Hallo zusammen,
hier mein Testbericht zum neuen GSR 12V-15 FC:
Zu Beginn diesen Jahres habe ich den neuen Akkuschrauber GSR 12V-15 FC zum Testen erhalten – Vielen Dank dafür!
Wer sich jetzt über den Namen wundert, dem sei gesagt, dass seit 2017 alle 10,8V Geräte auf 12V umbenannt wurden.
Lieferumfang:Das Testgerät ist die Komplettausführung (06019F6000), das heißt neben den 2 Akkus 2,0Ah und dem Ladegerät AL1130 CV gehören auch das Bohrfutter (GFA 12-X), der Bitaufsatz (GFA 12-B), der Winkelaufsatz (GFA 12-W), der Exzenteraufsatz (GFA 12-E) und ein Holster zum Lieferumfang.
Was auf den ersten Blick verwundert, ist das Ladegerät. Zurzeit liegt den Geräten noch das „alte“ Ladegerät bei. Einfacher für den Kunden wäre sicherlich eine durchgängige Ausstattung mit 12V.
Wie allen Akkugeräten liegt auch hier ein Werbeflyer für das Bosch-Akkusystem bei. Zwar wurde dieser inzwischen auf den neuen Slogan „It´s in your hands.“ angepasst, jedoch wird auf die Vorstellung der Eneracer-Technik gänzlich verzichtet. Dafür werden wieder einige Geräte beworben, die es in Deutschland gar nicht gibt (z.B.: GDR 18-LI; GDX 14,4/18 V-LI, etc.).
Online/Datenbanken:Seit Januar wird der GSR 12V-15 FC bereits im Aktionsprospekt beworben, seit kurzem ist der Schrauber auch im Produktkatalog auf der Homepage zu finden.
Im Aktionsprospekt sind die Vorsätze sogar einzeln mit Artikelnummer aufgeführt. Diese geht man jedoch auf der Homepage vergeblich suchen, genauso wie deren Preise. Auch in den Händlerunterlagen fehlen die Systemzubehöre. Leider genauso wie die Vorsätze des GSR 18 V-EC FC2.
Die Bedienungsanleitung fehlt ebenfalls online, weder über die Bezeichnung noch über die Gerätenummer ist sie zu finden. In den Ersatzteillisten ist das Gerät mit beiden Suchvarianten problemlos zu finden. Die Anmeldung zur 3 Jahres Garantie funktioniert ebenfalls tadellos. Hier wirft allerdings der Vorgang eine Frage auf: Für den 18V FlexiClick – Schrauber gibt es einen separaten Reiter. Ist so was auch für die 12V Variante geplant?
Technische Daten:Leerlaufdrehzahl: 0-400/1.300 U/min
Drehmoment (hart/weich): 15/30 Nm
max. SchraubenØ: 7mm
max. BohrØ (Metall/Holz): 10/19mm
Gewicht: 0,8kg
Laut technischen Angaben ist der GSR 12V-15 FC 0,15kg leichter als die Ausführung ohne Wechselsystem. Das trifft aber nur dann zu, wenn keine Aufsätze montiert sind. Ansonsten sind alle Werte gleich.
Optik, Haptik und Funktionen:Wie der GSR 12V-15, wird der neue Akkuschrauber auch in der L-Boxx 102 geliefert. Die L-Boxx Einlage macht einen sehr guten, stabilen Eindruck. Sie besteht wieder aus zwei Hälften, wobei in der linken Hälfte Schrauber, Akkus und Ladegerät untergebracht sind. In der rechten Hälften befinden sich im unteren Bereich die Aufsätze, wo jeder seinen eigenen Platz hat, der auch durch ein Symbol markiert sind. Positiv ist hier anzumerken, dass die Einlage so gestaltet ist, dass das Zubehör in den Aufsätzen auch während des Transports verbleiben kann. Oberhalb der Aufsätze sind zwei Fächer frei. Dort kann Zubehör nach Wahl untergebracht werden. Allerdings bietet die Einlage keinen Platz für die 4,0Ah Akkus!
Als Hinweis auf das FlexiClick-System befindet sich am Gerät eine Banderole, die auf die Aufsätze und den Wechselmechanismus hinweist. Mir persönlich fehlt die Deckeleinlage. Bosch verschenkt da wieder einmal Werbemöglichkeiten für Zubehöre, Clic&Go, etc.
Das Gerät selbst ist den meisten Nutzern bereits bekannt. Große Änderungen wurden nicht vorgenommen. Einzig die LED-Beleuchtung leuchtet jetzt etwas nach und das Gerät läuft nicht mehr so rau wie die älteren GSR 10,8-2-LI. Zumindest ist das bei meinen Modellen so.
Das Handling des Schraubers ist nach wie vor sehr gut. Bei Auslieferung liegt das Gerät ohne Aufsatz in der L-Boxx. Dadurch zeigt der Schrauber schon beim ersten Herausnehmen wie kompakt und handlich er sein kann. Mit den verschiedenen Vorsätzen wird das Gerät zwar etwas schwerer, aber keineswegs unhandlich.
Nun zum wichtigsten Feature: Das FlexiClick System.
Wie beim großen Bruder, GSR 18 V-EC FC2, besteht die Befestigung aus einem Bajonett-Verschluss und für die Kraftübertragung wird eine Sechskantwelle eingesetzt. Auch beim kleinen GSR 12V-15 FC ist der Verschluss maschinenseits aus Metall gefertigt. Zum Wechseln der Aufsätze muss einfach nur die Sechskantwelle in die Aufnahme geführt werden, das Bajonett auf die richtige Position gebracht werden. Mit einer ¼ Umdrehung am Arretierring seitens der Aufsätze wird das Ganze dann befestigt. Als optische Hilfe sind auf dem Ring zwei Schlösser abgebildet. Der Mechanismus rastet aber auch deutlich hörbar ein.
Alles in allem ein sehr einfach zu bedienendes System und trotzdem stabil.
Im Folgenden möchte ich euch kurz die einzelnen Aufsätze vorstellen:
1. Ohne Aufsatz
Wie beim großen Bruder auch, kann der GSR 12V-15 FC ohne Aufsatz betrieben werden. Dann steht einem eine Sechskantschaft zu direkten Aufnahme von Bits zur Verfügung. Im Gegensatz zum 18V Modell gibt es dann keine Arretierung für den Bit, er wird nur durch den eingebauten Magneten gehalten. In diesem Arbeitszustand beträgt die Kopflänge nur 132mm. So eignet sich das Gerät ideal für Möbelverschraubungen. Der Bit sitzt für diese Art von Arbeiten ausreichend fest. Allerdings sitzt der Bit etwas lose, so dass seitliches Spiel vorhanden ist. Für diese Arbeiten nicht weiter schlimm und konstruktiv auch nicht anders zu lösen.
2. Bitaufsatz GFA 12-B
Wer lieber eine Bitaufnahme mit Verriegelung möchte, kann die Bitaufnahme direkt auf den Schrauber setzen. Dadurch verlängert sich die Kopflänge auf ca. 159mm. Das ist immer noch kompakt genug für das Verschrauben von Möbeln, etc.
Der Bitaufsatz verfügt über eine Verriegelung für den Bit. Dadurch sitzt der Bit fester und hat nahezu kein seitliches Spiel.
3. Bohrfutter GFA 12-X
Als weiterer Aufsatz steht ein 10mm Autolock-Bohrfutter zur Verfügung. Mit diesem beträgt die Kopflänge des Schrauber ca. 178mm. Damit ist er in dieser Konstellation ca. 10mm länger als das Standardmodell, aber er wirkt trotzdem nicht unhandlich oder zu lang.
In der Vergangenheit wurde öfter mal über das Bohrfutter des GSR 10,8-2-LI geschimpft, es weise zu viel Spiel auf. Trotz des FlexiClick-Systems ist das hier nicht der Fall.
4. Exzenteraufsatz GFA 12-E
Für das randnahe Schrauben, von bis zu 11mm, gibt es den Exzenteraufsatz. Dieser verfügt über eine Bitaufnahme mit Verriegelung und kann an 16 verschiedenen Positionen arretiert werden. Hier zeigt sich wieder ein deutlicher Vorteil des Bosch-Systems: Zur Umpositionierung des Aufsatzes verbleibt dieser am Gerät, einfach nach vorne ziehen und in gewünschte Positionen drehen. Diese Technik ist bereits vom GSR 18 V-EC FC2 bekannt und ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Wettbewerb!
5. Winkelaufsatz GFA 12-W
Im Vergleich zum 18V FlexiClick-System wurde beim Winkelaufsatz der größte Fortschritt gemacht! Dieser Aufsatz hat kein festmontiertes Bohrfutter, sondern wie der Schrauber auch eine Bitaufnahme mit Bajonettverschluss. Dadurch kann der Anwender jetzt noch flexibler agieren. Möchte er ein sehr kurzes Eckmaß, kann er den Bit direkt in den Winkelaufsatz stecken. In diesem Fall beträgt das Eckmaß ca. 61mm. Wie beim direkten Einsatz im Gerät auch, wird der Bit hier ausschließlich durch einen Magneten gehalten, wodurch ein leichtes, seitliches Spiel vorhanden ist. Möchte der Anwender darauf verzichten, kann auch der Bitaufsatz montiert werden. Dadurch verlängert sich das Eckmaß dann entsprechend. Gleiches ist mit dem Bohrfutter, dem Exzenteraufsatz und sogar mit weiteren Winkelvorsätzen möglich. Zwar führt das zu einem Kraftverlust beim Schrauben, doch darum geht es in solchen Anwenderfällen meist nicht. Die Positionierung des Winkelaufsatzes erfolgt analog zu den anderen Aufsätzen.
Praxis: Der Praxistest erfolgt in den nächsten Wochen bei der Möbelmontage. Die Erfahrungen werde ich nachreichen.
Fazit:Obwohl der Praxistest noch aussteht, erlaube ich mir hier schon ein Fazit: Bosch ist hier ein gelungener Einstieg mit dem FlexiClick-System in die 12V (10,8V)-Klasse gelungen!
Der GSR 10,8-2-LI (jetzt: GSR 12V-15) ist vielen bestens bekannt und gern genommen auf Grund seiner Kraft bei kompakter Bauform. Der GSR 12V-15 FC steht diesem in nichts nach. Zwar ist er bauartbedingt etwas länger und schwerer, doch das trübt das Handling in keinster Weise.
Ebenfalls positiv das FlexiClick-System des kleinen Schraubers. Im Vergleich zum großen Bruder GSR 18 V-EC FC2 sieht man hier auch den Entwicklungsfortschritt: Das System ist modular aufgebaut, das heißt auf den Winkelvorsatz können Bitaufnahme, Bohrfutter, Exzentervorsatz oder ein weiterer Winkelvorsatz montiert werden. Das erhöht deutlich die Flexibilität und Bosch setzt sich damit deutlich gegen die Mitbewerber ab. Die Verriegelung funktioniert gewohnt einfach, auch das ist ein deutliches Plus gegenüber den Mitbewerbern.
Es gab ja bereits einige Diskussionen zur verwendeten Motorentechnik. Vielen wäre eine Ausführung mit bürstenlosen Motor lieber gewesen. Ich habe lange über diesen Punkt nachgedacht und ich muss sagen neben dem FlexiClick-System wäre ein EC-Motor das zweite Highlight gewesen!
Allerdings muss man auch bedenken zu welchem Preis dieses Gerät angeboten wird und das ist auch eine Ansage. Mit EC-Technik wäre der Schrauber doch um einiges teurer ausgefallen und ich weiß nicht wie dann die Verkaufszahlen ausgesehen hätten. Ich glaube die EC-Technik ist bei den 12V (10,8V) Schraubern nicht so weit verbreitet wie in der 18V Klasse. Was sich logischerweise auch auf die Herstellkosten und damit auf den Verkaufspreis auswirkt.
Unterm Strich finde ich den neuen Schrauber sehr gut, auch ohne EC-Motor-
Verbesserungsvorschläge: 1. EC-Motor
Für eine zukünftige Version sollte auf jeden Fall ein bürstenloser Motor eingeplant werden. Sobald auch in dieser Akkuschrauberklasse ein höheres Augenmerk auf EC-Technik gelegt wird, sollte das auch in den preislichen Rahmen passen.
2. Systemzubehör – Aufsätze
Beim Systemzubehör wurde leider wieder einiges vergessen! Zwar sind die Vorsätze mit Artikelnummer in der Bosch aktuell abgebildet, jedoch fehlen die Einzelpreise. In den Händlerunterlagen sucht man die Aufsätze vergebens. Ebenso fehlen die Aufsätze im Produktkatalog auf der Homepage. So darf man sich nicht wundern, wenn die einzelnen Vorsätze nicht oder nur sehr gering verkauft werden. Im Übrigen fehlen die Aufsätze des GSR 18V –EC FC2 nach wie vor auf der Homepage.
3. Service
Wie bei so vielen Neuheiten fehlt auch dieses Mal die Bedienungsanleitung. Hier sollte man zukünftig stärker drauf achten, dass diese Daten schon bei Markteinführung zur Verfügung stehen.
4. Flyer im Lieferumfang
Ja, auch dieses Mal komme ich auf den fehlerbehafteten Flyer im Lieferumfang zu sprechen. Viele werden jetzt denken: „ Na und, wandert doch sowieso in den Müll.“ Doch es gibt auch Kunden, die den Flyer lesen und dann bei uns stehen, und nach dem einen oder anderen Gerät aus dem Flyer fragen. Die Händler dürfen dem Kunden dann erklären, dass es das Gerät nicht/noch nicht gibt. Da entsteht beim Kunden der Eindruck, dass der Verkäufer keine Lust hätte sich damit zu beschäftigen.
Statt dieses Flyers würde ich einfach den aktuellen Rechnungsbeileger zu Clic&Go Aktion beilegen.
5. Deckeleinlage
Auch bei diesem Gerät verzichtet Bosch wieder auf die Werbemöglichkeit im Deckel. Hier könnten Clic&Go, Systemzubehör (Aufsätze), neue Bitsätze, uvm. Gezeigt werden.
Gruß
Stefan