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IR Thermodetektor vs Wärmebildkamera (GIS 1000c vs FLIR TG165 vs FLIR One)

haifisch18
Power User 4
Servus,

bei mir steht ein Messgerätekauf an. Ich wollte eigentlich eine Wärmebildkamera kaufen, um jetzt während der Umbauphase rechtzeitig Kältebrücken erkennen zu können und noch reagieren zu können bevor es zu spät ist. Später soll das Gerät zur Fehler und Defektsuche im elektrischen/elektronischen/mechanischem Bereich eingesetzt werden. Und natürlich zur Befriedigung der persönlichen Neugier.

Die entsprechende GTC ist ja scheinbar nicht auf den Markt gekommen. 

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich mir die GIS 1000C für diesen Einsatzzweck kaufe oder die FLIR TG 165 oder gar die FLIR One.

Meine Pros:
GIS: 
- ist blau 😉
- kann auch Taupunktwarnung (Schimmelstellen)
- Emisionsgrade benannt
- Straßenpreis
- Meassure and Document App

TG 165
- Wärmebild
- Emisionsgrad einstellbar

Flir one
- Wärmebild
- kleiner Anhang am Handy, Bildüberlagerung auf sichtbares Spektrum

Contra:
GIS:
- kein Wärmebild 

TG 165:
- Datenbank für E-Werte muss in Papierform mitgeführt werden
- Keine Betrachtung von Feuchtewerten

One:
- Keine Messung per IR, nur per Wärmebild


Was ist eure Meinung:
Ist der "Verlust" der Wärmebrücken und Taupunkterkennung den Gewinn von Wärmebild wert? Lohnt sich bei einem zu betrachtenden Haus der Verzicht auf die Wärmebildfunktion? Wärmebild bin ich halt gewohnt und kenne aus beruflichen Gründen die Einschränkunge ganz gut, auch wenn wir da von anderen Temperaturbereichen sprechen...
Maria, Maria, i like it laut!
8 ANTWORTEN 8

Holger_Schrade
Spezialist
Hi,

da ich gerade eben erst die GIS bestellt hab, kann ich nicht so viel dazu sagen, ich hab mir mal die Daten dazu angesehen. WBK kenne ich allerdings von der Feuerwehr.

Die GIS ist ein IR-Temperaturmesser, mit einer Digicam als Ziel und Dokuhilfe.

Die TG165 ist eine "echte Wärmebildkamera", Auflösung ist mit 80x60Pixel realtiv gering, da muss du schon recht nah ran um ein gutes Bild zu bekommen.

Die ONE ist meines wissen mit dem Nachfolge-Sensor der TG165 ausgestattet (160x120 Pixel), und bietet wie die GIS eine Überlagerung an. Brauchst aber immer das Handy dafür.

Alle drei Geräte sind irgendwie Kompromisse, da du aber ja auch die GTC in den Raum geworfen hast (die ja auch deutlich teuer gewesen wäre), würde ich evtl. mal die FLIR EX Serie ansehen.

Grüße

haifisch18
Power User 4
Die TG 165 ist auch ein IR Temperatursensor, mit allen systembedingten Vor- und Nachteilen. Nur würde der optische Bildsensor durch den Wärmesensor ersetzt. Statt der Ex Serie würde ich die One nehmen, die kann von der Bildgebung das gleiche wie die Ex Serie und ist dabei günstiger. Das ich das Handy dranhängen muss, wäre dann so. 
Maria, Maria, i like it laut!

Holger_Schrade
Spezialist
Technisch gesehen messen alle WBK IR-Strahlung, die Sensortechnologie macht den unterschied.
Die GIS ist eben ein "ein Pixel" Sensor.

Die TG165, misst genau wie die ONE mittels Mikrobolometer.
Welche immernoch extrem aufwendig in der Herstellung und deshalb auch sehr teuer sind.
Jedes Pixel mehr macht den Sensor aufwendiger und lässt die kosten extrem steigen.

Bosch-Sensortec hat einen Sensor auf Si-Basis entwickelt der über Thermodioden die Temperatur messen kann (hatte den Sensor hier auch schon verlinkt), welcher deutlich günstiger in der Herstellung ist (sollte in die GTC kommen).

Wenn Geld dann mal keine Rolle mehr Spielt, kann man auch einen InSb-Chip verwenden.

Grüße
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Zeigt eine Wärmebildkamera wirklich die abfliessende Wärme oder zeigt sie nur die spezifische Wärmekapazität der Stoffe?
Weil es kursieren im Netz die dollsten Erklärungen dazu, siehe zb. Bauingenieur Konrad Fischer.
Der hält die Wärmebilder teilweise für Schwindel und Kundenveräppelung.
.
Andersherum, es gibt ja auch Fernthermometer, wie wärs wenn wir die tatsächlichen Oberflächentemperaturen bzw. die Temperaturunterschiede messen würden?
Gruss Willy

Holger_Schrade
Spezialist
Genau genommen messen sie elektromagnetische Strahlung.
Also sowohl abfließende wie auch kapazitive Wärme, Physik gesehen gibt es keinen Unterschied bei den beiden Wärmearten.

Wärme lässt sich allgemein schlecht ohne physikalische Kontakt absolut messen, relativ können die heutigen Sensoren schon extrem genau messen.
Wir haben hier ein Thermografiesystem mit InSb Chip, per Sterling Kühler auf min 150°C gekühlt, das System kann 1mK detektieren, absolut gibt es keine Spec.
Sieht man sich damit allerdings, ein gedrucktes Blatt Papier an, kann man die Buchstaben erkennen.
So viel zur Wärmekapazität ;-).

Grüße

 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Holger, hoffentlich hab ich das verstanden..
Also kann ich dem Kunden zeigen das tatsächlich Wärmelecks vorhanden sind, kann aber nicht sagen wieviel Liter Öl dieses Leck im Jahr kostet???
--Mal ganz einfach gesagt--
Ich hab ja laufend damit zu tun, die Kunden wollen dämmen, ausbauen, umbauen und wie wird das Budget am effektivsten ausgeben?
.
Das geht auch ganz wunderbar ohne Gerätschaft wenn es grad mal geschneit hat oder die Dachflächen grad gefroren sind und um die Dachfenster herum, um die Schornsteine und um die Strangentlüfter herum der frische Schnee/Eis sofort abtaut, das sieht dann jeder Laie auf Anhieb das dort die Glaswolle "vergessen" wurde und für draussen gefeuert wird, wurde.
.
Zurück zur Kamera, kursierende Internetbilder:
Eine südsetige Ziegelsteinverblendung die sich in der Januarsonne aufgeheizt hat strahlt noch am Abend jede Menge Wärme ab, obwohl es sich nicht um Verlustwärme des Hauses handelt.
Eine Styroporfassade (WDVS) hingegen zeigt dies Verhalten nicht, da sieht alles blau aus=keine Abwärme..
Das waren dann so Beispiele die der Gutachter/Ing.Fischer aufzeigte wie man, wenn man es drauf anlegt, den Kunden verprellen kann, bzw. gehen sogenn. "Energieberater" nur zu gerne auf Kundenfang, bzw.Auftragsbestätigungen.
Ich sag dann mal so, man muss die Bilder dann auch richtig zu interpretieren wissen?
.
Davon unabhängig:
Wir haben 24cm starkes massives einschaliges Mauerwerk aus 1865. Laut Bauphysik denkbar schlecht, Wärmedurchgang enorm, so die Theorie.
Ich hatte drinnen 24° C, direkt an der Wand noch ca. 20°C.
Aussen hatten wir -15°C und ich zum Spass einen Schneeball an die Wand gepappt und geschaut wann der Ball abtaut und runterfällt..der klebte noch 2 Tage dran.
Kurzum, eigentlich hätte diese alte Wand den Schneeball sofort abtauen müssen, jedenfalls nach der Bauphysik.
Da hätte ich zu gern mal ein "Wärmebild" gesehen (:)
Leider hatte ich kein gutes Thermometer mit dem ich die direkten Oberflächentemperaturen hätte messen können.
Gruss Willy

Holger_Schrade
Spezialist
Du hast es richtig verstanden.
Die Bilder müssen richtig interpretiert werden.
Es ist auch vollkommen klar dass ein WDVS extrem Schnell auskühlt, und eine massive Wand Stunden wenn nicht sogar Tagelang die Wärme hält. Welche Wand jetzt besser isolierend ist, kann man ohne dass man die Umgebungsbedingungen kennt nicht sagen.
Ich kenne einige die Aktuell neu im KFW 50 mit monolithischen Wand gebaut haben.
Zur KFW 40 wäre auch möglich, nur die Bauherren wollten keine KWL.

Diese Häuser kann man als Energieberater mit der von dir beschrieben Methode als unisoliert darstellen.
Obwohl es evtl. sogar besser ist wie ein WDVS.

Wenn man jedoch mit einer WBK die Fassade ansieht und um die Fenster fette Emissionen sieht, ist da eher was dran.
Wobei man auch extrem kleine Temperaturunterschiede als extrem darstellen kann.

Zu deinem Haus, ich bin mir sicher dass sich eine Wand Dämmung nie bezahlt machen würde.
Es sei man macht alles in Eigenleistung, ansonsten kannst du für das Geld ewig heizen.

Grüße
 

haifisch18
Power User 4
Holger, das ist falsch. Die TG165 misst wie die GIS auch. Nur kommt das Zielbild von einem Bolometer und nicht von einem optischen Sensor. Habe sogar ein Screenshot gemacht, aber das Forum lässt mich nichts hochladen. Daher hier der Link zur BDA
erstellt von Holger Schrade am 02.03.2017, 14:23 Uhr

Die TG165, misst genau wie die ONE mittels Mikrobolometer. 
Welche immernoch extrem aufwendig in der Herstellung und deshalb auch sehr teuer sind. 
Jedes Pixel mehr macht den Sensor aufwendiger und lässt die kosten extrem steigen. 

 
Maria, Maria, i like it laut!