Mein erster Eindruck von der Maschine war etwas gemischt, muss ich zugeben. Ich hatte eigentlich auch keinen Verwendungszweck oder wusste zum Zeitpunkt noch gar nicht wofür man so eine kleine Maschine überhaupt braucht. Aber der Preis ist nicht besonders hoch und aus diesem Grund habe ich sie mehr oder weniger aus Neugier bestellt. Als ich sie dann das erste Mal in der Hand hielt dachte ich, was will man mit so einem "Spielzeug" überhaupt machen? Das Gerät ist sehr klein, leicht, hat ein winziges, dünnes Sägeblatt und zudem noch eine recht niedrige Umdrehungszahl. Ich dachte, ist das alles? Aber mir gefiel die hochwertige Verarbeitung. Der Tisch ist nicht aus Blech sondern Alu. Die Höhen- oder Neigungsverstellungverstellung lassen sich gut bedienen und ansonsten ist die gesamte Verarbeitung was Material angeht aus meiner Sicht Bosch typisch gut.
Die Maschine lag die erste Zeit ungenutzt in der L-Boxx bis mich ein Freund fragte ob ich ihm helfen könne. Er wollte auf einen alten Dielenboden OSB-Platten verlegen um Unebenheiten etwas auszugleichen und später darauf Laminat legen zu können. Wir hatten dazu eine Materialwahl von 12mm getroffen. Ich dachte, eine gute Gelegenheit, die Maschine mal auszuprobieren. Hatte an Sägen also nur die kleine GKS 10,8 V-LI und die Stichsäge GST 10,8 V-LI für eventuelle Ausklinkungen eingepackt.
Als ich dann hin kam, sah ich, das 15mm Platten geliefert wurden. Da bekam ich schon ein leicht mulmiges Gefühl. Als wir dann die erste Platte auf den Boden gelegt hatten, viel uns auf, dass an zwei Stellen die Dielen etwas weiter unten waren. Zum unterfüttern wollten wir 4mm HDF Streifen unterlegen. Mein Freund hatte noch eine alte Rückwand im Schuppen stehen wovon wir ein paar Streifen abschneiden wollten. Ich habe bei meiner neuen, vorher ungenutzten Mini-Handkreissäge den Parallelanschlag montiert und bin mit runter in den Schuppen gegangen. Die Säge angesetzt und mich gewundert warum es teilweise so schwer geht. Ich dachte, das wird peinlich heute...
Erst nach dem Schnitt hatte ich gesehen, dass an der Platte zuvor etwas abgeschnitten wurde und die ursprüngliche Schnittkante leicht wellig war. So hatte sich der Parallelanschlag der GKS 10,8 mit dem Sägeblatt verklemmt. Die 15mm OSB-Platten dagegen schnitt die kleine Kreissäge zu meiner Überraschung bei angemessenem Vorschub nahezu "wie Butter" und die Säge fing an mir immer besser zu gefallen.
Doch zunächst die wichtigsten technischen Daten im Überblick:
- 10,8 Volt System - 1400 U/min - 26,5mm max. Schnitttiefe - 85mm Sägeblatt Durchmesser (20 Wechselzahn montiert) - 0-45 Grad Neigungswinkel - 1310g Gewicht (mit 2Ah Akku) - Max. Schnittbreite am Parallelanschlag: 100mm
Meine Säge stammt aus dem preislich vorteilhaften Click&Go Programm. Das bedeutet, dass sie samt Zubehör in einer L-Boxx geliefert wurde. Im Lieferumfang befand sich neben der Maschine der Parallelanschlag, ein Absaugadapter und drei Zylinderkopfschrauben zur Befestigung der Zubehörteile. In der L-Boxx Einlage ist Platz für Ladegerät und Akkus welche aber nicht dabei waren. Leider findet der Parallelanschlag keinen vorgesehenen Platz und fliegt lose in der Kiste herum.
Am Griff befindet sich ein gefederter Hebel welcher nach rechts oder Links gedrückt werden kann um den Ein-Schalter betätigen zu können. Auf der rechten Seite ist die vom 10,8V Programm bekannte Akkuladestandsanzeige. Davor eine rote LED welche z.B. bei Überlast oder Überhitzung aufleuchtet. Ich benutze die Säge mit der rechten Hand. Aus ergonomischer Sicht, wäre die Anzeige meiner Meinung nach auf der linken Seite besser gewesen. Die Griffform ist ist wie bei den 10,8V Schraubern. Das Gerät lasst sich sehr angenehm halten.
Um die Schnitttiefe einzustellen, muss an der Hinterseite eine Flügelschraube gelöst werden. Dann kann die Grundplatte verstellt und die Schnitttiefe an der Scala abgelesen werden. Die Feststellschraube für die Neigungseinstellung befindet sich vorn an der Säge. Die Schnittlinie wird durch eine helle LED gut ausgeleuchtet welche sich beim einschalten der Maschine automatisch hinzuschaltet.
Die Säge schneidet mit einem 85mm Sägeblatt, welches werksseitig mit 20 HM-Wechselzähnen bestückt ist. Dieses Sägeblatt misst nur knapp über 1mm Materialstärke. Zum wechseln verfügt die kleine GKS über eine Spindelarretierung und an der Unterseite befindet sich ein passender Imbusschlüssel um das Sägeblatt zu lösen.
Der Säge liegt ein praktischer Anschlag bei. Er kann sowohl als Parallelanschlag als auch als Führungsschienenadapter verwendet werden. So kann mit der kleinen GKS 10,8 V-LI auch schnurgerade mit der Führungsschiene gesägt werden. Das besondere: Bosch denkt auch hier wieder etwas weiter. Der Anschlag hat zwei unterschiedlich breite Führungsnuten, so kann die Säge beispielsweise auch auf der Festool Schiene geführt werden.
Ist der anschraubbare Absaugadapter montiert, werden die anfallenden Späne direkt dort abgesaugt wo sie entstehen - vor dem Sägeblatt!
Eines gefällt mir bei der Sache aber nicht. Der Anschlag oder auch der Absaugadapter wird mit den mitgelieferten Zylinderkopfschrauben befestigt wozu man den Imbusschlüssel benötigt. Dieser ist zwar in Griffnähe an der Unterseite der Maschine angebracht, ich würde hier aber weitere Flügelschrauben mit Federn bevorzugen. Wahrscheinlich ist aber hier zu wenig Platz dafür. Die Schrauben sollte man im losen Zustand nicht in der Grundplatte belassen da sie sich durch entstehende Vibrationen herausdrehen und evtl. verloren gehen können.
Mein Fazit: Nach anfänglicher Skepsis gefällt mir die Maschine mittlerweile echt gut. Sie ist leicht und handlich und verwendet man eine Führungsschiene, kann man mit ihr schnurgerade schneiden. Die Leistung war für meine Anwendungszwecke bisher ausreichend. Das Gerät ist wie alle anderen mir bekannten 10,8 V Geräte von Bosch sehr sauber verarbeitet. Leider bietet Bosch keine weiteren Sägeblätter an wie z.B. eines für Laminat, hier kann man sich aber aus dem Zubehörprogramm anderer Hersteller bedienen.
Diesen Bericht findet ihr mit vielen Fotos auf meinem Blog unter www.HolzwurmTom.de
Viele Grüße Thomas
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Musste auch mal wieder ein Neuer her. Die Anderen sind ja schon ein wenig älter.
erstellt von Holzwurm-Tom am 05.09.2015, 23:59 Uhr
Eines gefällt mir bei der Sache aber nicht. Der Anschlag oder auch der Absaugadapter wird mit den mitgelieferten Zylinderkopfschrauben befestigt wozu man den Imbusschlüssel benötigt. Dieser ist zwar in Griffnähe an der Unterseite der Maschine angebracht, ich würde hier aber weitere Flügelschrauben mit Federn bevorzugen. Wahrscheinlich ist aber hier zu wenig Platz dafür. Die Schrauben sollte man im losen Zustand nicht in der Grundplatte belassen da sie sich durch entstehende Vibrationen herausdrehen und evtl. verloren gehen können.
Nein...Platz ist genug, wenn die Schraube lang genug ist. Hab an der GKS und der zum GDC umgebauten Maschine längere Rändelschrauben drin. Es hat einfach genervt jedes Mal den Schlüssel nehmen zu müssen. Das ist sonst bei kaum einer anderen Maschine so.
Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...
Moin Wie immer klasse gemacht, Daumen hoch! Ist nicht meine Voltklasse, aber etwas Senf packe ich bei: Würde mich jemand mit so einer Säge, die ich bisher nie kennengelernt habe, auf den Bau schicken um 15er OSB zu verlegen würde mein privater scharfer Fuchsschwanz heimlich mitgenommen, wer weiss.... Bisher galten solche Gerätschaften, die es so ähnlich auch schon seit vielen Jahren in der TV-Werbung gibt, für mich als Murks, was für Bastler die eine richtige Kreissäge ohnehin lieber nicht bedienen sollten. Solche Tests wie hier von Thomas, zeigen wieder einmal deutlich auf was die Akkutechnik so drauf hat, ich glaube ihm auch 1:1 das er wirklich enmasse OSB damit zerlegt hat. Für mich wieder einmal ein echtes Leckermachen, allerdings in 18/36V, nach rechts abfallend wie es sich gehört und auch mit Schiene, da braucht man nicht ständig auf den Riss schauen, ist bequemer. Vielen Dank für den Test! Gruss Willy
wie immer ein sehr schöner Test von dir. Wie ich in dem Video sehen kann, ist die Farbe von deinem Sägeblatt komplatt verschmiert. Konntest du mit ihr problemlos gerade säge ? Ich habe es nach meiner Odyssee nämlich aufgegeben eine Säge zu bekommen, die wirklich gerade sägt.
sehr schöner Bericht von dir, der liest sich wie ein Werbetext von Bosch :-). Bosch sollte dich einstellen und deine Videos benutzen, die wären dann wenigstens von einen Fachmann und sind dann auch noch Praxis bezogen.
Eines gefällt mir bei der Sache aber nicht. Der Anschlag oder auch der Absaugadapter wird mit den mitgelieferten Zylinderkopfschrauben befestigt wozu man den Imbusschlüssel benötigt. Dieser ist zwar in Griffnähe an der Unterseite der Maschine angebracht, ich würde hier aber weitere Flügelschrauben mit Federn bevorzugen. Wahrscheinlich ist aber hier zu wenig Platz dafür. Die Schrauben sollte man im losen Zustand nicht in der Grundplatte belassen da sie sich durch entstehende Vibrationen herausdrehen und evtl. verloren gehen können.
Die Inbusschrauben habe ich durch Rändelschrauben ersetzt, und sind immer in der Grundplatte. Wenn du welche brauchst kann ich dir beim Bob - Treffen gerne welche mitnehmen.
Hallo Bluefire, ich sehe, euch gefällt die Lösung mit den Zylinderkopfschrauben auch nicht und wart mit Ideen der Umsetzung weiter als ich. Super und vielen Dank für die Einbringung!
Gruß Thomas
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erstellt von leopard1a am 06.09.2015, 07:19 Uhr Hallo Thomaas,
wie immer ein sehr schöner Test von dir. Wie ich in dem Video sehen kann, ist die Farbe von deinem Sägeblatt komplatt verschmiert. Konntest du mit ihr problemlos gerade säge ? Ich habe es nach meiner Odyssee nämlich aufgegeben eine Säge zu bekommen, die wirklich gerade sägt.
Gruß Leo
Hallo Leo, die aufgedruckte Schrift war bei mir bereits nach den ersten Schnitten so verschmiert bzw. abgeschliffen. Ich habe die Säge mehrfach auf der Schiene benutzt und war anfangs auch sehr vorsichtig aufgrund der Berichte des seitlichen verziehens. Bei meinem Gerät konnte ich dies aber zum Glück nicht feststellen. Sie läuft einwandfrei gerade!
Gruß Thomas
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also, wenn das alles ist worüber wir bei der Maschine meckern..... 😉
Es ist ein wirklich gelungenes Gerät. In meinem Bekanntenkreis hat es den Spitznamen "BONSAI-CUT" Natürlich nicht mit einer GKT oder einer großen GKS zu vergleichen. Aber als Ergänzung sehr gut. Die Zubehör Sägeblätter werden schon noch kommen. (Sonst gibt es ja noch die Mitbewerber)
habe gerade in meiner Garage mal nachgeschaut, sind leider nur noch 3 Rändelschrauben über, werde aber morgen mal schauen ob ich noch welche organisieren kann.
Hallo, ich lese schon länger mit und habe mich jetzt wegen einem Problem angemeldet. Habe mir eine GKS 10,8 gekauft und leider zieht sie wie anscheinend viele nach links beim Sägen ! Das Sägeblatt ist gewölbt und der Lack des Sägeblattes wird abgerieben. Gibt es für dieses Problem inzwischen eine Lösung ? Das Einschicken bringt ja laut diversen Berichten anscheinend nicht viel ? Bin ansonsten zufrieden mit der Säge.
@lot53 Das habe ich auch schon probiert, dann rutscht aber bei mir das Sägeblatt durch. Hat sie dann bei dir geradeaus gesägt ? Vielleicht bringt ja Bosch noch eine verbesserte Andruckscheibe heraus ? Eventuell hat ja Bob da eine Info ? Gruß
der Lack am Sägeblatt ist bei mir auch ab, aber sie sägt Gott sei Dank gerade aus. Beim letzten sägen zog sie auch ganz leicht nach links. Anscheinend hat die Sommerhitze die krumm gestanzte Scheibe verzogen, nun habe ich eine Plan gedrehte 3mm starke Scheibe montiert und siehe da Sägeblatt 100% Plan und nicht mehr leicht gewölbt und sie sägt wieder gerade aus. Scheibe nehme ich auch mal mit zum Bob – Treffen, mal sehen was die von Bosch sagen.
Wie kannst du eigentlich mit der Säge zufrieden sein, wenn sie nicht gerade aus sägt? Das ist doch eine wichtige Voraussetzung der Säge.
welchen Durchmesser hat denn deine 3mm starke Scheibe ? Leider habe ich keine Drehbank... Ich hatte geschrieben daß ich ansonsten zufrieden bin, also mit der Größe und dem Handling usw. Mit dem krumm sägen bin ich natürlich nicht zufrieden ! Schreibst du hier bitte wie sich Bosch beim Treffen zu der Scheibe äußert ?
Hallo, ich habe mir die Aufnahme gerade mal genau angesehen. Eigentlich ist es ja so, dass die äussere Scheibe nur Druck auf die untere Scheibe auslöst (und nicht darüber hinaus) und somit das Sägeblatt festklemmt. Ist der obere Ring eine Scheibe, ähnlich wie eine Unterlegscheibe, so besteht die Gefahr, dass wenn die Sägeblattzentrierung etwas heraussteht, etwa bei einem dünneren Sägeblatt (Maßtoleranzen), dass die erste Scheibe mit der Schraube den Druck nicht vollständig auf das Sägeblatt gibt sondern auf das untere Zentrierstück. Aus diesem Grund ist das innere Stück des Klemmrings immer abgedreht, es sei denn, die Sägeblattzentrierung ist so dünn gehalten das sie immer dünner ist als das Sägeblatt.
Haben die betroffenen Maschinen schon immer nach links gezogen oder zuerst gerade geschnitten? Ich frage aus dem Grund, da es vielleicht sein kann, das sich durch Überhitzung oder generelle Wärmebildung etwas verformt hat?!
Gruß Thomas
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Moin Ich stand auch mal vor der Entscheidung, Säge wegwerfen (uralt) oder Sägeblattaufnahme drehen lassen..Ergebnis sage ich hier nicht, allein schon aus Sicherheits-und Nachahmgründen (:) Es geht um Kreissägen, wir sind hier in der Runde, wie ich das bisher mitbekommen habe, sehr auf Sicherheit bedacht und haben uns an die herstellerseitigen Gegebenheiten zu richten siehe ua.zb. Spaltkeil, ja/nein. Wir sind hier Profis, ein Profi reklamiert und nach dem dritten Versuch gibts das Geld wieder, Gutschrift, so kenne ich das und dann kauft der Profi eben eine andere Säge. Gruss Willy
Nichts, außer eine Adresse. Das Briefporto macht mich ja nicht arm :-)).
@Tom Das die Sägeblattzentrierung nicht übersteht, habe ich als erstes gemessen, sonst hätte ich einen Freistich in der Größe gemacht. Blatt bleibt sonst unter Belastung stehen....
Die Erklärung zur Scheibe und die (sehr stark) vermutete Fehlerquelle gibt es hier...und die Antwort von Bob auf das Ganze dann hier.
Aber auch ich bin auf das Treffen gespannt und ob es dazu eine neue Entwicklung gibt. Hatte Vorgestern erst wieder eine Maschine in der Hand die war ganz übel...und der Besitzer wollte sie schon zurückgeben und sich dann auch anderweitig orientieren was den Hersteller betrifft. Hat noch andere Gründe. Haben da dann eine andere Scheibe montiert und jetzt ist ein paar Tage Ruhe. Wenn da 10 Leute aus dem Handwerk aufeinanderhocken...dann wird nicht immer sachlich diskuttiert.
Da sind die Diskussionen hier im Forum sehr human gegen.
Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...
@Koni Das Forum aktualisiert meine Änderungen irgendwie nicht richtig... Hausnummer ist 10b, die Email Adresse ist mein richtiger Name. Vielen Dank für deine Mühen Gruß Erich