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Geeignetes Werkzeug um einen Buchentisch zu "renovieren"

maddin_147
Neuling 2
Moin zusammen,

wir nennen einen Massivtisch unser eigen, 90*180cm, aus Buche. Leider hat der "lackierte" Tisch (dünnste klare Lackschicht, kaum zu erkennen) mittlerweile unter 2 Kindern uvm gelitten, wesewgeen ich ihn nun gerne etwas auffrischen möchte. Aufgrund zahlreicher Verschmutzungen (Ränder von Geschirr, Filzstifte, etc) muss sicher einiges an Material (so wenig wie möglich...) runter um die Oberfläche wieder sauber zu haben.
Nach einigem Suchen habe ich mehrere Optionen gefunden, das zu machen, welche davon würdet ihr empfehlen? Das passende Werkzeug würde ich bei sinnvoller Mutzbarkeit anschaffen.
1. Oberfräse plus Gestell (kaum Erfahrung, Fräse nur als GKF 12V vorhanden)
2. Schleifer, entweder Exzenter (Kress Hexe vorhanden, ggfs mit Netz schleifen?) oder Bandschleifer?
3. Elektrohobel (scheint wohl wg Kanten schwierig zu sein).

Was haltet Ihr für eine effiziente Lösung?

Danke schonmal vorab!
Martin
18 ANTWORTEN 18

Olaf_Schultz
Spezialist
Moin,
hier: Kiefer mit Zwischenplatten vor einigen Jahren... 75er Bandschleifer mit Flächenschleifrahmen.
Aber Achtung: nicht mit 80er Korn rangehen... oder dann geduldig in vielen Zwischenschritten und lange bis auf 240er oder 400er Korn... danach fein mit Exzenter. Zwischendrinn mit der GKF und Abrundfräser die Kante die Kanten nachhübschen.
Nicht quer zur Maserung (gibt zwar schön viel Abtrag... aber die Riefen siehste erst nach dem Ölen wieder;-(

Danach mit vernünftigem Arbeitsplattenöl (hier Leinos) behandeln. Dann aber nicht alte, noch leicht feuchte, "beschichtete" Stahl-Backformen draufstellen... gibt ein dunkles Salmimuster, Marke Kaiser;-(

viel Erfolg, Olaf

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Das ist mit kleinen handgeführten Geräten sehr schwer.
"Normalerweise" legt der Tischler so eine Platte unter seinen Bandschleifer, der halt so grosse Teile planschleifen kann, dauert keine 15min.
Nächst beste Alternative wäre einen Fussbodenschleifer für ein paar Stunden ausleihen.
..
Selbst zu Hause..würde ich 2x Kreuzschliff unter 45° mit grober Körnung machen bis alle Macken weg sind.
Danach in Faserrichtung solange bis die Querrillen vom vorherigen Gang weg sind und dann immer feiner und ohne "Strassen" zu schleifen.
Dazu gehört viel Feingefühl und Händchen für die Maschine, ein einziger Ausrutscher reicht und man ist wieder da wo man vor Stunden schon war (:)
Gruss Willy
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Meine Meinung: mit Kindern im Haus ist der Esszimmertisch ein Gebrauchsgegenstand. Da würde ich mit nem elektrischen Hobel einen Millimeter Bahn für Bahn abhobeln. Danach kannste entscheiden, ob ein zweiter Gang mit ca. nem halben Millimter noch notwendig ist.
Anschließend mit dem Excenter schleifen. Da fängst, je nach dem wie groß Deine Furchen vom Hobeln sind, mit 80/100er Körnung an und steiggerst Dich in 30er Schritten bis 180. Wegen mir vielleicht noch 240, wenns denn Spaß macht, aber feiner? Den Unterschied siehte nach zwei Wochen Gebrauch eh nimmer.

Wie Plan ist denn die Platte überhaupt? Buche arbeit sich gerne "krumm"

maddin_147
Neuling 2
Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten!
Kurz zur Präzisierung: Es handelt sich um Buche massiv, Leimholz (glaube stabverleimt ist die korrekte Bezeichnung).
Die Platte ist vermutlich deshalb auch (noch) sehr gerade, dazu ist sie von unten mit Leisten verstärkt.
Der Tisch ist definitiv ein Gebrauchsgegenstand - in ein paar MOnaten wird er auch wieder benutzt aussehen, kein Problem, aktuell ist es aber ein bissl zu viel des Guten 🙂
Das mit dem Öl hatte ich ebenfalls vor, daher würde ich auch gern alles auf einmal machen (Tischbeine sind ebenfalls aus Holz und sehen auch recht mitgenommen aus).
Ich würde den Hobel aus Zeitgründen bevorzugen, beim Exzenterschleifer wäre sonst ein Netz/Vlies zum Schleifen angesagt?
 

viertelelf
Spezialist 2
Bei der Aufgabe würde ich einen konservativen Weg wählen,
Die Lösung mit der Fräse ist extrem reizvoll, aber damit sie funktioniert übersteigt der Aufwand ziemlich sicher einen den Wert eines neuen Tischs. Eine Führung, die auf Zehntel genau über 2m Länge arbeitet ist nicht ohne. Der Hobel ist eine gibte Lösung, wenn man ihn beherrscht. Mit einem Elektrohobel ist blitzschnell eine Furche in den Tisch gezogen, die sich nicht mehr einfach ausschleifen läßt.

Mit Schleifen und etwas Zeit dagagen sollte der Tisch nach jedem Durchgang immer besser werden, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sieht er nach der Bearbeitung besser aus als zuvor.

Holger_Ertel
Erfahrener 2

.

Holger_Schrade
Spezialist
Hast keine Schreiner an der Hand der die Platte durch seinen Breitbandschleifer lassen kann? Das Ergebnis ist sicher ein paar Euro Wert.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
ich sag mal so: für  ca. 400 Euro (Schleifer plus Verbrauchsmaterial) kann er die Platte auch gleich in der Schreinerei bearbeiten lassen :wink

 
erstellt von viertelelf am 30.08.2020, 16:08 Uhr
Der Hobel ist eine gibte Lösung, wenn man ihn beherrscht. Mit einem Elektrohobel ist blitzschnell eine Furche in den Tisch gezogen, die sich nicht mehr einfach ausschleifen läßt.


mach ihm keine Angst XD
wenn der Hobel scharf und richtig eingestellt ist und er nicht grad über Hobelsspähne "drüberhoppelt", dann gibts auch keine Furchen, die sich beim notwendigen Schleifen nicht leicht rausschleifen lassen

maddin_147
Neuling 2
Vielen vielen Dank für Euren Input!
Bilder können leider erst ~übermorgen kommen, im Moment läuft eine größere Bastel/Puzzleaktion auf dem Tisch. Es sind allerdings nur optische Beschädigungen, keine Furchen, Macken oder dergleichen. Wenn der Filzstift nicht gerade weit ins Holz eingezogen ist, sollte es (hoffentlich) reichen, eine dünnere Schicht abzunehmen. Nach der Bearbeitung soll der Tisch mit Leinöl geölt werden.
Zum Schreiner werde ich nicht gehen, dann a) lerne ich dabei nix und b) investiere ich das Geld lieber in brauchbares Werkzeug. 🙂

Zu meinem Erfahrungsstand: mit Elektrohobel sehr wenig, mit dem Exzenterschleifer mehr, sonst habe ich nur noch mal was kleines mit einem LIDL-Multitool bearbeitet. Von daher wird ein solch "sichtbares" Projekt vielleicht nicht gerade als erste Übung mit dem Hobel taugen.
Den GET kenne ich dem Namen nach, denke in dieser Region werde ich mal weiter schauen.

sejoki
Neuling 2
 
erstellt von Holger Schrade am 30.08.2020, 17:14 Uhr
Hast keine Schreiner an der Hand der die Platte durch seinen Breitbandschleifer lassen kann? Das Ergebnis ist sicher ein paar Euro Wert.

Eben, Tischplatte abschrauben, mal in eine Schreinerei fahren und lieb fragen, ob die dir das auf Kaffeekassenbasis mal schnell durch die Breitband schieben können. Wenn du die Platte schon im Kofferraum und Bargeld in der Tasche hast, wird man da nicht abgeneigt sein… ähm, dir eine Rechnung inkl. Mehrwertsteuer zu schreiben 😉

viertelelf
Spezialist 2
 
erstellt von eddinger am 30.08.2020, 17:15 Uhr
mach ihm keine Angst XD
wenn der Hobel scharf und richtig eingestellt ist und er nicht grad über Hobelsspähne "drüberhoppelt", dann gibts auch keine Furchen, die sich beim notwendigen Schleifen nicht leicht rausschleifen lassen
Bei einem handgeführten Hobel habe ich auch weniger Bedenken. Aber gefragt war ein Elektrohobel.
Bei einem Handgeführten merkst du sofort, wenn etwas nicht stimmt, das Elektrogerät fräst bei Fehleinstellung eine Furche in den Tisch, in dem die Kinder Boote fahren lassen können. Ich muss ja zugeben, das stammt aus eigener Erfahrung, mein Elektrohobel ist das Gerät, mit dem ich nicht gut umgehen kann, aber ich hasse es wenn der Kratzer hinterher größer ist als vorher.
Jürgen
 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
hmmm. dann ist üben üben üben angesagt...

ne glatte Fläche annähernd gleichmäßig glatt abzuhobeln, sollte eigentlich für jeden Anfänger spätestens nach ein/zwei Probestücke machbar sein. Wir sprechen hier nicht von Abrichten verdrehter Rohbaudielen  oder Schmalkanten zu fügen...
 

Johann_Christia
Aktives Mitglied 2
Du wirst es wahrscheinlich nicht hören wollen, aber ich empfehle definitiv auch den Weg zu jemandem mit einem Breitbandschleifer. 

Du schraubst die Platte Zuhause los, fährst sie zum Tischler, packst etwas mit an, siehst, wie so eine Tischlerei von innen aussieht und hast auch mal mit größeren Maschinen gearbeitet. Das Ergebnis wird deutlich besser ausfallen, als wenn du stundenlang mit handgeführten Schleifgeräten hin- und herdackelst. Habe ich zuletzt mit zwei großen Tischplatten gemacht. Danach noch mit dem Exzenterschleifer den Feinschliff gemacht und mit der Oberfräse die Kanten bearbeitet. Am Ende hat es 25€ gekostet und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. 
Selbst wenn du dir für 400€ alle notwendigen Maschinen kaufst, empfehle ich den Gang zum Schreiner. Am Ende hast du mehr davon. Gute Maschinen + tolles Ergebnis. Und dazu vielleicht noch nen netten Schnack und Kontakt zu nem Schreiner. Sowas ist immer gut. Vielleicht kannste noch ein paar Assys mitnehmen 🙂

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo
Verstehe das gerade nicht mit dem Breitbandschleifer oder
gar Oberfräse bzw Hobel.
Er schrieb doch das er keine Macken oder dergleichen hat.
Ich mache das seit Jahren mit dem GEX 125-1 AE
und seit es den GSS 18V gibt,auch mit dem.
Meine selbstgebaute Tischgruppe bestehend
aus 2 Stühlen,2Bänke und dem Tisch, öle ich set 14 Jahren mit
CLOU Lumberjack Leinölfirniss.
Nach dem ölen geht man noch mal mit einem trocken Tuch,
ich habe Küchenkrepp genommen,rüber weil man sonst glänzende
stellen hat.
So ein halber Liter kostet ca 8Euro direkt bei CLOU
und das zeug ist für Kinderspielzeug geeignet.
Nur beim verarbeiten sollte man unbedingt Handschuhe tragen.

Kann ja heute mal ein Foto machen wie es dann aussieht.
Habe das erst vor 2 Monaten geschliffen und geölt.

Gruß Marc

P.S Wenn es interessiert das ganze wurde aus 180 kg
Leimholzplatten gebaut.
15190475.jpg
15190472.jpg

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

@eddinger, Du sprichst aber nicht von den GHOs aktueller Bauart? Oder hast Du zufällig noch einen älteren, der gut eingestellt bzw. gebaut war?

Meine Erfahrung damit ist jedenfalls mies, da kann die Buchenplatte danach dann gleich als nächsten Weg den zum Lagerfeuer antreten. Und das, was hier mehrere GHOs schon angestellt haben, lässt sich auch nicht durch Übung wegbekommen, das lag nachweisbar an den Geräten.

Ich würde auch zu Schleifen raten, egal ob jetzt von Hand, per Langband oder mit dem eigenen Exzenter- oder Bandschleifer. Beim Exzenter (GEX oder GET, wie schon vorgeschlagen) gerne mit Netz und guter Absaugung, Buche erzeugt gesundheitsgefährdenden Feinstaub. War hier damals der Grund für die Anschaffung des GAS 35 L SFC+. Grobe Körnung auf hartem Teller, um Unebenheiten plan zu schleifen, der Feinschliff kann dann auch gut mit weicherem Teller erfolgen.

Gruß
kuraasu

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

erstellt von kuraasu am 31.08.2020, 08:01 Uhr
Moin,

@eddinger, Du sprichst aber nicht von den GHOs aktueller Bauart? Oder hast Du zufällig noch einen älteren, der gut eingestellt bzw. gebaut war?
 

ich sprech von sowas, wie z.B. mein Festo EHL65:
erstellt von eddinger am 30.08.2020, 17:15 Uhr
wenn der Hobel scharf und richtig eingestellt ist und er nicht grad über Hobelsspähne "drüberhoppelt", dann gibts auch keine Furchen, die sich beim notwendigen Schleifen nicht leicht rausschleifen lassen

klar, das Messer muss mit dem "Abnahmetisch" fluchten, wenn der Hobel aber vom Werk aus schon "Banane" ist, wird das natürlich nix.

Da man halt nicht genau weiß welcher Lack und wie dick drauf ist, ist das nie verkehrt die erste Schicht mit dem Hobel runterzuholen, auch wenn keine Macken in der Fläche sind. Aber es sind Kinder im Haus, da wäre es fast schon ein Wunder, wenn keine Macken drin wären XD

wenn der Themenersteller sich nicht davor scheut, einen Getriebeschleifer anzuschaffen, wäre das Hinblick auf späterer Einsatzmöglichkeiten ein gute Alternative.

haifisch18
Power User 4
So wie sich das liest, ist vor allem der Klarlack betroffen. Mein Tipp:

Mit dem Exzenter abschleifen, schöne lange Bahnen ziehen damit es keine Kuhlen gibt. Danach mit Treppenlack 3-4 Schichten (der wasserbassierte von Clou zum Beispiel) eine ordentliche neue Deckschicht auftragen. Eventuelle Dellen kannst du, wenn du meinst, vorher ausspachteln. 

Danach einfach wieder den Tisch als solchen nutzen.
Meine Tischsituation im Esszimmer ist ähnliche, aber bei mir ist es ein Kiefertisch, den Ikea dankenswerterweiße farblich Richtung "Eiche" geändert hat. So kann ich also nicht wirklich was vom Holz abnehmen um die Macken der Kleinen rauszubauen. Mit obiger Methode bekommst du den Tisch in einen Zustand, dass ihr zufrieden seid bis die Kinder den Tisch nicht weiter versauen. Dann kannst du immer noch in ne Schreinerei mit nem Breitband-/Walzenschleifer der die Platte insgesamt bearbeiten kann.
Maria, Maria, i like it laut!

lot53
Treuer Fan
Ich bringe hier mal die Lackfräse von Metabo ins Gespräch.
Meines Erachtens besser geeignet als ein E-Hobel.