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Bosch GSR 12v-35 FC - erste Erfahrungen

buntmetallwellb
Neuling 3
Hallo zusammen,
nachdem ich mir aus dem BOSCH 12V-System die Stichsäge und den Mini-Winkelschleifer gekauft hatte, habe ich mir inzwischen auch einen Bosch GSR 12v-35 FC Akkuschrauber gekauft im Komplettpaket mit allen Vorsätzen. Im Vergleich zu meinem AEG 18V CBL-Schrauber wiegt er genau die Hälfte (knapp 1kg). Der Schrauber macht insgesamt einen guten Eindruck, die Leistung ist geringer als bei dem AEG, aber man hat nur das halbe Gewicht in de Hand. Ich benutze meine AEG-Schrauber überwiegend für Spaxschrauben 5x50, 5x80, 4x40. - immer im schnellen Gang, die Schraube soll ruhig dampfen. Da kommt der kleine Bosch mit seinem schnellen 2.Gang nicht mit, und die Umschaltung in den 1.Gang kommt tatsächlich mal zum Einsatz. Auch beim Bohren von 5,5mm-Löchern in Rohre setzte er gerne mal plötzlich aus. Ob das mit einem 4Ah oder 6Ah-Akku anders wäre?

Als echte Nachteile gegenüber den AEG sind mir vier Punkte aufgefallen:
1. Beim AEG lässt sich das Bohrfutter blitzschnell durch nach vorne ziehen eines Rings lösen und wieder aufsetzen. Das dauert beim Bosch viel länger. Bei meinem alten 12V NiMh -Kress war das auch so wie beim AEG.
2. Beim AEG wartet das Bit in der Bohrwelle, man kann flink zwischen Bohren und Schrauben hin- und her wechseln. Beim Bosch wird das Bohrfutter mit einem männlichen Sechskant in die Bohrwelle gesteckt, das Bit mus jedes Mal raus - komplett praxisfern. Das FC-System kommt dadurch nicht voll zum Tragen - leider!
3. Es gibt nur den abstehenden Bithalter zum Anschrauben. Bei einem so kompakten Gerät ist der Platz natürlich knapp, aber da kein Bit in der Bohrwelle bleiben kann, stört das schon.
4. Ich drehe Schrauben gerne mit mehreren kurzen Gasstößen im schnellen Gang ein, während derer ich den Anpressdruck gezielt erhöhe. Der Bosch-Schrauber reagiert aber immer etwas zögerlich beim Gasgeben in der ersten Sekundenbruchteilen.

Was mir gut gefällt:
- Liegt gut in der Hand
- Brauchbare Leistung bei geringem Gewicht, deutliche Entlastung fürs Handgelenk
- Fühlt sich ganz solide an
- Sinnvoll ausgeführte Gummierung
- Hohe Drehzahl zum Bohren kleiner Löcher
- Bedienelemente praxisgerecht
- Exzenter-Aufsatz fühlt sich solide an (aber mühselig anzusetzen)


Insgesamt ist da also noch deutlich Luft nach oben, man bekommt aber ein grundsätzlich attraktives Gerät. Da der schnelle Wechsel Bohren-Schrauben nicht möglich ist, tut es eigentlich auch ein günstiges Modell mit festem Bohrfutter und eingespanntem Bithalter. Das wäre dann bei den heutigen Marktpreisen ein unschlagbar günstiges Paket. Was dem 12V-System fehlt sind für mich mehr attraktive Geräte. Die Stichsäge ist prima, der Mini-Winkelschleifer ein tolles Nischengerät. Aber der Rest ist aus meinr Sicht etwas sehr auf kleinste Arbeiten beschränkt. Eine Handkreissäge mit 1400 U/min, 85mm Blattdurchmesser und 26mm Schnitttiefe?

Viele Grüße,

Bob
10 ANTWORTEN 10

higw65
Power User 4
 
erstellt von buntmetallwellblech am 13.05.2020, 10:03 Uhr

Der Schrauber macht insgesamt einen guten Eindruck, die Leistung ist geringer als bei dem AEG, aber man hat nur das halbe Gewicht in de Hand.
12V in der Leistung mit 18V zu vergleichen ist schon seltsam...oder?
 
Ich benutze meine AEG-Schrauber überwiegend für Spaxschrauben 5x50, 5x80, 4x40. - immer im schnellen Gang, die Schraube soll ruhig dampfen. Da kommt der kleine Bosch mit seinem schnellen 2.Gang nicht mit, und die Umschaltung in den 1.Gang kommt tatsächlich mal zum Einsatz.
Die Schraube kann ruhig dampfen...der Motor sollte das nicht. Man fährt auch nicht im höchsten Gang in den Alpen bergauf...
 
Auch beim Bohren von 5,5mm-Löchern in Rohre setzte er gerne mal plötzlich aus. Ob das mit einem 4Ah oder 6Ah-Akku anders wäre?
Was für Rohre...was genau setzt aus?
 
Als echte Nachteile gegenüber den AEG sind mir vier Punkte aufgefallen:
1. Beim AEG lässt sich das Bohrfutter blitzschnell durch nach vorne ziehen eines Rings lösen und wieder aufsetzen. Das dauert beim Bosch viel länger. Bei meinem alten 12V NiMh -Kress war das auch so wie beim AEG.
A: Jedes System hat bestimmte Patente die nicht immer von Allen genutzt werden können
B: Baulänge ist auch eine Sache
 
2. Beim AEG wartet das Bit in der Bohrwelle, man kann flink zwischen Bohren und Schrauben hin- und her wechseln. Beim Bosch wird das Bohrfutter mit einem männlichen Sechskant in die Bohrwelle gesteckt, das Bit mus jedes Mal raus - komplett praxisfern. Das FC-System kommt dadurch nicht voll zum Tragen - leider!
Die Baulänge ist einscheidend. Bitte mal ein Foto bei dem die beiden von dir genannten Schrauber nebeneinanderliegen

 
3. Es gibt nur den abstehenden Bithalter zum Anschrauben. Bei einem so kompakten Gerät ist der Platz natürlich knapp, aber da kein Bit in der Bohrwelle bleiben kann, stört das schon.
Man kann den Bit auch direkt einstecken. Er hält magnetisch
 
4. Ich drehe Schrauben gerne mit mehreren kurzen Gasstößen im schnellen Gang ein, während derer ich den Anpressdruck gezielt erhöhe. Der Bosch-Schrauber reagiert aber immer etwas zögerlich beim Gasgeben in der ersten Sekundenbruchteilen.
Weil es ein Brushless-Motor ist. Völlig normal dieses Verhalten.
 
Was mir gut gefällt:
- Liegt gut in der Hand
- Brauchbare Leistung bei geringem Gewicht, deutliche Entlastung fürs Handgelenk
- Fühlt sich ganz solide an
- Sinnvoll ausgeführte Gummierung
- Hohe Drehzahl zum Bohren kleiner Löcher
- Bedienelemente praxisgerecht
Zustimmung
 
- Exzenter-Aufsatz fühlt sich solide an (aber mühselig anzusetzen)
Reine Übrungssache. Einhändiges Öffnen eines BHs hinter dem Rücken ist am Anfang auch schwer 😉
 
Insgesamt ist da also noch deutlich Luft nach oben, man bekommt aber ein grundsätzlich attraktives Gerät.
So viel Luft ist da nicht mehr ohne das Gerät zu vergrößern. Zumindest bei den von Dir angesprochenen Punkten.
 
Da der schnelle Wechsel Bohren-Schrauben nicht möglich ist, tut es eigentlich auch ein günstiges Modell mit festem Bohrfutter und eingespanntem Bithalter.
Das Blödeste was man eigentlich machen kann...denn diese Geräte sind relativ lang. Verstehe eh nicht, warum die Leute Bithalter in Bohrfutter einspannen...wo es doch Schrauber mit direkter HX-Aufnahme gibt.
 
Das wäre dann bei den heutigen Marktpreisen ein unschlagbar günstiges Paket. Was dem 12V-System fehlt sind für mich mehr attraktive Geräte.
Ja...so mind. 10-20 zusätzliche Geräte...und die wären alle verkaufbar.
 
Die Stichsäge ist prima, der Mini-Winkelschleifer ein tolles Nischengerät. Aber der Rest ist aus meinr Sicht etwas sehr auf kleinste Arbeiten beschränkt.
Dafür ist er gebaut. Ein 12V mit 125er Scheibe ist im Grunde machbar...aber widerspricht dann der Kompaktheit und nur zum zu zeigen was man aus 12V herausholen kann...Quartettspielerei.
 
Eine Handkreissäge mit 1400 U/min, 85mm Blattdurchmesser und 26mm Schnitttiefe?
Ja genau...und das ist seit Jahren ein feiner und kleiner Helfer den man zu schätzen weiß...wenn man weiß wie man das Gerät einzusetzen hat. Leider aber auch ein wenig in die Jahre gekommen

Gruß GW
 
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

christian_liesc
Treuer Fan
Ja die GSK mit aktueller Technik, leicht gefaceluifted, das wäre schon sehr schön 😁, aber GHO und GKF, GOP, Säbelsäge... Jedes der Geräte ist durchaus auch für mittelgroße Aufgaben geeignet, wenn auch mit Grenzen nach oben. Aber jedes Gerät hat irgendwo ne Grenze. Mit nem GBH 36 VF-Li Plus reißt man auch kein Haus ab.
MfG Christian

donniedarko
Spezialist
Die kleine GKS12V ist schon sehr nützlich und sie liegt gut in der Hand. Das einzige, was mich am GSR12V30FC stört, ist der Bithalter. Man kann das Bit (auch mit Übung) nur sehr schwer einhändig austauschen. Es wäre eine Wohltat, wenn der der Wera Rapidaptor verbaut wäre. Praktisch ist das Verstellen/Verdrehen vom Exenter und Winkelaufsatz im montierten Zustand.
aus dem echten Nordfriesland!

buntmetallwellb
Neuling 3
So ein 12V-System hat ja 60% der Akkuzellen eines 18V-Systems, also nicht um Welten entfernt, schon Werk- und kein Spielzeug. Für mich wären da Geräte ideal, die gar nicht versuchen, eine Netzmaschine zu ersetzen, die aber schon für einen Großteil der anfallenden Aufgaben mit gewissen Anstrichen beim Arbeitstempo geeignet sind. Eine Handkreissäge mit 125er Blatt, 3000 U/Min und 42mm Schnitttiefe z.B.. Die Stichsäge erfüllt für mich diese Anforderungen und hat eine tolle Balance.

Die Verdrehbarkeit der angebauten Vorsätze hatte ich noch gar nicht schätzen gelernt, da das Abziehen bei den ersten Malen noch schwer ging - jetzt gehts und wirklich praktisch.

Die Kress und AEG-Maschinen haben praktisch den selben Bohrwellenstummel herausschauen. Das Futter hält sich aber außen über Kugeln fest, die in Mulden einrasten. Dadurch ist die Bitaufnahme immer frei und der Futterwechsel geht blitzschnell. Eigentlich sollte Bosch die 12V-Geräte super verkaufen können, da würde sich für die nächste Generation vielleicht die Investition in das Patent lohnen.

Bitaufnahme im Bohrfutter geht gank ok, man schneidet einfach hinten den Sechskantstab so ab, dass der Bithalter fast völlig im Futter verschwindet. Der Bohrer-Bit-Wechsel dauert dann nicht länger als bei diesem Bosch-System.

haifisch18
Power User 4
Bosch müsste garnicht den Rapitaptor von Wera zukaufen, sondern nur die im eigenen Portfolio vorhandenen, nach vorne entriegelnden, Bithalter vom GDR 12V einbauen. Es ist alles da, man hätte es nur kombinieren müssen.
Ich persönlich finde die Entriegelungen auch als den einzigen Nachteil am FC System.

Die Aufsätze lassen sich doch mit etwas Übung auch in einer fließenden Bewegung wechseln, so dass kaum Zeitverlust im Vergleich zu den Mitbewerbersystemen mit dem Ring nach vorne entsteht. Und wenn die paar Zehntelsekunden entscheidend über den Fortbestand der Firma sind, sollte man eh ein zweites Gerät daneben stellen und garnicht wechseln. Das geht dann noch schneller.
 
Maria, Maria, i like it laut!

higw65
Power User 4
Ich glaubt nicht was es schon für Diskussionen zu nach vorn und nach hinten zu entriegelnden Bithaltern in den Schraubern gab. Zumal es da keine klare Linie gibt.

Ich persönlich bin auch bei den nach vorn zu entriegelnden Haltern deutlich schneller beim Wechsel und beim nach hinten zu entriegelnden Halter ist ein enhändiges Entriegeln sehr nervig. Einhändiges Entriegeln und Wechseln kommt aber vermutlich nur in der freien Wildbahn deutlich öfter vor als an Vorführwänden oder aber auf Tischen wo diese Geräte dann begutachtet werden.

Gruß GW
 
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

donniedarko
Spezialist
Es geht beim komfortablen Entriegeln nicht 1/10 Sek., sondern um Arbeitsschutz und das Maschinenleben. Es macht schon einen Unterschied, wenn man auf der Leiter oder Dach steht und einfach mal das Bit tauschen muss. Da geht man nicht für runter...
aus dem echten Nordfriesland!

buntmetallwellb
Neuling 3
 
 sondern um Arbeitsschutz und das Maschinenleben

Das ist wirklich ein wichtiger Aspekt. Werkzeug, dass einem sicheres Arbeiten erleichtert und die Gesundheit schont, ist klar im Vorteil, gerade auf lange Sicht.

Ich habe heute ein paar Sachen mit meinen drei neuen Bosch 12V-Werkzeugen gemacht, und war jeweils sehr zufrieden. Der Schrauber ist leicht, die Stichsäge super handlich und der Mini-Winkelschleifer ist super leicht und sehr exakt zu führen. Und was braucht man groß an Schnitttiefe, wenn man hinten im Garten drei verrostete Spaxschrauben abtrennen will. Ich schätze richtig starke Netzmaschinen für die entsprechenden Aufgaben, aber bei mir fällt auch viel Kleinkram an, der sich problemlos weg-12Volten lässt.

christian_liesc
Treuer Fan
Ja, das ist das "reale Leben" eines Hobbyisten, da ist 12V zu allermeist völlig ausreichend. Aber, heute beim Bohren gemerkt, der 12V ist für n 8er Loch in die Wand zu "angestrengt" , da war dann doch der 18v-55 deutlich mehr im Komfortbereich. Der 12er durfte dann Schrauben und Vorbohren zum Markieren. Allerdings, die Hauptaufgabe heute erledigte bei mir, mangels Netzgerät mit Filterbeutel, ein nicht Bosch Professional Produkt, aber gut in dem Fall durfte der fast 30 Jahre alte Sauger zeigen, dass er immer noch mehr kann, als viele aktuelle, aber es ist eben auch kein kleines Spielzeug. Meinen GAS 18V-10 wollte ich mit dem Dreck, der da noch rum lag nicht belasten, zumal ich für den nicht solche Düsen habe. Und er hat eben keinen Filterbeutel.
MfG Christian

buntmetallwellb
Neuling 3
Auf Thingiverse gibt es mehrere 3D-Druck Vorlagen rund um die Bosch 12V-Geräte.
Hier z.B. rund ums Flexiclick-System, ein Umbau des FC-Bithalters auf Wera Rapidator ist auch dabei. Man muss bei Thingiverse ein Bisschen aufpassen, nicht alles, was dort veröffentlicht wird, stammt von Leuten, die was von Konstruktion verstehen. Die hier gezeigten Modelle wirken aber auf mich sinnvoll und funktionsfähig. Den "Support Flexiklick" habe ich gerade im Druck, dauert 10 Stunden...

https://www.thingiverse.com/search?q=bosch+flexiclick&type=things&sort=relevant