Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Frage an die Holzprofis

Florian_Zodel
Neuling 3
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob das hier rein passt also bitte nicht gleich Steinigen wenn nicht.

Ich bin gerade am Bau einer Terassenüberdachung (Bild 1) und nun Stellt sich mir Folgende Frage:

Ich muss den oberen waagrechten Balken auf dem das Glas liegt etwas ausklinken (Bild 2) das ich unter die Wetterbank vom oberen Fenster komme. Nun entsteht doch eine Stelle die Evtl. mal früher oder später reissen könnte (Bild 3)?

Ist meine Angst begründet?

Wenn ja bringt es etwas wenn ich vorbeugend eine Holzschraube vor die gefährdete Stelle setze.

Danke schon mal für eure Meinungen und Hilfe
12648678.jpg12648676.jpg12648680.jpg
10 ANTWORTEN 10

Florian_Zodel
Neuling 3
Und irgenwas ist falsch gelaufen sorry , es hat den Beitrag irgendwie 3 mal eingestellt
 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Das Bild kommt mir bekannt vor, wir hatten doch schon mal die Ehre?
(:)
Grundsätzlich hast du Recht, das Holz kann aufplatzen oder zumindest reissen, aber NICHT bei der geringen Last und bei der  Dimension (160mm) und bei dem grossen Aufholz an der Klaue (160-35mm=125m Aufholz oder Obholz genannt).
Gruss Willy

 

Florian_Zodel
Neuling 3
Hallo willyausdemnorden, genau dich habe ich gesucht :-), du hast mir das letzte mal schon Gute Ratschläge gegeben, wenn es die Möglichkeit gäbe dich direkt anzuschreiben hätte ich das getan 🙂


OK das Heiß ich muss mir keine Sorgen machen, dann sollte normalerweise nichts reissen. Dann kann ich gleich morgen weitermachen. Hab schon richtig Spaß an dem Bau gefunden, und hab schon neue Projekte im kopf 🙂 
12648791.jpg

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Wir müssen da nichts heimlich auskaspern, kann doch ruhig jeder mitlesen, vlt. kommt der eine oder andere noch mit Ideen um die Ecke (:)
Im Hallenbau wo es mit dem Lasten in den kritischen Bereich geht werden dann vor dem Auflager Bolzen gesetzt damit die Faser nicht aufreissen kann.
Frag doch mal wie du die Klaue am besten aussägen kannst, welche Blaue dafür in Frage käme...
(:)
Gruss Willy
 

Florian_Zodel
Neuling 3
Also macht es vielleicht doch Sinn sich das mit der Schraube zu überlegen?!!?

Klaue? Wie gesagt ich bin Metaller 🙂 unter Klaue würde ich verstehen das das Holz nicht mehr selber rausrutscht oder? Ähnlich wie ein French Cleat.

Das obere Auflager habe ich heute bearbeitet, die nächsten Tage Kommt das untere dran, wobe das glaube ich fieseliger wird, gibts da auch Tipps vom Profi, denn da muss ich ein kleines Dreieck von 13mm auf 120mm aussägen das die Sparren sauber auf dem unteren Querbalken aufliegen.

haifisch18
Power User 4
Willy, das wäre bestimmt die Feinsäge die es nicht mehr gibt? Oder ne GFZ.
Maria, Maria, i like it laut!

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich hole mal etwas aus.
Ein Brettschichtbinder (Foto 3) kann auch von ganz allein und ohne Lasten aufplatzen bzw. die Leimschichten lösen wenn er mal nass, mal wieder trocken wird. Siehe dazu auch die Katastrohe mit dem Einsturz einer Eissporthalle.
Da war Kondesnwasser vom Dach aufs Holz getropft und wieder getrocknet und so weiter bis die Brettschichten sich ablösten, nur zum Verständnis, hier hätte auch Bolzen den Einsturz nicht verhindern können!!!
Kurzum, Leimschichtholz muss trocken BLEIBEN, ist auch nichts für Draussen auf der Wetterseite.
Mit viel Farbe oder Öl lässt sich das aber stoppen.
Für Draussen und Feuchtewechsel wäre ein Vollholz besser, auch wenn es sich verzieht, reisst und verdreht, es bleibt aber am Stück!
Ich gehe aber davon aus das dein Holz zumindest das unter Dach nie grosse Feuchtewechsel bekommt.
(Baustoffhandel mag anderer Meinung sein, wegen "wasserfest" verleimt und so, ich weiss es aus eigener Erfahrung das dem nicht so ist)
.

Zur Klaue:
Das ist die Ausklinkung, diese Ecke die du genau ausgearbeitet hast, die heisst einfach Klaue.
Mit Verriegelung heisst es dann Schwalbenschwanz oder Kreuzblatt, regional aber unterschiedlich.
Früher, als Ringkreissägen noch erlaubt waren, ging das klasse, du hast bis fast in die Ecke sägen können.
Später gabs dann sogenannte "Klauenhauer", das war ein Zusatzteil welches anstelle des Kriessägeblattes auf die Zimmereihandkreissäge aufgesetzt wurde. Dieser Klauenhauer hobelte oder fräste die Ecke genau aus.(Messer wie beim  E-Hobel)
Das taugte aber nur wenn das Holz exakt gleiche Maße hatte, weil immer von Unterkante aus gehauen wurde.
War zb. ein Holz 15,7cm, das nächste 16,6cm hattest du automatisch einen Höhenunterschied Oberkante Sparren von 9mm..(:)
Daher funzt der Klauenhauer nur bei exakt gleichem Holz, deswegen hab ich keinen.
Ich säge solche Klauen mit der 125mm Handkreissäge aus und den Rest mit dem Fuchsschwanz oder der GST 160.
Je kleiner die Handkreissäge desto mehr gibts nachzusägen.
Wenn die Säge mal nicht richtig aufliegt packt man ein zweites Holz daneben, dann stimmts wieder (Klaue im Traufbereich)
Ich reisse solches Hölzer auch immer und immer von der Oberkante aus an, damits oben wirklcih bündig wird.
Auch Leimholz oder KVH kann mal unterschiedlich sein.
Tip: Eine 4mm Harfaserplatte als Anreissschablone anfertigen und dann eben immer!! von oben her anlegen.
Das muss im Holzbau einfach Gewohnheit werden, bei Metallern ist es anders weil das Eisen immer exakt stimmt.
.
Zum Sicherheitsbolzen wegen Aufplatzen:
1. Topf, Kunst oder Forstnerbohrer 30mm ansetzten, etwa 15mm tief bohren.
2. Holzbohrer 10mm einmal durch.
3. Holzoberseite auch forstnern (mit Lochschablone!!). damit oben keine Schraube herausschaut.
4. Gewindestange ablängen und festschrauben, 30iger U-Scheibe.
5. Querholzplättchen mit Pu-Leim einsetzen (Fermacellkleber)
6. Alles planschleifen 
Hachja...das kostet Arbeit sieht aber klasse aus und ist fachgerecht.
Und so im Laufe des Tages wundert man sich welches Arsenal an blauen Maschinen doch gebraucht wurde nur um eben mal so paar Stücke Holz passend zu machen (:)
Gruss Willy

Florian_Zodel
Neuling 3
Guten Morgen, Danke für die ausführliche Antwort, da machts gleich noch mehr Spaß hier zu lesen. Du hast recht, der Verkäufer im Holzhandel meinte das das Bsh im Ausenbereich gar kein Problem sei und Wasserfest verleimt ist. Bei Vollholz sah ich das Problem das wen es sich zu stark verzieht, was es angeblich auch darf ich Probleme mit meinen Glasscheiben bekomme.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Bei Verglasung würde ich Vollholz nur riskieren wenns 2 Jahre in der Werkstatt lag und dann erst verarbeitet wird.
Frischholz nicht.
Wenn du BSH vor dem Einbau allseitig behandelst passiert auch nichts.
Dann hau mal rein...
Gruss Willy

Florian_Zodel
Neuling 3
😉 mach ich. Ganz aktuell aus der Garage