Hallo Zusammen,
ich durfte in den letzten vier Wochen den Bosch Professional GSR 18 VE-EC testen und werde euch nun hier davon berichten.
„Test unterstützt durch Bosch Power Tools“
Geliefert wurde der Akku-Schrauber in der L-Boxx 136. Die einteilige Einlage machte schon auf den ersten Blick einen stabilen Eindruck, was ich auch im Verlauf bestätigen kann. Außerdem bietet sie ausreichend Platz für Bit-Set, Bohrer-Set und weitere Kleinteile. Auch ein 12x400mm Schlangenbohrer hat an der dem Griff zugewandten Seite noch Platz gefunden ohne, dass es irgendwo klemmt.
Außer dem Akkuschrauber waren im Lieferumfang zwei 5,0 Ah-Akkus, das Ladegerät GAL 1880 CV sowie der Zusatzhandgriff mit Tiefenanschlag.
Trotz des Gesamtgewichts von ca. 2500 g (inkl. Akku von ca. 600 g und Zusatzhandgriff+Tiefenanschlag von ca. 300 g), liegt der Schrauber auf Grund des ergonomisch geformten Handgriffes gut in der Hand. Die Gummierung mit integrierten Rillen sorgt zusätzlich für rutschfeste Griffsicherheit. Auf der Rückseite, oberhalb des Akkus befindet sich außerdem die Möglichkeit zur Befestigung einer Handschlaufe.
Der Akku lässt sich leicht ein- und ausschieben, allerdings besteht in der Horizontalebene etwas Spiel. Dabei fällt außerdem auf, dass die beiden Hälften des Handgriffes nicht "verwindungssteif" miteinander verbunden sind, was sich aber vielleicht positiv auf die Bruchfestigkeit bei einem Sturz auswirken könnte. Jedenfalls habe ich beim Arbeiten mit dem Gerät keine instabilität feststellen können.
Die LED an der Vorderseite zur Beleuchtung des Arbeitsbereiches leuchtet nach dem Loslassen des Schalters noch ca. 10 Sekunden nach.
Seitlich kann man sowohl den Gürtelclip als auch eine Halterung für Bits anbringen.
Auf der Oberseite des befinden sich zwei Wahlschalter. Zum Einen die Umschaltung zwischen dem 1. und 2. Gang sowie zum Anderen die Umschaltung zwischen Bohr- und Schraubbetrieb sowie der zugehörige Drehschalter zur Kraftvorwahl von 1 – 25.
Der ca. 27 cm lange Zusatzhandgriff lässt sich wegen der Riffelung des Gehäuses an entsprechender Stelle gut ohne verrutschen auf den gewünschten Winkel einstellen. Dabei sind die üblicherweise genutzen Bereiche von ca. 45° bis 135°° und 225° bis 315° feiner unterteilt als die Übrigen. Beim An- und Abbauen des Handgriffes kann die Metallschlaufe durch Zug mittels Daumen und Zeigefinger erweitert werden und sitzt nach Loslassen unmittelbar in der erwähnten Riffelung ohne zu verrutschen.
Außerdem sitzt im Zusatzhandgriff noch die Öffnung für den metallenen Tiefenanschlag in Form eines einfachen Rundstabs der annähernd parallel zum eingespannten Bohrer verläuft.
Das Vollmetallbohrfutter war für mich eine Premiere im Bereich der Akkuschrauber, da ich bisher mit der ersten Version des GSR 18 V-EC gearbeitet habe. Während des Tests konnte ich kein "Eiern" seitens des Bohrfutters feststellen. Auch der probeweise eingespannte, 25 cm lange Tiefenanschlag lief wunderbar rund. Anders sieht das natürlich zum Beispiel insbesondere bei den günstigeren Schlangenbohrern aus, was aber nicht am Bohrfutter liegt.
Den 5,0 Ah-Akku habe ich kaum leer bekommen. Die Ladezeit eines vollkommen erschöpften Akkus mit dem beiliegenden Ladegerät GAL 1880 CV betrug maximal 50 Minuten. Eher etwas weniger, aber ich konnte während der Arbeit nicht neben dem Ladegerät stehen um auf die LED desselben zu achten. Im Vergleich zum GAL 1860 CV gibt das 1880 leider keinen Piepton am Ende des Ladevorgangs von sich, was ich immer als hilfreich empfunden habe.
Während der Testphase habe ich Löcher in Holz, Stahl und Mauerwerk (Sandstein) gebohrt, wobei die Bohrungen in Mauerwerk mit einem 8er Bohrer nicht der Rede wert sind.
Neben dem höheren Drehmoment zeichnet sich der Akkuschrauber vor allem durch den Zusatzhandgriff aus, der nötig ist um das höhere Drehmoment auch halten zu können.
Außer den Bohranwendungen habe ich auch einen Holzschrauben bis 12 mm ohne Probleme ebenfalls in Fichtenholz versenkt. Beim Anmischen von mehreren Eimern Fertigbeton mit dem Wendelrührer (140mm Durchmesser) war die Akkumaschine am längsten ohne Pause gefordert. Hier konnte man auch einen deutlichen Leistungsabfall gegen Ende der Akkulaufzeit (Akkustandsanzeige zeigte eine blinkende LED) feststellen.
Für das Bohren in Holz habe ich Schlangenbohrer bis 20 mm Durchmesser und Forstnerbohrer bis 45 mm Durchmesser benutzt und vor allem Bauholz (Fichte) gebohrt. Aber auch Eichenholz, allerdings nur mit kleinerem Durchmesser probiert, war kein Problem.
Stahlbohrungen bis 16 mm Durchmesser bei 8 mm Materialstärke waren, natürlich mit Vorbohren, auch gut machbar.
Die Kick-Back-Funktion habe ich in der Testphase zum Glück nicht benötigt, da sich in den Werkstoffen keine Eisenteile oder ähnliches versteckt haben. Aber man kann diese zu Demonstrationszwecken ausprobieren indem man den Schrauber bei voller Drehzahl schnell um 90° in der Frontalebene kippt. Bei der Kraft, die der Akkuschrauber entwickelt, halte ich diese Funktion für absolut sinnvoll. Dies merkt man auch beim Festziehen von Muttern auf Maschinenschrauben oder beim Eindrehen von Schrauben in härteres Holz. Die Kickbackfunktion greift jedoch nur bei voller Drehzahl.
Zusammenfassend ist der GSR 18 VE-EC von meiner Seite her insbesondere für schwerere Bohr- und Schraubanwendungen uneingeschränkt zu empfehlen. Auch kleinere Schrauben lassen sich gefühlvoll versenken. Gerade beim Wechsel zwischen Bohr- und Schraubanwendungen ist die Umschaltung zwischen Bohr- und Schraubbetrieb mittels Umschalter sehr komfortabel, weil das am Drehschalter voreingestellte Drehmoment nicht verändert werden muss.
Für längere Arbeiten über Kopfhöhe, die keine derart schwere Maschine erfordern, würde ich jedoch zu einem leichteren Akkuschrauber greifen.
Wenn ihr Fragen habt, nur zu!
Beste Grüße
Martin