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Kommt bald der 18 AH Akku, der in 12 Minuten geladen ist?

Hermen
Power User 4
Lt. Pressebericht bekommt die Li-Ion Technik eventuell einen Innovationsschub:

- 45% Steigerung der Kapazität
- Ladung in 12 Min.

KLICK
Nichts ist beständiger wie die Veränderung!
7 ANTWORTEN 7

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

das wird leider noch dauern bis diese Entwicklungen wirklich serienreif sind und auch genutzt werden. Kollegen hier in der Uni arbeiten an ganz ähnlichen Themen (leichte, hochkapazitive Elektroden, die mit 5C geladen werden können), und die Erfahrung ist, dass es zum einen bei solcherlei Grundlagenforschung durchaus 10 Jahre oder länger dauert, bis daraus dann eine praktische Anwendung bzw. ein serienreifes Produkt wird. Zum anderen werden die resultierenden Patente auch mal von der Industrie gekauft mit dem Ziel, sie von der Konkurenz und vom Markt fernzuhalten und weniger um sie so schnell wie möglich in die Fertigung zu bringen.

Ich fürchte, die tatsächliche Entwicklung wird da etwas langsamer verlaufen, als es dieser Artikel (und diverse andere zum gleichen Thema) weismachen will.


Gruß
kuraasu

mibu3000
Spezialist 2
Hallo Zusammen,

Ähnliche Sensationsmeldungen gab es regelmäßig in den letzten Jahren.... 
Auch ein Bosch Wettbewerber hat schon mal alle schockiert 😉

Wie schon geschrieben, gibt es den Punkt „serienreif“. Steckt oft mehr Aufwand dahinter, als in der eigentlichen Basisentwicklung. (Auch in Richtung Massenproduktion)

Dann die Lebensdauer/Haltbarkeit....

Dazu kommt, das gerade an die PT-Akkus extremste Ansprüche gestellt werden....

=> Rechne so schnell nicht damit !

Grüße,
mibu3000



 

Hermen
Power User 4
Na, nicht so pessimistisch. So hätte Elon Musk keinen Tesla gebaut ;-))

Ich sehe diese Technik bereits außerhalb der Grundlagenforschung.
Auch wird sich das Entwicklungstempo deutlich beschleunigen (schliesslich muss der LKW von Tesla auch in 30 Min. Strom für 400Km getankt bekommen.....und da ist Musk für 2019 sicherlich sehr optimistisch).
Klar werden diese Akkus nicht morgen kommen, aber im Bereich Ladetechnik, Haltbarkeit und Speicherkapazität, sowie Speicherdichte wird die nächsten 5 Jahre mehr revolutioniert als evolutioniert.

Nicht wegen Akku-Werkzeugen, sondern wegen der Entwicklung für die Automobil-Akkutechnik. Das was für uns dabei rauskommt ist eigentlich nur Synergie-Effekt (sozusagen das Abfallprodukt).

2005 wurde Li-Ion bei Bosch 10,8V mit 1,0Ah eingeführt. Wieviele Jahre mussten wir mit 1,3-1,5 Ah auskommen?
Bei 18V waren es zwar das Doppelte, weil auch doppelt so viele Akkus verbaut waren.
Dann die 2,0/4,0Ah.....was für ein Sprung.
Nun Schlag auf Schlag von 4,0Ah über 5,0/6,0/6,3Ah auf nun 7,0Ah...der EneRacer war noch gar nicht richtig ausgepackt und ist schon veraltet???
In dem Tempo wird es auch weitergehen in der Akkutechnik...nicht zwingend beim Werkzeugsektor, aber auch da hat man den Markt entdeckt.

Jetzt stehts ja hier und in max. 5 Jahren werden wir den Bericht rauskramen und sehen was daraus geworden ist.

Auch sehe ich diese Meldung nicht als "Sensationsmeldung", sowas kann sich Samsung nicht leisten (nicht nach seinen explodierenden Akkus).

Übrigens kann genau diese Technik auch für die bessere Haltbarkeit der Akkus eingesetzt werden.

KLICK
Nichts ist beständiger wie die Veränderung!

kuraasu
Spezialist 2
Moin Hermen,
erstellt von Hermen am 28.11.2017, 13:36 Uhr
Ich sehe diese Technik bereits außerhalb der Grundlagenforschung.
das sehe ich anders. Lies' Dir einfach das originale Paper, das aus Nature Communications (übrigens nicht identisch mit dem bekannten Journal "Nature", wie einige Artikel einem glauben machen wollen, sondern eine andere Zeitschrift aus dem gleichen Verlag), durch.

Den Autoren ist es gelungen, diese "Popcorn-artigen" Graphen-Bälle erstmals (!) passend herzustellen und auf den beiden Elektroden einer Lithium-Batteriezelle abzuscheiden. Diese Batterie wurde dann zykliert (also ge- und entladen), wobei die höchste Zyklenzahl, die sie zeigen, bei 500 liegt.

Bis zum realen Einsatz muss diese dreidimensionale Struktur, die die Autoren auf den Elektroden aufgebaut haben, a) großtechnisch und mit einer ausreichend geringen Fehlerquote herstellbar sein und b) auch noch deutlich mehr Zyklen abkönnen. Das geht nicht von heute auf morgen.

Ich sehe das auch gar nicht pessimistisch, nein, mich freut es wenn solche Durchbrüche in der Forschung gemacht werden. Aber wenn einige "Wiederverwender" dieses Artikels darüber spekulieren, ob diese Technik schon in der nächsten Smartphone-Generation eingesetzt wird, dann geht das eben schon in Richtung Effekthascherei.
erstellt von Hermen am 28.11.2017, 13:36 Uhr
Auch sehe ich diese Meldung nicht als "Sensationsmeldung", sowas kann sich Samsung nicht leisten (nicht nach seinen explodierenden Akkus).
Umgekehrt wird ein Schuh 'draus. Gerade nach dem Debakel mit dem Galaxy Note braucht der Hersteller diese positive Publicity, um zu zeigen, dass sie fleißig dabei sind sich (und ihre Akkus) weiterzuentwickeln.

Um an dieser Stelle den Bogen zum OnT zu bekommen: zum Glück sind "unsere" Akkus ja sehr stabil und langlebig. Und das ist auch gut so!


Gruß
kuraasu

mibu3000
Spezialist 2
Keine Angst, so pessimistisch bin ich nicht 😉

Wird und muss was „Neues“ kommen, den die jetzige Chemie ist aktuell  ziemlich ausgereizt; zumindest gibt es keine größeren Sprünge mehr (im bisher gewohnten Verhältnis => Viele jüngsten Sprünge waren mit größeren Zellen verbunden)

Jetzt Tesla sieht das gelassen, da er den Zellstrom durch „unendliche“ Parallelschaltung super im Griff hat / kommt gerade auch der Schnelladung zu Gute...

Grüße,
mibu3000
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Vor 30 Jahren gabs bei Metabo einen 10Minuten Lader, Wechselakkus sollten dann unnötig sein.
Chef kaufte ein und was war?
Frost auf der Baustelle, Lader blinkt rot, zu kalt.
Alle Metabos zurück und die alten Boschs wieder hergeholt.
.
Was haben 60° mit Auto zu tun? Nun gut, die Abgasmessung findet bei 60° Öltemp statt aber sonst???
Gut, Sommerhitze kann mal sein, besonders in südlichen Gefilden.
Aber bei uns waren es heute grad mal 3-5 ° und es wird die Tage noch kälter. 
Wir hatten auch schon mal -20° über mehrere Tage, mit Schneeverwehungen wo dann kein Autofahren möglich war, wie gehts da dem Akku wenn der Wagen draussen an der Laterne parkt und womöglich 14 Tage herumsteht ???
.
E-Mobile gibts schon seit 130 Jahren und es sind bis heute die  Probleme nicht behoben worden.
Gruss Willy

 

Holger_Schrade
Spezialist

Ich sehe diese Technik bereits außerhalb der Grundlagenforschung.
Auch wird sich das Entwicklungstempo deutlich beschleunigen (schliesslich muss der LKW von Tesla auch in 30 Min. Strom für 400Km getankt bekommen.....und da ist Musk für 2019 sicherlich sehr optimistisch).
Klar werden diese Akkus nicht morgen kommen, aber im Bereich Ladetechnik, Haltbarkeit und Speicherkapazität, sowie Speicherdichte wird die nächsten 5 Jahre mehr revolutioniert als evolutioniert.


Beim Tesla Semitruck sind wir bei den "400km in 30min" bei einer Ladeleistung von ca. 1C sein, also da laden wir unsere Akkus deutlich schneller. (Batterie 1000 kWh, Verbrauch 125kWh/100km --> 400km = 500kWh Ladestrom 1C).
Nur dass Tesla hier mit  1. Megawatt läd, bei Bosch sind es beim 3680 gerade mal 288Watt (beim 2Ah Akku sind wir bei 4C)

Grüße