Hallo.
Sollte tatsächlich noch Garantie drauf sein, kann ich meinem Vorredner nur zustimmen - ab in den Service.
Geht natürlich auch außerhalb der Garantie - kostet dann allerdings.
Ansonsten würde ich an deiner Stelle fogendermaßen vorgehen:
Du sagst, das Problem sei aus dem Nichts entstanden.
Nutzt du ihn zu Hause privat oder auf der Baustelle gewerblich ?
Bist du dir sicher, dass kein anderer das Gerät benutzt hat bzw. in den Händen hatte ?
Kollegen, Kinder, Nachbarn...
Ist er vielleicht überlastet worden, hat mal Regen, Wasser abbekommen, ist mal runtergefallen...
Lässt sich mit dem Drehzahlregler noch die Geschwindigkeit ändern ?
Mal daran rumdrehen, wenn er hoch dreht (innerhalb der 2 Sekunden beim Start) und wenn er runterdreht (nach den 2 Sekunden).
Mal auf unterste Stufen drehen und Gerät einschalten, mal auf höchste Stufe drehen und Gerät einschalten. Ändert sich was an der Symptomatik ?
Hat der Drehzahlregler zu beiden Seiten noch deutliche Fixpunkte. Soll heißen, spürst du beim Erreichen der jeweiligen Endpunkte (Stufe 1 bzw. 6) einen klaren Widerstand, oder lässt ich der Regler darüber hinaus bewegen ?
Würde, während der Schleifer läuft, mal mit der Handfläche gegen/auf das hintere Ende des Gerätes "schlagen" oder mit dem Griff eines Schraubendrehers vorsichtig gegen den Regler klopfen.
Auch den Schleifer mal einschalten und wenn er auf Touren ist ausschalten, dann während die Scheibe noch dreht, ihn gleich wieder einschalten - dreht er dann auch wieder 2 Sekunden hoch und anschließend wieder runter, ändert sich was ?
Was passiert, wenn du ihn im Betrieb belastest, also z. B. mit der Scheibe leicht ins Material gehst ? Regelt er noch nach oder kommt es zum Stillstand ?
Aufgrund dessen, dass das Problem von jetzt auf sofort auftrat und anhand der Symptomatik, tippe ich auf einen defekten Drehzahlregler. Dieser beinhaltet wohl auch die Funktion "Constant Electronic", welche dafür sorgt, dass die Drehzahl auch unter Last entsprechend der am Drehzahlregler vorgenommenen Einstellung gleich bleibt.
Neuer Dehzahlregler kostet laut Bosch Webseite netto knapp 40 Euro. Einbau ist, wenn man nicht gerade 2 linke Hände hat, recht einfach.
Würde aber vorher, um andere Fehlerquellen auszuschließen, nach möglichen mechanischen Problemen schauen.
Evtl. blockiert am bzw. im Gerät etwas, und veranlasst den (doch noch fünktionstüchtigen) Drehzahlregler zum Hoch-Runter-Drehen.
Daher - mal andere Scheiben am Gerät montieren, mal keine Scheibe (dann auch Spannmutter und Gegenstück weglassen) am Gerät, mal Schutzhaube ablassen... und Gerät jeweils einschalten.
Stecker ziehen und Scheibe/Spindel jeweils per Hand drehen (nicht hin- und herdrehen, nur in entsprechende, am Gerät mit dem Pfeil markierte Laufrichtung), lässt es sich relativ leicht drehen, oder gibts erhöhten Widerstand, hakelt es oder läufts unrund ?
Wenn du es dir zutraust, das Gerät mal demontieren.
Dafür vorab im Internet den Bosch Ersatzteilshop aufrufen, dort in der Gerätesuche GWS 15-125 CI eingeben und dir die Explosionszeichnung mal anschauen. Dann hat man einen Eindruck davon, wie "kompliziert" das Geräteinnere ausschaut und in welcher Reihenfolge man am Besten demontiert bzw. wieder zusammenbaut.
Meine Vorgehensweise:
Zeichnung anschauen und überlegen, ob ichs mir zu traue.
Wird spezielles Werkzeug benötigt, werden bei bestimmten Bauteilen Anzugsdrehmomente genannt, gibts Schrauben mit Linksgewinde, wird flüssige Schraubensicherung gebraucht...
Ansonsten Kreuz- und Schlitzschraubendreher, Torx- und Inbusschlüssel in verschiedenen Größen, evtl. Schraubenschlüssel, kleine Spitzzange.
Dann noch Fotokamera/Handy, weichen Pinsel/Wattestäbchen, Blatt Papier und Kuli, Edding, Klebeband.
Vor der Demontage der jeweiligen Teile Fotos machen, wegen Einbaulage, Kabelanschlüsse und -führung.
Jeweils demontierte Bauteile mit den dazugehörigen Teilen/Schrauben seperat ablegen, nicht alles auf einen großen Haufen schmeißen.
Ablage entsprechend Einbauposition. Also oben gleich oben, unten gleich unten, links gleich links...
Im Zweifelsfall markieren und notieren.
Zu allererst Kohlen raus. Vorsichtig (wie Glas, Porzellan) behandeln und nicht vertauschen bzw. verdrehen.
Kohlefedern/Spiralfedern nach der Kohlenentnahme in der Position festklemmen/fixieren. Z.B. Zahnstocher/kleine Schraube zwischen Feder und Kohlenhalterung klemmen, damit die Feder nicht nach unten knallt und evtl. den Rotor beschädigt.
Solltest du das Gerät zuerst an anderer Stelle öffnen, also z.b. vorne am Getriebekopf, ziehst du evtl. den Anker/Rotor komplett mit raus, und die noch unter "federspannung" liegenden Kohlen rutschen ins Leere und knallen aneinander und sind dann Schrott.
Nach dem Öffnen des Gerätes nach Auffälligkeiten schauen, also übermäßiger Abnutzung, Schleifstellen, angebrannte, verkokelte Stellen, Fremdkörpern wie Dreck oder Späne, fehlende Schmierung, abgenutzte Zahnräder, blockierende oder ausgeleierte Kugellager, etc...
Alles mit dem Pinsel/Wattestäbchen vorsichtig und gründlich reinigen, falls Druckluft verfügbar entsprechend behutsam auspusten.
Sollte kein mechanischer Defekt vorliegen, also kein Hakeln, kein Blockieren, freier Lauf, wenn du mit der Hand drehst, neuen Drehzahlregler kaufen und einbauen.
An dem Drehzahlreger lässt sich selber wohl nix reparieren.
Habe zwar noch keinen von innen gesehen, aber wahrscheinlich lassen sich die Dinger nicht zerstörungsfrei öffnen, sind innen mit Miniaturbauteilen ohne Kennzeichnung bestückt und zusätzlich noch mit Harz ausgegossen.
Daher Austauschteil nötig. Evtl. mal in der "Bucht" oder anderswo nach einem (defekten) baugleichen Gerät schauen. Der Drehzahlregler dürfte auch in anderen Bosch-Schleifern verbaut sein (auch hier hilft die Explosionszeichnung der Bosch Webseite, siehe Artikelnummer). Wenn z.B. mechanische Probleme bei den defekten Geräten vorliegen oder der Anker/Rotor defekt ist, kann der Drehzahlregler noch in Ordnung sein. Ist natürlich etwas Glücksspiel.
Ob eine Reparatur außerhalb der Garantie, also auf eigene Kosten durch den Boschservice noch lohnt, würde ich vom Restzustand des Gerätes abhängig machen. Wie alt ist das Gerät, wie häufig in Gebrauch, unter welchen Voraussetzungen, welche Einsatzzwecke...
Schätze mal dass der reine Austausch des Drehzahlreglers in 10 Minuten zu schaffen ist.
Weiß allerdings nicht, obs gewisse Vorschriften gibt, die das Ganze zeitlich dann doch noch überschreiten.
Also z.B. eine Endabnahme nach VDE-Vorschriften oder Komplett-Durchsicht nach Bosch-Statuten.
Auch hatte ich noch nie ein Gerät selber beim Bosch-Service, und kann daher nur spekulieren, was Zeit und Kosten angeht.
Im Zweifelsfall Einsenden und Kostenvoranschlage einholen.
Alle Angaben ohne Gewähr und Eingriffe ins Gerät auf eigene Verantwortung.