Moin
Ich hole mal etwas aus.
Ein Brettschichtbinder (Foto 3) kann auch von ganz allein und ohne Lasten aufplatzen bzw. die Leimschichten lösen wenn er mal nass, mal wieder trocken wird. Siehe dazu auch die Katastrohe mit dem Einsturz einer Eissporthalle.
Da war Kondesnwasser vom Dach aufs Holz getropft und wieder getrocknet und so weiter bis die Brettschichten sich ablösten, nur zum Verständnis, hier hätte auch Bolzen den Einsturz nicht verhindern können!!!
Kurzum, Leimschichtholz muss trocken BLEIBEN, ist auch nichts für Draussen auf der Wetterseite.
Mit viel Farbe oder Öl lässt sich das aber stoppen.
Für Draussen und Feuchtewechsel wäre ein Vollholz besser, auch wenn es sich verzieht, reisst und verdreht, es bleibt aber am Stück!
Ich gehe aber davon aus das dein Holz zumindest das unter Dach nie grosse Feuchtewechsel bekommt.
(Baustoffhandel mag anderer Meinung sein, wegen "wasserfest" verleimt und so, ich weiss es aus eigener Erfahrung das dem nicht so ist)
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Zur Klaue:
Das ist die Ausklinkung, diese Ecke die du genau ausgearbeitet hast, die heisst einfach Klaue.
Mit Verriegelung heisst es dann Schwalbenschwanz oder Kreuzblatt, regional aber unterschiedlich.
Früher, als Ringkreissägen noch erlaubt waren, ging das klasse, du hast bis fast in die Ecke sägen können.
Später gabs dann sogenannte "Klauenhauer", das war ein Zusatzteil welches anstelle des Kriessägeblattes auf die Zimmereihandkreissäge aufgesetzt wurde. Dieser Klauenhauer hobelte oder fräste die Ecke genau aus.(Messer wie beim E-Hobel)
Das taugte aber nur wenn das Holz exakt gleiche Maße hatte, weil immer von Unterkante aus gehauen wurde.
War zb. ein Holz 15,7cm, das nächste 16,6cm hattest du automatisch einen Höhenunterschied Oberkante Sparren von 9mm..(:)
Daher funzt der Klauenhauer nur bei exakt gleichem Holz, deswegen hab ich keinen.
Ich säge solche Klauen mit der 125mm Handkreissäge aus und den Rest mit dem Fuchsschwanz oder der GST 160.
Je kleiner die Handkreissäge desto mehr gibts nachzusägen.
Wenn die Säge mal nicht richtig aufliegt packt man ein zweites Holz daneben, dann stimmts wieder (Klaue im Traufbereich)
Ich reisse solches Hölzer auch immer und immer von der Oberkante aus an, damits oben wirklcih bündig wird.
Auch Leimholz oder KVH kann mal unterschiedlich sein.
Tip: Eine 4mm Harfaserplatte als Anreissschablone anfertigen und dann eben immer!! von oben her anlegen.
Das muss im Holzbau einfach Gewohnheit werden, bei Metallern ist es anders weil das Eisen immer exakt stimmt.
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Zum Sicherheitsbolzen wegen Aufplatzen:
1. Topf, Kunst oder Forstnerbohrer 30mm ansetzten, etwa 15mm tief bohren.
2. Holzbohrer 10mm einmal durch.
3. Holzoberseite auch forstnern (mit Lochschablone!!). damit oben keine Schraube herausschaut.
4. Gewindestange ablängen und festschrauben, 30iger U-Scheibe.
5. Querholzplättchen mit Pu-Leim einsetzen (Fermacellkleber)
6. Alles planschleifen
Hachja...das kostet Arbeit sieht aber klasse aus und ist fachgerecht.
Und so im Laufe des Tages wundert man sich welches Arsenal an blauen Maschinen doch gebraucht wurde nur um eben mal so paar Stücke Holz passend zu machen (:)
Gruss Willy