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Echt BOSCH – manchmal auch echt Murks und das ist irgendwie schade

Woodstock
Aktives Mitglied 2
Na denn, während der Ybarian seine ultimative Bosch-Lobhudelei in der bekannt amüsanten Weise hier vorträgt, werde ich täglich stinkiger.

Aber mal von Anfang an: Ich bin vor einem guten halben Jahr aus dem Norden der Republik in die Mitte gezogen und habe hierbei eine „Lebensraumzusammenlegung“ mit dem Weibchen vollzogen. Nun bastele ich gerne, habe Spaß daran so viel als möglich in der neuen Wohnung selber zu machen und auch sonst durchaus Ambitionen in der Zukunft immer weniger auf Handwerker zurückzugreifen. Also muss der Werkzeugpark im Keller deutlich quantitativ und qualitativ ausgebaut werden.

Es gilt sich kundig zu machen, welcher Hersteller denn da grundsätzlich empfehlenswert ist, es soll substanziell Geld ausgegeben werden, das Ziel ist aber einen Hersteller zu finden dessen Geräte die kommenden 20 Jahre überdauern. Metabo, Makita, Hilti, Festool –was nimmt man denn nun? BOSCH? Sicher nicht, da habe ich doch diesen grünen Akkuschrauber, der immer leer ist, irgendeine bescheuerte „Überhitzungsüberwachung“ hat die das Ding bereits nach einspannen des Bits abschaltet. Und eine völlig unpräzise wackelige Stichsäge. Nee, nicht noch mal BOSCH. Wie das so ist im Leben, nach langem lesen und Suchen im www findet man blaues BOSCH Werkzeug, „von Profis für Profis“ na das klingt doch gut, der Preis stimmt auch, teurer als Bosch grün, ein bisschen günstiger als FESTOOL, man wird arm, muss aber nicht seine Mutter verkaufen. Na dann viellicht doch BOSCH.
 
Also wird eingekauft: Kreissäge, Stichsäge, GOP, Borhammer, Oberfräse, Akkubohrschrauber, Winkelbohrer und Lasermesser.

Kreissäge: In Verbindung mit dem neuen FSN System von Bosch, äh Mafell. Schickes Gerät, Tim-Taylor-Grunzgefühl. Ein erster Probeschnitt bevor es an die richtige Küchenarbeitsplatte geht: Die Säge frisst sich bereits auf halber Sägeblattbreite fest. Bin ich zu doof? Neuer Versuch, gleiches Resultat, das Blatt sitzt schief. Der Abstand zur Nut für die Führungschienen beträgt vorne mal eben 3,2 mm weniger als hinten an der Säge. Nach längeren Telefonaten mit einem süddeutschen Händler wird die Säge neu justiert und ein neuer Versuch gestartet. Gibt es bei Bosch keine Qualitätskontrolle?

Stichsäge: GST140 CE, nettes Teil, geht durch Holz wir Butter, mit den neuen ausrissfreien Sägeblättern auch schön sauber. Aber: Ich hätte ja gerne den Adapter für die Führungsschinen – gibt es nicht, kommt 2014 oder so…Doof, dann muss ich das runde Spühlbecken eben Freihand einpassen. Wird schon gehen.

GOP: Hey, Wahnsinnsgerät, geniale Idee die ich bisher nur von unseren Knochensägen aus der Klinik kenne, klein, handlich, stark. Aber: nach der zweiten Verwendung brechen die Zähne für die Werkzeugaufnahme ab. Und das soll Profiwerkzeug sein? Na das fängt ja gut an. Kontakt zum „Servicecenter“ mit der Bitte um Abholung an Adresse H und Rücklieferung nach Reparatur an Adresse F. Antwort: Geht nicht. Also erst umziehen und dann eben eine Woche nach dem Umzug in der neuen Wohnung keine GOP nutzen können. Spitzenservice, von Profis für Profis.

Borhammer: Keine Beanstandungen, im Vergleich zum alten Metabo Schlagbohrer geht er in die Wände wie ein neuer Skalpell ins Fettgewebe, ein Traum!

Oberfräse: Hui, das Ding hat Wumms, das ist ja was völlig anderes als die alte 50€ Baumarktfräse. Gut, wie bekomme ich jetzt die 10mm Nut mitten auf der großen Platte gerade? Warte mal, da gab es doch einen Adapter für die FSN, oder? Und der hat auch gleich die Kreisschneiderfunktion mit der ich das runde Waschbecken im Bad im Unterschrank einlassen kann. Der Händler lacht nervös und sagt das Gleiche wie bei der GST: Irgendwann 2014 oder so…. Macht nix, dann leihe ich mir die Festool von nem Kumpel, der im Zuge dessen herzlich über das fehlende Systemzubehör von Bosch lacht.

Akkubohrschrauber: Süß der kleine und er hat richtig Rumms. Da macht das Zusammenbauen der letzten IKEA Möbel richtig Spaß. Aber warum eiert das Ding eigentlich so? Blick ins Forum: Ach ja, da hat wohl das Lager Spiel. Na dann mache ich die Bohrungen im Regal mal lieber mit dem Makkita vom Nachbarn… Der Schrauber wird eingeschickt, oder ich versuche es zumindest – Bosch braucht immerhin „nur“ 2 ½ Wochen um den von GLS abholen zu lassen und noch einmal 2 Wochen um ihn zurückzuschicken – und er wackelt immer noch. Also wird der nur fürs Grobe genutzt. Dann kaufe ich mir eben doch einen von einem anderen Hersteller und erinnere mich an den Satz meines Vaters: Wer billig kauft, kauft zweimal.

Winkelborer und Lasermesser verrichten vorläufig ihre Arbeit ohne Beanstandungen, aber der Winkelbohrer passt natürlich nicht zum System des Konkurrenz-Akkubohrschraubers und ich habe wieder zwei Ladegeräte und Akkutypen rumliegen, schade, der Systemgedanke wär ja schon nett gewesen.

Zwischendurch habe ich noch beim süddeutschen Händler meines Vertrauens einen GAS und ein paar andere Zubehörteile bestellt, geliefert wird von Boch, mit GLS. Die Lieferung dauert erneut fast 2 Wochen, wurde von BOSCH in 3 Einzelpakete aufgesplittet die von GLS an drei verschiedenen Tagen geliefert werden, so daß ich dreimal zum GLS Annahmekiosk in 4km Entfernung eiern darf. Bei DHL geht das irgendwie besser, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Ach ja, als nette kleine Aufmerksamkeit dafür daß sie eine Menge verbockt haben und weil der Händler meines Vetrauens mächtig geschimpft hat, gab es von Bosch ein Päckchen mit Werbegeschenken: Ein Poloshirt in XXL und eine Axt. Ja, ich weiß einem geschenkten Barsch schaut man nicht hinter die Kiemen, aber wie kommt man auf die Idee jemandem der in der Innenstadt von Frankfurt wohnt eine Axt zu schicken? Falls ich die Wohnungstür mal nicht mit dem Schlüssel öffnen möchte? Alles nett und lieb gemeint, aber auch hier zeigt sich, daß eben immer wieder einfach nicht nachgedacht wird bevor bei Bosch manches gemacht wird. Nun wird in Analogie zur Nikolausaktion das Argument kommen: Beschwer Dich nicht, die hätten ja auch gar nix schicken müssen. Stimmt, hätten sie nicht, haben sie aber eigentlich auch nicht, zumindest nix was ich verwenden könnte.

Und was ist jetzt die Moral von der ganzen Geschichte?

Ich bin Arzt, Handwerk ist ein Hobby daß mir Spaß macht, nix womit ich mein Geld verdiene. Aber die Erfahrung der letzen Monate werfen bei mir zwei Fragen auf:
- Wenn ich mein Geld mit diesem Werkzeug verdienen müsste, wieviel schneller wäre mein Geduldsfaden wohl gerissen? Was wären die Ausfälle der Geräte und das fehlende Zubehör in Auftragsverzögerung wert gewesen? Und wie schnell hätte ich mir einen Hersteller gesucht, der den Systemgedanken lebt und eine Qualitätskontrolle hat bei der keine brüchigen Bauteile durchgelassen werden und die Maschinen richtig montiert werden bevor sie zum Kunden gehen?
- Und wenn wir den Vergleich zeihen wollen: Wenn die Hersteller meiner Medizingeräte so arbeiten würden, könnte ich Patienten nicht beatmen weil es keinen Verbindungsschlauch vom Beatmungsgerät zum Patiententubus gäbe und ich könnte die Patienten nicht überwachen, weil die Anschlüsse am Monitor einen Wackelkontakt hätten – es ist ein Klischee, aber wenn die Hersteller so arbeiten würden wie Bosch, dann würden in meinem Job vermutlich Menschen sterben…. Bosch Healthcare fängt gerade an Medizinprodukte zu bauen, da wird mir ganz anders…

Wenn mich also in nächster Zeit jemand um Rat fragt, wenn es um die Anschaffung von Werkzeug geht, steht Bosch definitiv nicht mehr auf der Liste. Beziehungsweise nur noch sehr, sehr selektiv – Bohrhämmer scheinen sie ja vorläufig noch zu können.

Woodstock

So, nach langer Zeit muss ich mal eine Lanze für BOSCH brechen. Die letzen Anschaffungen waren ein Sauger GAS 15 und ein GEX 125-150 AVE, sowie ein GBS 75 AE. Beide Schleifer sowie der Sauger verrichten Ihren Job hervorragend. Sowohl die bereits hochgelobte L-BOXX Einlage des GEX, als auch die etwas Fachfremde Polierleistung in Kombination mit Polierschawamm und BOSCH Politur sind eine Freude. Auch der GBS macht großen Spaß, die Abtragsleistung und Laufruhe des Geräts machen Spaß. Wenn dann noch der GAS dafür sorgt, daß das Material im Sauger und nicht in der Werkstatt landet, zeigt BOSCH, Daß Sie auch weitaus anders können als oben beschrieben - so macht arbeiten Freude. Schade daß man sich nicht flächendeckend auf die Blauen verlassen kann.
17 ANTWORTEN 17

heikob
Spezialist
Den "Zahnausfall" am GOP kenn ich auch 😞
Ich sehe die Bosch Qualität auch sehr durchwachsen und bin bis jetzt mit meinen Produkten mit "Made in Germany" und "Made in Switzerland" recht zufrieden! Die "Made in Malaysia" Produkte haben meißt enttäuscht! Ich kaufe nicht blind Bosch sondern nach Produkt den Hersteller der mich überzeugen kann, was durchaus auch Bosch sein kann.

Gruß Heiko 

ybarian
Power User
Hallo @Dr. Woodstock 😉

Nunmal langsam mit den jungen Pferden, der Ybarian hat auch schon mehr als einmal harsche Kritik geübt.

Auch bei meinem aktuellen Thread werde ich nicht ganz ohne Kritik auskommen, auch wenn ich mich zugegebenermassen gerne auf die positiven Aspekte beschränke.

Wenn ich deine einzelnen Statements so lese, dann ist mein erster Gedanke 'Scheisse, was hat der Woodstock für ein Pech.' - Weder mit dem GOP 18 V-LI noch dem GOP 300 SCE hatte ich irgendwelche Probleme, habe aber beider exzessiv benutzt - sehr exzessiv sogar.
Auch beim GSR 10,8-2-LI habe ich keine Probleme mit dem Rundlauf, muss aber mittlerweile davon ausgehen mit meinem Exemplar wirklich Glück gehabt zu haben.

Die fehlenden Adapter für GOF und GST kann und will ich nicht wegdiskutieren, ich finde das auch nicht witzig.

Bei meinen Kreissägen kann ich nicht meckern, ausser dass die GSK 18 V-LI jetzt doch mal an einer vermeintlich leichten Aufgabe leistungsmässig scheiterte - Nach Auskunft eines Forumskollgegen aus dem englischen Forum gibt es aber wohl keine funktionierende 18 Volt Kreissäge, von welchem Hersteller auch immer.
Das mit meiner alten GKS 65 CE und der Kompatibilität mit der alten Führungsschiene war auch keine Glanzleistung von Bosch, aber darüber hatte ich bereits mal einen sehr ausführlichen Beitrag geschrieben.

Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle eine simple Frage an Bosch stellen, deren Beantwortung wohl nicht ganz einfach sein dürfte:

Quo vadis, Bosch?
Die Farbe meiner Werkzeuge ist mir egal, solange sie blau sind^^

Woodstock
Aktives Mitglied 2

Original von ybarian am 22.01.2013, 19:04 Uhr
Nunmal langsam mit den jungen Pferden, der Ybarian hat auch schon mehr als einmal harsche Kritik geübt.

Auch bei meinem aktuellen Thread werde ich nicht ganz ohne Kritik auskommen, auch wenn ich mich zugegebenermassen gerne auf die positiven Aspekte beschränke.

Entschuldige, das war überhaupt nicht als Kritik an Deinem Thread gemeint, wenn Du das so aufgefsst haben solltest tut mir das leid. Natürlich hast Du auch oft genug höchst konstruktive Kritik geäußert.

Tja, mag Pech gewesen sein, aber mir reicht es eben lagsam. 

Woodstock

Kony
Power User 3

Das andere mag ja alles sein, aber das:

– es ist ein Klischee, aber wenn die Hersteller so arbeiten würden wie Bosch, dann würden in meinem Job vermutlich Menschen sterben….

Gott sei Dank sterben da keine!
Suchen Sie da mal in Google: z.B.: Ärztepfusch

Das Klischee heißt hier : Götter in weiß


Einen schönen Gruß

Kony
 

Geht nicht, gibt es nicht!

heikob
Spezialist
Moin,
bei einem Nachbarforum, in dem ich sehr aktiv bin, gab es vor kurzem ein Forumstreffen bei Metabo. Dort dürften alle möglichen Werkzeuge getestet werden und teilweise war ein Amperemeter bei manchen Akkuwerkzeugen zwischengeschaltet. Es sollen, mit den neuen Akkus (4,0Ah und anderen Zellenlieferant als bisher) bis zu über 100A Strom möglich gewesen sein und die Gerad- und Winkelschleifer sollen sich wie Netzgeräte verhalten haben! Ich selbst bin seit kurzem glücklicher Besitzer einer Metabo STA 18LTX 140 Akkustichsäge in Knaufform mit 4,0Ah Akkus und muß sagen auch die verhält sich wie ein Netzgerät! Ausdauernd und Durchzug wie ein Netzgerät, deswegen kann ich mir vorstellen das deren Akkukreissäge vielleicht auch überzeugen kann!

Gruß Heiko   

ybarian
Power User
Hallo @Woodstock,

die von dir genannten Fehler lassen sich ja nunmal nicht wegdiskutieren - Ich kann nur anmerken, dass bei meinen Werkzeugen solche Fehler bisher nicht aufgetreten sind.

Die Sache mit dem Parallel/Führungsschienenanschlag für die GST 140 kann mir eh völlig schnuppe sein, da ich als (überzeugter) Besitzer einer GST 135 CE eh nicht in den Genuss eines solchen Adapters kommen werde, auch ein Kritikpunkt an der mangelnden Produktpflege und Kompatibilitätsbemühungen seitens Bosch 😉
Die Farbe meiner Werkzeuge ist mir egal, solange sie blau sind^^

higw65
Power User 4
Ich muss Euch da Recht geben...und die Frage wohin sich Bosch bewegt stelle ich mir momentan jeden Tag aufs Neue. Ich behaupte zu wissen wi es hingeht: Auf gefährlich dünnes Eis.

Dabei sind es immer nur Kleinigkeiten die das Ganze verursachen und dann die ganze Marke schädigen. Halt hier mal ein Lager das aus Kostengründen nicht richtig ausgelegt ist, da Zubehör das es nicht gibt...und erst geben wird kurz bevor der Zeitraum für das Gerät abgelaufen ist...dann Koffereinalgen die teilweise schlechter sind als vom Zubehör die Umverpackung...und dazu noch Lieferzeiten und Preise wo man sich manmal fragt: Wie kommt das Zustande.

Mit dem GOP hatte ich zum Glück noch keine Probleme...zumindest ncith mit dem Kleinen. Von der GKS...und in meinem Fall der GKS 18...wollen wir jetzt nicht reden...und Schrauber...da gibt es ja keinerlei Probleme...stimmt.

Ich habe in den letzten Monaten von Bosch leider ein anderes Bild bekommen:
Vertrösten, Verschleiern, Verleugnen

Oder wie sagte doch letztlich Jemand so passend mit einem neu interpretieren Spruch:
"Niemand hat vor nicht ausgereiftes Werkzeug zu bauen"

Was mich dann zum Glück am Schluss doch wieder bewegt bei Bosch zu bleiben...und als Fan wird man da derzeit auf harte Proben gestellt...ist die Tatsache dass es eben bei Bosch an mancher Stelle noch tolle Mitarbeiter gibt. Nur leider anscheinend nicht an den Stellen an denen es wichtig wäre.
Ohne das Forum und auch die Tatsache dass man sich ab und zu auch mal bewegt...wäre ich nach den qualitativen Erlebnissen der letzten Zeit schon von Bosch weg. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

Kony
Power User 3

Hallo higw65,

"Niemand hat vor nicht ausgereiftes Werkzeug zu bauen"

Wir hatten bei uns einen Vorstand der sagte bei seiner Antrittsrede: Unsere Maschinen halten zu lange!
Und ich bin der Meinung, wenn ich teurere Maschinen verkaufen will muss ich auch langlebige und bessere Maschinen als die Konkurrenz bauen. Warum sollte sonst jemand solche kaufen.

Anscheinend denken Vorstände nur an den kurzfristigen hohen Umsatz an denen sie ja beteiligt sind.

Ich hatte bis jetzt keine großen Beanstandungen an den Blauen (Glück?), bei den Grünen schon.


Gruß

Kony

Geht nicht, gibt es nicht!

higw65
Power User 4
Bei den alten Geräten gab es auch wenig zu beanstanden...und auch bei einigen Neuen absolut nicht. Vor Allem wenn sie aus der Schweiz kommen. Beim Rest ist es sehr unterschiedlich. Das Schlimmste sind aber immer die Verzögerungen...und wenn dann doch was kommt fragt man sich mitunter warum es so lange gedauert hat.

Natürlich halten die alten Geräte verdammt lange...aber nur aus diesem Grund verkauft sich Bosch ja auch und hat sich einen Namen gemacht. Aber da jetzt anzufangen zu sparen und langsam den guten Namen kaputt zu machen mit vielen kleinen Dingen ist der schlechteste Weg den man einschlagen kann. Er ist wie Du schon schreibst...nur kurzfristig gut.

Es scheint auch Leute zu geben die wissen dass sie in ein paar Jahren woanders sind oder im Ruhestand und wenn es dann berab gegangen ist dann behaupten die noch dreist..."also zu meiner Zeit lief das nicth gut"...und sehen nicht ein dass sie eigentlich Schuld an der Misere sind. Grad in solchen Bereichen dauert es eine Weile bis sich Auswirkungen zeigen.
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

Schweri
Aktives Mitglied 3

Original von Kony am 22.01.2013, 19:49 Uhr

....Wir hatten bei uns einen Vorstand der sagte bei seiner Antrittsrede: Unsere Maschinen halten zu lange!
Und ich bin der Meinung, wenn ich teurere Maschinen verkaufen will muss ich auch langlebige und bessere Maschinen als die Konkurrenz bauen. Warum sollte sonst jemand solche kaufen.....

Eigentlich hatte euer damaliger Vorstand Recht. Ohne zu wissen in welcher Branche deine Firma tätig ist, gehe ich davon aus, dass er aus der Erfahrung des Vertriebsalltags sprach, den viele hier durch ihre handwerkliche Tätigkeit anders oder gar nicht erleben.
In Deutschland qualitativ hochwertige Produkte zu verkaufen, ist seit einigen Jahren sehr schwierig geworden. Noch viel schwieriger ist es, den Absatz derselben Produkte auf internationalen Märkten aufrecht zu erhalten. Das liegt im Wesentlichen an dem Kaufverhalten der Kunden in den jeweiligen Märkten. Häufig wird bei der Anschaffung eines Produktes einzig und allein auf den Preis geachtet. Natürlich werden auch die technischen Daten betrachtet. An der Stelle ist Papier sehr tolerant. Damit will ich sagen, dass z.B. chinesische Lieferanten keinen Bluthochdruck haben, alles Mögliche und unmögliche zuzusagen. Folge- bzw. Betriebskosten spielen in dem Moment immer seltener eine Rolle.

Dieser Zustand ist eindeutig auch im Elektrowerkzeug-Markt zu beobachten. Erst eine Stunde ist es her, dass ich einen Thread in einem Fachforum gelesen habe, in dem regelrechte Hasstiraden auf Empfehlungen in Richtung Festool und / oder Bosch blau ausbrachen. Zu teuer, wenn interessiert die Langlebigkeit, die anderen können zwar nicht ganz so viel, es würde aber reichen und so weiter.

Das Ergebnis dieses Kaufverhaltens, nach dem Motto "Geiz ist geil", können wir nun immer stärker an den neu gekauften Produkten sehen. Die in diesem Thread geschilderten Erfahrungen sind mittlerweile symptomatisch. Aus drei gekauften Bosch blau Produkten waren bei mir zwei nicht in Ordnung. Dasselbe gilt auch für ein vor kurzem gekauften Festool-Produkt. OK, was solls. Ich schicke sie zurück bis ich das habe, was ich beim Kauf erwartet habe. Trotzdem ist es sehr ärgerlich.
Wir sollten uns nur dessen bewusst sein, dass wir diese Entwicklung indirekt herbeigeführt haben.

Gruß

Lucian

Kony
Power User 3
Eigentlich hatte euer damaliger Vorstand Recht.

 

Sag das den entlassenen Mitarbeitern die danach gehen mussten, weil die Maschinen deswegen nicht Preiswerter wurden, sondern die Qualität schlechter = mehr Gewinn. Die Kunden kauften deshalb bei der Konkurrenz, die billiger waren.

Gruß

Kony
Geht nicht, gibt es nicht!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
...also spätestens wenn es die bereits beobachteten Zustände wie bei Waschmaschinen oder Laptops gibt, dass die Geräte "zufällig" nach Ablauf der Garantiezeit kaputt gehen, wissen wir, dass sich die falschen Vorstände -aus Kundensicht- durchgesetzt haben.

Ich habe bereits von extra schwächer ausgelegten Bauteilen in Waschmaschinen gehört, die eine vom Hersteller definierte Haltbarkeit aufweisen sollen. Ein paar Millimeter Materialstärke (für Centbeträge) machen den Unterschied...

Hermen
Power User 4
Das wird nicht erst seit Gestern gemacht.

Bauteile werden und wurden schon immer auf eine gewisse Betriebsstundenzahl ausgelegt.

Wie lang schon.....seit ca. 1oo Jahren.

Bestes Beispiel die Glühlampe oder das Ford T-Modell (waren beide z.B. zu haltbar ausgelegt).


Problem ist eher, das die Laufzeiten imer niedriger werden.

Nichts ist beständiger wie die Veränderung!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
 Der Ursprung von all diesem "darf kaum länger Leben als die Garantiezeit" haben wir den Produzenten der Glühbirnen zu verdanken.  Das damalige internationale Kartell bekam wohl neben der Strafe auch die Zerschlagung nicht jedoch die Zerstörung deren Grundidee. Die DDR Glühbirnenproduktion mit langer Lebensdauer wurde abgewickelt.

Wir paar Diskutanten in diesem Forum haben da wohl ein anderes Anspruchsdenken und wären auch bereit das mehrfache eines Lidlschraubers zu inverstieren, welcher Vorstand will uns das bieten?

Blaue Grüsse

Woodstock
Aktives Mitglied 2

Original von Lucian Vaida am 22.01.2013, 20:58 Uhr
In Deutschland qualitativ hochwertige Produkte zu verkaufen, ist seit einigen Jahren sehr schwierig geworden. Noch viel schwieriger ist es, den Absatz derselben Produkte auf internationalen Märkten aufrecht zu erhalten. Das liegt im Wesentlichen an dem Kaufverhalten der Kunden in den jeweiligen Märkten. Häufig wird bei der Anschaffung eines Produktes einzig und allein auf den Preis geachtet. Natürlich werden auch die technischen Daten betrachtet. An der Stelle ist Papier sehr tolerant. Damit will ich sagen, dass z.B. chinesische Lieferanten keinen Bluthochdruck haben, alles Mögliche und unmögliche zuzusagen. Folge- bzw. Betriebskosten spielen in dem Moment immer seltener eine Rolle.


Das Ergebnis dieses Kaufverhaltens, nach dem Motto "Geiz ist geil", können wir nun immer stärker an den neu gekauften Produkten sehen. Die in diesem Thread geschilderten Erfahrungen sind mittlerweile symptomatisch. Aus drei gekauften Bosch blau Produkten waren bei mir zwei nicht in Ordnung. Dasselbe gilt auch für ein vor kurzem gekauften Festool-Produkt. OK, was solls. Ich schicke sie zurück bis ich das habe, was ich beim Kauf erwartet habe. Trotzdem ist es sehr ärgerlich.
Wir sollten uns nur dessen bewusst sein, dass wir diese Entwicklung indirekt herbeigeführt haben.

Gruß

Lucian
Ja, das ist tatsächlich ein Problem, aber der Weg Produkte auf Kosten der Qualität billiger zu machen, kann auch arg nach hinten losgehen. Vielleicht erschließt man sich damit neue Käuferschichten, aber man verliert sicher auch eine Menge. Allerdings war und ist das nie meine Strategie gewesen, ich bin immer gerne bereit ein paar Prozent mehr zu zahlen, wenn ich dann sicher sein kann Qualität zu kaufen. Wer mag kann ja Carsten beim nächsten Anruf in Schlumpfhausen mal nach der „Geiz-ist-Geil“ Mentalität vom Woodstock befragen….

Original von ybarian am 22.01.2013, 19:04 Uhr
Hallo @Dr. Woodstock 😉

Wenn ich deine einzelnen Statements so lese, dann ist mein erster Gedanke 'Scheisse, was hat der Woodstock für ein Pech.'

Die fehlenden Adapter für GOF und GST kann und will ich nicht wegdiskutieren, ich finde das auch nicht witzig.

Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle eine simple Frage an Bosch stellen, deren Beantwortung wohl nicht ganz einfach sein dürfte:

Quo vadis, Bosch?

Ja, wohin geht Bosch? Die Frage ist doch wer ist denn mittlerweile Bosch? Die „Qualität und Ruf erhalten, auch auf Kosten des kurzfristigen Umsatz?“-Fraktion oder die „Geld verdienden auch auf Kosten der Qualität“ Fraktion?

Kann übrigens gut sein daß ich Pech gehabt habe, das sagt Carsten auch immer wenn wir sprechen, deswegen habe ich ja auch immer weiter Bosch gekauft, in der Hoffnung daß die Pechsträhne mal reißt. Nur eine Empfehlung für Bosch kann ich eben nach den gemachten Erfahrungen nicht mehr abgeben.

Es gibt übrigens eine Story von O2, die mich ein bisschen an die Fehlerkultur hier erinnert. Ein Kunde hatte Probleme mit seinen Datenverbindungen und hat das immer wieder bei der Hotline angeprangert. Dort bekam er aber immer nur zu hören das sei ein „Bedauerlicher Einzelfall“. Er hat eine Website aufgemacht um diese Einzelfälle zu dokumentieren und andere Kunden dazu aufgefordert das ebenfalls zu tun und schwupps waren es knapp 8000 Einzelfälle.

Ob die Probleme die hier im Forum also auch immer nur „bedauerliche Einzelfälle“ sind, können wir nicht beurteilen. Aber es wird ja sicher demnächst alles besser, jetzt ist ja das Qualitätsmanagement erwacht und sorg für die rigide Prüfung jedes noch so kleinen Bauteils – angefangen haben sie mit dem FSN Adapter der GST 140, im Frühjahr 2014 kommt dann also der ultimativ perfekte Adapter auf den Markt. Hoffentlich haben die QC Jungs auch nebenher noch Zeit nach den anderen Baustellen zu sehen…

woodstock

Schweri
Aktives Mitglied 3
@woodstock

Menschen werden in Ihrem Beruf an den erzielten Ergebnissen gemessen. Dasselbe gilt auch für die Produkt-Manager der Firma Bosch. Es gilt, hohe Umsätze mit hohen Gewinnen in kürzester Zeit zu erzielen. Dadurch ist der nächste Karriereschritt auch schnell erreicht. Danach spielt die Entwicklung in der Produktsparte eher eine nebensächliche Rolle weil die Ergebnisse nun der Nachfolger zu rechtfertigen hat. Das Karussell des Führungspersonals dreht sich heute deutlich schneller als in der Vergangenheit.
Wie wir gestern Abend bei Maybrit Illner erfahren durften, ist eine ähnliche Vorgehensweise auch in der Welt der Ärzte üblich. Über die Pharmaindustrie will ich hier gar nicht anfangen.
Die Gründe für die Probleme eines popligen Akku-Schraubers könnten eine ganze Bibliothek füllen. Das wollen wir hier aber nicht tun.

BTW - ich lese immer häufiger, dass Makita auch nicht mehr das ist, was es mal war. Die Kurzlebigkeit hat auch in anderen Ecken dieser Welt Einzug erhalten.

Gruß

Lucian

Nachtrag:
Natürlich kann man bei negativen Erfahrungen mit den Produkten eines Herstellers zu einer anderen Marke wechseln. Meine Erfahrung lehrt mich, dass man dann eben in einer anderen Ecke jammert. Das ist der Grund, weshalb ich gerne von dem Lieferanten meines geringsten Misstrauens rede. 😄

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe es auch mal mit Bosch blau versuchen und meinen Maschinenpark umstellen wollen und es ging nicht.

Der Akkuschrauber GSR 14,4 V-LI Professional, die Gänge ließen sich nicht immer schalten, der 2. Gang sprang ab und zu raus.
Das Bohrfutter hat geeiert, im 2. Gang bei 1400 min-1 hat man auch die Unwucht des Motors gefühlt.

Winkelschleifer GWS 14-125, die Schutzhaube ließ ich kaum verstellen, ohne sich dabei die Finger zu brechen. Einige Teile die auch in der Consumerserie verbaut werden.

Ich möchte Bosch blau Geräte nicht schlecht reden, aber gutes ergonomischen Design und technische Raffinesse alleine reichen nicht. Es gehört entsprechend hochwertig umgesetzt.

Ich bleibe bei meinen alten Marken wie Hitachi, Metabo und Festool.