Hallo Bob,
danke für deine rasche Antwort. Leider ist diese absolut unbefriedigend.
Der Stufenbohrer stellt - natürlich im ersten Gang - an eine solche Maschine wohl keine gesonderte Herausforderung dar. Wir sprechen hier immerhin von 1,3kw. Immerhin sind wir uns hier einig.
Ein Formschluss ist generell sehr zu begrüßen und wurde bei der GSB sinnvoll umgesetzt. Dennoch ist ein sauberer Kraftschluss von zwei Metallpartnern mindestens ebenbürtig (s. Morsekonus Aufnahme). Der Vergleich des Kunststoffhangriffs mit dem Grauguss Halter des Bohrständers hinkt daher gewaltig.
Die Behauptung ein Abdrehen des Halses sei nicht möglich, ist schlichtweg falsch. Die Nasen (es sind 4 Nasen im Abstand von je 90°) reichen nicht bis zum Futter. Daher ist ein Einspannen der Maschine in den Bohrständer überhaupt erst möglich und ein Abdrehen wäre aus industrieller Fertigungsperspektive ein Kinderspiel. Alternativ wäre spindeln möglich.
Metabo beispielsweise schafft es bei der SBE1100 ebenfalls einen gedrehten Spannhals und gleichzeitig Nasen für einen Formschluss unterzubringen - das System ist absolut identisch, nur sind die Nasen der Bosch ringsum verteilt und nicht zu Dritt an einer Stelle wie bei der Metabo SBE1100.
http://www.bilder-speicher.de/120518121611...plus-seite.htmlDie Bosch GSB 21-2 RCT besitzt klare Vorteile gegenüber der Metabo: einhülsiges Hartmetallspannfutter, 200w mehr Leistung, bessere Gehäuseverarbeitung, Getriebe lässt sich ohne Drehen der Achsspindel schalten, Einschraubfunktion, 6003 Hauptlager (größer) statt nur 6002 Lager. Nutzt mir allerdings rein gar nichts, wenn die Maschine im Bohrständer nicht zu spannen ist. Im Baugewerbe, wo die Maschine nicht im Bohrständer verwendet wird, würde ich die Bosch jederzeit vorziehen.
Die Fertigung des Gehäuses ist alles andere als "hochpräzise". Fast 4/10mm Toleranz bei meiner Maschine und 3/10mm bei der GSB 21-2 RE sind nicht Stand der Technik. DeWalt schafft es ja auch bei den Akkuschraubern präzise Guss-Spannhälse zu fertigen - ohne Nachbearbeitung. Die Toleranzen liegen unter 1/10mm und bewegen sich zwischen 42,9X und 43,00mm. Das Problem der GSB 21-2 ist das extreme Untermaß des Spannhalses im Bereich der Nasen (bzw. davor, falls hierauf wieder rumgeritten wird). Ein 43mm Spannhals kann nicht konische 42,65mm ausgleichen. Überhaupt bin ich verwundert, warum ein bewusst konischer Spannhals gefertigt wird.
Die Empfehlung den qualitativ herausragenden Duss Bohrständer aus Grauguss gegen ein vergleichsweise wackeliges Konstrukt aus Alu einzutauschen, ist vermessen. Mich wundert doch sehr die Aussage, dass der DP500 Bohrständer auf den Spannhals der GSB abgestimmt sein soll. Das würde eine bewusst konische Fertigung mit Untermaß in oberen Bereich des Halters bedeuten. Damit wäre dieser Bohrständer nicht für Maschinen mit gedrehten Spannhälsen wie Fein, Metabo, Duss etc. zu gebrauchen. Deren Spannhälse sind nämlich zylindrisch gedreht und mit exakt 43mm maßhaltig.
Vielleicht besteht die "optimale Abstimmung" aber auch einfach in fehlender Verwindungssteifigkeit des Bosch Bohrständers bzw. dessen Halters. Diese steht hier aber nicht zur Debatte.
Hier geht es nur um den Spannhals der GSB 21-2 RCT/RE - und hier besteht Klärungs- und Handlungsbedarf, um einem professionellem Anspruch gerecht zu werden.
Gruß,
Phil