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Nuten abschleifen

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

angeregt durch HolzwurmToms Idee mit dem selbstgebauten Profilschleifer habe ich mir einen ähnlichen Aufsatz zum Schleifen von Nuten angefertigt (Bilder 1-3). Ja, in Holz hätte es noch etwas schöner ausgesehen, aber auf die Schnelle ist es dann doch der 3D-Drucker geworden. Das Basisteil ist hier kein Sägeblatt (wollte von den vorhandenen keins zerlegen), sondern ein günstiger Spachtel aus dem Zubehörhandel, bei dem der Achsabstand und die Breite schon ziemlich gut passten. Dieser wurde noch mit zwei Löchern versehen, um die beiden Kunststoffteile mit dem Spachtel zu verbinden (hält allerdings eher kraft- als formschlüssig). Vorne dann selbstklebenden Klett drauf, fertig. Bzw. fast fertig; die Schrauben werden noch gekürzt um das Verletzungsrisiko zu verringern.

Streifen vom 70x125er Schleifpapier (ca. 70 mm x 10 mm) passen genau vorne drauf. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, oszilliert das Papier an der GOP 18 V-EC um knappe 3,5 mm. Das trägt aufgrund der kleinen genutzten Fläche noch nicht wirklich viel ab, aber wenigstens etwas.

Konkret ging es bei diesem Profilschleifer um Nuten mit geradem Grund bzw. Trapezform an einer holzverkleideten Wand. Ein erstes Probeschleifen ging auch so einigermaßen, allerdings ist der recht grobe äußere Lack aus anderen Gründen letztendlich mehr per Spachtel entfernt worden als durch Schleifen.

Auf der gleichen Baustelle gibt es aber noch eine andere Art von Nuten, die auf Befreiung von zumindest der obersten Lackschicht (vermutlich Acryllack) wartet: Ziernuten in den Türrahmen (siehe Bilder 4+5). Die sind schmäler und nicht trapezförmig bzw. haben keinen glatten Grund. Was meint Ihr dazu, wie bekommt man da am besten den Lack raus? Versuchen, noch einen angepassten Profilschleifer zu bauen? Mit Rund- oder V-Profil vorne am Schleifer wird das mit der Klettbefestigung aber nicht mehr so hinhauen ... Oder mit ganz anderem Gerät da rangehen? Oder von Hand machen? Uff, vor letzterem graut es mir.

Gruß
kuraasu
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10 ANTWORTEN 10

sinus50
Moderator
Moderator
Sieht ja gut aus, der "Spezial-Schleifer"; prima Idee.
Zu dem anderen Problem, wie währe es, die grobe Vorarbeit mit rotierender Drahtbürste zu machen?
Den Rest dann von Hand "schön machen".

Gruß
sinus50

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

@sinus: guter Tipp. Sowas in der Art hatte ich für die Trapeznuten schon ins Auge gefasst, aber bei passendem "Profil" der Bürste sollte das auch bei den Ziernuten gehen. Werd morgen mal schauen, ob bzw. wo sich hier vor Ort sowas organisieren lässt.

Gruß
kuraasu

Hallenser2_0
Spezialist

https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/abschleifen-und-lackieren-von-holztueren...
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

@Hallenser, danke für die Erinnerung. Den Faden hatte ich damals zwar ge-, aber gleichzeitig auch übersehen, Stress auf der Arbeit sei dank ...
Abbrennen, Beizen und Softstrahlen kommen nicht so recht in Frage, da es sich eben um die Zargen handelt und die Wohnung jetzt schon bis Ende des Monats bezugsfertig werden soll (vorher war mehr Zeit für sowas eingeplant). Hat mich aber auf eine Idee gebracht, die morgen mal getestet wird ...

Gruß
kuraasu

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich würde wenn die Zarge nur nachgestrichen werden soll so vorgehen:
Blatt gutes Schleifpapier (k80) knicken und mit dem Knick die tiefen Rillen aushobeln, den Knick im Papier immer ein Stücke nachknicken.
Wenn der Dreck aus den Tiefen heraus ist mit einem Schleifschwamm (Bosch?) die runden Profile anschleifen und zum Schluss einmal kurz mit Rutscher über die ganze Zarge drüber.
Ich schätze mal das sich ein Maler an einer Zarge (4 lange+2 kurze Stücke) ca. eine halbe Stunde mit Vorarbeit aufhält.
Was speziell hier wichtig wäre ist das wenn man einmal gründlich vorgearbeitet hat nicht wieder diese Öko-Wasser-Acrylfarbe draufpinselt sondern richtigen Kunstharzlack mit Verdünner nimmt, der hält locker 10Jahre und braucht dann nur mit Seifenwasser gereingt werden und ist wieder schick.
Gruss Willy

kuraasu
Spezialist 2
@Willy: in Sachen Acryl, genau so ist es geplant.

Neugiersnase
Aktives Mitglied 3
@kuraasu
Feiner Vorsatz, praktisch umgesetzt.
Mangels 3D-Drucker hatte ich schon mal vor, so etwas mit einem Bogen/Rohrsegment und 2-3 Schweißpunkten an einer abgenutzten Klinge umzusetzen.

Zu den Nuten:
Die kompletten Zargen mit einem (profilierten) Multitool-Vorsatz zu bearbeiten, würde von der Flächenleistung wohl eher zur Lebensaufgabe. Ich tendiere da zu einer anderen Lösung...:
Die Ziernuten-Kontur abtasten und mit dem Winkelschleifer einen breiteren Schleifmop/Vliesmop passend zurichten, der dazu in einer sicher befestigten Maschine (auf U-max achten!) gegenläufig rotiert.

Für kleinere Nuten und Verzierungen, die man einzeln etwas genauer ausarbeiten will-kann-muss, nimmt man die ganz kleinen bzw. schmalen Schleif- und Vliesmops (...möpse??). Bei Bedarf auch die einfach vorher an die Nut anpassen. Bei eckigen Nuten kann man so abgenutzte Ecken auch prima wieder schärfen. 
Die kleineren Mops lassen sich mit einer biegsamen Welle oft präziser einsetzen.
Das nötige Gefühl für Korn+Drehzahl+Andruck liefert ein geeignetes Klötzchen zum Testen.

Bei Bohrmaschinendrehzahl und Absaugung 'aus dem Handgelenk' sollte sich die Umgebungsbelastung in angenehmen Grenzen bewegen.

Ähnlich geht das auch mit Satinierwalzen und Satiniergerät (oder passendem Vorbau an einem regelbaren Winkelschleifer). Die sind nicht ganz so preiswert, machen sich aber schnell bei breiteren/längeren Abschnitten oder vielen gleichen Bauteilen bezahlt.

So bleibt nur das Nötigste für die Kür mit Handpapier, Holzklotz, Blättchen, Gummiprofil oder Rundschnur... oder eben einen von Deinen Eigenbau-Vorsätzen.
Für ganz blöde Ecken gibt's am Ende ja auch noch Schnitzwerkzeug, Beitel, Drechseleisen und Co. 😉

Bei unbekanntem Material bin ich auch immer für gründliches Entfernen zu haben - es verträgt sich ja nicht alles miteinander. Und manchmal endet das dann dank der freigelegten Schätzchen auch in Ölen oder Wachsen statt einem neuen Anstrich.

Gruß
Nn
Wer für etwas immer nur den niedrigsten Preis zu zahlen bereit ist, sollte höchstpersönlich mindestens drei Jahre lang ganz exakt dort und zu den da üblichen Bedingungen arbeiten müssen, wo es herkommt. MF

Schweri
Aktives Mitglied 3
Da kuraasu hier auch schon die richtigen Fotos gepostet hat, erlaube ich mir eine Frage dazu. Die unterschiedlichen Schleifmöglichkeiten wurden hier schon angesprochen. Wie kann man im Falle solcher Ziernuten Maken bzw. Dellen (nach dem Schleifen) ausbessern?

Gruß
Lucian

haifisch18
Power User 4
Mit Holzkit füllen und die Kontur wieder anschleifen. 
Maria, Maria, i like it laut!

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

ein Großteil der zu erledigenden Türen ist übrigens soweit ich das mitbekommen habe mit einer (rotierenden) Drahtbürste entlackt worden (war nachdem die Küchenarbeitsplatte fertig war nur noch sporadisch auf der Baustelle). Mehrere Rahmenteile sind aber auch in Handarbeit geschliffen worden, wofür wir noch zwei "passende" Schleifklötze angefertigt haben. Der unten gezeigte ist der flachere von beiden, die zweite Version greift noch etwas tiefer in die Nuten ein und schleift dementsprechend mehr am Nutgrund statt oben (besonders bei den zugeschmierten Nuten hilfreich).

Was noch deutlich besser hätte gehen können war das "Aufspannen" des Papiers auf die Klötze. Genutzt wurde wiederum die Größe 70 mm x 125 mm, da vom GOP-Aufsatz AUZ70G noch raue Mengen davon in verschiedenen Körnungen vorhanden sind. Leider waren das besonders bei den groben Körnungen recht feste Papiere, so dass man es schon ziemlich zwingen musste, damit es sich an die Kontur des Schleifers anpasst. Wenn ich so einen Klotz noch einmal baue, dann nur für 2 oder 3 Nuten auf einmal, nicht für 6.


Gruß
kuraasu
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