Liebe Community,
ich habe mich extra für die Measuring Master App angemeldet. Durch mehrere anstehende Umzüge wollte ich es einmal im Voraus richtig machen und mir ein Laser Entfernungsmessgerät zulegen. Dabei habe ich gesehen, dass es aus der Profi Serie Geräte mit Bluetooth und Raumplanung gibt. Ein GLM 50 C sollte es werden. Also vorab die App heruntergeladen und getestet.
NutzungDie Nutzung ist fast selbsterklärend und die Anmutung professionell. Da war ich sehr überrascht, wobei ich mir vorher schon die offiziellen Videos angesehen habe. Man kann sämtliche Kundendaten eingeben und für jedes Projekt ein eigenes Vorschaubild anlegen. Da die Arbeit mit der App so leicht fällt, möchte man kreativ werden, was leider schnell ein Ende findet. Möchte man ausschließlich einen Raum oder eine Wohnung vermessen, reicht es. Natürlich sofern es keine Sonderbarkeiten gibt. Jederzeit kann ein eingescannter Grundriss oder ein anderes Bild in den Hintergrund gelegt werden. Der Export klappt auch recht schnell in das Format PDF.
Probleme- Wenn der "Detaillierter Grundrisse" Modus geöffnet wird, ist sofort das Wandwerkzeug ausgewählt. Wenn man nun aber erst einmal schauen möchte, zieht man immer ausversehen ein oder mehrere Wände.
- Eine Wand an eine andere ziehen führt nicht immer dazu, dass die erste Wand zweigeteilt wird. Manchmal muss die erste Wand gelöscht und neu erstellt werden.
- Warum muss die Skizze bei Konvertierung gelöscht werden? Vielleicht möchte man Alternativen anlegen.
- Zurück Taste des Betriebssystems speichert automatisch. Manuelle Speichertaste wäre wünschenswert.
- Eingegebene Werte können nicht entsperrt oder gelöscht werden.
- Es gibt öfters Konflikte, welche nicht lösbar sind. Wen die "Konfliktwand" gelöscht und neu erstellt wird, sind die Konflikte plötzlich trotz identischer Werte verschwunden.
- Tür-/Fensteröffnungswinkel zeigt nicht in den Raum, sondern ist abgeschnitten in der Tür-/Fensteraussparung
- Exportfunktion PDF fehlerhaft. Maße von "Detaillierter Grundrisse" haben eine ganz andere Skalierung, als Wände. Durch die wesentlich größere Darstellung kann man leider nichts lesen. Die weiteren Blätter "Wände" sind zueinander unterschiedlich skaliert, allerdings lesbar (siehe Bild).
- Keine weiteren Exportfunktionen (Polygon 3D und CAD).
Vorteile- Steile Lernkurve
- Aufnahme von Kundendaten
- Simple Grundrisse
- Professionelles Design, keine Spielereien
- Aufmaße
- Messliste
- Wärmebild
Nachteile- Exportfunktion PDF fehlerhaft (Skalierung von Zahlen und Allgemein)
- Messkonflikte teilweise nicht lösbar
- Selbst gemessene Werte können nicht entsperrt oder gelöscht werden
- Nachbearbeitung etwas hakelig
- Alles jenseits einer Wohnung nicht vorhanden (Balkon, Terasse,Garage, usw)
- Sonderformen wie etwa Vorsprünge, Podeste oder Zwischenwände nicht vorhanden
FazitNach den offiziellen Produktvideos habe ich mich sehr auf die Software gefreut. Die Einarbeitung hat nur wenige Minuten gedauert. Da ich selbst in einem softwareentwickelnden Unternehmen arbeite finde ich es immer schade, wenn Chancen vertan werden. Warum wurde das iPhone so groß, obwohl es eine starke Konkurrenz gab? Na wegen der Apps. So sieht es auch hier aus. Als Kind war BOSCH immer eins der großen "Dinger" für mich. Mit ausgereifter Software könnte das auch wieder so sein. Measuring Master App hat sehr sehr viel Potential. Die Software ist toll! Leider wird es nicht ausgeschöpft.
Stattdessen hapert es schon am Export, Kleinigkeiten in der Bedienung und anderen Kleinigkeiten. Das sind eigentlich Themen, die bei einem großen Konzern innerhalb weniger Tage mit einem Zwischenupdate behoben worden wären. Wir sind hier immerhin im Bereich der Profilinie und nicht beim normalen Bürger.
Das Forum gibt ja schon diverse Hinweise. Zunächst muss die Grundsoftware ausentwickelt werden. Danach würden berufsbezogene Themenblöcke dazu kommen, wie etwa Architekten, Fliesenleger, Installateure, Elektriker, Dachdecker usw...
Die Lizensierung der Software könnte man mit einer simplen Nutzer-Registrierung inkl. der Angabe der Seriennummer des Geräts abschließen. Spezialgebiete dürfen je nach Bedarf aufgrund ihrere Komplexität extra Kosten. Damit normale Handwerker, wie auch Profis von Großbaustellen gleichermaßen bedient werden können, sollte die Software einen normalen und einen Expertenmodus besitzen.
Ihr seht schon, ich sehe viel Potential. Es ist auch da. Zumindest mir würde es großen Spaß bereiten, ein Konzept auszuarbeiten
🙂Mein SystemHandy + aktuelle Android Version
KonkurrenzLeica Disto PlanLeica Disto Plan gestaltet sich recht einfach. Besonders gefallen haben mir die unterschiedlichen Bezahlungsmodelle. Man kann mieten, Komponenten kaufen oder die gesamte Software für 29€ erwerben. Außerdem werden 2D und 3D CAD Formate exportiert.
Eine Raumskizze ist schnell erstellt. Als ich herausgefunden habe, dass sich nur immer jeweils ein einziger Raum eingeben lässt, habe ich die App wieder gelöscht.
Vorteile:
- Ein Raum war sehr schnell ohne Konflikte vermessen
- Exportformate jpg, png, pdf und 2D bzw. 3D CAD Formate
Nachteile:
- Skizze kann nicht nachbearbeitet werden
- Es kann immer nur ein Raum vermessen werden
Floor Plan CreatorFloor Plan Creator funktioniert einfach und überall.
Vorteile:
- Kann über Android/IOS und über den PC genutzt werden
- Unterstützt alle nötigen Exportformate
- 3D Ansicht
- Rudimentäre Möbel vorhanden
Nachteile:
- Ist nicht für den Profieinsatz gedacht
- Innenbemaßung nicht automatisch
- Keine Gesamtquadratmeter
MagicplanMagicplan schaut auf den ersten Blick wirklich nach einer guten Lösung aus. Sieht erwachsen aus und kann recht viel. Als ich es installiert habe, musste ich den Datenschutzbestimmungen zustimmen. Die habe ich mir zunächst durchgelesen. Man muss sehr vielen unschönen Dingen zustimmen. Die normalen Daten, wie Betriebssystem, Mobiltelefon und ähnliches finde ich noch in Ordnung, dann kam die IP Adresse nebst Aufzeichnung sämtlicher Sensordaten und das komplette Nutzungsverhalten der Software. Das ist mir zu viel für eine Software, für die man im Abo viel Geld zahlen muss!
Fazit KonkurrenzIch möchte einfach nur Raumpläne erstellen mit allen Informationen und diese dann in ein CAD Format exportieren. Das alles ohne meine Privatsphäre zu verkaufen, mich irgendwo zu registrieren und ständig Geld bezahlen zu müssen. Von mir aus kann die Kaufsoftware auch einmalig 20€, 30€ oder 50€ kosten.
Für den Profibereich taugen die oben genannten Beispiele wenig, um wirklich ernsthaft damit zu arbeiten. Andere Hersteller bieten zwar professionellere Programme an, diese sind jedoch deutlich teurer, unterstützen keine Bluetoothgeräte und richten sich eher an Architekten.