Hallo.
Erzähl doch mal was zur Vorgeschichte.
Also, hast du den WS seinerzeit neu gekauft oder Second Hand ?
Wie lange hast du das Gerät bzw. wie alt ist es ?
Hast du es bereits zuvor schon mal im Service gehabt bzw. andere Geräte in deinem örtlichen Service warten lassen ?
Also schon Erfahrung mit der Werkstatt oder war´s das "Erste Mal" ?
Wieso hast du das Gerät in den Service gegeben (gab´s Probleme wie Leistungseinbußen, Bürstenfeuer, Totalausfall...) ?
Und was genau war dein Auftrag an die Werkstatt bzw. was ist als erbrachte Leistung auf der Rechnung vermerkt ?
Das die Kohlen runter sind, hast du selber festgestellt ... weil das Gerät seinen Dienst quittierte oder andere Probleme auftraten oder hat´s die Werkstatt gesagt ?
Denke mal dass neue Kohlen sich erstmal "einlaufen"/einschleifen müssen, also an die runde Form des Ankers anpassen müssen.
Kann evtl. ein anderes "Empfinden" beim Benutzen des WS erklären.
Beim Auto sollte man bei neuen Bremsen/Bremsbelägen anfangs auch Vollbremsungen vermeiden und den Belägen/Bremsen Zeit lassen sich einzulaufen.
Würde daher den WS nicht gleich übermässig belasten. Vielleicht erstmal mit etwas verringerter Drehzahl arbeiten.
Woran meinst du eigentlich erkennen zu können, das der WS nicht mehr mit voller Drehzahl läuft ? Wirst ja wahrscheinlich nicht mit einem Drehzahlmesser geprüft haben. Vielleicht sorgen die neuen Kohlen und die Reinigung ja für einen ruhigeren (im Sinne von leiseren) Lauf, und du denkst nur der WS läuft langsamer als vorher. Ich zumindest könnte nicht per Auge feststellen, ob der WS jetzt mit 11t oder nur 9t Upm/min läuft. Lauter heißt nicht zwangsläufig schneller.
Was einen möglichen Montagefehler angeht - Fehler sind menschlich und nicht jeder Mensch hat die Courage einen Fehler seinerseits a) anzuerkennen und b) zuzugeben.
Allerdings würde ich bei deiner Beschreibung der Symptome eher in Richtung Mechanik/Getriebe denken, als an die Kohlen.
Kenne jetzt das Gerät nicht, aber anhand der Explosionszeichnung ist ersichtlich, dass seitlich Kohledeckel vorhanden sind.
Heißt für den Kohlewechsel muss das Gerät nicht großartig geöffnet, demontiert, zerlegt werden. Jeweils eine Schraube raus, Deckel ab, Feder zur Seite, alte Kohlen raus, neue rein, Feder wieder zurechtgerückt, Deckel drauf, Schraube rein - fertig.
Eigentlich idiotensicher, außer das Gerät fällt während der Montage vom Tisch.
Also keine Fehlmontage beim Zusammenbau in Richtung Getriebe und Co. möglich.
Da du schreibst "örtlicher Dienst" kann man einen Schaden wegen Postversand wohl ausschließen.
Kurzum:
- entweder hat der Service gepfuscht, z.B. falsche Kohlen eingebaut (zu kurz, zu schmal...), die Federn, welche die Kohlen an den Anker drücken, sind während der Montage einmal "durchgeschnallt" und haben jetzt nicht mehr die nötige Vorspannung oder haben dabei sogar den Anker beschädigt... das Teil ist vom Tisch gefallen oder ein Praktikant durfte sich austoben...
Auf jeden Fall finde ich eine Aussage wie "Benutz das Teil einfach weiter bis es komplett auseinanderfliegt, gelinde gesagt "nicht zufriedenstellend". Kompetenz klingt für mich anders
- oder einfach Kissma, soll heißen Pech gehabt - ein Schaden ist aufgetreten genau nachdem du das Gerät vom Service zurückerhalten hast, der Schaden wäre so oder so aufgetreten, egal ob mit oder ohne Service...
- Fehleinschätzung deinerseits, z.B. ein Fehler lag schon zuvor vor, aber du hast ihn nicht erkannt bzw. falsch gedeutet.
Kene Ahnung, ob bei dem Gerät Abschaltkohlen verbaut sind, aber wenn der Grund für die Abgabe beim Service ein Komplettausfall/Nichtfunktionieren der Maschine war, das kann auch andere Gründe als abgenutzte Kohlen haben
und keine Ahnung ob Abschaltkohlen wirklich zuverlässig einen möglichen Folgeschaden am Anker verhindern.
Anhand deiner Branche gehe ich mal von Steinstaub/-brocken aus, diese sogenannten "abrasiven" Stoffe können im Geräteinneren viel Schaden anrichten.
Ich würde an deiner Stelle folgendermaßen vorgehen:
die seitlichen Kohlendeckel mal öffnen, mit den Finger(nägeln) unter die Federn gehen und prüfen, ob genug Gegendruck vorhanden ist. Auch schauen ob die Kohlen zuviel Spiel in der Führung/Halterung haben. Kohlen mal raus nehmen und in Augenschein nehmen. Auch die Lamellen am Anker mal nach Schäden absuchen.
Um eine Unwucht wegen falsch montierter oder defekter Scheibe auszuschließen, eine andere Scheibe/Vorsatz montieren, auch mal ohne laufen lassen.
Einen Zweiloch-Schlüssel (den zum Festziehen der Standard-Spannmutter) ansetzen, und damit die Scheibe/Spindel in Drehrichtung mehrere Umdrehungen bewegen, und auf Hakeln oder Geräusche innerhalb des Gerätes achten. Dabei den Schlüssel immer auf Spannung halten (also nicht vor und zurück, etwas Spiel im Getriebe ist normal). Geht dabei darum, ob´s im Getriebe hakt oder evtl. die Kohlen "hüpfen" (weil die Federn nicht genug Druck aufbauen oder der Anker bereits Riefen hat)
Ansonsten mit der hier oft genannten Service-Adresse in Kallefeld-Willershausen telefonisch oder per email Kontakt aufnehmen, und um Rat, respektive "2. Meinung" bitten.