Und es begab sich zu der Zeit, als die liebe Verwandschaft ausschickte, ob die Familienmitglieder mit dem blauen Werkzeug nicht einmal den weiten Weg in die Nachbarstadt auf sich nehmen würden, um dort ein kleines Problem mit einem geplanten Geschenk zu lösen.
Und siehe da, wenig später gingen im dunklen Kraftfahrzeug-Stall, wo das vierrädrige, pedalgetriebene Gefährt lagerte und auf seinen Einsatz unter dem Tannenbaum wartete, nicht nur eins, sondern gleich zwei helle Lichter auf (GLI VariLED und 1900 C). Und im Schein dieser Lichter war dann auch schnell und mit ganz sanften, besinnlichen Schlägen eines GDS 12V-115 die leicht angerostete Verschraubung eines Schutzblechs gelöst, auf das dieses später wieder Verwendung fände.
Doch viel mehr Sorgen bereitete die zweite Aufgabe, die darin bestand, die vordere Hälfte des Gefährts vom hinteren Teil zu trennen. Denn dies besagte Hinterteil lahmte etwas, und Ersatz lag schon bereit. Aber oh weh, die beiden Teile schienen untrennbar verbunden, denn die böse Oxidation hatte auch hier ganze Arbeit geleistet.
Zunächst wurde kein psychologischer, aber doch physischer Druck aufgebaut, denn wer im Holzbereich bewandert ist, der hat mitunter auch eine ausreichend lange Spreizzwinge aus Bietigheim-Bissingen zur Hand. Ob der schieren Kraft zweier Revos kam es dann auch schnell zu einer Bewegung in die gewünschte Richtung, die jedoch bereits nach gut einem Millimeter wieder stockte. Weiter ging es partout nicht, fast schon wie bei einem störrischen Esel.
So kam es dann doch noch zum Auftritt der drei Zerspaner aus dem L-Boxx-Land, GOP 18 V-EC, GSA 10,8 V-LI und GWS 12V-76. Und sie brachten wertvolle Gaben mit, in Form von carbidbestückten Sägeblättern AIZ 32 AT und S 955 CHM. (Und eine ganz normale Inox-Trennscheibe, die aber trotzdem sehr gute Dienste leistete.) So ging es dem widerspenstigen Rahmenrohr erst längs (GWS, GOP), und als auch das nichts half dann quer (GSA) an den Kragen. Auch störende Anbauteile, die angesichts der nicht von seinen Erbauern vorhergesehenen Trennstelle die beiden Teile des Gefährts noch krampfhaft zusammen hielten, wurden kurzerhand der GSA vorgestellt. Anschließend durfte der GWS dann noch ein zweites Mal an den Rohr-Rest ran, um aus diesem einen wunderschönen Funkenschweif zu erzeugen, bis sich schließlich die Naht über die ganze verbliebene Länge zog. Mit derartig stark verminderter Klemmkraft und einigen gezielten Hammerschlägen war dann das Werk vollbracht und das Gefährt wunschgemäß getrennt.
Der Zusammenbau mit dem neuen Hinterteil geschah im Anschluss nach Säuberung der rostigen Verbindungsstelle und mit etwas Fett quasi reibungslos, die Schutzbleche wurden ebenfalls wieder montiert und die Reifen natürlich auch.
So kann dann also der Heiligabend endlich kommen, dank blauer Akkupower. Und wer weiß, vielleicht findet der Weihnachtsmann bei dem schneearmen Wetter ja so ein Kettcar auch viel praktischer als einen Schlitten ...