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GTL 3 Professional wie genau Ansetzten ?

baumeister007
Neuling 3
Guten Tag

ich hab da mal ein kleines Problem mit dem GTL 3 Professional, und zwar wird in der Anleitung Beschrieben das man den Laser in die Ecke Stellen soll, und dann die Beiden äußeren Laserlinien mit der Wand abgleichen muß wenn auf beiden Seiten der gleiche Abstand ist, hat man Weinen Winkel von 90°. (geht auch nur wenn die Wand gerade ist und keine Mondlandschaft).

Jetzt kann ich aber nicht in der Ecke  anfangen und möchte auch keine gestückelten Rand einmal drumherum haben, die Fliesen sollen
Parallel verlegt werden.

Das man eine Seite oder Zwei Stückeln muß weiß ich.

Aber wie stelle ich jetzt den Laser auf ? wenn ich Parallel Fliesen möchte in einem Raum, wo nicht eine Wand gerade ist und es keinen 90° Winkel gibt.

Hab mal ein kleine Zeichnung gemacht, da kann man sehen das 3 Fliesen ohne Schneiden passen nur die 4 nicht.

Und ich möchte vor der Stufe anfangen !
 
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36 ANTWORTEN 36

reite1
Aktives Mitglied
Servus Baumeister,

ich bin zwar kein Fliesenleger, aber ich gebe jetzt trotzdem mal meinen Senf dazu (auch wegen meiner Erfahrungen durch einige Bekannte, die Fliesenleger sind und mir bei meinen Projeketen schon viele guten Tipps gegeben haben).

Ich würde den Laser von der Zugangsseite her aufstellen (siehe gelbes Dreieck). Die Stufe ist anscheinend das einzige "Gerade" bei dir. Und so wie man in den Raum kommt, so sieht man den Raum und eben auch den geradlinigen Fliesenverlauf. Oftmals stehen dann die Wände voll, von daher fallen hier schiefe Wände eh nicht auf.

Die Fliesen selbst würde ich raummittig verlegen, d.h. eine ganze Fliese auf der Mittellinie, dann links und rechts noch eine und die geschnittenen dann eben am Rand.


Gruß
Michael 
 
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I bins, da Hausmoasta!

Hallenser2_0
Spezialist
Hallo @Baumeister007...

....früher, also gaaaanz früher, als es noch keinen BOSCH-GTL 3 und andere Laser gab, bauten Menschen im Gebiet des heutigen südlichen Iraks, Millionenstädte mit gigantischen Tempeln. Dazu verwendeten sie ganz profane, luftgetrocknete Lehmziegel. Teile dieser, auch aus heutiger Sicht, Megabauwerke, wurden mit glasierten Kacheln verkleidet und sind, Heinrich Schliemann sei Dank, bspw. in Form des Ischtar-Tores, im Berliner Pergamonmuseum zu bewundern. Dieses Tor war ehemals eines der Stadttore von Babylon. Ich empfehle jedem Berlinbesucher, sich dies mal anzusehen... der Anblick erdet.

Ja, als also diese Bauwerke errichtet wurden, dies war übrigens noch einige Jährchen vor den Pyramiden von Giseh/Gizeh und sofern unsere heutige Jahreszählweise richtig ist, fast 8.000 - 10.000 (!!!) Jahre bevor die heutigen Kulturbringer in New York ihre erste primitive Holzhütte errichteten, begann das menschliche Leben in dieser Weltgegend sesshaft zu werden und zu pulsieren.
Nach dem, was man bis heute weiß und erforscht hat, (Geschichtsbücher sollten ja besser mit Bleistift geschrieben sein, damit man ggf. radieren, verbessern u. ergänzen kann.), ist davon auszugehen, daß das, was heute als Irak bezeichnet wird, wohl die Wiege der moderneren menschlichen Kultur ist. Schrift, Sprache, Musik, Religion, Verwaltung, Kalender, Ackerbau und Viehzucht, alles hat, wie gesagt nach bisherigen archeologischen Erkenntnissen, seinen Ursprung dort unten. Die damaligen Bewohner des Gebietes zwischen den Flüssen Euphrat & Tigris nannten ihr Land/ihr Reich Sumer/Shumer. 

Der Witz an der Sache ist, daß all die kulturellen Errungenschaften, aus bisheriger Sicht, plötzlich, unerwartet, ohne Vorentwicklung und wie aus dem Nichts, über die Sumerer/Shumerer kamen.... fast so, als hätten die damaligen Menschen einen, oder mehrere Lehrmeister gehabt. 
Der informierte Leser wird jetzt schmunzeln und wissen, wohin das Thema führen könnte, deshalb will ich es dabei belassen.   

Fakt ist aber und das bringt den Bogen zum Fliesenlegen, stammten auch die ersten Fliesenleger aus der Ecke. Fakt ist auch und dies unterscheidet uns, ach so moderne Menschen von den Ur-Fliesenlegern und Ur-Baumeistern:
Bevor die Herrschaften überhaupt auf die damaligen Baustellen losgelassen wurden und noch bevor sie in die entsprechende Fachlehre gingen, mußten sie einen Pflicht-Lehrgang bei der Ur-Handwerkskammer ablegen. Der Lehrgang war betitelt mit:

"Ästhetik, Harmonie und Symetrie - die Lehre von der Wahrnehmung und vom sinnlichen Anschauen" 

Und nur, wer diesen Grundlehrgang erfolgreich abgeschlossen hatte, durfte dann Baumeister, Fliesenleger, Maurer, Maler, Tischler oder Steinmetz werden.
Leider ist dies heute nicht mehr so und das Resultat sind verhunzte und unsymetrisch gestaltete Fenster- und Türöffnungen im Größenverhältnis zum Baukörper, jämmerliche Ausführungsvarianten im Bereich von Bodenübergängen, Anschlüssen und Abschlüssen und das Zusammengestückle von Scheuerleisten, sowie das Beklatschen von Wänden und Böden mit Fliesen, ohne jedes Gefühl für Harmonie und Symetrie.

Wenn ich sehe, daß Fliesenleger (ja, auch die Gelernten), nur weil sie zu stinkend faul sind, 2x zu schneiden, an einer Raumseite/Wandseite, ohne Sinn und Verstand, mit einer vollen Fliese beginnen und dann klitzekleine Endstreifen an der anderen Raumseite/Wandseite einpassen, könnte ich aus der Haut fahren...

Darum hier ein paar Grundregeln der Ästhetik, Harmonie und Symetrie beim Fliesenlegen:
-Boden immer  vor  der Wand befliesen. Kein Mensch tackert Scheuerleisten an die Wand und versucht dann erst  Laminat zu legen.

-Bei jeder Fläche (egal ob Wand oder Boden) immer von der Mitte aus beginnen und zu den Rändern hinarbeiten.

-Als Faustregel für die geschnittenen Endfliesen gilt: Reststück nie kleiner, als 1/2 der ganzen Fliese!!!

-Lieber 3 Std. trockene Verlegeplanung vor Ort, als eine verhunzte Fliesenfläche, die dem Auge wehtut.

Ohne jetzt die Maße Deiner Fliesen und des Raumes zu kennen: als Erstes mußt Du die Mitte des Raumes festlegen.
Diese "Mitte" muß nicht zwingend die tatsächlich messbare Mitte des Raumes sein, in Deinem Fall würde ich vermutlich die Mitte der vorgelagerten Stufe, als "harmonische Mitte" des Ganzen festlegen.

Danach von dieser "harmonischen Mitte" aus, einige Reihen trocken auslegen. 
Dazu gibt es 2 Möglichkeiten. A) Die Mitte ist die Fuge. Oder B) Die Mitte ist die Mitte einer ganzen Fliese.
Siehe angefügte Photos.
Wichtig bei der Findung von A) oder B) ist, wie groß die zu schneidenden Endstücke sind. Faustregel, wie oben schon mal genannt: nach Möglichkeit Endstücke nicht kleiner als 1/2 einer ganzen Fliese.
Streifchen-Endstücke von wenigen Zentimetern sind einfach nur Murcks u. Pfusch und zerstören ein harmonisches Gesamtbild.
Wenn beide Varianten zu keinem harmonischen Bild führen, hilft die Diagonalverlegung. Aber auch bei dieser gilt:
Immer von der "harmonischen Mitte" aus, zu den Rändern hinarbeiten.  
 
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EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Hallenser,
ich nehme an, du hast nichts dagegen, dass auch andere, die auch nicht von diesem Fach sind, ein bisschen mitlernen...
Vielen Dank, Dietmar Hirsch

Hallenser2_0
Spezialist
Guten Abend Dietmar,

🙂 , ich habe heute meinen Quasseltag... und mache nebenbei Büro- u. Papierkram.
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baumeister007
Neuling 3
da bedanke ich mich mal 🙂

eine frage ist noch offen was kann ich machen damit ich an den Rändern zu Wand bei einer 1/2 Fliese nicht eine Fuge von 5mm bis 1,5cm bekomme ? da die Wand so schief ist.

und das man in der Mitte anfangen soll hab ich auch schon oft gelesen, aber wieso sagt bosch in der Anleitung das man in der Ecke anfangen soll/kann ?

higw65
Power User 4
Die Randfliesen schräg schneiden 😉

Das mit der "Ecke" kann man auch anders deuten. Du kannst den Laser ja nur in eine "Ecke" stellen...weil er eben aus nicht in alle Richtungen strahlt.
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

Hallenser2_0
Spezialist
@baumeister007

Ich habe jetzt sehr lange überlegt, ob zumindest Deine 1.Frage ernst gemeint ist, oder ob Du damit jemanden auf den Arm nehmen willst... aber es dämmert mir:

Du bist kein Handwerker und Fliesenlegen hast Du bisher nur im Sonntagsfernsehen gesehen, wo den Leuten vorgegaukelt wird, daß man aus dem Stand heraus, von jetzt auf gleich, ein Badezimmer, oder noch besser ein ganzes Haus, in 3-5 Tagen komplett umbauen, verputzen, verfliesen und malern könnte.
So locker nebenbei wird dann auch noch Gas, Wasser, Scheiße und die Verstromung neu gemacht, sowie die Fenster und die Türzargen getauscht. Da muß nichts trocknen, weil die beim Fernsehen Zauberputze, Wunderfarben, Turbosilicone und anderen Hokuspokus haben, welcher dem gemeinen Handwerker von nebenan nicht zugänglich ist...  🙂 
Wenn ich auf Kunden treffe, die derartige Vorstellungen haben, nicke ich nur kurz, salutiere, mache auf der Hacke kehrt und verzichte dankend auf den Auftrag, denn da ist der Ärger schon im Vorfeld absehbar.

Ist ok., ich versuche mal, Dir trotzdem sachlich und hoffentlich halbwegs hilfreich zu antworten.

Wenn ich Dich richtig verstehe, gehst Du davon aus, die beiden Randfliesen mit einem Fliesenschneider nur gerade anritzen und brechen zu können? Das würde mir jetzt Deine Bedenken erklären, daß eine Fuge von 5-15mm entsteht?
Auch mit einem herkömmlichen Fliesenschneider kann man Fliesen schräg schneiden und das ist keine Hexerei.
Gehen wir jetzt mal davon aus, daß Du bspw. vorn an Deiner Stufe angefangen hast und die beiden Fliesen von der Mittellinie aus, schon im Kleber/Mörtel liegen und jetzt noch die rechte u. linke Endfliese zugeschnitten werden muß....
Du kniest auf der rechten Seite, vor Deiner verlegten Fliesenreihe, mit Blick in Richtung Stufe und hast den Raum im Rücken.
Jetzt brauchst Du ein Stück Zollstock. Ja, nicht einen ganzen, nur ein Stück. Da ich, nach Deiner Zeichnung zu urteilen, davon ausgehe, daß Deine Fliesen wohl 60x30cm sind, brauchst Du ein Stück Zollstock aus 3 ganzen Gliedern, das sind, zumindest bei ordentlichen Markenzollstöcken exakt 62cm am Ende des 3. Gliedes. 
Das 62cm-Zollstockstück reicht bei 60cm langen Fliesen dicke aus, der Rest vom Zollstock ist Ballast und bei einer genauen Messung nur im Weg.
So. Und nun kommt die 1. Messung: An der rechten, schmalen, 30cm-Seite Deiner rechten Fliese, legst Du das Zollstockstück oben, in einer Linie mit der langen, 60cm-Seite an und ermittelst den Abstand bis zur Wand.
Um jetzt einfach mal einen Meßwert zu haben, sage ich, daß Du 33,5cm gemessen hast. 33,5cm merken wir uns, denn davon muß jetzt noch 2x Fuge abgezogen werden. 1x die Fugenbreite zwischen den Fliesen (3mm) und 1x die Randfuge zur Wand (5mm).  Also 33,5cm minus 3mm minus 5mm = 32,7cm. 
Diese 32,7cm zeichnest Du Dir auf der zuzuschneidenden Fliese, mit einem Strich, oben an.
Die 2. Messung erfolgt von der unteren rechten Kante der rechten, bereits verlegten Fliese bis zur Wand.
Da diese Wand schräg läuft, wird sich Dein 2. Meßwert, je nachdem, in welche Richtung die Wand schräg läuft, entweder verkleinern oder vergrößern. 
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Dein Raum nach hinten immer breiter wird, also steigt der 2. Meßwert an. Um eine Zahl zu haben, nehmen wir jetzt einfach einen Meßwert von 35,7cm an.
Auch davon mußt Du nun wieder die Fugenbreite zur schon liegenden Fliese (3mm) und zur Wand (5mm) abziehen: 35,7cm minus gesamt 8mm = 34,9cm. Diese 34,9cm überträgst Du nun auch auf Deine zuzuschneidenden Fliese, aber diesmal auf die Unterkante. (siehe Photo)

Der Einfachheit halber und für Dich zur optischen Darstellung, kannst Du nun die beiden übertragenen Meßwerte, 32,7cm oben und 34,9cm unten, mit einer Linie verbinden. Diese Linie ist die Schnittlinie.
Jetzt nimmst Du einfach den rechtwinkligen Anschlag aus Deinem Fliesenschneider raus, sofern denn einer vorhanden ist, richtest Dir die Fliese schräg, entsprechend dem aufgezeichneten Strich im Fliesenschneider ein, überprüfst diese Einrichtung mehrmals, durch Absenkung des Schneidrädchens auf den aufgezeichneten Strich, hälst die Fliese gut fest und ratsch, fährst einmal mit dem Schneidrädchen über den Strich auf der Fliese.
Fliese am Schnitt brechen und fertig ist die, entsprechend der Wandschräge zugeschnittene Fliese, die, wenn ordentlich gemessen und geschnitten wurde, einen halbwegs gleichmäßigen Endabstand zur Wand hat. Nicht bange machen, wenn es nicht so ganz gleichmäßig aussieht, denn die Fuge zur Wand wird später von der Sockelfliese überdeckt. Die Fuge zur Wand sollte nur nicht die Dicke der Sockelfliese überschreiten. 
Wenn Du Dir den Schrägschnitt im Fliesenschneider + Brechen nicht zutraust oder rein motorisch nicht hinbekommst, kannst Du den Schrägschnitt auch mit einem Winkelschleifer + einer, auf die Fliesen abgestimmten Diamantscheibe ausführen.
(Ich selbst benutze die regelbaren BOSCH GWS 7-115 E)

OBACHT: 
Wenn Dein Fußbodenestrich allerdings frisch gemacht ist, mußt Du mindestens 28-38 Tage warten und es wird da noch der Randdämmstreifen in voller Breite drinnstecken und oberhalb des Estrichs herausragen. Dann wird nur bis zum Randdämmstreifen und nicht bis zur Wand gemessen und Du mußt nur 1x die Fugenbreite zwischen den Fliesen abziehen.

WICHTIG: Randdämmstreifen nicht rausziehen und nicht  vor dem Fliesen u. Verfugen abschneiden.

Der Randdämmstreifen gibt dem Estrich Raum zum Ausdehnen und vermindert die Übertragung von Trittschallgeräuschen auf die angrenzenden Wände. Der Fliesenleger kann den vorhandenen Randdämmstreifen für sich nutzen und ihn als "Anschlag" für seinen Fliesenbelag nehmen. Auch hier vermindert der Randdämmstreifen die Übertragung von Trittschallgeräuschen und gleichzeitig entkoppelt er den Fliesenbelag von den begrenzenden Wänden und Bauteilen.
Ich persönlich sauge den Randdämmstreifen vor dem Grundieren sogar noch gründlich ab, damit alle lockeren "Knerpel" verschwunden sind und überklebe den Randdämmstreifen mit Malerflachkrepp zur Wand hin.
Erst nach dem Verfugen des Fliesenbelags, wird der Randdämmstreifen flächenbündig mit dem verfugten Fliesenbelag, mit einem scharfen Cuttermesser abgeschnitten und entfernt. Die Klinge muß frisch und scharf sein, denn eine stumpfe Klinge "ruppt" mehr als sie schneidet und "ruppt" den Randdämmstreifen womöglich aus der Fuge heraus. Genau dies sollte nicht geschehen, denn der untere Teil des Randdämmstreifens verbleibt für immer in der Fuge.

Und erst dann, wenn der Fliesenbelag verfugt ist, werden die Sockelfliesen gesetzt, nicht vor dem Verfugen des Bodenbelags, denn dann dringt die Fugenmasse unweigerlich in den kleinen Spalt zwischen Bodenfliese und Sockelfliese und überträgt, im ausgehärteten Zustand, unweigerlich den Trittschall der Fliesenfläche auf die Sockelfliese und damit auf die Wand. Die Entkopplungswirkung des Randdämmstreifens wäre damit wieder aufgehoben.

Mein persönlicher Rat: Sockelfliesen fertig kaufen oder wenn nicht erhältlich, aus Fliesen naß schneiden oder naß schneiden lassen. Sockelfliesen, die mit einem Fliesenschneider trocken geschnitten und gebrochen werden, haben keine aalglatte Bruchkante. Diese unregelmäßige Bruchkante wird aber später unweigerlich irgendwo auf dem Bodenbelag aufsitzen und automatisch den Trittschall auf die Wand übertragen.  

Und jetzt kommt, bzgl. Estrich-Randdämmstreifen noch ein Sonderfall:
Bäder, Duschen oder andere Naßräume.
Die Böden unter Fliesenbelägen in diesen Räumen müssen, laut DIN, mit einer wasserundurchlässigen Abdichtung versehen werden. Auf die unterschiedlichen Arten von Abdichtung gehe ich jetzt nicht auch noch ein, dies mußt Du selber entscheiden, aber der Estrich-Randdämmstreifen muß in diesem Fall, vor Beginn der Fliesenarbeiten, flächenbündig mit dem Estrich abgeschnitten werden, um den Randdichtstreifen vom Boden in die Wand hinauf kleben zu können. 
Und ich erwähne auch nur am Rande, daß die Festlegungen der DIN sich in den Punkten Abdichtung von Naßräumen einerseits und den Punkten Schallschutz und Entkopplung andererseits, teilweise widersprechen, selbst unter Experten zu einer Art Paradoxon auswachsen und ggf., so blöd das klingen mag, am besten vor Ort, mit dem abnehmenden Ing./Sachverständigen "ausgehandelt" werden müssen/sollten. 
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Michael_Scholz
Erfahrener 2
Alter Schwede, jetzt hast Du es aber mehr als deutlich beschrieben - Hut ab, Daumen hoch, Respekt. --))

Klasse Erläuterung
Blaue Grüße

Hallenser2_0
Spezialist
Habe auch schon Fusseln an der Gusche... 🙂
Nochmal mache ich so etwas aber nicht.
 
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ybarian
Power User
Hallo @Hallenser,

ich lese seit mittlerweile 4 Jahren und 4 Monaten jeden Beitrag in diesem Forum, aber das hier ist ein bisher nicht erreichter Grad der fachlichen Beratung inklusive dem Vermitteln von Hintergrundwissen.

Da auch ich mir davon eine Menge mitnehmen kann sage ich artig 'Danke schön' *Knicks*, und dieser virtuelle *Knicks* ist dann hoffentlich ein eindeutiges Stichwort. um diesen Beitrag jederzeit in der doch recht mangelhaften Suchfunktion wiederfinden zu können 😉
Die Farbe meiner Werkzeuge ist mir egal, solange sie blau sind^^

reite1
Aktives Mitglied
Oh Mann Hallenser2.0:

Du hast mir jetzt jegliche Illsuion genommen. Ich mag jetzt gar nicht mehr weiterleben. Ein Haus in 5 Tagen umbauen geht also gar nicht. HEUL SCHLUCHZ

🙂


erstellt von Hallenser2.0 am 27.11.2014, 01:21 Uhr

... und Fliesenlegen hast Du bisher nur im Sonntagsfernsehen gesehen, wo den Leuten vorgegaukelt wird, daß man aus dem Stand heraus, von jetzt auf gleich, ein Badezimmer, oder noch besser ein ganzes Haus, in 3-5 Tagen komplett umbauen, verputzen, verfliesen und malern könnte. 
I bins, da Hausmoasta!

baumeister007
Neuling 3
Ich habe jetzt sehr lange überlegt, ob zumindest Deine 1.Frage ernst gemeint ist, oder ob Du damit jemanden auf den Arm nehmen willst... aber es dämmert mir:

Du bist kein Handwerker und Fliesenlegen hast Du bisher nur im Sonntagsfernsehen gesehen, wo den Leuten vorgegaukelt wird, daß man aus dem Stand heraus, von jetzt auf gleich, ein Badezimmer, oder noch besser ein ganzes Haus, in 3-5 Tagen komplett umbauen, verputzen, verfliesen und malern könnte.


ne das glaub ich auch nicht 🙂
schon gar nicht wenn Werkzeug fehlt, oder Schlechte Qualität hat.
und ja ein Fliesenleger bin ich nicht, wobei es auch da Unterschiede gibt.
Und leider ist es ein altes Haus da gibt es keine Randdämmstreifen 😞  

Aber trotzdem danke für die infos,
habs mir gleich mal als PDf gespeichert 🙂

Hallenser2_0
Spezialist
Hey @ybarian, hey Ihr anderen blauen Verrückten

und Danke. Ehrlich gesagt hatte ich schon Bedenken, daß mein Beitrag als zu schulmeisterhaft und klugscheißerisch verstanden werden könnte....aber wenn er nun doch eher wohlwollend aufgenommen wird, erlaube ich mir, in den kommenden Tagen und Wochen, noch einige, lose Ergänzungen zu liefern...so fern dies gewünscht ist.
Und natürlich werden sich meine Schilderungen nur auf meine persönlichen Erfahrungen beziehen, manch Anderer wird selbstverständlich auch andere Herangehensweisen haben. 
Ich werde versuchen, da wir uns ja hier zu Gast im BOSCH-blau-Forum befinden, auch die blauen Maschinen mit einfließen zu lassen, obwohl die Auswahl da leider nicht wirklich groß ist... wenn ich nur an den Naßschneidtisch denke, der bei den Yankees erhältlich ist, "wird´s morr glei janz blümerant" 🙂

Als 1. gleich etwas ganz Entscheidendes: FLIESEN IM AUSSENBEREICH
Alles schön, alles schick, aber laßt die Finger davon. Nach 33 Jahren Berufserfahrung, unzähligen Varianten, Versuchen und Ideen... glaubt mir bitte: ES GEHT NICHT !!! Fliesen im Außenbereich, egal ob auf der Treppe, der Terrasse oder dem Balkon, egal welches System und egal welcher Systemhersteller, fest verklebte Fliesen gehen in unseren Breitengraden nicht! Gehen NICHT, gehen NICHT und gehen NICHT!!! 
Es geht in Spananien, es geht in Portogallien, in Südfrankreich und Marokko, aber hier in Zentraleuropa geht es nicht. Wer es nicht glaubt, soll es machen und seine eigenen Erfahrungen sammeln, aber das Geld und den Aufwand könnt Ihr Euch sparen und davon blaue BOSCH-Geräte kaufen.

Es gibt für den Außenbereich brauchbare Alternativen, die ich bei Interesse gern darlege, aber es sind keine fest verklebten und fest verfugten Ausführungen.

Fugen:
Die von mir gemachte Angabe von 3mm sollte nicht als Dogma betrachtet werden.
Die Fugenbreite zwischen den Fliesen richtet sich immer nach der Qualität, der Maßhaltigkeit und dem optischen Charakter der zu verlegenden Fliese.
S.g. kalibrierte Fliesen sind heute extrem maßhaltig, die Fliesenkanten werden nach der Produktion noch mal werksseitig nachbearbeitet. Mit diesen "scharfkantig beschnittenen" Fliesen lassen sich Fugen von 1-3mm realisieren. Sogar 0mm, also stumpf gestoßen ist damit machbar, dies würde ich aber nur in sehr kleinen Räumen empfehlen, sagen wir mal in der Größenordnung bis max. 2m x 2m.

Warum nicht in großen Räumen?: Weil jede Fliese, auch wenn die heute als Massenware produziert werden und mit modernsten Maschinen auf ein nahezu identisches Maß geschnitten werden können, trotzdem immer ein Unikat ist. Das mag Mancher anzweifeln und er hat theoretisch sicher Recht, aber in der Praxis ist es nun mal anders.
Um es optisch zu versinnbildlichen: 
Nehmt 30 kalibrierte, also höchst maßhaltige Fliesen, in 30cm x 60cm, und legt sie trocken, exakt an einem großen Winkel ausgerichtet, in 3 Reihen zu je 10 Stück, stumpf gestoßen aneinander... es spielt keine Rolle ob längs oder quer, alle 3 Reihen sollten nur gleich ausgelegt sein... und Ihr werdet erstaunt feststellen, daß am anderen Ende der vermeintlich exakt gleich maßhaltigen 3 Fliesenreihen, nicht etwa eine gerade, exakte Abschlußkante entsteht, sondern tatsächlich jede der 3 Reihen, mit nur 10 Fliesen, eine Abweichung von 1-3mm untereinander aufweist.

Und wenn Ihr dann noch, neben den 3 Fliesenreihen eine Leiter aufstellt und Euch die Sache mal von oben anseht, werdet ihr sehen, daß auch die einzelnen Ecken der Fliesen im Gesamtverbund, nie so wirklich zu 100% übereinstimmen, obwohl sie ja doch alle ein Maß haben und stumpf gestoßen liegen.
Darum:
Eine klitzekleine Fuge von 1-3mm, bei kalibrierten Fliesen, ermöglicht dem Fliesenverleger, derartige, feinste Ungenauigkeiten auszugleichen.

MERKE:
Je maßhaltiger die Fliese ist, desto kleiner kann die Fuge ausfallen. Bei rustikalen, abgerundeten Fliesenkanten, bei Porphyrplatten, Spaltklinkern oder stangengepresstem Material, wird eine breite Fuge benötigt, (5-20mm) um die Maßunregelmäßigkeiten zu kaschieren.

SAUBERKEIT:
Man sollte darauf achten, den Fliesenkleber/Mörtel, der unvermeidbar in den Fugen hochkommen wird, immer gleich im frischen Zustand, also während des Verlegens, zu entfernen.
Ich habe mir angewöhnt, jede Fliese, die ich als fertig ausgerichtet betrachte, mit einem feuchten Schwamm abzuwischen und auch gleich, die sie umgebenden Fugen, mindestens in halber Fliesenstärke mit auszuwischen.
Dazu schneide ich mir die Schwämme immer in handtellergroße Dreiecke, um mit den Schwammspitzen in den Fugen herumfuhrwerken zu können. 
Apropo Schwämme: Wir Mitteldeutschen sind zwar keine sparsamen Schwaben, aber wer demnächst ein Polstermöbelstück entsorgen muß, kann sich den darin verbauten Schaumstoff durchaus als Fliesenschwamm zu Nutzen machen.

FUGENKREUZE / FUGENKEILE / STREICHHÖLZER / STÜTZLEISTEN:
Entgegen der Meinung vieler Berufskoll. meine klare Ansage: NEIN, es ist keine Schande, Fugenkreuze oder Keile zu verwenden. JA, jedes Hilfsmittel und auch wenn es auf Außenstehende noch so lächerlich wirken mag, welches aber dazu beiträgt, eine ordentliche Arbeit abzuliefern, ist erlaubt, JEDES.  (In jedem Gewerk!) 
Zu den Fugenkreuzen möchte ich aber noch anmerken, daß diese nicht flach an den Fliesenecken, also an dem Punkt, wo sich 4 Fliesenecken treffen, dauerhaft eingedrückt werden und dann gar mit eingefugt werden. Das ist Quatsch mit Soße. Fliesenkreuze werden "hochkant" als aufrecht stehendes Kreuz, in die Fugen gesteckt und vor dem Verfugen wieder fleißig eingesammelt. (siehe Skizze)
Wichtig wäre dabei event. noch, sich nur Kreuze eines Herstellers zu kaufen; 2-3 Tütchen einer Größe und diese in einem verschließbaren Behältnis aufzubewahren. Nicht verschiedene Hersteller einer Größe miteinander vermischen, da gibt es immer Abweichungen. Auch spätere Ergänzungskäufe vom gleichen Hersteller haben ein anderes Maß. Dann alles entsorgen und 2-3 neue Tütchen kaufen...spart Nerven.

FUGENMASSE:
Die klassische Fugenmasse ist zementär gebunden. Ich empfehle und verwende davon ausschließlich Flexfugenmassen, allerdings nur noch bei normal belasteten Räumen im Wohnbereich, wo man Hausschuhe trägt.
In Bädern und Küchen verwende ich die zementär gebunden Massen nur noch, wenn es von der Kundschaft ausdrücklich verlangt wird und alles Reden nichts hilft.

Achtung:
Zementär gebundene Fugenmassen/Flexfugenmassen sind NICHT WASSERDICHT !!! Auch angebliche Wundermittel, die man beimischen, o. im Nachgang Aufbringen soll, bringen nichts. Gar nichts.
Zementär gebundene Fugenmassen/Flexfugenmassen nehmen Dreck und Fett auf, sind anfällig für Verfärbungen, bspw. durch Haartönungen und neigen, auf Grund ihrer Wasseraufnahmefähigkeit, mehr oder weniger zu Schimmelbildung. (Sehr gut in Duschen zu sehen und im Badewannenbereich.)

Können diese Fugen nicht ordentlich abtrocknen, sind sie also immer in einem Zustand von "dauerfeucht", werden sie porös, lösen sich auf, spallern ab und reißen. In diesem Alterungsstadium steckt dann aber meist schon der Schimmel mit drin. 
Der Teufelskreislauf beginnt aber früher: Durch chemische Reinigungsmittel, die vermeintlich Gutes tun sollen, werden die zementären Fugen angegriffen und dauerhaft geschädigt.
Die beste Alternative sind 2-K-Fugenmassen, oder s.g. Epoxi-Fugenmassen.

Vorsicht bei der Verwendung von Schnell- oder Blitzfugenmassen. Wer darin nicht geübt ist, erlebt sein blaues Wunder, denn die ziehen schlagartig an. Sind für den normalen Heimgebrauch nicht wirklich notwendig und eher für Bereiche gedacht, in denen es tatsächlich ruck-zuck gehen muß, bspw. Treppenbereiche, Eingangsbereiche in MFH, Geschäften u. überall dort, wo ständig Leute in Bewegung sind.
(Selbiges gilt für Schnell- o. Blitzkleber...)

Beim Anrühren zementärer Fugenmassen höchst penibel vorgehen. Kein abgestandenes Wasser aus dem Kanister vom Vortag und auf gar keinem Fall Wasser aus der Regentonne. Immer frisches, kaltes Leitungswasser, kein warmes Wasser.
Exakt an die Herstellerangaben halten, was die Teilemengen für Wasser und Pulver betrifft. Nicht 08/15 und frei Schnauze, sondern mit mehreren Meßbechern. Und ja, wenn es erforderlich ist, verwende ich sogar eine alte Küchenwaage und es ist mir Wurscht wenn ich dafür ausgelacht werde.
Nicht Riesenmengen, wie einen großen Sack im Ganzen anrühren, das bekommt man nicht verarbeitet. Als persönliche Faustregel: 1/3 vom großen Sack ist ein gutes Maß und die Teilmengen lassen sich einfach herunterrechnen: alle Mengenangaben einfach nur durch 3 teilen.
Ein gutes Maß sind auch die kleinen, etwas teureren, 5 kg-Tüten, die kann man am Stück einrühren u. verarbeiten.
Reste weghauen, nicht mit der neuen Teilmenge vermischen. Eimer und Werkzeug immer schön sauber halten, am einfachsten mit "Glitzischwämmen" und Edelstahltopfreinigern.
Vor dem Verfugen gesamte Fläche und die Fugen ordentlich absaugen u. ggf. sogar noch mal feucht abwischen und alle Leute aus dem Raum jagen.
Maximal eine 2. Teilmenge anrühren und einfugen, keine 3., da man nach der Verarbeitung der 2.Teilmenge sich ggf. schon beeilen muß, die 1.Teilfläche abzuwaschen.
Die ausgewaschenen Reste weghauen, nicht wieder verwenden, da die schon am Abbinden sind. Mögliche, nachgesackte Fehlstellen und Luftlöcher kann man am Ende aufhübschen, in dem man die gesamte Fläche dann noch ein 2.Mal einschlämmt. Dies sollte aber alles unmittelbar hintereinander, also noch feucht in feucht erfolgen und nicht erst am nächsten Tag.
Genügend Zeit einplanen... 3-5Std. für die Wände eines 20 Quadratmeter großen Raumes sind durchaus realistisch... für 20 Quadratmeter Boden mindestens 1,5-2 Std. !!! Und dabei werdet ihr richtig ins Schwitzen kommen und keine Zeit für ein Päuschen haben. Ist diese Zeit nicht vorhanden, gar nicht erst anfangen!!! Hektik beim Verfugen führt zu Schlamperei.

FARBTÖNE von zementär gebundenen Fugenmassen/Flexfugenmassen:
Ganz eindeutige Erfahrungsaussage von mir: vergeßt alle hellen Farbtöne. Es bringt nichts, auch wenn Mutti noch so lieb darauf bestehen sollte... hier ist der ganze Mann gefragt. Hart bleiben und eine klare Festlegung treffen. Diese kann bei zementären Fugen nur lauten: JE DUNKLER, JE BESSER.
Keine Experimente Männer, kein weiß, kein jasmin, kein pergamont, alles Schnulli, zumindest bei zementären Fugenmassen.
Einzige Alternative ist auch hier die Epoxi-Fugenmasse. Da kann Mann dann Sanftmut beweisen und sogar Glitzergelumpe untermischen. 

Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.
Bis später.
 
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EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

higw65
Power User 4
Äh...Fliesen im Außenbereich gehen nicht? Naja...ich habe vor ca. 15 und vor 10 Jahren alte Betontreppen verfliest und...sie halten bis heute. Totz direkter Witterung.
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

markushorganer
Aktives Mitglied 3
Hallo Hallenser,

wow, vielen Dank für die Einblicke die du uns hier lieferst. Seeehr informativ !!! Respekt dafür.
Persönlich wäre ich sehr verbunden, wenn du uns, falls du die Zeit findest,  deine Vorschläge zum Thema „Außenfliesen“ darlegen könntest. Genau das hat der der Vorbesitzer meines trauten Heims gemacht und für nächstes Jahr muss ich hier erneuern. Wie du bereits geschrieben hast: Fliesen außen gehen definitiv nicht 🙂 .
.... und ich wäre sehr gespannt auf deine Infos zu „brauchbaren Alternativen“.
Grüße

@higw: Bei mir platzen die alle ab  ... wir haben aber auch sehr oft Bodenfrost ... da hat Hallenser also nicht ganz unrecht ( wir liegen so auf 870m Höhe )

Unimog-HeizeR
Aktives Mitglied 3
@Hallenser:
2 Daumen hoch, und auch von mir einen "Knicks" für diesen
Sachlichen und Informativen Beitrag!
Da bei mir auch noch einiges zu Fliesen ist in absehbarer Zeit,
verfolge ich deine ausführungen gerne.
Danke hierfür.

Gruß
Timo
 
Alle sagten es geht nicht, bis ich es dann einfach machte.

Hallenser2_0
Spezialist
@higw65

Das glaub ich Dir sogar unbesehen. Ich habe selber einige solcher Fälle, über die ich mich, mit jedem Jahr mehr, nur wundere und nicht verstehe, was ich da anders gemacht habe. 🙂
Aber in der Masse funktioniert es, so meine persönliche Erfahrung, in unseren Breitengraden, leider nicht.

Ich kenne sogar 2 Menschen, die 100, bzw. 103 Jahre alt sind, ihr ganzes Leben geraucht haben und immer noch rauchen und trotzdem steht auf meinen Zigarettenschachteln drauf, daß ich früher sterben werde...und mir die gruseligsten Krankheiten drohen. :-))



@markushorganer

Jo, mach ich in den kommenden Tagen.
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Thomas_Schueler
Treuer Fan
Hallo Hallenser2.0,

Vielen Dank für Deine Ausführungen, Du bist für mich zum Hallenser 3.0 aufgestiegen.
Ich habe im Aussenbereich ( 280m über Meereshöhe ) gefliest mit Schömburg Produckten für Abdichtung und Verklebung, alles dicht und fest. Vor 14 Jahren Spaltplatten Gail Granitera, vor 11 Jahren China Granit, jeweil immer mit dem Top-Produkt und Lösungen von Schömburg und Anwendungsberatung von den endsprechenden Technischen Beratern von Schömburg, beim Granit war der qm "drunter" teurer als der qm Granit, glaub ich zumindest.
Mich interesieren aber trotzdem Deine "brauchbaren Alternativen für den Aussenbereich" !
MFG
Thomas Schüler
Gibt es wieder ein Bob-Treffen 2024 und Community-Event ?

Hallenser2_0
Spezialist
Guten Abend BOSCH-Forum.

Gleich vorweg, ich bin gerade sehr wüterich, denn den halben Text schreibe ich jetzt schon zum 2.Mal, nachdem die erste Hälfte unauffindbar in den Untiefen des BOSCH-Forums verschwand, als ich beim Schreiben die Suchfunktion nutzen wollte, ohne den bisherigen Text zwischengespeichert zu haben. Warum passiert dies in so einem Forum? Das ärgert mich und es nervt einfach nur.
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Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob diese Art von Thema auch tatsächlich in ein Forum für die blauen BOSCH-Elektrogeräte gehört, hier eine weitere Fortsetzung, denn offensichtlich scheint gewünschter Info-Bedarf zu bestehen.
Und die BOB´s tolerieren es wohl wohlwollend unter der Rubrik "Profis helfen Profis", sonst wäre sicherlich schon eine Ermahnung erfolgt... oder?

Also Außenbereiche und Fliesen sind ein heikles Thema.

"Von Fliesen auf Balkonen, in Schwimmbecken und auf Terrassen...,
sollte man die Finger lassen..."


Wie in so manch anderem, mitunter sinnfreien, "blöden Spruch", steckt auch in diesem ein Körnchen Wahrheit.
Was ist also das Problem?
Leider ist es nicht nur ein Problem; es sind mehrere Probleme, die einander bedingen, beeinflussen und sich im Zusammenspiel und ihrer Wechselwirkung aufeinander, zur Zerstörung des Fliesenbelages im Außenbereich aufschaukeln.
Kurioser Weise gibt es aber, wie auch von anderen Forumsmitgliedern schon angemerkt und von mir bestätigt, durchaus geflieste Flächen im Außenbereich, bei denen all diese Probleme nicht auftreten und die über Jahre und Jahrzehnte, das Herz und die Augen des Ausführenden und des Nutzers gleichermaßen, verzückend erfreuen.
Das Verrückte daran ist, daß auch Experten nicht erklären können, warum dies so ist, denn dies wäre, verallgemeinert, die Lösung für alle Probleme der Fliesenverlegung im Außenbereich.

So. Und nun der Versuch, meine ganz persönliche Sicht der Dinge darzulegen, die ich für die Probleme in unseren Breitengraden halte:
1.) Wasser und Feuchtigkeit, durch Regen und Schnee.
2.) Sonnenhitze, welche auf diese v.g., eingedrungene Feuchtigkeit einwirkt und Kondensation erzeugt.
3.) Frost, der aus Wasser u. Feuchtigkeit Eis macht und unglaubliche Sprengkraft entwickeln kann.
4.) Bauwerks- u. Materialbewegungen, hervorgerufen durch Ausdehnung und Zusammenziehen von Materialen.
5.) Die individuell vorherrschende Bausituation. Handelt es sich um 3- oder 4-seitig offene Flächen, oder gibt es halbhohe Brüstungen, Pfeiler, Geländerpfosten, oder andere aufsteigende Bauteile, welche den Fliesenbelag "einklemmen"...?

Es ist, so meine persönliche Erfahrung, auch bei sorgfältigster Ausführung der Arbeiten, in der Praxis und unter Baustellenbedingungen, nahezu unmöglich, eine Fliese zu 100% hohlraumfrei zu verlegen/zu verkleben.
Theoretisch und unter Laborbedingungen mag dies, mit den s.g. Fließbettklebern und speziellen, extra dafür entwickelten Zahnkellen gehen und die Vorführungen der unterschiedlichsten Systemhersteller, mit Glas- und Plaxiglasscheiben als Fliesenersatz, die den Blick auf den Kleberverlauf unter der Fliese verdeutlichen sollen, scheinen auch tatsächlich eine komplett hohlraumfreie Verlegung zu beweisen.
Das lasse ich jetzt erst mal einfach so stehen.

Die von mir beobachtete Regel ist aber, daß die Fliesenbeläge im Außenbereich alle kaputt gehen.
Es beginnt meist mit weißlich-grauen Ausblühungen/Auswaschungen in den zementären Fugenbereichen, (man spricht von beginnender Ausseifung) setzt sich fort über das Ausplatzen und Ablösen der Fugen, meist in Verbindung mit Abplatzungen der Fliesenränder und endet mit der Aufwölbung einzelner Fliesen, bzw. ganzer Fliesenbereiche.

Nimmt man dann die aufgewölbten Fliesenbereiche hoch, kann man sehen, daß der Fliesenkleber ganz und gar nicht mehr knochenhart und fest ist, wie man es kennt, wenn man im Innenbereich bspw. die Fliesen eines Küchenspiegels abstemmt und dann das Problem hat, deren Kleber von der Wand herunter zu bekommen, ohne dabei die Oberfläche der Wand noch extrem zu beschädigen.

Ich spüre förmlich, daß jetzt gerade bei einigen BOSCH-BLAU-FETISCHISTEN aus dem Forum das Kopfkino einsetzt und ein Film abläuft, in welchem der, leider abgekündigte, blaue BOSCH-Elektroschaber GSE 300 E, die Hauptrolle spielt. 🙂

Der Fliesenkleber, unter den aufgewölbten Fliesen im Außenbereich, ist geradezu in einem Zustand, der an geraspelte, dann aufgeweichte und dann wieder getrocknete Seife und im ersten Moment sogar an die Salpetersalzausblühungen im unteren Mauerwerksbereich älterer Häuser erinnert. Manchmal riecht er auch tatsächlich fast so ähnlich.

Da fällt mir spontan gleich eine andere Geschichte aus der Geschichte ein:
Im alten Preußen und auch in den anderen deutschen Ländern vor der Reichsgründung 1871, gab es s.g. "Salpeteroffiziere/Salpeterunteroffiziere".
Diese zogen nicht (nur) um die Häuser, sondern durch die Dörfer und kratzten, mit hochoffiziellem Auftrag und Befehl, den ausblühenden Salpeter von den Häusern... und Jederman hatte dies zu erdulden... weil die hochwohlgeborenen Herrschaften in der vorindustriellen Zeit, diesen zur Schießpulverherstellung benötigten.
Aber ich schweife schon wieder ab...

Also warum ist das so; warum zersetzt sich in den meisten Fällen der Fliesenkleber und die zementären Fugenmassen der Außenverfliesungen und beginnt auszuseifen und warum wölben sich sehr oft ganze Fliesenaußenbereiche, wie von Geisterhand auf?

Meine ganz persönliche Theorie:
Dabei lasse ich mal all die hochkomplizierten, chemischen Prozesserläuterungsversuche außen vor, die Unsereins ohnehin nicht wirklich begreift und verwende allgemein verständliches Handwerkerdeutsch.
Wie schon oben angedeutet, halte ich eine 100% hohlraumfreie Verlegung unter Baustellenbedingungen für ausgeschlossen. Die Folge ist, daß unter jeder Fliese, mehr oder weniger große Hohlräume entstehen.
Zementäre Verfugungen sind nicht wasserdicht und ich persönlich könnte mir inzwischen auch vorstellen, daß selbst die hochfesten Oberflächen der Feinsteinzeugfliesen, zumindest im Micro-Bereich, immer etwas wasserdurchlässig sind.

Durch Regen und Schnee dringt in den Außenfliesenbelag unweigerlich Wasser/Feuchtigkeit ein.
Scheint im Sommer die liebe Sonne auf den Fliesenbelag, trocknet zwar die Feuchtigkeit der zementären Fugen wieder ab, aber was passiert mit dem Wasser/der Feuchtigkeit, die dann schon in den Bereich unter den Fliesen, also den Kleberbereich gelangt ist...? 

Jetzt muß man noch wissen, daß Südterrassen/Südbalkone, wenn diese im Hochsommer den ganzen Tag unter praller Sonne stehen, durchaus Oberflächentemperaturen zw. 80 und knappen 100 Grad Celsius entwickeln können. Und was macht Wasser in diesen Temperaturbereichen?
Was macht Wasser, welches im Topf auf dem Herd steht, in diesem Temperaturbereichen... es beginnt, seinen Zustand zu ändern und wandelt sich in Wasserdampf.

Wer meine Temperaturangaben für die hochsommerlichen Terrassenoberflächen übrigens für übertrieben hält, kann dies ja im kommenden Sommer 2015 selbst nachprüfen und dafür sogar ein, (allerdings nur in GRÜN erhältliches), BOSCH-Gerät einsetzen: den  BOSCH-Thermodetektor PDT 1 .

Ja, ein richtiges kleines Meßgeräteschnuckelchen, oder wie der "Saxe" sagen würde: "E Heidegg-Gerät" 🙂 ,

... auch jetzt im Winter, um bspw., na nennen wir sie mal, "renitente Mieter", die sich über Schimmelbildung beklagen und androhen, die Miete kürzen zu wollen, also um denen sofort, völlig unkompliziert, aber meßtechnisch perfekt, nachzuweisen, daß sie selbst die Verursacher sind, die Außenwand eisekalt ist, weil nämlich die Heizkörper auf "Sparflamme" oder "Frostschutz" stehen.
Weiterhin besitzt der BOSCH PDT 1 nämlich noch etwas gaaaaaaaanz Feines: eine Meßfunktion für Luftfeuchtigkeit.

Damit lassen sich dann auch die beratungsresistentesten Nörgelmieter und Heizungssparfüchse, recht schnell, auf eine sachliche Gesprächsebene zurückholen, weil:

Eine kalte, wärmeunterversorgte Außenwand + hohe Luftfeuchtigkeit im Raum = automatische Kondensation dieser warmen feuchten Raumluft an der Außenwand und mit der Zeit dann eben Schimmelbildung.

Und da wir ja hier nicht bei "Wünsch Dir was", sondern bei "Profis helfen Profis" sind, muß ich nun schon wieder abschweifen und allen, die diese Probleme auch kennen, schnell noch meine sachlich-logische Argumentationskette und Vorgehensweise für solche Fälle ausbreiten, denn es hilft tatsächlich:

Messen der Oberflächentemperatur der betroffenen Außenwand.
Wichtig: Mieter auf den angezeigten Meßwert des PTD 1 sehen lassen, damit er den hochselbst vor Augen hat. Meßwert notieren.
Messen der Luftfeuchtigkeit im betroffenen Raum und ebenfalls den Mieter auf den angezeigten Wert am Gerät sehen lassen. Meßwert notieren.
Messen der Oberflächentemperatur einer anderen Wand, in einem nicht betroffenen Raum. Immer schön den Mieter mit auf das Gerät sehen lassen und Wert notieren. Luftfeuchtigkeit im nicht betroffenen Raum messen und notieren.
Nun kommt die Auswertung erster Teil:
Natürlich wird die Oberflächentemperatur der Schimmelwand geringer sein, als die einer schimmelfreien Wand. Und natürlich wird die Luftfeuchtigkeit im "Schimmelzimmer" höher sein, als im "Nichtschimmelzimmer", denn sonst würde es ja keine Ursache für den Schimmel geben und Meßwerte lügen nicht.

Nach der Präsentation der notierten Meßwerte, bei deren Ermittlung der Mieter ja selbst zugegen war, erfolgt meine sinnbildliche Erklärung für den Mieter, die ich in eine abschließende Frage verpacke:
"Stellen Sie sich bitte vor, es ist Hochsommer, Sie entnehmen Ihrem Kühlschrank eine eiskalte Mineralwasserflasche und tragen diese hinaus, auf den Balkon, also in die sommerliche Wärme hinaus... Was passiert an der Oberfläche Ihrer Mineralwasserflasche?" 
Die Antwort ist dann meist:
"Na die Flasche beschlägt." oder "Na die Flasche läuft an."

Da hake ich dann sofort ein und sage: "Aha, die Flasche läuft an, weil sie kalt ist und die sie umgebende warme Luft des Balkons sich auf ihr niederschlägt und auskondensiert, jawohl, das ist richtig."

Wenn es dem Mieter jetzt immer noch nicht dämmert, fasse ich nach und frage:
"Läuft denn eine warme Kaffeetasse, die sie im Sommer auf den Balkon tragen auch so an, wie die kalte Wasserflasche?"

Dann kommt meist ein verdattertes:
"Nein, die ist doch warm."

Und das ist genau der entscheidende Moment, um jedem streitsüchtigen Mieter, endgültig, ganz ruhig und sachlich, den Wind aus den Segeln zu nehmen.
"Sehen Sie, lieber Mieter und genau dieser Vorgang findet dort, an Ihrer kalten, wärmeunterversorgten Außenwand statt. Die Kalte Wand läuft an, beschlägt also, weil die warme, feuchtegesättigte Luft im Raum, sich auf ihr niederschlägt und auskondensiert. Der organische Tapetenleim der Tapete beginnt dauernaß zu werden und dies ist der Nährboden für den Schimmel, den Sie da jetzt sehen.Würden Sie also die Wand dauererwärmen, indem Sie die Heizkörper nicht auf Stellung Frostschutz stehen ließen, um Energie zu sparen, sondern aufdrehen, wäre die Wand wie eine warme Kaffeetasse und liefe nicht an, ergo gäbe es auch keinen Schimmel an Ihrer Wand." 

Meist reicht diese Argumentation dann schon aus, aber bei extrem uneinsichtigen Leuten setze ich dann noch einen drauf und frage provokativ:
"Und wer ist Ihrer Meinung nach für die Wärmeunterversorgung Ihrer Wand und damit der Ursache der Schimmelbildung verantwortlich...? Muß ich jetzt jeden Tag zu Ihnen kommen und Ihren Heizkörper aufdrehen?"

Beim Großteil der Schimmelfälle hilft diese Argumentation, um den Leuten verstehend-nachvollziehbar, begreiflich zu machen, daß sie selber, mit ihrem eigenem Heiz- und Lüftungsverhalten, wesentlichen Anteil an der Schimmelbildung in ihren Wohnungen haben.
Allerdings muß ich fairer Weise noch sagen, daß es auch bauliche Situationen gibt, da kann der Mieter dann nichts dafür. Und allen, die jetzt glauben, daß "Fassaden-Dämmung" von, durch Menschen bewohnte Häuser und der Einbau von hochdichten, 3-Scheiben-verglasten Fenstern, die ultimative Lösung von Schimmelproblemen ist, denen kann ich auch nicht helfen. 🙂
Es würde auch zu weit führen, diese Thematik hier auch noch zu erörtern. Nur soviel, als Denkanstoß noch dazu:
Gab es denn eigentlich vor dem, inzw. gesetzlich verordneten Dämmwahn, Schimmel in unseren Wohnungen...? 🙂

Aber auch dies war nun wieder eine, teilweise am Thema vorbeiführende Randerzählung, um die nutzvolle Anwendung eines BOSCH-Gerätes in der Praxis aufzuzeigen, in diesem Fall der Thermodetektor PTD 1.

Der Text ist auch schon wieder extrem lang und sicher anstrengend zu lesen, aber wie soll man das alles immer in 2-3 kurze Sätze komprimieren?
Ich bitte, ob der Textfülle um Nachsehen und Entschuldigung und mache erst mal ne kreative Kaffee- und Tabakpause. Eventuell geht es im Laufe des Abends noch ein Stück mit den Fliesen im Außenbereich weiter, wenn mich aber der Müßiggang befällt, erst morgen oder am WE.
Also, bis denne.

 




 

















 
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Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Hallenser.
ich freue mich, dass du wenigstens noch kurz deine Einstellung und Erfahrung zum Thema Aussenwanddämmung anreisst.
Ist für uns auch ein sehr grosses Thema in der kommenden Zeit- ich weiss aber auch nicht, wo die Bosch`sche-Toleranz zu diesen nichtblauen Themen aufhört, und werde es deswegen hier nicht weiter vertiefen- hast mir aber wieder ein bisschen weiter helfen können.
War auch ein hervorragend recherchierter Aufmacher im letzten "Spiegel".
Gruss, Dietmar Hirsch

Hallenser2_0
Spezialist
Guten Abend Dietmar,

gaaanz heißes Thema.  🙂

Mal abwarten wie die Reaktion hier ausfällt. Nur soviel auf die Schnelle von mir dazu:
Ich halte mich selbst für einen bodenständigen Handwerker, ich trenne meinen Müll aus Überzeugung, habe aber mit übertriebenem Ökodingsbumms nichts am Hut.
Meine Ein- und Ansichten sind gemäßigt und ich komme mit 99% meiner Zeitgenossen und Mitmenschen gut aus.
Ich weiß, daß ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe und kann auch Lehren annehmen, wenn man mich mit einleuchtenden Argumenten eines Besseren belehrt...
"Man kann so alt wer´n wie ne Kuh und lernt immer was dazu."... 🙂

A b e r:  Beim Thema "Fassadendämmung" (egal ob mit Styropor/Styrodor oder Mineralwolle/Glaswolle), sehe ich inzwischen rot, richtig rot. Das hat sich für mich nunmehr zur größten Propagandalüge und Volksverdummung seit Goebbels und zum größten Verbrechen am Deutschen Volk und unserer Bausubstanz, seit 1945 ausgewachsen.
Eine Lüge wird nicht dadurch wahrer, daß man sie gebetsmühlenartig in Presse, TV und Rundfunk dem Volke eintrichtert.
Darum:
"Dämmung" dämmt nichts, Dämmung zerstört unsere Bausubstanz und macht die Leute krank.

Obendrein kostet das Dreckszeug viel Geld und wird in den kommenden Jahren noch viel mehr kosten, wenn nämlich der ganze Plunder, als superteurer Sondermüll wieder entsorgt werden muß.
Habe fertig, Amen.

Ergänzung:
Entschuldigung, dies mußte jetzt raus...
 
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ybarian
Power User
Hallo @Hallenser.

wenn schon der doofe Ybarian mit seiner Bosch Experience sein eigenes Ding durchzieht, dann solltest du erst recht sowas machen, also einen eigenen Thread, sowas wie 'Die Hallenser Chroniken', deine ersten Beiträge aus diesem Thread der Vollständigkeit da rein kopieren und dann regelmässig updaten.

Ich fände es gut, und was der doofe Ybarian kann, kannst du doch schon lange, oder?

😉
Die Farbe meiner Werkzeuge ist mir egal, solange sie blau sind^^

Hallenser2_0
Spezialist
Guten Abend @ybarian

Meenste?  Ich werde mal darüber nachdenken.
 
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Hallenser2_0
Spezialist
Manche Entscheidungen sollte man ja mindestens eine Nacht überschlafen...
und nee, das wäre ja so, wie die Kopie vom Original. Das uneingeschränkte Original und ein Urgestein des blauen BOSCH-Forums...bist aber Du, mein lieber @ybarian.
Das wäre ja dann beinah so etwas wie Amtsanmaßung.
Bis später.
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markushorganer
Aktives Mitglied 3
Hallo Hallenser,

vielen Dank nochmals für die Darlegung Deiner Meinung zu den Außenfließen.Gut verständlich !!
Du hast uns ausführlichst dargestellt warum das keine gute Idee ist.
Aaaaaber: Was uns alle brennend interessieren dürfte ( zumindest mich ) : Was machen wir den stattdessen ?
Wenn du die Zeit findest würde ich mich über ein paar Denkanstösse zum Fließenersatz, also die sinnvollen Alternativen ganz arg freuen :-))

Beste Grüße
 
P.S.: Ich denke in diesem Forum kann und darf schon über solche Themen gefachsimpelt werden, denn nicht jeder kommt aus dem gleichen Bereich und kann aus solchen Beiträgen schlichtweg etwas lernen ! Und genau diese Information machen dieses Forum hier ja so interessant, ich denke es muss dabei nicht immer nur um Werkzeuge gehen ....

Hallenser2_0
Spezialist

Hallo Markus, Hallo BOSCH-Forum.
 
Ich suche schon seit Tagen vergeblich nach, im PC abgelegten Photos, um hier auch bebildert fortfahren zu können, aber außer ein paar kleinen Detailphotos bin ich noch nicht fündig geworden.
Das ist mein persönliches Problem, bin mehr Handwerker und den Umgang mit Computern „beherrsche“ ich eher nicht. Hoffe aber, daß ich meine Photos noch mal wiederfinde. Darum will ich Dich und all die Anderen, die darauf lauern, jetzt nicht länger warten lassen.
 
Noch mal ein kurzer Rückblick, da ich mich ja beim letzten Mal wieder verzettelt hatte und ins Schimmelthema abgeglitten bin.
 
Der Endpunkt, bei welchem ich den Faden verlor, war Wasserdampf, welcher entsteht, wenn Wasser/Feuchtigkeit im Sommer, durch Sonneneinstrahlung auf den Fliesenbelag, unter Selbigem entsteht. Dieser Wasserdampf breitet sich dann in allen Hohlräumen des Kleberbettes, unter dem Fliesenbelag, aus und zwar bis in die noch so kleinste Ritze. 
Geht am Abend die Sonneneinstrahlung auf die Fliesenoberfläche zurück, kühlen sich die Fliesen langsam ab und der, sich darunter ausgebreitete Wasserdampf fällt an den immer kühler werden Fliesenunterseiten aus, kurz gesagt er schlägt sich dort nieder und beginnt seinen Zustand wieder zu ändern. Von gasförmig auf flüssig.
Diese Umwandlung nennt man Kondensation.
Der Wasserdampf „kippt um“ und es bilden sich kleine und kleinste Wassertröpfchen.
 
Am nächsten, hochsommerlichen Sonnentag, beginnt dieser Vorgang wieder neu. Der Fliesenbelag erhitzt sich, die Wassertröpfchen werden wieder zu Wasserdampf und am Abend „kippt“ der Dampf wieder in die Tröpfchenform zurück.
 
Das Ganze läuft, als sich täglich wiederholender Kreislauf, über den gesamten Sommer und in dieser Zeit wird ganz automatisch jeder, noch so klitzekleine Hohlraum unter dem Fliesenbelag, unweigerlich durchfeuchtet. Manche Stellen mehr, manche Stellen weniger. Die einmal unter den Fliesenbelag gelangte Feuchtigkeit kommt dort nicht mehr raus. Sie ist für immer dort gefangen und mit jedem Regen kommt noch welche dazu.
 
So. Und nun kommt der Winter und mit dem Winter kommt der Frost….
Die Feuchtigkeit ist immer noch unter dem Fliesenbelag und konnte sich, durch Kondensation, den gesamten Sommer über, wunderbar in jede Ritze ausbreiten.
Durch den Frost wird diese Feuchtigkeit nun in Eis umgewandelt.
Jeder, der im Herbst vergessen hat, seine Regentonnen zu entleeren, hat schon mal erlebt, was dann passiert. Das gefrorene Wasser, kurz Eis, dehnt sich aus. Es kraucht regelrecht aus dem Regenfaß oben heraus und wenn man Pech hat, bringt das Eis, das Regenfaß zum Bersten.
Genau dieser Vorgang läuft aber im Winter, bei Frost, auch mit der Feuchtigkeit unter dem Fliesenbelag ab. Das Wasser wandelt sich zu Eis und beginnt zu drücken.
Kurz gesagt, die Zerstörung des Fliesenbelags beginnt hauptsächlich von unten.
Nicht immer ist dies, nach dem 1. Winter, auf der Oberfläche schon zu sehen. 
Meist auch nicht nach dem 2., 3. 4. oder 5. Winter. Aber im Untergrund läuft der Kreislauf der Zerstörung unaufhaltsam weiter.
 
Sind die ersten Oberflächenschäden sichtbar, ist es schon zu spät. Alles Kaschieren, Getue und Gemache ist für die Katz.
Während sich das Wasser bei Frost zu Eis umwandelt und immer mehr ausdehnt, ist es mit den meisten festen Stoffen genau umgekehrt… sie ziehen sich bei Frost zusammen. Der Fliesenbelag ist ein fester Stoff und er „schrumpft“ bei Frost. Wir reden hier jetzt nicht von, dem menschlichen Auge sichtbaren Schrumpfungen, nein, das sind Schrumpfungen im Mikrobereich.
Aber die Masse macht es. Wenn alle Fliesen ein paar Mikrometer schrumpfen, kommen ganz schnell einige Millimeter zusammen.
Wo machen sich diese Schrumpfungen jeder Einzelfliese bemerkbar? An den Fugenstößen.
Es kommt zu klitzekleinen Fugenabrissen der Fugenmasse von den Fliesen.
Da hinein läuft natürlich auch wieder Wasser, welches gefriert…und so setzt sich das immer weiter fort.
Vom ersten Tag der Fertigstellung an, ist ein Fliesenbelag im Außenbereich, in unseren Breitengraden, einem, sich ständig wiederholenden Kreislauf von Kleinstzerstörungskräften ausgesetzt. Das ist die Natur, bzw. das sind die Naturkräfte.
 
Die Altvordern wußten damit noch besser umzugehen, als wir heutigen, ach so hoch modernen Menschen.
Jeder von uns, der einen Großvater hatte und diesen noch bewusst erlebt hat, wird sich erinnern, daß der Großvater, wenn er denn Handwerker war, irgendwie immer alles hinbekam und dies mit Werkzeugen und Hilfsmitteln, die wir heute teils sehr arrogant und überheblich, als „vorsintflutlich“ bezeichnen.
Wie haben nur die alten Ägypter, sofern sie es denn waren, bspw. die s.g. Cheopspyramide gebaut und dabei eine Präzision im Millimeterbereich über mehrere hundert Meter, an den Tag gelegt, die wir heute, mit Lasern und GPS-Vermessung, am Bau nicht mal mehr annähernd zu erreichen im Stande sind…?
Aber der geheimnisvolle Hauch der Geschichte ergreift mich schon wieder und beginne abzuschweifen.
 
Also zurück zum Großvater. Meiner, seit einem Vierteljahrhundert unter der Erde,  war Tischlermeister; im Grunde ein herzensguter Mann, aber wie alle Männer seiner Generation, durch unvorstellbarste Kriegserlebnisse, eher sehr verschlossen und wortkarg. Aber wenn er mal etwas sagte, dann hatte das meist Tiefgang.
Leider bemerkt man als Kind, Jugendlicher und junger Mann diesen Tiefgang in dem Moment nicht…dessen wird man sich erst rückblickend und in der Erinnerung bewußt.
Heute, wo ich selber schon zu den „Jungen Alten“ zähle, (und mich mitunter auch so fühle, gelle Dietmar…?), heute würde ich viel dafür geben, mich mit dem Großvater, bei einem Bier und einer Zigarette, gepflegt über „Gott und die Welt“ unterhalten zu können, denn heute wüßte ich, was ich fragen könnte… 
 
Und sehr oft, bei meinen eigenen Arbeiten, denke ich an meinen Großvater und muß manchmal schmunzeln, wenn ich mich dabei ertappe, daß ich heute Vieles so mache, wie ich es bei ihm gesehen habe, oder von Leuten, die ihn noch gekannt haben, höre: „Du bist wie Dein Großvater.“….
 
Einer von Großvaters Sprüchen war: „Leute, macht´s doch nich immorr so kompliziert.“
Ein anderer, den er mir mehrmals vortrug und den ich inzwischen wie sein geistiges Lebenserbe für mich betrachte, war:
„Mein Junge, versuche immer alles im Leben so einfach wie möglich zu machen.“
 
Warum erzähle ich Euch das alles? Weil es sich auch auf die Fliesenbeläge im Außenbereich anwenden läßt, ganz einfach.
 
Es muß nicht hochkompliziert und technisiert sein, nein, es geht sehr oft auch simpel und einfach. Allerdings sind wir, durch die permanenten Werbebotschaften, welche auf uns einprasseln, teilweise schon des eigenen Denkens unfähig.
 
Also zurück zu den Fliesen im Außenbereich.
Wie kann man also, die von mir bereits aufgeführten Faktoren, welche einen Terrassen- o. Balkonbelag zerstören, oder welche ich dafür halte, dauerhaft ausschließen, ohne dafür hochkomplizierte Technik und viel Geld einzusetzen. 
 
1.)   Wir müssen dem Belag und dem Untergrundaufbau genügend Raum bieten, dass er sich im Sommer, bei Hitzeeintrag und Erwärmung, beschädigungslos ausdehnen und im Winter, bei Kälte beschädigungslos zusammen ziehen kann.
2.)   Wir müssen der eindringenden Feuchtigkeit, die wir ja nun mal nicht verhindern können, die Möglichkeit schaffen, dauerhaft, also immer, abgeführt zu werden.
 
Und das war es schon. Ganz simpel und ganz einfach.
 
Wer sich mit der Materie schon etwas tiefer befaßt, wird recht schnell feststellen, daß die Industrie die supertollsten Systeme entwickelt hat. Nein, ich nenne keine Namen und ich gehe nicht auf die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme ein.
Nur soviel: Sie sind alle, auf Grund ihrer technischen Raffinessen und Komponenten, in einem preislichen Segment angelangt, welches jenseits von gut und böse liegt.
Ein Forumskollege hat es ja schon angedeutet, daß er nur für seinen Untergrundaufbau ein Vielfaches dessen bezahlt hat, was am Ende der eigentliche, also sichtbare Belag gekostet hat.
 
Aber da Ihr ja nun alle, Euer Geld lieber in blaue BOSCH-Elektrowerkzeuge und Zubehör investieren wollt, als in Eure Terrassen u. Balkone, ist es geradezu meine Pflicht, Euch eine relativ preiswerte und trotzdem dauerhafte „Alte Naive“ aufzuzeigen.
 
Ich hatte hier jetzt schon wieder seitenlangen Text, mit allen möglichen Zusatzerläuterungen und ein Ende war nicht abzusehen.
Das habe ich alles wieder gelöscht.
Ich beschränke mich jetzt einfach auf eine ganz grobe Allgemeinerklärung des Aufbaus und lasse alle Sonderfälle weg.
Wer irgendwann mal auf „mein“ System zurückgreifen und es bei sich anwenden will, kann mich gerne kontaktieren. Das müssen wir dann speziell und telephonisch lösen, ich schreibe mir sonst hier wunde Finger.
 
Also los geht’s und ganz kurz und knapp:
„Meine“ Aufbauhöhe ab OK Gefälleestrich beträgt Minimum 6,5-7cm.
Damit ist schon ein weiteres Stichwort gefallen. Wir brauchen einen planebenen Gefälleestrich mit 2,5, besser 3 Prozent Gefälle. Der Beton-Estrich sollte mind. 5cm dick sein.
Das Gefälle muß vom Gebäude weg führen.
Die Terrasse kann U-förmig von Gebäudeteilen oder Mauern eingefaßt sein, das Gefälle muß aber aus dem U herausführen.
L-förmige Terrassen gehen auch, ebenso 3-seitig offene Terrassen.
Was nicht geht, oder nur mit extremen Zusatz-Aufwand, sind 4-seitig umbaute Terrassen, denn das Wasser muß abgeführt werden.
 
D.h. um „mein“ System zu verwenden, braucht Ihr, von Unterkante Balkon-/Terrassentür bis Oberkante Gefälle-Estrich-Beton, mindestens 7cm Platz.
 
Der Beton-Gefälle-Estrich wird fachgerecht auf seiner Oberfläche abgedichtet und erhält an seinen offen Seiten ein Metall-Profil in einer Mischung aus T- und L-Profil als Einfassung. Das kann man fertig kaufen oder sich vom Schlosser anfertigen lassen.
Dieses Metallprofil hat mehrere Aufgaben. Es begrenzt die offenen Terrassenseiten und leitet gleichzeitig die abzuführende Nässe ab. Es hat also Entwässerungslöcher/Schlitze. Die Wasserableitung nach diesem Profil muß dann im Einzelfall geklärt werden, ggf. kommt da dann noch eine Rinne dran.
Das Profil selbst ist so hoch, wie der gesamte Aufbau und es schließt mit dem Endbelag bündig ab.
Das Profil wird mit einem Schenkel auf dem Beton-Gefälleestrich befestigt und mit der Flächenabdichtung überdeckt. D.h. die Flächenabdichtung wird in das Profil hineingeführt.
Auf die, mit dem Gefälle-Betonestrich fest verklebte Abdichtungsebene wird eine s.g. Flächendrainagematte aufgelegt. Schwimmend, also nicht mit der Dichtungsebene und dem Estrich verbunden und die einzelnen Bahnen (meist 1m breit) werden nur stumpf gestoßen gelegt, aber nicht miteinander verklebt. Lediglich die Obergage/Flies wird überlappend auf die nächste Bahn ausgeklappt, aber nicht verklebt.
Auf die Flächendrainagebahnen kommt eine mindestens 1,5-2cm mächtige Schicht Splitt im Korn 2-5mm. Diese Splittschicht wird planeben, aber mit dem vorhandenen Gefälle des Betonestrichs, abgezogen.
Auf diese planebene, im Gefälle liegenden Splittschicht werden Betonplatten oder Keramische Stegplatten (welche den Oberflächencharakter von Fliesen haben), lose und nur stumpf gestoßen ausgelegt. Deren Oberfläche schließt mit dem begrenzenden Metall-Entwässerungsprofil bündig ab.
 
Auf die vielen kleinen Einzeldetails gehe ich jetzt nicht ein, wer spezielle Fragen hat, kann ja fragen.
 
Der Vorteil des Systems ist, daß es ohne teuren Schnickschnack auskommt und in sich beweglich bleibt. Wo keine Fugen verfugt sind, können auch keine Fugen ausbrechen. Wo nichts fest miteinander verklebt ist, kann das Material schrumpfen oder sich ausdehnen, ohne daß es zu Beschädigungen kommt.
Regenwasser wird einmal über das Gefälle der Belagsoberfläche abgeführt und kann durch die stumpf gestoßenen, unverfugten Plattenstöße in die Splittschicht ablaufen. Von dort gelangt das Wasser in die Drainageebene und wird, durch deren Gefälle, ganz automatisch, ebenfalls aus dem Aufbau herausgeführt.
Eisbildung in der Restfeuchte der Splittschicht, in der Drainageschicht und auch unter der Drainageschicht, hat keinerlei Möglichkeit Schäden anzurichten, da ja nichts miteinander verklebt ist und sämtliche Zug-, Druck- und Schiebekräfte in jeder schwimmenden Einzelschicht absorbiert werden können.
Das ganze System ist in sich offen, wirkt also sinngemäß dekomprimierend (druckabbauend) wider der auftretenden Naturkräfte.
 
Bis später.
EHRE, DEUTSCHES VOLK UND HÜTE, TREULICH DEINEN HANDWERKSSTAND. ALS DAS DEUTSCHE HANDWERK BLÜHTE, BLÜHTE AUCH DAS DEUTSCHE LAND. HANS SACHS

Hallenser2_0
Spezialist
Guten Abend BOSCH-Forum.

Bild ganz links ist eine, von mehreren Bauarten der Drainagematten und zeigt die Unterseite, welche später auf der Abdichtung liegt.
Ich hoffe, daß mein Bemühen, extra die hier hauseigene Farbe zu treffen... mit Wohlwollen aufgenommen wird.  :-)))

2.Bild von links zeigt die richtig herum liegende Drainagematte, also Flies nach oben. Da kommt der Splitt drauf.
3.Bild von links zeigt einen Blick auf die richtig herum liegende Drainagematte von der Seite.
4.Bild von links zeigt, wie es unter dem Flies aussieht. Zwischen den Noppen läuft dann das Wasser ab.
Die restlichen Bilder zeigen mal so ein Fabrikat dieser "Keramischen Terrassenelemente" mit Fliesenoptik. Die hier sind 40x40cm und 3,5cm dick. Gibt es aber inzwischen auch bspw. in 30x60cm, 50x50cm, 60x60cm, 80x80cm..... und natürlich in x-verschiedenen Oberflächenoptiken und Farben.
Die preiswerteren Varianten sind aber die Terrassenplatten aus Beton, meist 4cm dick. Auch da gibt es inzwischen eine optisch sehr ansprechende Auswahl.
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markushorganer
Aktives Mitglied 3

Hi Hallenser,
danke für deine Ausführungen  und die ausführliche Darstellung (*like*). Das hört sich sehr gut an. Für mich wäre dies in dieser Art  jedenfalls eine praktikable und gute Lösung die auch umsetzbar ist.
Muss mir das wenn es wärmer ist nochmals genauer meine Örtlichkeiten ansehen.
Ich wäre evtl. so frei dich bei speziellen Fragen oder Einzeldetails  nächstes Jahr mal direkt zu kontaktieren wenn dies für dich ok wäre?
In diesem Sinne einmal ein ganz großes Dankeschön nochmals :-). Habe einiges aus deinen Ausführungen gelernt!!
Grüße

Hallenser2_0
Spezialist
Mahlzeit Markus, Mahlzeit BOSCH-Forum.

Hier mal 5 Bilder die eine mögliche Gestaltungsform einer Terrassenstufe im Grundaufbau zeigen.
Das begrenzende Lochprofil ist gesetzt und die Abdichtung ist eingeklebt. Darauf wird lose die Drainagematte gelegt. Auf die Drainagematte kommt dann die Splittschicht und darauf der eigentliche Terrassenbelag.
Eindringendes Wasser läuft über die zu sehenden Löcher im Profil ab.

Markus: Ja natürlich kannst Du mich bei Bedarf kontaktieren, denn auch wenn das Grundprinzip immer gleich ist, muß für einzelne Details immer erst mal eine Speziallösungsfindung durchdacht werden.
Es gilt zwar: "Geht nicht, gibts nicht", aber es muß am Ende auch ordentlich funktionieren.

Zum heißen Thema "Fassadendämmung" und den damit einhergehenden Fragen und Problemen würde ich, um mir hier nicht die Finger wund zu schreiben, gerne einige Fachbuchempfehlungen aussprechen, weiß aber nicht, ob es von BOB erlaubt wird.
Darum die Frage an BOB: Darf ich, oder eher nicht?

Nachtrag:
Es wären 4 Fachbuchempfehlungen von 2 Autoren und die Empfehlung der Webseite eines dieser Autoren, bzgl. des Themas "Richtig Bauen und Sanieren".
Ich würde auch keine Links setzen, sondern einfach nur die Bücher und die Autoren mit Namen benennen und einige Worte zur Webseite des Einen verlieren. Ich bin mit Beiden weder versippt oder verschwägert, kenne beide nicht mal persönlich und bekomme auch kein Honorar von denen. 🙂
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Hallenser2_0
Spezialist

Guten Morgen liebe Kollegen und Freunde der gepflegten Fliesenverlegung.
 
Früher gab es in den Städten ja die Zünfte, also nicht die zünftige Sause, sondern die Handwerkszünfte. Aber die konnten auch zünftige Zunftssausen abhalten.
 
Sinn und Zweck einer Handwerkszunft war der territorial begrenzte Schutz eines bestimmten Gewerks, vor vagabundierenden Möchtegernhandwerken, also Kurpfuschern, aber auch vor echten, allerdings fremden Handwerkern.
Man sicherte sich also vorrangig den eigenen Markt und gleichzeitig die Berufsgeheimnisse. Auch hatten die Zünfte, aus denen später die Innungen hervorgingen, einen sozialen Charakter. Jedes Zunftmitglied zahlte einen bestimmten Betrag in die Zunftskasse und damit konnte, unter Umständen, einem verunfallten oder anderweitig in Not geratenem Mitglied, gemeinschaftlich unter die Arme gegriffen werden, denn Krankenkassen oder Unfallkassen gab es noch nicht. Also auch eine frühe Art der späteren Handwerkergenossenschaften.
Weiterhin hatten die Zünfte eine ordnende und kontrollierende Funktion, welche streng über bestimmte handwerkliche Regeln und Ausführungsweisen wachten.
 
Im Prinzip könnte man sagen: „Früher war alles besser.“ , wenn da nicht auch einige Probleme bestanden hätten: Es gab noch keinen elektrischen Strom, keine blauen BOSCH-Elektrowerkzeuge und auch noch kein blaues BOSCH-Forum.
 
Ein Berufsgeheimnis war noch ein wirkliches Geheimnis und jeder Zunftshandwerker war angehalten, unter Androhung von hochnotpeinlichsten Strafen, diese auch zu wahren, denn sie waren der Garant für den Marktvorteil der gesamten Zunft.
 
Heute, in einer globalisierten Welt, mit Internet, Funktelephon, GPS, NSA und anderen Permanentüberwachungen und Reglementierungen, tagtäglicher Medienmanipulation und Massenverdummung vom Allerfeinsten und seit letztem Freitag sogar mit dem hochrichterlichen und lächerlichen Vertreibungsversuch der Raucher vom eigenen Balkon, kann man sich nur noch besorgt fragen, wann man uns allen einen Chip ins Gehirn pflanzen wird, um endlich auch unseren Stuhlgang zu kontrollieren, damit wir auch noch zum täglichen, politisch korrekten Scheißen gezwungen werden können….
 
Kurzum; heute gibt es sowieso keine Geheimnisse mehr, weder das Post- noch das Bankgeheimnis, welche bis vor einigen Jahren noch als unumstößliche, demokratische Errungenschaften im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert und besonders geschützt waren.  
Also kann ich Euch auch ein weiteres, meiner eigenen Berufsgeheimnisse verraten.
Da das blaue BOSCH-Forum ja im Grunde eine eingeschworene Gemeinschaft von Gleichgesinnten, also im Prinzip eine moderne Zunft darstellt, bleibt das Geheimnis ja auch unter uns…, nicht wahr?
 
Mein Thema heute, exklusiv für das blaue BOSCH-Forum:
„Ein recht wirkungsvoller und lange haltbarer „Siliconfugenersatz“ rund um die Dusche, Badewanne und im Fußbodenicksel, also dem Übergangsbereich vom Fußboden zur Sockelfliese/Scheuerleiste.“
 
Jeder kennt es, jeder hat es, das Problem mit unansehlichen Siliconfugen, hauptsächlich im Duschbereich. Früher oder später beginnen die Siliconfugen zu schimmeln, mitunter reißen sie auch auf. Die Branche spricht davon, daß Siliconfugen Wechselfugen sind, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
Bevor ich jetzt im Detail auf die Gründe eingehe und meine persönlichen Tricks verrate, lasse ich Bilder sprechen, denn Bilder sagen mehr, als tausend Worte.
Und natürlich weiß ich, daß diese, meine ganz persönliche Lösungsmöglichkeit, nicht der DIN entspricht und ganz sicher vom Einen oder Anderen als optisch unzumutbar abgelehnt werden wird.
Auf alle Fälle kann ich sagen, daß meine Art von „Siliconfugenersatz“ bei 99,9 % meiner Kunden auf begeistertes Wohlwollen stößt und sich teilweise seit 15 Jahren unbeschadet und ohne jedes Schimmelpünktchen, als sehr wirkungsvoll erwiesen hat.
Also jetzt erst mal einige Photos und im Laufe des Tages gibt es noch Text dazu.
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Hallenser2_0
Spezialist
Ein eloxiertes Alu-T-Profil mit 14mm und 25mm Überdeckung.
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Hallenser2_0
Spezialist
Altes Silicon restlos und sauber entfernen.
Neues Silicon vollsatt einpressen.
Alu-T-Profil, auf Gehrung geschnitten, in das frische Silicon eindrücken. (Ist ne´ Matscherei.)
Überschüssiges, herausquellendes Silicon sauber abziehen.
"Ferrdsch."

Das eloxierte Alu-T-Profil deckt sich optisch mit den meisten, ebenfalls Alu-eloxierten, Duschabtrennungen.
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Hallenser2_0
Spezialist
Geht auch bei vermurksten und eigentlich hoffnungslos unwinkligen Badewannensituationen, die Anfang/Mitte der 1990er Jahre von halbgewalkten Möchtegernhandwerkern geschaffen wurden und mit deren Kaschierung ich mich heute herumplage.
Eine Siliconfuge in dieser irrsinnigen Größe kann nicht halten und ist auch nicht sauber abzuziehen.
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hpz
Spezialist
@Hallenser2.0

Saubere Arbeit und sehr guter Bildbericht mit Tipp´s.

"Beruf kommt von Berufung"

S.W.
HPZ
Es muss nicht immer Blau sein.... 😉

baumeister007
Neuling 3
so ganz stimmt das mit dem schimmeln nicht !

es gibt 2 Möglichkeiten das sehr gut zu verhindern

die erste ist eine Gute sehr gute Abluftanlage im Badezimmer
Sprich mit Ordentlicher Power !


die 2  beim wischen ab und zu mal Chor verwenden

dann schimmeln die Fugen nicht !

baumeister007
Neuling 3
sach mal die ideee ist ja nicht schlecht die du da hast,
die frage ist nur wie bekommst das Silikon 100% ab ?

auch wenn wann Silikon 100% wegwischt bleibt oft so ein leichter Schmierfilm, den man bei richtigem Lichteinfall sehen kann.