Bosch, wir müssen über Messtechnik reden...

[lurk]

Liebes Bosch Team,
ich meine einen Trend bei der Messtechnik ausgemacht zu haben, der mir ganz und gar nicht gefällt.

So scheinen neue Bosch Messgeräte nicht mehr kompatibel zu den Bosch Pro 12V Akkus zu sein, beispielsweise der neue Kombilaser GCL 2-50 G oder der Linienlaser GLL 2-15 G. Mehr noch, diese werden nicht mal in der L-Boxx angeboten und es scheint auch keine passenden Einlagen dafür zu geben.

Das führt den Systemgedanken ad absurdum. Ich hoffe, das ist jetzt kein genereller Trend, denn das wäre wirklich schlecht und vor allem völlig unnötig, da die vorhandenen 12V Messgeräte auch mit normalen AA Batterien betrieben werden können.

Es ist ein wenig grotesk - andere (rote) Hersteller machen es jetzt Bosch nach und bringen Messgeräte heraus, die kompatibel zu ihrem 12V Akkus sind und das wird als große Neuigkeit verkauft - und gut angenommen - während Bosch einen Schritt zurück macht.

Verstehe das wer will...

 

[donniedarko]

Hallo Lurk, die beiden von Dir aufgeführten Laser sind die low Budget Variante. Erst bei den connectivity Geräten wie dem GCL 2-50 CG ist eine L-Boxx mit verfügbar. Ist halt deren Modelpolitik... Wer mehr will muss auch mehr bezahlen. Einen VW UP gibt es auch nicht mit Nappaleder.

[lurk]

Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Der ebenfalls neue Rotationslaser GRL 600 CHV ist zwar (zum Glück) kompatibel zum 18V System und das so ziemlich teuerste Bosch Messgerät überhaupt, aber diesen gibt es z.B. nicht in der L-Boxx. Auch gibt es noch einige andere Beispiele, die nicht kompatibel sind zu den Bosch Akkus, obwohl dies möglich wäre und sie keineswegs die billigsten Geräte sind, z.B. D-tect 150 SV.

Ich hoffe nur, dass es kein Trend wird, das wäre schlecht.

[Holger_Schrade]

Der GRL 600 CHV passt einfach mit Zubehör in eine L-Boxx.
Zudem ist für den Anwendungszweck, auch die L-Boxx nicht geeignet. Und der Koffer ist wirklich sehr gut gemacht!

Die beiden D-Tect 150 sind meines wissen fast gleichzeitig mit dem 10,8V (12v) LiIon System auf den Markt bekommen
, damals hat noch keiner Werkzeugakkus in Messgeräte gepackt
Falls hier mal ein nachfolger kommt, wird der sicher 12V und L-Boxx kompatible sein.

Grüße


 

[haifisch18]

Ich finde, gerade in Bezug auf die Linien-/Kreuz-/Bummsdingslaser:

Bosch sollte es jedem Kunden ermöglichen, seine Laser in einer ordentlichen (geschlossenporigen) Schaumeinlage zu transportieren. Die muss nicht mitgeliefert werden, aber nachbestellbar sein. Gaaaanz früher gab es mal eine Einlage die wohl für einen Detector, einen Messlaser und einen Linienlaser gedacht war. Da konnte man einzelne Elemente der Einlage rausnehmen um die Kontur der Fächer zu ändern. Ich hab die damals einzeln kaufen können, glaube aber, dass sie eigenltich aus einem Set war.
Darin habe ich mittlerweile BM1 mit Deckenklemme, GCL15, GPL3, GML50c und GML120c. Ich mach hachher mal ein Bild.
So etwas könnte man mal wieder auflegen, gerne auch als halbe Einlagen. Dann kann man D-tect, GTC, GCL, GML,... wild kombinieren zu Messkisten.

[lurk]

Ich wüsste nicht, warum ein GRL 600 CHV nicht in eine L-Boxx 374 passen sollte, auch mit Zubehör.

Maße laut Bosch: 327 x 278 x 188 mm

Das sollte ohne Zubehör sogar in eine L-Boxx 238 passen (Außenmaße 442 x 357 x 253 mm).

Der Punkt ist, dass es zumindest die Option geben sollte, es in der L-Boxx zu bekommen, um den Systemgedanken zu stärken. Bei Bosch gibt es einige ganz brauchbare Handwerkerkoffer, keine Frage, aber der Systemgedanke sollte sich durch alle Bereiche durchziehen.

@haifisch18
Hochwertige Schaumstoffeinlagen, gerade für empfindliche Messinstrumente die i.d.R. auch nicht unbedingt ein Schnäppchen sind, wäre toll. Aber solch hohe Ansprüche habe ich schon gar nicht mehr. 🙂
Mir wäre es nur Recht, dass jetzt nicht falsch abgebogen wird und der Systemgedanke über Bord geworfen wird.
 

[kuraasu]

Moin,

@lurk, Du wirfst hier Geräte aus sehr verschiedenen Generationen in einen Topf. Der GRL 600 CHV ist bekanntermaßen ganz neu und der erste GRL mit Anschluss ans Li-Akkusystem. Aufgrund der Größe und vor allem der üblichen Betriebsdauer des Geräts halt 18 V und nicht mehr 12 V, aber definitiv ein guter Weg, denn die Akku- oder Batterieschächte der anderen GRLs kamen zumindest mir schon länger sehr hinter der Zeit zurückgeblieben vor. Hatte, da ich gerne mit guter Messtechnik arbeite, schon mehrfach überlegt mal in die Richtung einzukaufen, aber diese schwarzen Kästchen haben mich immer wieder davon abgehalten. Beim GRL 600 gibt es ja jetzt den Doppelweg (wie auch bei anderen Messtechnik-Produkten), dass für diejenigen, die dann doch lieber noch Einmalbatterien verwenden, auch das möglich ist per Adapter. Top gelöst.

Was die L-Boxx angeht, wäre das allerdings wenig praktikabel. Der Koffer des GRL hat schon eine ordentliche Größe, und alles, was dort drin ist, in einer L-Boxx 374 unterzubringen, würde - wenn es überhaupt funktioniert - sehr viel Stapelei und extrem enge Raumausnutzung bedeuten. Das ist im praktischen Einsatz blöd, denn man müsste um an ein Zubehör ranzukommen, immer erstmal in der Box "graben". Zusätzlich hat Bosch ja den Anspruch, dass die Geräte samt Boxxen oder Koffer auch Falltests überstehen, und das ist erst recht bei der Messtechnik natürlich eine Herausforderung. Was nützt es, wenn Laser und Zubehör vom Volumen her in die L-Boxx passen, das ganze dann aber nicht mehr robust genug ist für die Baustelle? Im komplett auf das Gerät zugeschnittenen Koffer dagegen sind alle Zubehöre direkt zugänglich und gleichzeitig durch die Einlage gut gelagert, daher finde ich es in diesem Fall (!) nicht schlimm, dass es keine L-Boxx gibt.

Nebenbei bemerkt: gerade die 374er L-Boxx wird nach unten hin merklich schmaler. Die maximalen bzw. Außenmaße kann man daher nicht direkt benutzen, um das Innenvolumen abzuschätzen bzw. ob es für ein doch etwas größeres Gerät wie den GRL 600 CHV reicht.

Was die kleineren Laser und die Wallscanner angeht: auch bei der vorherigen Generation Laser gab es welche für normale Batterien und welche für 12 V-Akku. Für die Akkuaufnahme muss der Laser einfach eine gewisse Mindestgröße haben, sonst hat der Akku nachher mehr Anteil am Gerät als dessen eigentliche Technik. Ich schätze daher, dass gerade die kleinen, handlichen Linien- und Kreuzlinienlaser auch weiterhin auf Batterien ausgelegt werden. Bei den Wallscannern ist es ähnlich: den GMS 120 mit 12 V-Akku? Schwer vorstellbar. Der D-tect 120 dagegen ist dann groß genug, wie man sieht. Die beiden 150er wiederum sind eben schlicht "zu alt", so dass man hier halt bis eine Neuauflage kommt noch mit 4 Mignons Vorlieb nehmen muss. Ihren Zweck erfüllen sie aber trotzdem, von daher dürfte das vorerst verschmerzbar sein. Wenn jetzt dagegen die neue GTC ohne 12 V-Akku gekommen wäre, wäre das deutlich schlimmer (weil weniger verständlich) gewesen ...

Gruß
kuraasu

[lurk]

Hallo kuraasu,
Deine Einwände sind durchaus berechtigt und natürlich gibt es auch gute Gründe, warum ein Handwerkerkoffer vielleicht die bessere, weil praktikablere Lösung sein kann, nicht nur bei der Messtechnik. Aber zumindest sollte es die L-Boxx Option bzw. eine Einlage geben.

Es ging mir bei meinen Beiträgen vornehmlich darum, den Systemgedanken hervorzuheben. Bei Bosch gibt es nämlich hin und wieder die Tendenz, diesen... sagen wir mal zu vernachlässigen. Es wäre einfach schade, wenn der Synergieeffekt Messtechnik - Werkzeugakkuplattform aufgegeben werden würde, gerade jetzt wo andere Hersteller auf den Zug aufspringen.

Die 12V Messgeräte werten nämlich die 12V Werkzeugakku-Plattform deutlich auf. Viele schaffen sich die Plattform nur deswegen an und kaufen dann vielleicht noch das eine oder andere 12V Werkzeug. 12V verdient einfach etwas mehr Liebe und Aufmerksamkeit von Bosch. 

[lurk]

P.S.: Ich habe nachgeschaut. Die L-Boxx 374 LB4 hat die Innenmaße 378 x 345 x 296 mm. D.h. die schmalste Stelle unten ist 296mm tief, so dass der GRL 600 CHV auch dort unten rein passen sollte.