Schweißnähte Geländer putzen

[ZeroM]

Hallo zusammen,

ich bräuchte mal eure Hilfe. Bin grade nicht in meinem absoluten Fachgebiet aber trotzdem selber unterwegs.

Baue grade französische Balkone bzw. Brüstungsgeländer für ein Treppenloch in der Garage.

Zum Bohren, Schweißen usw. ist alles an Werkzeug vorhanden, nur für die Schweißnähte zwischen Füllungsstäben und Ober- bzw. Untergurt hab ich nix zum Verputzen.

Lohnt es sich hierfür einen Kehlnahtschleifer anzuschaffen? Gibt es andere Möglichkeiten die Schweißnähte zu Schleifen? Wie macht ihr das?

Ist jetzt hier erstmal für ca. 10 lfm Geländer, würde aber in Zukunft wahrscheinlich auch noch den ein oder anderen Einsatz finden.

Danke im Voraus,
Martin

[willyausdemnorden]

Moin Martin
Hast du mal ein Bild?
Gruss Willy
 

[ZeroM]

kein Detailbild, aber damit kann man sich zumindest vorstellen wies aussieht

[Steffen_Witt]

Wenn der Platz reicht, dann könnten die Curve-Fächerscheiben von Pferd gehen.
Oder Wig schweißen, da muß man nicht groß verputzen.

[Olaf_Schultz]

Hm, hätte da 'n fiese andere Idee GWS10.8-78... kam damit recht gut und sauber Hartlotverbindungen verputzt:-) Guck mal, ob der Bauraum von dem Teil da paßt. Die Standzeit der Bosch-Scheiben ist gut. Sind zwar ,,nur'' Trennscheiben... liefern aber ein sauberes Schnittbild und können gut dosiert wendet werden.... nichts für Grobmotoriker.... da eher dann 125er Flex mit Fächerschleifscheiben.... die gibt es auch ausgeklinkt und auf die Schleiffläche gucken zu können.

Olaf

[higw65]

Zuerst mal die wichtigste Frage: Wie schweißt du?

Gruß GW

[ZeroM]

Geschweißt wird mit Schutzgas.

Ich denke der 10,8er mit Trennscheiben ist eher nix, sind doch einige Nähte...

Platz zwischen den Stäben ist gut 11cm.

Die Curve Scheiben sehen zumindest interessant aus, WIG steht nicht zur Verfügung.

[higw65]

Also richtig eingestellt muss man nicht mehr so viel putzen. Da reicht dann eine GEF 7 E ...und nein...die ist nicht nur für die Edelstahlbearbeitung, auch wenn Bosch das so angibt. Wenn Du allerdings nur grob "brätst"...dann muss ein GWS mit Schrupp- und Fächerscheibe her.
Muss allerdings gestehen...ich brauche auch immer eine ganze Weile bis ich wieder die richtige Einstellung und Abstimmung zwischen Strom und Vorschub finde.

Gruß GW

[ZeroM]

ich muß gestehen daß ichs noch nicht probiert habe, aber ich denke mit dem GWS komm ich da nicht zwischen die Geländerstäbe

[higw65]

Übung macht den Meister...und grad solche Sachen sind nicht einfach. Schweißt Du stumpf oder bohrst Du? Wenn Du stumpf schweißt, dann besser die Stabe leicht "Ausschleifen"...so dass sie auf den Radius der Rohre passen. Damit muss Du weniger "verfüllen" und deutlich weniger nacharbeiten. Außerdem kommt weniger Hitze ins Material. Das sorgt dafür dass sich das ganze weniger verziehen kann. Je besser und genauer die Sachen zusammenpassen, desto besser sehen dann auch die Nähte aus.

Kenne leider genug die meinen dass man das schon Alles "verfüllen" kann...und dann schleifen sie 10 Minuten an einer Naht...und eine bessere Vorbereitung hätte grad mal 3 Minuten gedauert.

Gruß GW
 

[sireagle]

@Gerald

Sorry, aber Du bist nunmal die Wissensdatenbank.. 😉
Gibt es keinen Aufsatz für einen GOP mit dem man da was ausrichten könnte?

Gruß
Sascha

[ZeroM]

ist alles gebohrt und zusammengesteckt.

Ich bin bei der Vorbereitung schon ziemlich penibel.

Erst eine Anrisslinie über die gesamte Länge. Dann die Abstände anreißen, körnen. Dann bohren, zunächst mit Zentrierbohrer. Bohrdurchmesser 0,5mm größer wie die Stäbe. Dann ansenken.

Alles zusammenstecken, Anpunkten, Abstand gleißmäßig ausrichten, Diagonalen messen und ausrichten, weiterpunkten. Usw...

Geht dann halt noch drum daß die Nähte schön ausschauen. Das Ganze wird noch verzinkt und eventuell pulverbeschichtet.
 

[willyausdemnorden]

Moin
Vielleicht wirds mit der GWS nicht ganz werden, aber vorn und hinten auf jeden Fall und für den Rest zwischen den Stäben geht auch eine gute grobe lange Markenrundfeile +Muskelschmalz.
Eventuell einen hochtourigen Geradschleifer mit grobem Rundschleifer dran versuchen, dauert aber..
.
Meine Schweisse hat eine Synergieeinstellung (mehr Strom-mehr Draht), völlig egal ob ich auf 1 oder 2 stelle (Kaffeedosenblech) oder Stufe 7 (Eisenträger) der hat immer die richtige Einstellung solange nicht jemand anders die Grundeinsrtellung ändert (:)
Ich brauche nur den Stromschalter von 1-7 stellen, am Vorschub nichts ändern.
Mein früheres 240V Gerät hatte so ab 3mm Stärke nie den richtigen Durchbrand und waren ausgeprochen empfindlich was die Grundeinstellung anging, sprich oft nachregeln und es war auch nicht egal ob man nach oben (überkopf) oder nach unten schweissen wollte.
Da gabs viel Gekleckere und dicke aufbauende Nähte.
Die neueren Inverter sollen besser sein, weiss ich nicht.
Das 400V Gerät haut die Nähte wunderbar durch, es knistert wie ein Schnitzel in der Pfanne und da brauchst auch weniger nachputzen und noch besser gehts wenn die Kanten der Teile leicht gefast werden.
Noch besser verläuft Niro, weil Niro schön lange heiss und rot bleibt aber mit Wig kanns nicht mithalten das sieht ja einfach klasse aus, habs aber noch nicht in Angriff genommen.
Gruss Willy

 

[higw65]

 

erstellt von sireagle am 27.08.2016, 22:31 Uhr
Gibt es keinen Aufsatz für einen GOP mit dem man da was ausrichten könnte?
 

Frag mal Bosch...da gibt es sicher was...der GOP ist doch der heilige Gral der Maschinen und wird für sehr viele Arbeiten empfohlen.
Ansonsten schraubt man eine Papphand an ein Zubehörteil, steckt es auf das Gerät und lässt sich zuwinken...erfällt zwar keinen Zweck, sieht aber gut aus ^^


GGS (Geradschleifer) und GEF (Bandfeile) sind hier das richtig Werkzeug. Mit einem GWS muss man schon extrem genau arbeiten und der 10,8er ist zwar schön, aber sicherlich nur mal eine Notlösung um vor Ort was Auszuputzen.

Schweiße auch nicht jeden Tag...nur hin und wieder mal. Meistens WIG weil ich oft VA verwende. Aber da lasse ich auch gerne Schweißen und bereite nur vor. Weiß einigermaßen wie es geht und hat bislang auch immer gereicht. Ansonsten wird auch gerne mal das alte Elektra-Beckum mit 200A aus der Versenkung geholt...und mit Elektrode gearbeitet. Grad erst wieder bei Zaunelementen. Da muss man dann auch nicht mehr groß drauf achten ob Zink oder Farbe auf den Teilen sind. Autogen klappt auch noch und Mig-Mag...ein uraltes aufbereitetes D+L... war dann früher immer am Auto im Einsatz. Jetzt ist eine Alurolle drauf. Mit 250A  geht das schon durch.

Hab mit dem Mig-Mag vor gut 2 Jahren ein paar meiner Traversen umgebaut. Die ersten Nähte sahen schlimm aus. Hab sie auch nacharbeiten müssen. Alles mit der GEF. Wenn man weiß wo man auch andere Arme...dünnere und speziellere...bekommt, dann kann das Gerät plötzlich doppelt so viel wie von Bosch vorgesehen.

Gruß GW

[ZeroM]

sag mal Willy, schläfst du nie? 😄

Hab grad mal nen Winkelschleifer zwischen die Stäbe gehalten, das müßt so schon einigermaßen gehen.

Zwei Maschinen dafür anzuschaffen wird aber wahrscheinlich eher nicht drin sein schätze ich.

Muss mir da weiter Gedanken drüber machen 😉

Danke für die Tips bisher!

[higw65]

Fang erstmal an...und mit jeder Arbeit wird sich das dann vermutlich erweitern 😉

Gruß GW

[Kony]

Hallo Martin,

ich hatte bei meinen Geländern einen Geradeschleifer, da der Winkelschleifer einfach zu groß/unhandlich war.
Das beste dabei ist Schleifen zu vermeiden, leider bekommt man das nicht immer hin, aber mit der richtigen Einstellung des Schweißgerätes (ich hatte Schutzgas) klappt das schon. Übung macht den Meister...


Gruß
Kony 

[ZeroM]

hmm, ich werds als erstes mit den speziellen Fächerscheiben versuchen.

Wenn das nicht klappt werd ich vermutlich nen GGS nehmen, da ist vermutlich die lange Variante praktischer, oder? Was für Schleifstifte sind da empfehlenswert? VHM?

Und dann gäbts ja noch Winkelschleifer mit flachem Getriebekopf, hat jemand mit sowas Erfahrungen?

[Kony]

 

erstellt von Martin Kellermann am 28.08.2016, 16:17 Uhr
hmm, ich werds als erstes mit den speziellen Fächerscheiben versuchen.

Wenn das nicht klappt werd ich vermutlich nen GGS nehmen, da ist vermutlich die lange Variante praktischer, oder? Was für Schleifstifte sind da empfehlenswert? VHM?

Und dann gäbts ja noch Winkelschleifer mit flachem Getriebekopf, hat jemand mit sowas Erfahrungen?

Tja, das hatte ich auch gemacht...leider klappte es nicht nach meinen Wünschen.

Der GGS 28 LCE war meiner Meinung nach die richtige Wahl. Genommen hatte ich Frässtifte/Schleifstifte von Pfe..., ging super. Aber wie geschrieben vermeiden ist die bessere Lösung.

Letztes Jahr hatte ich auch einen vom Mitbewerber in der Hand, ist schon ein Gerät. Meiner Meinung nach auch nicht die richtige Wahl für dein Projekt.

Gruß
Kony

[ZeroM]

könnte man hier evtl auch mit dem GGS 18 was reißen? Liebäugel mit dem schon länger, wobei eine Regelung schon schön wäre.

[Kony]

GGS 18 H oder GGS 18 V-LI?


Gruß
Kony

[ZeroM]

ups, den 18H hatte ich garnicht aufm Schirm, der ist vielleicht minimal zu klein 😉

Nein, meinte den V-LI

[Kony]

Dachte ich mir schon, da kann ich dir aber nicht weiterhelfen, da ich den nicht habe.
Eine Lange Schleifspindel ist als ein Vorteil, allerdings eine Kurze auch, kommt ganz auf die Arbeit drauf an.
Mir persönlich ist bis jetzt eine Lange lieber.

Gruß
Kony

[ZeroM]

da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt, ich hab ja noch eine POF 600, da steckt ja quasi auch ein GGS drin, das könnt ich ja erstmal ausprobieren...

[higw65]

Welche 600er? Die ACE?

[ZeroM]

jup, hab ich mir mal vor längerem auf einen Thread hier im Forum hin zugelegt.

[ZeroM]

hmmmm, also mitm Geradschleifer komm ich da nicht so richtig klar.

Das liegt nicht nur an der Führung, da es ja ein kurzer ist, aber auch wesentlich am ziemlich punktuellen Abtrag,

Das mit den Curve Scheiben klappt zwar ganz passabel, aber die Standzeit is scheiße, vor allem für den Preis.

[willyausdemnorden]

Moin
Ich glaube du kommst um die gute alte Schruppscheibe nicht herum, zunächst muss die Scheibe ihre Form bekommen dann geht das ganz gut.
Für den Rest was du nicht erreichen kannst Rundfeile...
Gruss Willy

[ZeroM]

hmmm, womit formt man die Scheibe am besten? Ne alte Feile? Oder gibts da nen speziellen Trick?

[willyausdemnorden]

Moin
Neue Schruppscheiben sind am Rand eckig, die müssen erst gebraucht werden ehe man so Kehlnähte sauber ausflexen kann.
Einfach auf einem Reststück schräg halten und ein wenig schruppen, geht schnell.
Gruss Willy

[ZeroM]

das mit den Schruppscheiben klappt so lala, wir werden wohl noch ein Probestück zum ausprobieren schweißen, damit das Geländer nicht mit den ganzen Versuchen verhunzt wird.

Mit nem HM-Schleifstift und Zusatzhandgriff am Geradschleifer hab ich heut auch nicht ganz so schlechte Ergebnisse erzielt.

Und die GEF kommt morgen oder am Freitag. Nur zur SIcherheit: du meinst schon den Schleifarm mit Rädchen der im L-Boxx Set dabei ist, Gerald?!?

Ich werde berichten.

[willyausdemnorden]

Moin
Es ist nicht leicht mit der Schruppscheibe, man muss sie genau führen, am besten mit der Nase dicht dran...und dann ist da noch die Schutzhaube, das Kabel und womöglich noch dicke Handschuhe ...(:)
Ich fasse die Flex bei so filigranen Saschen mit der einen Hand direkt am Getriebekopf, von mir aus dürfte da ein kleiner Griff dran sein (:)
Gruss Willy

 

[ZeroM]

sodala, das gröbste ist geschafft.

Die GEF hat sich absolut bewährt, perfekt für solche Arbeiten! Kabel könnte länger sein, ein Wiederanlaufschutz fehlt mir irgendwie. Wenn man sich erstmal an die Maschine gewöhnt hat, geht auch das Führen ganz gut, damit hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten.

Allerdings hab ich meistens eine Hand im Luftstrom, das ist je nach Last etwas unangenehm.

Und der Verbrauch an 6mm Bändern ist enorm ^^ da ist es sinnvoll fürs Grobe den HM-Schleifstift im Geradschleifer zu benutzen.

[higw65]

Siehste...das nächste Mal glecih auf meinen Rat hören...spart lange Schreibereien ^^

Das mit dem Luftstrom kenne ich. Auch das mit dem heißen Getriebe. Habe auch meistens den etwas dickeren schwingungsgedämpften Handriff dran. Das Schöne ist auch dass amn die Maschine fast in jeder Position betreiben kann und eben weil...weiß man wo...es Unmengen an Zubehörmöglichkeiten gibt.
Laut einigen Aussagen im Netz ist der Bosch-Antrieb wohl sogar haltbarer als beim Original. Aber lässt sich schlecht nachprüfen.
Schade nur dass es das Gerät nicht in der Akkuvariante gibt.

Gruß GW

[ZeroM]

nun, wenn der GWS 18 V-Li eine Drehzahlregulierung hätte.. 😄 Vielleicht mit dem Nachfolger?

Der Handgriff stört mich jetzt nicht so, den benutz ich gar nicht so oft. Habe aber meistens eine Hand im Bereich Getriebekopf/Spindel. Arbeite immer ohne Handschuhe.

[ZeroM]

hier noch ein paar schnelle Bilder vom Ergebnis. Ist nicht perfekt, aber meinen Ansprüchen genügt es.

[higw65]

Sieht gut aus...nur das Radio könnte mal eine Reinigung vertragen 🙂

[ZeroM]

das hatte ich dem Verputzer zur Verfügung gestellt, eine einfache Reinigung wird da nicht reichen 😉

[higw65]

Auf dem Grund welches Gewässers ruht er jetzt?

[ZeroM]

och, ich will den nich versenken, der hat gut gearbeitet. Und mir auch diverse Sachen zur Verfügung gestellt die auch leiden mussten ^^

Daher is das schon in Ordnung.