kein Verlaufen des 3 cm langen Blattes. Nach dem Abnehmen des Decke (wobei das staubfrei Arbeiten abrupt endete…), zeigte sich auch, das an der UK kaum Spuren waren.

- Das Entlüftungsventil eines Heizkörpers war schlecht bis gar nicht zugänglich. Der Heizkörper ist in einer Eckbank direkt an der Wand verbaut, nach oben ist ein Lüftungsgitter angebracht. Allerdings ist dieses in der Länge so knapp, dass man das Entlüftungsventil kaum erreicht. Da es noch dazu im Zimmereck sitzt, war ein Verlängern des Lüftungsgitter Ausschnittes mittels Stichsäge schlicht nicht möglich. Mit dem COP und dem Tauchsägeblatt hat die Aktion exakt 3 min. gebraucht. Erstaunlich wie wenig 19 mm MDF dem Gerät entgegen zu setzen hat. Und wieder enorm, wie gerade und akkurat die Schnitte ausgeführt werden.

- Entfernen einer losen gebrochenen Fliese. Eigentlich nicht mein Material, wollte dann aber schon mal sehen, wie das Gerät hier arbeitet. Die Fugen habe ich mit dem Riff Segmentsägeblatt heraus gefräst oder geschliffen. Da das Gerät so gut wie keine Vibrationen überträgt und zudem nahezu ohne Druck arbeitet, lässt sich das millimetergenau handhaben. Danach hab ich die Reste des mit einem Zahnspachtel aufgebrachten Fliesenklebers entfernt. Zunächst mit dem RIFF Deltablatt, was mich aber trotz rumspielen an der Drehzahl nicht wirklich überzeugt hat. Dann habe ich auf den HCS Schaber gewechselt und der hat den Kleber vom Estrich quasi abplatzen lassen. Der Estrich war in null Komma nichts blank. Ich bin mir nicht sicher, ob der Kleber womöglich schlecht verarbeitet war, mir fehlt hier schlicht die Erfahrung, auf jeden Fall war es beeindruckend, wie schnell und sauber er zu entfernen war.

Ohne den COP 300 SCE bisher im ernsthaften Einsatz gehabt zu haben, bin ich soweit sehr angetan:
- Er ist leichter als ich vermutet hatte, sehr griffig, nicht zuletzt durch die Gummierungen und die gute Austarierung.
- Erstaunlich auch, dass so gut wie keine Vibrationen übertragen werden. Bin gespannt, wie das nach einigen Stunden mit dem Gerät in der Hand aussieht.
- Beim herum Probieren habe ich zig-Mal die Werkzeuge gewechselt und das SDS lieben gelernt. Ist das eine Wohltat, nicht ständig irgend ein Werkzeugschlüssel zu suchen um ein Werkzeug zu wechseln! Das SDS ist ähnlich wie der Wegfall des Bohrfutterschlüssels vor zig Jahren eine echte Erleichterung.
- Einzig die Position des On-Off Schalters hat mich irritiert. Im Prinzip habe ich bei jeder Nutzung den Schalter wie bei meinem Winkelschleifer links gesucht und jedes Mal mit großer Überraschung oben gefunden. Keine Ahnung ob das ein Zugeständnis an Linkshänder ist und ob es denen  hilft, mir hilft es nicht. Mal abgesehen vom wirklich aussergewöhnlichem Stecker, der beim Arbeiten allerdings keinerlei Auswirkungen hat, ist die Schalterposition bisher das Einzige was ich als nicht gelungen bezeichnen würde.
- die (zugegebenermaßen wenigen) Schnitte die ich bisher mit dem Gerät gemacht habe, sind absolut überzeugend. Die Schnittgeschwindigkeit und Qualität erstaunlich. Keine Ausbrüche, kein Verlaufen, millimetergenaues Arbeiten, Erreichbarkeit von unzugänglichen Stellen. Sehr beachtlich.

Die Tage geht's wieder los auf Baustelle. Da werde ich genügend Möglichkeiten haben, die Maschine unter realistischen Bedingungen zu testen. Kann nur sagen, ich freu' mich drauf.

Bis dahin! <div id="myEventWatcherDiv" style="display:none;"> </div>
6 ANTWORTEN 6

Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo K. Toffel,
danke für den ausführlichen Testbericht. Wie du schon richtig erkannt hat, wurde der Stecker schon ausgiebig diskutiert. Ansonsten ist der GOP wirklich ein super Werkzeug. Kleiner Tipp noch:
Wenn du mal Silikon - oder Acrylreste entfern musst, nimm den GOP mit Schaber, dann noch die Drehzahl etwas runterregeln und schon läuft der Dichtstoff praktisch weg:-)

Wie bist du mit der Qualität der L-Boxx-Einlage zufrieden?

Gruß
Stefan

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Stefan,

vielen Dank für den Silikon Tipp. Das werde ich direkt mal probieren, wenn ich wieder zurück bin. Die Fuge um die Badewanne hat es nötig. Hab neulich schon so ein spezial Fugenmesser gekauft, konnte mich bisher aber nicht aufraffen. Silikon ist auch nicht so recht mein Werkstoff 😉

Über die Qualität der Einlage kann ich bisher nicht allzu viel sagen, ausser dass sie soweit einen guten Eindruck macht. Aber ich finde ich es gut, dass noch ein bischen Platz in der L-Boxx für "Sonstiges" ist, auch dass das Werkzeugfach selber nicht so eng ist. Ich habe teilweise Koffer, da geht das Gerät "saugend" rein und es gibt nur eine bestimmte Art wie das Kabel aufgerollt werden muss, um den Koffer überhaupt noch schliessen zu können. Das nervt. Allerdings birgt die "Luft" auch die Gefahr, dass die Einlage schneller bricht, wenn ständig was in der Box rumwackelt oder -fliegt.

Ich lass mich überraschen.
Gruß
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Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo K. Toffel,
du hast absolut Recht: Das Platzangebot in der L-Boxx ist wirklich gut, gerade für weiteres Zubehör. Man will ja schließlich auch die Staubabsaugung unterbringen können. Meine Frage nach der Qualität der Einlage zielte auf die Stärke der Einlage ab. Wie du vielleicht schon gemerkt hast, haben sich einige andere darüber beschwert, dass die Einlage schon beim Kauf gebrochen war, einschließlich meines Testgerätes.

Gruß
Stefan

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Servus Stefan,

so hatte ich die Frage auch verstanden.
Bisher habe ich die L-Boxx mehr oder weniger nur im Haus rumgetragen, das hat sie anstandslos mitgemacht.. 😉 

Jetzt ist sie unterwegs, mal sehen. 

Gruß<div id="myEventWatcherDiv" style="display:none;"> </div>

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Stefan,

Deine Frage war berechtigt, die Einlage taugt nicht. Bei mir ist sie auch gerissen, beim ersten Transport im LKW. Das Gerät hat offensichtlich so viel Luft in seinem Fach, dass es die zu dünne Einlage durch's hin und her fliegen beim Transport zerstört hat. Leider wird der Riss auch immer größer und das Teil auf dem bestem Wege irgendwann in Stücke zu zerfallen. Interessehalber hab ich meine anderen Geräte mal kontrolliert. Und siehe da, selbst bei meinem Bosch Blau 950W Winkelschleifer aus den End-80ern ist der graue Kunststoff Einsatz (in rotem Metallkoffer!!) top erhalten. Also, das kann Bosch auch besser!

Das Gerät selber hat mich dagegen vollständig überzeugt. Meine Erwartungen an den GOP 300 wurden mehr als erfüllt. Wie eingangs beschrieben, benötige ich kein Werkzeug um große Flächen oder Stückzahlen zu bearbeiten, sondern um schnelle Änderungen zu sehr späten Zeitpunkten ausführen zu können. Dafür ist das Gerät für mich perfekt. Wobei es so gut wie immer um Sägen/Trennen ging, seltener um Schaben. Insofern habe ich auch mit wenigen Ausnahmen (starrer Schaber) quasi ausschliesslich mit dem Tauch- oder Segmentsägeblatt gearbeitet.

Auch Kollegen haben gerne Mal auf den GOP zurückgegriffen, beispielsweise um im Trockenbau die Einbauöffnungen für geplante runde Einbaustrahler auf gelieferte quadratische zu ändern (80 Stück!) oder als ein Bodentank unter Verlegeplatten samt PVC freigelegt werden musste. Da die Position und Masse des Bodentanks genau bekannt waren, wurde der Boden mit 10 mm Übermaß ausgeschnitten. Sehr schön auch die Lösung des Tiefenanschlags +1 mm. Der GOP wurde mit Gaffertape auf eine entsprechende Holzleiste geklebt. Resultat war ein sauberer Schnitt, der letzte Millimeter wurde beim rausheben des Deckels gebrochen, das darunterlegende Industrieparkett war unversehrt.

Ich will das Gerät nicht mehr missen, für meine Zwecke ist es schlicht die optimale Lösung. Jetzt noch den Koffer-Einsatz auf ein vernünftiges Niveau heben und die Sache mit dem Stecker überdenken. Der hat übrigens bei allen (vor allem ausschliesslich!) positiven Urteilen der eingefleischten Benutzer von Mitbewerber-Geräten nur ein mitleidiges Lächeln hervorgerufen und oftmals das Vorurteil bestätigt, Bosch sei eben grün wie blau ein Hobby Werkzeug. Ist sicher falsch, aber trotzdem ärgerlich.

Mir kann's egal sein, für mich gilt auf Baustelle fortan: nicht ohne mein GOP!

Gruß
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Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo K. Toffel,
danke für den neuerlich Testbericht.
Das Problem mit der Einlage wird an andere Stelle hier um Forum diskutiert:
www.bosch-pt.de/professional/community/board/10/topic/5656/1/L-Boxx+Einlage+aus+Schaumstoff+leicht+g...

Diese Einlage wären in meinen Augen wesentlich besser geeignet. Mal schauen wie sich Bosch entscheidet.

Gruß
Stefan