Ich schließe mich mal an:
Privat, als Bauherr, hat sich die Säge (in meinem Fall die GSA 18V-Li C mit gerader Griffform) als sehr flexibel im Abriss gezeigt. mit den flexiblen Blättern kann man schon fast um die Ecke sägen. Bei der Demontage von Holzdecken, Rohren, Fenstern und Kabel ging es gut vorwärts.
Dienstlich:
Ich bin bei einer der größten Berufsfeuerwehren Deutschlands. Wir haben Säbelsägen, allerdings rote mit Kabel, auf jedem HLF.
Das HLF ist das erste Fahrzeug, das sowohl zum Feuer als auch zum Verkehrsunfall geschickt wird. Primärer Einsatz der Säge ist bei uns bei Verkehrsunfällen. Das wird auch in den Grundausbildungslehrgängen und den Lehrgängen zur technischen Hilfe sowohl der BF als auch den Freiwilligen so gelehrt.
Kurze Zusammenfassung der anderen 2 Themenfäden:
Es gibt 2, mittlerweile eher wieder 3 Arten jemanden zu retten:
1. Schonend und achsengerecht, wenn der Patient stabil ist und der Fokus auf dem Erhalt der Wirbelsäule liegt.
2. Crashrettung: Der Patient stirbt. Er muss schnellstmöglich in einen Schockraum, den da werden die Leben gerettet. Hier werden weitere Verletzungen bis hin zu Querschnittslähmungen in Kauf genommen.
3. Der Patient hat keine 2 Stunden Zeit bis er raus ist, aber es muss auch nicht in 3 Minuten passiert sein.
Die Entscheidung welches der 3 Zeitfenster zur Verfügung steht trifft der Notarzt.
Im 1. Fall wird vor allem hydraulisches Rettungsgerät eingesetzt. Das kommt ohne Vibrationen aus. Ab und zu gibt es einen Schlag wenn Metall reißt. Manche Arbeitsfortschritte dauern gefühlt ewig, das sind die Unfälle bei denen man die Kabine weit zurückbaut.
Im 2. Fall wird schnellstmöglich eine Öffnung geschaffen, durch die der Patient durchpasst. Bei uns bedeutet das oft, das wir die Fischdose machen. (Wir schneiden das Dach paralell zum Türholm links und rechts von vorne nach hinten durch, trennen die Glasscheibe und biegen das Dach wie bei der Fischdose nach hinten weg). Geht nur wenn das Fahrzeugdach frei zugänglich ist, man muss es ja wegbiegen können. Hier glänzt die Säbelsäge durch einen sehr schnellen Schnitt ohne Funken, dafür mit Lärm und Vibrationen. Gerne fällt dabei auch mal der Himmel ins Auto.
Im 3. Fall kommt wieder die Hydraulik, allerdings wird die Öffnung im Regelfall nicht so groß wie bei 1.
Wo sehe ich die Säbelsäge in unserer Branche noch?
Im Unwettereinsatz und im Brandeinsatz.
Im Unwetter als (kleiner/schwacher) Ersatz für die Kettensägen. Wobei es hier mittlerweile auch echt gute Akkugeräte gibt die die Verbrenner gut ergänzen. Halt nach unten.
Im Brandeinsatz, wie auch schon erwähnt, beim Entfernen von Trockenbauwänden. Zwar macht Wände einreißen unter Pressluft immer Spaß, ist von Hand aber anstrengend wie Sau. Mein Favorit war ein Dachstuhl von außen mit Kupfer zu und von innen 3fach beplankter GK mit Glasfasertapete. Von Hand keine Chance, Verbrennungsmotoren laufen nur solange bis die Luftfilter voll Gips sind. Die Ketten leiden auch wie Sau.
Was sehe ich nicht:
Den Einsatz von irgendwelchen "Rescue" Blättern. Der Kostennutzen wird nicht passen, wenn dann dürfen die nicht viel mehr als normale kosten. Wichtiger als Standzeit der Zähne ist gerade in der Technischen Hilfeleistung die Anzahl der Blätter, die man verbiegen/knicken kann bevor man kein Material mehr hat.
Maria, Maria, i like it laut!