Testbericht Multicutter Bosch GOP250CE Professional
- Inhalt
- Lieferumfang
- erster Eindruck
- Praxistest
- Wartung
- Fazit
LieferumfangDas Gerät selbst wird in der bekannten L-Boxx gelifert, auf die ich jetzt nicht näher eingehe. Als Zubehör kam bei mir noch in Packungen zu je 5 Stück 10 Schleifscheiben in den Körnungen 80, 100 und 120 an sowie nochmals 2 Sortimente verschiedener Körnungen. Dazu passend war natürlich ein Teller in Dreiecksform mit dem bekannten Klettverschlussprinzip dabei.
Desweiteren einen Teller um Metall zu schleifen, ein Blatt für Styropor, sowie Schaber in starrer und flexibler Ausführung. Letzteren kann man beispielsweise für Silikon verwenden.
Dazu gibt es noch ein s.g. "Segmentblatt" mit ca. 240° Radius sowie eine Tauchsägeblatt mit 30mm Breite und 50mm maximaler Arbeitstiefe.
Ein Inbusschlüssel zum Werkzeugwechsel sowie ein Adapter um Zubehör von Fremdfirmen verwenden zu können (wer kommt denn auf so eine Idee?) sind ebenfalls enthalten.
Alles in allem bin ich recht zufrieden damit.
Anmerken möchte ich noch, dass in der L-Boxx eine Box enthalten ist, in der reichlich Platz für Zubehör ist. So befinden sich dort bei Ankunft bereits die Segmentsäge, der Metallschleifer, der starre Schaber sowie die Tauschsäge, Inbusschlüssel und Werkzeugadapter darin. Platz für mehr ist noch vorhanden.
Anfangs war ich etwas skeptisch, wie sich die Box verhalten wird. Aber ich habe einfach mal richtig getestet und bin recht zufrieden. Der Deckel wurde mehrmals kräftig hin- und hergebogen, draufgesetzt, am aufgeklappten Deckel mehrmals sehr kräftig gezogen und gebogen und nichts ist gebrochen. Die Scharniere sind also recht stabil. Das ist nicht zuletzt dem Kunststoff geschuldet. Es ist kein Hartplastik sondern erinnert eher an die etwa weichere Tupperware. Somit ist Bruch durch spödes Material erstmal nicht zu erwarten. Wie es sich mit der Zeit verhält durch Alterung lässt sich noch nicht sagen. Auf jeden Fall ist das Werkzeug erstmal geschützt und der Verschluss hält auch. So kann auch mal was vom Baugerüst fallen ohne, dass die Box in 1.000 Teile springt und der Inhalt sich gleichmäßig und großflächig verteilt.
erster EindruckFangen wir mal außen an: Die L-Boxx sieht sehr stabil aus, ist einfach zu handhaben und bieten zwei Tragegriffe. Einen im Deckel und einen an der gewöhnlichen Stelle, wie bei einem Koffer eben so üblich.
Öffnet man die Kiste, fällt der eben beschriebe Inhalt sofort ins Auge. Alles wirkt recht aufgeräumt. Nimmt man das Gerät in die Hand fällt erstmal das doch recht hohe Gewicht auf. Zwar nicht so, dass man beide Hände bräuchte aber eben doch mehr als ein Kilogramm. Der Kunststoff wirkt auch hier wieder hochwertig und die Maschine macht aufgrund dessen und wegen des Gewichtes einen sehr wertigen Eindruck. Gehen wir mal ans Ende, so fällt die angenehm lange Zuleitung auf. Rund 4 Meter sorgen für einen großen Arbeitsradius und sind aber noch nicht zu lang, als das sie stören würden. Zudem besteht die Zuleitung aus einer flexiblen Gummischlauchleitung (H05RN-F) und nicht aus schnöder Plasteschlauleitung (H03VV-K oder ähnliches), welche grade bei Kälte sehr störrisch ist und man manchmal seine liebe Mühe hat, diese im Koffer unterzubringen. Schon hier macht sich der Unterschied zum kleinen Bruder PMF180 bemerkbar.
Viele Stellen des GOP 250CE sind mit sehr rutschhemmenden Gummi versehen. So wird effektiv vermieden, dass einem das Gerät aus der Hand rutscht. Selbst am Kopf findet sich auch wieder Gummi und ermöglicht somit viele Haltepositionen auch an engen Stellen. Solche Details machen für mich persönlich viel aus.
Ein kurzer Test an der Steckdose verblüfft mich zugegebenermaßen etwas, das Gerät arbeitet recht leise. Der PMF180 dagegen ist, meiner Meinung nach, ein echter Krachmacher. Regelt man die Drehzahl (stufenlos, sehr schön!) herunter, nimmt die Lautstärke sogar noch etwas ab. Das Rädchen ist klug gelegen und versteckt sich unterhalt der Zuleitung . So kann man nicht versehentlich beim arbeiten etwas verstellen.
PraxistestNun gehts aber mal ans Eingemachte. Fix eine Aufgabe gesucht und los gehts auch schon. Passendes Werkzeug in der Box gefunden, Inbusschlüssel zur Hand und mühelos die Schraube mit der integrieten Spannscheibe gelöst. Cleverer Einfall, da kann man nichts verlieren. Aber warum ist die Schraube denn gefühlte 8 Meter lang? Na klar, der zusätzlich erhältliche Staubsaugeradapter trägt ziemlich auf und das Werkzeug muss ja trotzdem noch sicher befestigt werden. Hat also alles seine Daseinsberechtigung.
Als erstes gings ans Laminat. Flux die Segmentsäge rausgenommen, montiert und los gehts. Wie ein heißes Messer durch weiche Butter arbeitet die der GOP durch den geleimten Holzabfall. Dabei wunderbar zu kontrollieren. Das Gerät ist sehr laufruhig und läuft richtig rund. Somit kann man auch genau arbeiten. Gefällt mir schonmal ganz gut.
Als nächstes steht ein Ausschnitt in Gipskarton an. Das Tauschsägeblatt wird montiert und schon geht es los. Auch hier wieder vollkommen ohne Mühe. Selbst der Ständer der Trockenbauwand juckt das Gerät herzlich wenig. So muss das sein. Drehzahl bleibt konstant und das Gerät erwärmt sich nicht nennenswert.
Was mir dabei und auch bei anderen Tests aufgefallen ist: die abgegebene Luft bläst ziemlich stark. Somit wird viel eventuell vorhandener Staub und Dreck aufgewirbelt. Wenn man irgendwo in einer Zwischendecke oder auch in Bodennähe hantiert und der bereits erwähnte Gips aus der Wand liegt herum gibt es unschöne Wolken. Hier sollte, finde ich persönlich, nachgebessert werden. Wenn ich viel Staub und Dreck machen will nehme ich einen Winkelschleifer zur Hand.
Auch fällt mir auf, dass das Gerät kopflastig ist und somit nicht richtig ausbalanciert wirkt. Kann vor Vorteil aber auch von Nachteil sein. Beim schleifen in der horizontalen kann man wunderbar arbeiten ohne selbst noch Druck ausüben zu müssen. Bei anderen Tätigkeiten muss man ständig ausgleichen. Für mich zwar kein Horrorszenario aber fällt eben etwas unangenehm auf.
WartungHier gibt es nicht sehr viel zu sagen. Gelegentlich mal mit Druckluft ausblasen und im Bedarfsfall mal ein Tröpfchen Öl auf die Schraube zu Werkzeugfixierung.
Die Kohlen für den Motor lassen sich problemlos erreichen in dem man einfach rechts und links eine Schraube löst. Somit kann man das auch selber machen. Wobei ich allerdings auch gerne zum Händler meines Vertrauens gehe zum fachsimpeln oder einfach, um mir mal neue Geräte zeigen lassen und zu tesen.
FazitHier fällt es mir nicht schwer etwas zu sagen. Der GOP 250CE ist ganz klar mein neues Lieblingwerk(spiel)zeug geworden. Der Lieferumfang, die Handlichkeit, der sichere Umgang damit durch den Gummi sowie der Motor, der augenscheinlich noch Reserven bietet ist mir sehr sympathisch. Die lange und flexible Zuleitung ermöglicht auch ein angenehmes arbeiten damit auf einer Leiter ohne die Kabeltrommel mit rauf nehmen zu müssen.
Negativ hingegen ist für mich die Kopflast. Ich schleife weniger sondern säge viel damit. Zudem ist der kleine Orkan, der aus dem Gerät kommt und Staub aufwirbelt nicht immer angenehm. Das ist aber sicherlich den Kompaktheit des Gerätes geschuldet, um Hitzestau zu vermeiden.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Gerät und würde es auch dem ambitionierten Heimwerker empfehlen. Dann aber nicht unbedingt in der L-Boxx sonder als preiswertere Alternative im Karton.
Der GOP 250CE schließt für mich die Lücke zwischen Stichsäge und Winkelschleifer. Ich kann nur den Werkstaff selbst bearbeiten ohne dahinter liegendes zu beschädigen. Ausschnitte im Gipskarton sind somit kein Problem. Mit einer Stichsäge kann man da gerne auch mal was beschädigen. Beispielsweise Stromleitungen *schüchtern in die Luft guckt*.
Eine beschädigte Bodenfliese konnte ich sehr einfach austauschen. Mit dem entsprechenden Werkzeug wurde die Fuge rundherum aufgesägt und das Problem war schon fast gelöst. Mit einem Winkelschleifer hätte man sehr viel mehr Dreck gemacht. Das wäre zwar auch viel schneller gegangen aber manchmal kann man das eben einfach nicht. Unsere Kunden haben es nicht gerne, wenn man in der Wohnung zuviel Schindluder mit Werkzeug treibt.
Nachträge zu dem Test sowie Bilder kommen im Laufe der Woche noch hinzu.
Ich gebe das Gerät auch endlich mal meinen Kollegen mit. Die warten schon sehnsüchtig darauf, nachdem ich ihnen schon so viel davon erzählt habe. Vielleicht lässt sich mein Chef auch vom Kauf überzeugen.